[0001] Bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln mit einem Gehalt an nichtionischen
Tensiden geht man vielfach so vor, daß man diese Tenside in flüssiger oder geschmolzener
Form auf einen pulverförmigen Bestandteil des 'Mittels, z.B. Tripolyphosphat, Perborat
oder ein Silikat mit großer saugfähiger Oberfläche, aufsprüht bzw. aufmischt. Das
so beaufschlagte Vorpulver wird anschließend mit den übrigen Pulverbestandteilen vereinigt.
Solche Verfahren sind beispielsweise in der US-PS 3 769 222, . der DE-OS 25 35 792
und der DE-OS 27 17 281 beschrieben. Die Arbeitsweise hat gegenüber der Heißsprühtrocknung
niotensidhaltiger Waschmittelslurries den Vorteil, daß keine Verdampfungsverluste
an flüchtigen nichtionischen Tensiden entstehen und Entstaubungskammern bzw. die Abluft
nicht durch die verdampften Anteile verunreinigt werden.
[0002] Da die üblicherweise in Waschmitteln verwendeten nichtionischen Tenside bei Temperaturen
unterhalb 25 - 30 °C erstarren, kann es jedoch dann beim Misch- und Granulierprozeß
zu erheblichen Schwierigkeiten kommen,wenn das zu beaufschlagende Pulver eine Temperatur
von weniger als 20 °C, beispielsweise von 0 bis 10 °C aufweist. Dies ist in der Regel
in der kalten Jahreszeit der Fall, wenn das Pulver einem üblicherweise unbeheizten
Waggon oder Silo entnommen wird. Das nichtionische Tensid erstarrt dann zu festen,
fettartigen Agglomeraten und läßt sich nicht mehr homogen in dem Pulver verteilen.
Da es jedoch im großtechnischen Bereich verhältnismäßig umständlich und aufwendig
ist, größere Pulvermengen gleichmäßig zu erwärmen, ist man gezwungen, solche nichtionischen
Tenside oder Tensidgemische zu verwenden, die bei den niedrigen Temperaturen noch
flüssig oder zumindest noch hinreichend pastös sind, so daß sie sich noch homogen
verteilen lassen, vgl. hierzu die DT-PS 24 18 294. Man ist jedoch dabei in der Auswahl
der Tenside erheblich eingeschränkt, d.h. sie kann nicht mehr nach dem Gesichtspunkt
eines optimalen Reinigungs- und Schmutztragevermögens erfolgen. Insbesondere die sehr
waschwirksamen, gut wasserlöslichen, höher äthoxylierten Verbindungen sind in diesen
Fällen nicht mehr einsetzbar. Man ist vielmehr auf die Verwendung niedrig schmelzender
Kokosfettalkohol-Äthoxylate mit niedrigem Äthoxylierungsgrad angewiesen, die jedoch
einen starken Eigengeruch aufweisen, der von manchen-Verbrauchern als unangenehm empfunden
wird. ;
[0003] Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das die aufgezeigten Nachteile vermeidet. Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines schüttfähigen, nichtionische
Tenside aus der Klasse der Polyalkylenglykolätherderivate enthaltenden Wasch- und
Reinigungsmittelgranulates durch Zumischen des nichtionischen Tensids zu einem pulverförmigen
bis körnigen Bestandteil des Wasch- und Reinigungsmittels und anschließendes Vereinigen
des so erhaltenen Vorgemisches mit den.übrigen Bestandteilen des Wasch- und Reinigungsmittels,
dadurch gekennzeichnet, daß man als nichtionisches Tensid eine Verbindung der allgemeinen
Formel I verwendet

in der R einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen,
m eine Zahl von 0,5 bis 8 und n eine Zahl von 2 bis 20 bedeuten, mit der Maßgabe,
daß n gleich oder größer als m ist.
[0004] Vorzugsweise werden Verbindungen der Formel(I)eingesetzt,. in der R einen primären
Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet und in der m für
eine Zahl von 1 bis 5 und n für eine Zahl von 3 bis 15 stehen mit der Maßgabe, daß
n das 2-fache bis 10-fache von m beträgt.
[0005] Nichtionische Tenside der Formel(I)sind bekannt und werden beispielsweise gemäß US-PS
2 174 761 durch Umsetzung von Alkoholen mit Propylenoxid und anschließend mit Äthylenoxid
erhalten.
[0006] Man kann das Verfahren in der Weise durchführen, daß man ein Gemisch beliebiger pulverförmiger
Waschmittelbestandteile, gegebenenfalls nach vorhergehender Granulierung oder Sprühtrocknung,
mit den nichtionischen Tensiden der Formel(I)vermischt und gleichzeitig granuliert,
wobei ein gleichmäßiges Vermischen durch Aufsprühen des Tensids in Form eines feinen
Sprühnebels erleichtert wird. Vorzugsweise wird jedoch ein bestimmter Pulverbestandteil
des Waschmittels in der erfindungsgemäßen Weise behandelt und dieses tensidhaltige
Vorgemisch anschließend mit den übrigen Pulverbestandteilen vereinigt. Für diesen
Zweck eignen sich beispielsweise die sogenannten Buildersalze, zu denen die kondensierten
Phosphate, Alkalisilikate, Alkalicarbonate, Alkaliborate und Alkalisulfate zählen.
Geeignet sind ferner wasserunlösliche Buildersalze, insbesondere ionenaustauschende
Natriumaluminiumsilikate der Formel

mit x = 0,9 - 13, y = 1,3 - 4 und z = 1 - 6. Geeignet sind weiterhin kieselsäurehaltige
Mittel bzw. kolloidale Tone, wie oberflächenaktive Kieselsäure (Aerosil Magnesiumsilikat,
Bentonite und Smektit-Tone, allerdings sind derartige Stoffe aus waschtechnischer
Sicht weniger interessant, da sie im Gegensatz zu den Buildersalzen lediglich als
Adsorptionsmittel wirken und keinen Beitrag zur Wasch- und Reinigungswirkung leisten.
Auch Gemische verschiedener pulverförmiger oder körniger Materialien können für den
genannten Zweck verwendet werden.
[0007] Als besonders zweckmäßig hat sich die Verwendung von pulverförmigem bzw. körnigem
Natriumperborat-tetrahydrat als Ausgangsmaterial für das Vorgemisch erwiesen. Man
erspart auf diese Weise einen zusätzlichen Mischprozeß, da das Perborat wegen seiner
thermischen Empfindlichkeit üblicherweise nicht zusammen mit den übrigen Waschmittelbestandteilen
sprühgetrocknet, sondern erst nachträglich dem Sprühprodukt zugemischt wird. Die besondere
Eignung von Natriumperborat ist überraschend, da übliche technische Perborate im allgemeinen
kristallin und nicht porös sind und daher nur ein verhältnismäßig geringes Aufnahmevermögen
für flüssige bzw. pastöse Stoffe besitzen.
[0008] .Bei dem Vermischungs- bzw. Granulationsprozeß kommt es zur Bildung von stabilen
Agglomeraten zwischen dem nichtionischen Tensid und den Pulverpartikeln beziehungsweise
das Tensid bildet einen mehr oder weniger geschlossenen Überzug auf den Partikeln.
Geht man von Natriumperborat als Pulvergrundlage aus, so soll die Menge des nichtionischen
Mittels 5 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 7 bis 15 Gewichtsprozent des Vorgemisches
betragen. Werden Buildersalze als Grundpulver verwendet, kann die Menge des aufzubringenden
nichtionischen Tensids innerhalb der gleichen Grenzen liegen. Sofern die Buildersalze
in voluminöser beziehungsweise sprühgetrockneter Form vorliegen, zum Beispiel bei
Verwendung von Natriumaluminiumsilikaten oder voluminösen Tripolyphosphaten als Grundpulver,
kann der Anteil an nichtionischem Tensid bis auf 35 Gewichtsprozent, bezogen auf tensidhaltiges
Vorgemisch, erhöht werden.
[0009] Die Herstellung der Agglomerate beziehungsweise der Überzüge kann in der Weise erfolgen,
daß das geschmolzene, auf Temperaturen oberhalb 30 °C, vorzugsweise 50° bis 70 °C
erwärmte nichtionische Tensid mit dem zu beaufschlagenden Grundpulver innig vermischt
wird. Das einzusetzende Grundpulver kann eine Temperatur von 0° bis 30 °C aufweisen.
Ein zusätzliches Erwärmen des Pulvers vor oder während des Mischungsvorganges ist
nicht erforderlich. Vielmehr ist auch bei Einsatz eines relativ kalten Pulvers eine
homqgene Verteilung ohne Staubbildung gewährleistet.
[0010] Das Vermischen kann kontinuierlich oder chargenweise unter Verwendung üblicher Misch-,
Granulier- oder Sprühvorrichtungen vorgenommen werden. Geeignet sind z.B. Trommel-,
Kaskaden-, Pflugschaufel- oder andere nach dem Zwangsmischverfahren arbeitende Mischer
sowie Anordnungen, bei denen die flüssige Schmelze auf ein freifallendes oder auf
einem Transportband in dünner Schicht ausgebreitetes Pulver kontinuierlich aufgesprüht
wird. An das.Aufsprühen kann sich ggf. ein Nachgranulieren anschließen.
[0011] Korngröße und Litergewicht des zur Verwendung kommenden Grundpulvers können innerhalb
weiter Grenzen schwanken. Zweckmäßigerweise sollte jedoch der Anteil grobkörniger
Teilchen mit einer Korngröße von über 2 mm weniger als 10 Gewichtsprozent und vorzugsweise
weniger als 2 Gewichtsprozent betragen. Der Feinanteil mit einer Korngröße unter 0,1
mm beträgt vorzugsweise weniger als 25 Gew.-% und insbesondere weniger als 10 Gew.-%.
Die mittlere Korngröße beträgt zweckmäßigerweise 0,1 bis 0,8 mm.
[0012] Durch die Behandlung mit dem flüssigen Tensid tritt in der Regel eine Kornvergrößerung
ein, wobei in erster Linie die Feinanteile mit einer Korngröße von weniger als 0,2
mm weitgehend oder vollständig zu größeren Partikeln verkittet werden. Der Anteil
der Partikel mit einer Korngröße von 1 bis 3 mm steigt nur geringfügig an. Gegebenenfalls
können gröbere Partikel ausgesiebt, zerkleinert und anschließend weiterverwendet werden.
Die mittlere Korngröße des mit nichtionischem Tensid behandelten Perborats bzw. Buildersalzes
beträgt 0,4 bis 1,0 mm und liegt damit in der Größenordnung eines durch Sprühtrocknung
oder Granulation erhaltenen Wasch- und Reinigungsmittelpulvers. Hierin ist ein besonderer
Vorzug zu sehen, da hierdurch unerwünschten Entmischungsvorgängen während des Transportes
oder der Lagerung der Waschmittel entgegengewirkt wird.
[0013] Gegebenenfalls können zusammen mit der nichtionischen Verbindung noch weitere Zusatzstoffe,-wie
Farbstoffe, Pigmente oder Duftstoffe auf das Grundpulver aufgebracht werden. Durch
Verwendung von farbigen Zuschlagstoffen läßt sich eine optisch ansprechende und der
Kennzeichnung dienende Farbsprenkelung des Pulvergemisches erzielen.
[0014] Das mit dem nichtionischen Tensid der Formel (I) beaufschlagte Pulver wird mit den
übrigen, vorzugsweise sprühgetrockneten Pulverbestandteilen unter Verwendung üblicher
Mischvorrichtungen vermischt, wobei das Gewichtsverhältnis des beaufschlagten Pulvers
zu den übrigen Pulverkomponenten 1: 10 bis 1 : 3 und der Gehalt des zusammengesetzten
Wasch- und Reinigungsmittels an dem Tensid der Formel (I) 1 und 10 Gewichtsprozent
beträgt. Im Falle der Textilwaschmittel enthält diese zweite Komponente mindestens
ein anionisches, nichtionisches oder zwitterionisches Tensid sowie mindestens eine
komplexierend wirkende bzw. die Kalkhärte des Wassers bindende Gerüstsubstanz sowie
gegebenenfalls weitere Waschhilfsstoffe.
[0015] Geeignete anionische Tenside sind solche vom Sulfonat-oder Sulfattyp, insbesondere
Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, Alkylsulfonate und α-Sulfofettsäureester, primäre
Alkylsulfate sowie die Sulfate von äthoxylierten, 2 bis 3 Glykoläthergruppen aufweisenden
höhermolekularen Alkoholen. In Frage kommen ferner Alkaliseifen von Fettsäuren natürlichen
oder synthetischen Ursprungs, z.B. die Natriumseifen von Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren
und, sofern eine Schaumdämpfung erwünscht ist, auch solche von hydrierten Raps- oder
Fischölfettsäuren. Als zwitterionische Tenside kommen Alkylbetaine und insbesondere
Alkylsulfobetaine in Frage. Die anionischen Tenside liegen vorzugsweise in Form der
Natriumsalze vor. Sofern die genannten anionischen und zwitterionischen Verbindungen
einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest besitzen, soll dieser bevorzugt geradkettig
sein und 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen. In den Verbindungen
mit einem araliphatischen Kohlenwasserstoffrest enthalten die vorzugsweise unverzweigten
Alkylketten 6 bis 16, insbesondere 10 bis 14 Kohlenstoffatome.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die sprühgetrockneten Waschmittel
mindestens ein nichtionisches Tensid, das sich von der Verbindung gemäß Formel I unterscheidet.
Es sind dies äthoxylierte Alkohole, vicinale Diole und Alkylphenole der angegebenen
Struktur mit durchschnittlich 3 bis 20, vorzugsweise 5 bis 15 Glykol- äthergruppen.
Besonders geeignet sind Gemische äthoxylierter, primärer C
14-C
18-Alkohole, wie Talgfettalkohol oder Oleylalkohol, wovon ein Teil derselben 10 bis
16 Glykoläthergruppen und ein zweiter Teil 3 bis 7 Glykoläthergruppen aufweist. Das
Mengenverhältnis der beiden Teile kann vorzugsweise 4 : 1 bis 1 : 4 betragen.
[0017] Sofern das auf das Perborat bzw. Buildersalz aufgebrachte Tensid der Formel I bei
einem Gehalt von 1 bis 4 Propylenglykolgruppen nicht mehr als 6 - 8 Äthylenglykoläthergruppen
aufweist, werden im Sprühpulver vorzugsweise wasserlösliche höher äthoxyierte C
14-C
18-Alkohole mit 10 bis 16 Äthylenglykoläthergruppen eingesetzt. Das Gewichtsverhältnis
der auf das Perborat bzw. Buildersalz aufgebrachten, niedrig äthoxylierten Tenside
der Formel I zu den im Sprühpulver enthaltenen, höher äthoxylierten Tensiden beträgt
in diesen Fällen zweckmäßigerweise 3 : 1 bis 1 : 4, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 3.
[0018] heitere geeignete nichtionische Tenside sind solche, die -sich von den vorgenannten
Verbindungen ableiten und sowohl Äthylenglykol- als auch Propylenglykoläthergruppen
aufweisen, beispielsweise Alkohole mit 10 bis 30 Äthylenglykoläthergruppen und 3 bis
30 Propylenglykoläthergruppen; ferner Äthoxylierungsprodukte von Mecaptanen, Fettsäureamiden
und Fettsäuren. Brauchbar sind auch die wasserlöslichen, 20 bis 250 Äthylenglykoläthergruppen
und 10 bis 100 Propylenglykoläthergruppen enthaltenden Polyäthylenoxidaddukte an Polypropylenglykol,
Äthylendiaminopolypropylenglykol und Alkylpolypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette. Die genannten Verbindungen enthalten üblicherweise pro Propylenglykol-Einheit
1 bis 5 Äthylenglykoleinheiten. Auch nichtionische Verbindungen vom Typ der Aminoxide
und Sulfoxide, die gegebenenfalls auch äthoxyliert sein können, sind verwendbar.
[0019] Geeignete Gerüstsubstanzen sind die Polymerphosphate, Carbonate und Silikate des
Kaliums und insbesondere des Natriums, wobei letztere ein Verhältnis von SiO
2 zu Na
20 von 1 : 1 bis 3,5 : 1 aufweisen. Als Polymerphosphat kommt insbesondere das Pentanatriumtriphosphat
in Frage, das im Gemisch mit seinen Hydrolyseprodukten, den Mono- und Diphosphaten,
sowie höherkondensierten Phosphaten, z.B. den Tetraphosphaten, vorliegen kann.
[0020] Die Polymerphosphate können auch ganz oder teilweise durch organische, komplexierend
wirkende Aminopolycarbonsäuren ersetzt sein. Hierzu zählen insbesondere Alkalisalze
der Nitrilotriessigsäure und Äthylendiaminotetraessigsäure. Geeignet sind ferner die
Salze der Diäthylentriaminopentaessigsäure sowie der höheren Homologen der genannten
Aminopolycarbonsäuren. Diese Homologe können beispielsweise durch Polymerisation eines
Esters, Amids oder Nitrils des N-Essigsäureaziridins und anschließende Verseifung
zu carbonsauren Salzen oder durch Umsetzung von Polyäthylenimin mit chloressigsauren
oder bromessigsauren Salzen in alkalischem Milieu hergestellt werden. Weitere geeignete
Aminopolycarbonsäuren sind Poly-(N-bernsteinsäure)-äthylenimin, Poly-(N-tricarballylsäure)-äthylenimin
und Poly-(N-butan-2,3,4-tricarbonsäure)-äthylenimin, die analog den N-Essigsäurederivaten
erhältlich sind.
[0021] Weiterhin können komplexierend wirkende polyphosphonsaure Salze anwesend sein, z.B.
die Alkalisalze von Aminopolyphosphonsäuren, insbesondere Aminotri-(methylenphosphon-
säure), 1-Hydroxyäthan-1,1-diphosphonsäure, Methylendiphosphonsäure, Äthylendiphosphonsäure
sowie Salze der höheren Homologen der genannten Polyphosphonsäuren. Auch Gemische
der vorgenannten Komplexierungsmittel sind verwendbar.
[0022] Von besonderer Bedeutung sind die stickstoff- und phosphorfreien, mit Calciumionen
Komplexsalze bildenden Polycarbonsäuren, wozu auch Carboxylgruppen enthaltende Polymerisate
zählen. Geeignet sind Citronensäure, Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure und Tetrahydrofurantetracarbonsäure.
Auch Carboxymethyläthergruppen enthaltende Polycarbonsäuren sind brauchbar, wie 2,2'-Oxydibernsteinsäure
sowie mit Glykolsäure teilweise oder vollständig verätherte mehrwertige Alkohole oder
Hydroxycarbonsäuren, beispielsweise Triscarboxymethylglycerin, Biscarboxymethylglycerinsäure
und carboxymethylierte bzw. oxydierte Polysaccharide. Weiterhin eignen sich die polymeren
Carbonsäuren mit einem Molekulargewicht von mindestens 350 in Form der wasserlöslichen
Natriumder Kaliumsalze, wie Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, oly-α-hydroxyacrylsäure,
Polymaleinsäure, Polyitaconsäure, Polymesaconsäure, Polybutentricarbonsäure sowie
die Copolymerisate der entsprechenden monomeren Carbonsäuren untereinander oder mit
äthylenisch ungesättigten Verbindungen wie Äthylen, Propylen, Isobutylen., Vinylmethyläther
oder Furan.
[0023] Auch in Wasser unlösliche Komplexbildner können verwendet werden. Hierzu zählen phosphorylierte
Cellulose und Pfropfpolymere der Acrylsäure oder Methacrylsäure auf Cellulsoe, die
als Gewebe, Faservliese oder als Pulver vorliegen können. Weiterhin sind räumlich
vernetzte und dadurch wasserunlöslich gemachte Copolymere der Acryl-, Methacryl-,
Crot
qn- und Maleinsäure sowie anderer polymerisierbarer Polycarbonsäuren, ggf. mit weiteren
äthylenisch ungesättigten Verbindungen in Form der Natrium-oder Kaliumsalze als Sequestrierungsmittel
geeignet.-Diese unlöslichen Copolymeren können als Vliese, Schwämme oder auch in Form
feingemahlener, spezifisch leichter Schäume mit offenzelliger Struktur vorliegen.
Brauchbar sind ferner anorganische wasserunlösliche Kationenaustauscher, z.B. Zeolithe
und insbesondere wasserhaltige Aluminiumsilikate der Formel (Na
20)
x . Al
2O
3 . (SiO
2)
y· (
H20)
z mit x = 0,9 - 13, y = 1,3 - 4,0 und z = 1 bis 6.
[0024] Als weitere Bestandteile kommen Neutralsalze, insbesondere Natriumsulfat, sowie als
Stabilisator für Perverbindungen wirkendes Magnesiumsilikat in Betracht. Weitere Waschhilfsmittel,
die in der sprühgetrockneten Pulverkomponente anwesend sein können, sind Vergrauungsinhibitoren
und optische Aufheller und die Pulverstruktur verbessernde Zusätze, z.B. Alkalisalze
der Toluol-, Cumol- oder Xylolsulfonsäure.
[0025] Als Vergrauungsinhibitoren eignen sich insbesondere Carboxymethylcellulose, Methylcellulose,
ferner wasserlösliche Polyester und Polyamide aus mehrwertigen Carbonsäuren und Glykolen
bzw. Diaminen, die freie, zur Salzbildung befähigte Carboxylgruppen, Betaingruppen
oder Sulfobetaingruppen aufweisen sowie kolloidal in Wasser lösliche Polymere bzw.
Copolymere des Vinylalkohols, Vinylpyrrolidons, Acrylamids und Acrylnitrils.
[0026] Geeignete optische Aufheller sind die Alkalisalze der 4,4-Bis(-2"-anilino-4"-morpholino-1,3,5-triazinyl-6"-amino)-stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine Di-
äthanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe oder eine ß-Methoxyäthylaminogruppe tragen.
Weiterhin kommen als Aufheller für Polyamidfasern solche vom Typ der Diarylpyrazoline
in Frage, beispielsweise 1-(-p-Sulfonamidophenyl)-3-(p-chlorphenyl)-Δ
2-pyrazolin sowie gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Sulfonamidogruppe
eine Carboxymethyl- oder Acetylaminogruppe-tragen. Brauchbar sind ferner substituierte
Aminocumarine, z.B. das 4-Methyl-7-dimethylamino- oder das 4-Methyl-7-diäthylamino-
cumarin. Weiterhin sind als Polyamidaufheller die Verbindungen 1-(2-Benzimidazolyl)-2-(1-hydroxyäthyl-2-benzimida-
zolyl)-äthylen und 1-Äthyl-3-phenyl-7-diäthylamino-car- bostyril brauchbar. Als Aufheller
für Polyester- und Polyamidfasern sind die Verbindungen 2,5-Di-(2-benzoxa- zolyl)-thiophen,
2-(2-Benzoxazolyl)-naphtho-[2,3-b]-thiophen und 1,2-Di-(5-methyl-2-benzoxazolyl)-äthylen
geeignet. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyrile anwesend
sein. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können verwendet werden.
[0027] Außer den beiden Pulverkomponenten können noch weitere Pulverbestandteile anwesend
sein, die sich nicht für eine gemeinsame Verarbeitung mit dem Perborat und nicht für
eine Heißsprühtrocknung.eignen, Hierzu zählen Bleichaktivatoren, insbesondere Tetraacetylglykoluril
oder Tetraacetyläthylendiamin. Die aus den Bleichaktivatoren bestehenden Pulverpartikel
können mit Hüllsubstanzen, insbesondere Mischungen aus wasserlöslichen Polymeren und
Fettsäuren oder Fettalkoholen überzogen sein, um eine Wechselwirkung zwischen der
Perverbindung und dem Aktiva-. tor während der Lagerung zu vermeiden. Weitere Zusätze
die dem Pulver gesondert zugesetzt werden, sind Enzyme aus der Klasse der Proteasen,
Lipasen und Amylasen bzw. deren Gemische. Besonders geeignet sind aus Bakterienstämmen
oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus
gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Die Enzyme können in Hüllsubstanzen eingebettet
sein oder nachträglich auf die sprühgetrocknete Pulverkomponente aufgranuliert werden.
Auch Duftstoffe und bestimmte fettartige Schaumdämpfungsmittel, wie Trialkylmelamine
oder'Paraffinkohlenwasserstoffe, werden vorzugsweise nachträglich auf das sprühgetrocknete
Pulver aufgesprüht.
[0028] Es ist als besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen, daß mit
vergleichsweise geringem Energie- und Zeitaufwand ein einwandfreies Mischergebnis
erzielt wird. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Granulate sind
frei von Staubanteilen und Klumpen, homogen und gut schütt- und rieselfähig, wobei
diese vorteilhaften Eigenschaften auch dann erzielt werden, wenn das zur Verwendung
kommende Grundpulver aufgrund entsprechender Lagerbedingungen Temperaturen von weniger
als 10°C aufweist. Im Gegensatz zu solchen Granulaten, die unter Verwendung von niedrig
schmelzenden Kokosfettalkohol- .äthoxylaten von geringem Äthoxylierungsgrad hergestellt
werden, zeichnen sie sich durch weitgehende Geruchsfreiheit aus, was vom Verbraucher
begrüßt wird. Außerdem neigen die erfindungsgemäß zu verwendenden nichtionischen Tenside
im Vergleich zu niedrig äthoxylierten Kokosfettalkoholen erheblich wenig zur Bildung
von unerwünschtem Schaum, weshalb die Verfahrensprodukte mit Vorteil in automatischen
Wasch- und Geschirrspülmaschinen eingesetzt werden können. Bei der Anwendung zeichnen
sie sich durch ein hohes Reinigungs- und Fettlösevermögen aus.
Beispiel 1
[0029] Die Siebanalyse des zu beaufschlagenden Natriumperborattetrahydrats ergab folgende
Verteilung
[0030] Maschenweite (mm) : 1,6 D,8 0,4 D,2 0,1 < 0,1 Gewichtsprozent: O 1,5 38 44.5 12 4
[0031] 90 kg des Perborats wurden in einem Trommelmischer mit schnell umlaufenden Mischorganen
(sogen. LÖDIGE-Mischer) vorgelegt, Die Temperatur des einem Silo entnommenen Perborats
betrug 10 C. In den umlaufenden Mischer wurden 10 kg eines zunächst mit 1,2 Mol Propylenoxid
und anschließend mit 6,3 Mol Äthylenoxid umgesetzten Talgfett- .alkohols gegeben.
Die Temperatur des geschmolzenen nichtionischen Tensids betrug 60 C. Nach 2,5 Minuten
war der Mischvorgang beendet und das erhaltene Granulat wurde auf Homogenität, Staubfreiheit
und Rieselfähigkeit geprüft. In der gleichen Weise wurden zum Vergleich Aufmischungen
unter Verwendung anderer gebräuchlicher nichtionischer Tenside hergestellt. Die Ergebnisse
finden sich in Tabelle I. Die Abkürzungen ÄO und PrO stehen für Äthylenoxid und Propylenoxid,
V für Vergleichsversuch.

[0032] Die Prüfung auf Staubbildung wurde wie folgt durchgeführt. Auf einer sauberen Schaumgummimatte
(Abmessungen 50 x 50 cm, Dicke ca. 1 cm) wird eine runde Polyäthylenfolie (Durchmesser
45 cm) ausgebreitet. In die Mitte der Folie wird ein zylindrisches Auffanggefäß von
18 cm Durchmesser und 10 cm Höhe gestellt. Darüber wird ein einseitig geschlossener
Blechzylinder von 40 cm Durchmesser und 70 cm Höhe so mit der öffnung nach unten gestülpt,
daß der Abstand zwischen Zylinderwandung und dem Rand des Auffanggefäßes überall gleich
ist. Dieser Zylinder besitzt in der Mitte der geschlossenen Seite ein rundes Loch
von ca. 3,5 cm Durchmesser, in das ein Trichter mit einem 19 cm langen Rohr von 2,5
cm lichter Weite eingeführt wird. Über eine Schüttelrinne läßt man 100 g zu untersuchendes
Produkt in den Trichter bzw. den Zylinder rieseln. Dabei fällt das Produkt in das
am Boden auf der Folie stehende Auffanggefäß. Der Staubanteil des Produktes jedoch
löst sich bei dem freien Fall aus dem Produktstrom und wird in der Luft innerhalb
des großen Zylinders verwirbelt.
[0033] Nachdem die 100 g Produkt eingetragen worden sind, wartet
man 1 Minute. Während dieser Zeit setzt sich der befindliche Staub auf der Folie am
Boden ab. Man entfernt dann vorsichtig den Zylinder und.das Auffanggefäß und faltet
die Folie sorgfältig zusammen und bestimmt die Menge des darauf abgelagerten Staubes
durch Auswiegen. Nach dieser Methode wird der seitlich abgelagerte,d.h. der nicht
im Produkt verbleibende Staubanteil erfaßt. Er entspricht somit in etwa dem Staubverlust.
[0034] Weiterhin wurden bei einzelnen Verfahrensprodukten Siebanalysen durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle
II wiedergegeben.

[0035] Die Ergebnisse zeigen, daß das erfindungsgemäß hergestellte Produkt ein enges und
damit günstiges Kornspektrum aufweist und frei von Grob- und Feinanteilen sowie staubförmigen
Partikeln ist.
[0036] Das Granulat wurde in einem Freifallmischer mit einem durch Heißsprühtrocknung gewonnenen
Hohlkugelpulver zu Waschmitteln folgender Zusammensetzung vereinigt (Angaben in Gew.-%):
8,5 Na-n-Dodecylbenzolsulfonat 3,5 Talgfettalkohol + 14 ÄO 3,5 Seife (Na-Talgseife/Na-Behenat
1 : 1) 40,0 Pentanatriumtripolyphosphat 5,0 Natriumsilikat (Na20 : SiO2 = 1 : 3) 3,0 Magnesiumsilikat 0,2 Na-Äthylendiamintetraacetat 1,5 Na-Carboxymethylcellulose
0,5 optische Aufheller 0,1 Duftstoffe 6,5 Natriumsulfat 7,7 Wasser 20,0 Gemisch gemäß
Beispiel 1
[0037] Waschmittelproben wurden in 200 g fassende Faltschachteln .abgefüllt und 2 Stunden
einem Rütteltest unterworfen. Eine Entmischung der Waschmittel- und Perboratkörner
trat abei nicht ein.
Beispiel 2
[0038] Wie in Beispiel 1 beschrieben wurden 450 kg Natriumperborat, das einem unbeheizten
Silo entnommen worden war und eine Temperatur von 4 °C aufwies, im Mischer mit 50
kg eines auf 70°C erwärmten nichtionischen Tensids und 5 kg Parfümöl vermischt. Das
nichtionische Tensid war durch Umsetzung eines Kokos-Talgfettalkoholgemisches (Kettenlänge
C
12-C
18, mittlere Kettenlänge C
15,5) mit 1,5 Mol Propylenoxid und 5 Mol Äthylenoxid hergestellt worden. Der Mischvorgang
war nach 3 Minuten beendet. Das Vorgemisch wurde in einem kontinuierlich arbeitenden
Freifallmischer mit einem sprühgetrockneten Hohlkugelpulver im Gewichtsverhältnis
1 : 4 vermischt. Die Zuführung der beiden Pulverkomponenten zum Mischer erfolgte über
Bandwaagen.
[0039] Das aufgemischte Pulver wies die folgende Zusammensetzung auf (in Gewichtsprozent):
2,0 % Fettalkoholgemisch + 1,5 PrO + 5 ÄO 18,0 % Natriumperborat 0,2 % Parfümöl 20,0
% Na-Tripolyphosphat 2,7 % Talgfettalkohol + 14 ÄO 6,5 % Na-Alkylbenzolsulfonat 2,5
% Na-Seife (Talgfettsäure-Behensäure 3 : 1) 1,5 % Na-Carboxymethylcellulose 22,0 % Natriumaluminiumsilikat 2,5
% Magnesiumsilikat 4,0 % Na-Silikat (Na20 : SiO2 = 1 : 3,31 0,2 % EDTA 0,3 % optischer Aufheller 7,5 % Natriumsulfat Rest Wasser.
[0040] Das Pulvergemisch war homogen und wies ein Litergewicht von 460 g auf. Die Siebzahlen
lauteten
[0041] Maschenweite (mm): >1,6 1,6 0,8 0,4 0,2 0,1 <0,1 Gewichtsprozent: 0 3 31 42 22 2
0
[0042] Das Pulver war gut schütt- und rieselfähig, frei von unangenehmen Gerüchen und neigte
nicht zum Entmischen.
1.Verfahren zur Herstellung eines schüttfähigen, nichtionische Tenside aus der Klasse
der Polyalkylenglykol- ätherderivate enthaltenden Wasch- und Reinigungsmittelgranulates
durch Zumischen des nichtionischen Tensids zu einem pulverförmigen bis körnigen Bestandteil
des Wasch-und Reinigungsmittels und anschließendes Vereinigen des so erhaltenen Vorgemisches
mit den übrigen Bestandteilen des Wasch- und Reinigungsmittels, dadurch gekennzeichnet,
daß man als nichtionisches Tensid eine Verbindung der allgemeinen Formel I verwendet

in der R einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen,
m eine Zahl von 0,5 bis 8 und n eine Zahl von 2 bis 20 bedeuten mit der Maßgabe, daß
n gleich oder größer als m ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein nichtionisches Tensid
der Formel I verwendet, in der R einen primären Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis
18 Kohlenstoffatomen bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein nichtionisches
Tensid der Formel I verwendet, in,der m eine Zahl von 1 bis 5 und n eine Zahl von
3 bis 15 bedeutet, wobei n das 2-fache,bis 10-fache von m beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das nichtionische
Tensid der Formel I in einer solchen Menge auf pulverförmiges bis körniges Natriumperborat-tetrahydrat
aufmischt, daß der Gehalt des Vorgemisches an nichtionischem Tensid 5 bis 20 Gewichtsprozent
beträgt, worauf man das Vorgemisch mit den übrigen Pulverbestandteilen vereinigt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das nichtionische
Tensid der Formel I in einer solchen Menge auf pulverförmiges bis körniges Natriumperborat-tetrahydrat
aufmischt, daß der.Gehalt des Vorgemisches an nichtionischem Tensid 7 bis 15 Gewichtsprozent
beträgt, worauf man das Vorgemisch mit den übrigen Pulverbestandteilen vereinigt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das nichtionische
Tensid der Formel I in einer solchen Menge einsetzt, daß sein Anteil am Wasch- und
Reinigungsmittel insgesamt 1 bis 10 Gewichtsprozent beträgt.