[0001] Die Erfindung betrifft mehrstufige Röntgenbildverstärker (RBV) nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Derartige Bildverstärker sind etwa bekannt aus der US-PS 25 55 423.
[0002] Bei mehrstufigen Bildverstärkern, bei denen das Röntgenbild zuerst in ein Elektronen-Bild
umgewandelt wird, sind die einzelnen, das Elektronen-Bild jeweils durch Beschleunigung
im elektrischen Feld verstärkenden Stufen über Schirme miteinander gekoppelt, die
als wesentliche Elemente eine Leuchtschicht und eine optisch mit dieser in Kontakt
stehende Fotokathodenschicht aufweisen. Diese beiden reaktiven Schichten haben aber
für sich gewöhnlich nur wenig Festigkeit. Sie werden deshalb zu beiden Seiten einer
ausreichend stabilen Trägerplatte angebracht, welche das in der Leuchtschicht ausgelöste
Licht zu der auf der anderen Seite angebrachten Fotokathodenschicht hindurchläßt.
[0003] Der Träger muß so gestaltet sein, daß eine gute "Kontaktkopie" des Leuchtschirmbildes
auf der Fotokathode entsteht, d.h., daß der Träger keine Verringerung der Abbildungsschärfe
bewirkt. Dies ist z.B. durch die Verwendung von Faseroptikplatten als Träger für die
Schichten erreichbar. Sie haben aber den wesentlichen Nachteil, daß sie sehr teuer
sind.
[0004] Eine Verringerung der Kosten wäre durch die Verwendung durchsichtiger Platten oder
Folien, etwas aus Glas, Glimmer bzw, einem vakuumfesten organischen Material (z.B.
Polyimid) oder ähnlichem, erreichbar. Dabei darf aber die Dicke der Trägerschicht
keine wesentliche Streuung des durchgehenden Lichtes bewirken. Für die in RBV in der
Regel brauchbaren Abbildungsschärfen wären z.B. bis zu 50
/um noch zulässig. Auf den Träger wird bei bekannten Verfahren zuerst die Leuchtstoffschicht
aufgetragen. Hierauf erfolgt der Einbau in die Bildverstärkeranordnung und schließlich
das Aufbringen der Fotokathodenschicht auf die der Leuchtschicht gegenüberliegende
noch freie Fläche des Trägers.
[0005] Die meisten in bekannter Weise hergestellten Zwischenschirme weisen ungleichmäßige
Helligkeitsübertragung über die Fläche auf. Dies ist etwa dadurch erklärbar, daß selbst
eine ursprünglich genügend saubere Fläche bei der Sedimentation des Leuchtstoffs auf
die eine Seite des Trägers die gegenüberliegende, später mit der Fotokathode zu belegende
Seite durch die bei der Herstellung des Leuchtschirms verwendeten Mittel "verschmutzt"
wird, weil wegen der Empfindlichkeit der dünnen Folie kein ausreichender Schutz möglich
ist. Auf der geringen Stabilität der Folie beruht es auch, daß die "verschmutzte"
Fläche nicht nachträglich ausreichend gereinigt werden kann. So werden die lokalen
Störungen der Fotokathode und damit ein fleckiges Bild erhalten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Bildverstärkern nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 einen Kopplungsschirm anzugeben, der einwandfreie Bilder ergibt und
trotzdem preiswert sowie einfach herzustellen ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. Die
Gegenstände der Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0007] Die Erfindung geht davon aus, daß eine saubere Basis für die Fotokathode auch dadurch
erhalten werden kann, daß vor der Auftragung der Fotokathode eine saubere Belegung
angebracht wird. Außerdem hat es sich als zweckmäßig erwiesen, sowohl am Eingangsschirm
als auch am Zwischenschirm Grundflächen vorzusehen, die gleichartig sind und gleichzeitig
eine Sperre gegenüber Einwirkungen aus der Unterlage bilden. Dabei ist allerdings
darauf zu achten, daß die Auftragung auf der Grundfläche des Kopplungsschirmes dünn
sein soll, um den Verlust an Licht und Schärfe gering zu halten, d.h., damit das vom
Leuchtschirm in die Fotokathode übertretende Licht nicht ungebührlich absorbiert und
gestreut wird.
[0008] Durch die zusätzliche Schicht ergeben sich folgende Vorteile:
a) Kathodenverträgliche Diffusionssperre gegen Verunreinigungen der Trägeroberfläche,
die sonst zur partiellen "Vergiftung" der Fotokathode führen können.
b) Sowohl auf dem Eingangsschirm als auch auf dem Träger des bzw. der Zwischenschirme
wird gleiches Substrat für die Fotokathode erhalten, so daß gleichmäßigere Kathoden
erzielt werden können.
c) Bei fehlerhafter Herstellung der Fotokathode und Verwendung einer zusätzlichen
Schicht aus einem Mittel, das in einer Flüssigkeit löslich ist, die den Träger nicht
angreift, kann die Fotokathodenschicht zusammen mit der zusätzlichen Schicht abgewaschen
und der Schirm erneut verwendet werden.
[0009] Bei z.Z. üblichen Röntgenbildverstärkern, bei denen Cäsiumjodid mit.Natrium dotiert
(CsJ:Na) als Leuchtstoff des Eingangsschirms verwendet wird, hat sich eine Bedampfung
des Kopplungsschirmes mit CsJ:Na als günstig erwiesen. Die Dicke der Bedampfung der
später mit der Fotokathodenschicht zu belegenden Flächen sollte wenigstens so stark
sein, daß eine dichte Abdeckung der Unterlage erhalten wird. Wenn diese erreicht ist,
kann die Aufdampfung mit Cäsiumjodid abgebrochen werden. Eine Obergrenze ist durch
die noch akzeptierbare Bildunschärfe gegeben.
[0010] Ein Verfahren, das sich als günstig erwiesen hat, besteht darin, daß die "verschmutzte"
Oberfläche vor der Belegung mit der Fotokathode mit einer Schicht aus CsJ:Na belegt
wird, die 5 bis 10
/um dick ist., So wird eine sehr saubere Unterlage für die Fotokathode erhalten. Außerdem
bekommen sowohl der Eingangsschirm als auch der bzw. die Zwischenschirm(e) Flächen
gleichen Materials, d.h. es entsteht gleiches Substrat. Das bewirkt die Möglichkeit,
die Fotokathoden in gleichem bzw. ähnlichem Ablauf herzustellen. So können Kathoden
gleicher Cäsiumsättigung erhalten werden. Bei früheren Methoden konnte eine Übersättigung
einer Kathode wegen an unterschiedlichen Unterlagen auftretenden unterschiedlichen
Formierungsgeschwindigkeiten vorkommen. Bei der Erfindung kann man mit einer Antimon-(Sb)-Quelle
auskommen, während man bei der bekannten Herstellung für jede Fotökathode wegen der
notwendigen Anpassung an das Substrat eine spezielle Sb-Quelle benötigte. Bei Verwendung
von wasserlöslichem Cäsiumjodid als Material der zusätzlichen Schicht kann das Kathodenmaterial
zusammen mit der Untergrundbedampfung einfach mit Wasser abgespült werden.
[0011] Die erfindungsgemäße Techrik ist auch dort mit Vorteil einzusetzen, wo eine nachträgliche
Reinigung der Fotokathodengrundfläche an sich möglich wäre. Durch die erfindungsgemäße
Zwischenschicht kann in der Regel neben den oben angegebenen Vorteilen eine wesentliche
Vereinfachung erreicht werden, weil sich der Reinigungsschritt erübrigen kann (reinigen,
polieren etc.).
[0012] Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in der Figur
im Querschnitt dargestellten Ausführungsform als Flach-RBV weiter erläutert.
[0013] In der Figur ist mit 1 ein vakuumdichter Kolben bezeichnet, der an seiner einen Endwand
2 im Inneren des Kolbens eine Leuchtschicht 3 trägt, auf welcher eine Fotokathodenschicht
4 folgt. In einem Abstand von ca. 12 mm folgt ein elektronenempfindlicher Leuchtschirm,
der aus einer elektronendurchlässigen, lichtreflektierenden Abdeckung 5 aus Aluminium
besteht und einer Leuchtschicht 6. Diese ruht auf einem Träger 7, der aus Glimmer
besteht und 50
/um dick ist. An seiner freien Fläche ist der Träger 7 mit einer Belegung 8 aus Cäsiumjodid
versehen, die 8
/um stark ist. Schließlich ist auf die Schicht 8 eine mit der Schicht 4 übereinstimmende
Fotokathodenschicht 9 aufgetragen. Die an der der Eingangsseite 2 gegenüberliegenden
Ausgangsseite 10 liegende Leuchtschirmkombination besteht,wie diejenige im Zwischenschirm
mit 5 und 6 bezeichnete, aus einer Abdeckung 11 aus Aluminium und einer Leuchtschicht
12.
[0014] Zum Betrieb des Bildverstärkers wird zur Nahfokussierung und Beschleunigung aus einer
Gleichstromquelle 13 zwischen der Fotokathode 4 und der Aluminiumschicht 5 eine Spannung
von 15 kV angelegt. Zum gleichen Zweck wird zwischen der Fotokathodenschicht 9 und
der Aluminiumabdeckung 11 eine Spannung von 20 kV aus einer Quelle 14 angelegt.
[0015] Zur Erzeugung eines Röntgenbildes wird aus einer Einrichtung 15 zur Erzeugung von
Röntgenstrahlen ein von einer Röntgenröhre 16 kommendes Strahlenbündel 17 auf einen
Körper 18 gerichtet. Nach dem Durchdringen des Körpers 18 kommen die Strahlen aus
dem Bündel 17 durch das Eingangsfenster 2 auf den Leuchtschirm 3, erzeugen dort Licht,
welches auf die Fotokathode 4 einwirkt und dort Elektronen auslöst. Diese werden dann
entsprechend der Andeutung durch punktierte Linien 19 auf den aus 5 und 6 bestehenden
Leuchtschirm zu beschleunigt. Dort lösen die Elektronen im Sinne der erwünschten Abbildung
und Verstärkung 19 erneut Licht aus, welches durch den Träger 7 und die Belegung 8
hindurch auf die Fotokathode 9 einwirkt und dort erneut einen Elektronenstrahl 20
auslöst, der dann in dem aus 11 und 12 bestehenden Leuchtschirm Licht auslöst, das,
wie durch Pfeile 21 angedeutet, von außen beobachtet werden kann.
1. Mehrstufiger Röntgenbildverstärker, bei dem das Röntgenbild in.einem Eingangsschirm
in ein Elektronenbild umgewandelt wird, das in einem elektrischen Beschleunigungsfeld
verstärkt und dann auf einem Ausgangsschirm sichtbar gemacht wird, wobei zwischen
dem Ende des Beschleunigungsfeldes und dem Ausgangsschirm wenigstens ein weiteres,
mit einem Zwischenschirm beginnendes elektrisches Beschleunigungsfeld liegt und der
Zwischenschirm an einem lichtdurchlässigen Träger an der dem Eingangsschirm zugewandten
Seite eine elektronenempfindliche Leuchtschicht trägt und gegenüber eine Fotokathodenschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Zwischenschirm die Fotokathodenschicht (9) an einer
ihr gegenüber resistenten, auf dem Träger (7) angebrachten Belegung (8) liegt.
2. Bildverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß auch der Eingangsschirm
eine solche Belegung (3) aufweist.
3. Bildverstärker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Belegung
(3, 8) eine Aufdampfschicht ist, welche die Unterlage (Eingangsfenster (2) und/oder
Träger (7) ) dicht abdeckt.
4. Bildverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Belegung (3, 8)
aus Cäsium-Jodid (CsJ) besteht.
5. Bildverstärker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Belegung (3, 8)
aus mit Natrium aktiviertem Cäsium-Jodid-Leuchtstoff (CsJ:Na) besteht.
6. Bildverstärker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die resistente Belegung
(8) des Zwischenschirms 5 bis 10/um dick ist.