(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur rauchgasseitigen Reinigung von Kesseln oder
Öfen durch Ammoniakdämpfe, insbesondere heiße Ammoniakwasserdämpfe, bei dem Wasser
in die Feuer- und Rauchgaszüge eingespritzt oder eingesprüht werden, dem Wasser eine
Base, insbesondere in Form einer konzentrierten Lösung zudosiert wird, deren Menge
und/oder Konzentration sich nach dem pH-Wert des abfließenden Schmutzwassers richtet.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur rauchgasseitigen Reinigung von Kesseln oder
Öfen durch Ammoniakdämpfe, insbesondere heiße Ammoniakwasserdämpfe, bei dem Wasser
in die Feuer- und Rauchgaszüge eingespritzt oder eingesprüht wird.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-AS 27 02 716 bekannt. Bei diesem bekannten
Verfahren muß darauf geachtet werden, daß der pH-Wert des abfließenden Schmutzwassers
nicht unter 7,4 sinkt, da anderenfalls der Kessel bzw. der Ofen als auch Mauerwerk
durch das saure Schmutzwasser angegriffen würden. Ferner darf saures Schmutzwasser
nicht in den Abwasserkanal gelangen. Dieser Anforderung wurde man dadurch gerecht,
daß man dafür sorgte, daß zu Beginn des Einbringens von Ammonikwasserdampf kein Wasser
eingesprüht wurde und nach ca. zwei Stunden nur wenig Wasser und danach kontinuierlich
ansteigend. Sank bei diesem bekannten Verfahren dennoch der pH-Wert unter 7 bzw. 7,4,
so wurde wieder stärker bzw. von neuem mit Ammoniak gedämpft, so daß der pH-Wert des
Schmutzwassers wieder anstieg. Dieses erneute oder stärke Dämpfen mit Ammoniak war
für die Arbeiter insbesondere dann hinderliche wenn es in die Phase fiel, in der nur
noch mit Wasser gespült bzw. nachgespült wurde, da in dieser Phase die Arbeiter leicht
mit dem Ammoniak in Berührung kamen. Ferner war das ständige Messen des Schmutzwassers
und das entsprechende Verstellen der Zufuhr von Ammoniakdämpfen arbeitsaufwendig und
umständlich.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart zu
verbessern, daß es bei großer Einfachheit preiswert und leicht zu handhaben ist, eine
hohe Arbeitssicherheit besitzt und die Reinigungswirkung erhöht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Wasser eine Base, insbesondere
in Form einer konzentrierten Lösung (Lauge) zudosiert wird, deren Menge und/oder Konzentration
sich nach dem pH-Wert des abfließenden Schmutzwassers richtet.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht erforderlich, zur Erhöhung des pH-Wertes
des Schmutzwassers Ammoniakdämpfe zusätzlich in den Kessel oder Ofen einzuführen.
Statt dessen wird eine preiswerte Lauge dem einzusprühenden Wasser zugesetzt, so daß
die Arbeitssicherheit erhöht und die Kosten verringert werden.
[0006] Das Steuern oder Regeln der Laugenzugabe zum Wasser ist wesentlich einfacher und
leichter handhabbar als eine geregelte Eingabe von Ammoniakdämpfen, und ferner wird
durch das Zufügen von Lauge die Reinigungswirkung erhöht.
[0007] Vorzugsweise wird als Base Soda , Magnesiumdioxid, Calcium Kalk oder Ammoniak verwendet.
Ferner wird eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens empfohlen, bei der eine Regelvorrichtung
vorgesehen ist, die den pH-Wert im abfließenden Schmutzwasser mißt und die Zugabe
von Base in das Wasser entsprechend steuert. Hierdurch wird der Arbeitsaufwand wesentlich
verringert und das Verfahren verbilligt, da nur die unbedingt nötige Basen- bzw. Laugenmenge
zugeführt wird.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im folgenden näher
beschrieben.
[0009] Soll ein Kessel oder Ofen innen gereinigt werden, so werden durch öffnungen in der
Kessel- oder Ofenwandung Injektoren in den Feuerraum und gegebenenfalls in die daran
anschließenden Heizzüge geschoben, durch die heiße Ammoniakdämpfe zerstäubt werden.
Während diese Injektoren im wesentlichen durch im unteren Bereich liegende Öffnungen
eingebracht werden, so daß der Dampf von unten nach oben strömt, werden durch obere
Öffnungen Sprenger oder rotierende Sprengdüsen eingebracht, die im Kessel oder Ofenraum
bzw. auch in den Heizzügen Wasser von oben nach unten sprühen.
[0010] Zuerst werden etwa 1 bis 3 Stunden nur heiße Ammoniakdämpfe in die Innenräume eingebracht,und
danach wird das Sprühwasser abhängig vom Reinigungseffekt eingesprüht. Bei der Menge
des einzusprühenden Wassers braucht nicht auf den pH-Wert des abfließenden Schmutzwässers
geachtet zu werden, da in der oder den Wasserzuleitungen Dosiervorrichtungen'für eine
Lauge aus Wasser mit Soda
w Magnesiumdioxid oder Calcium oder Kalk angeordnet ist, die durch eine Meßvorrichtung
geregelt wird, die den pH-Wert in dem Schmutzwasser mißt und entsprechend Lauge zum
einzusprühenden Wasser zudosiert.
[0011] Die etwa 10 Stunden dauernde Phase von gleichzeitigem Einsprühen von Wasser und Einbringen
von Ammoniakdämpfen wird von einer Nachspülphase gefolgt, bei der mit höherer Wassermenge
nachgespritzt wird. Dieser Wassermenge kann mit der gleichen Dosiervorrichtung auch
Lauge zugesetzt werden, um die Reinigungskraft weiter zu erhöhen. Dabei ist von Bedeutung,
daß auch schon während des vorherigen Einsprühens von Wasser die zugesetzte Lauge
die Reinigungswirkung verbessert
1. Verfahren zur rauchgasseitigen Reinigung von Kesseln oder Öfen durch Ammoniakdämpfe,
insbesondere heiße .Ammoniakwasserdämpfe, bei dem Wasser in die Feuer-und Rauchgaszüge
eingespritzt oder eingesprüht wird, dadurch gekennzeichnet , daß dem Wasser eine Base,
insbesondere in Form einer konzentrierten Lösung (Lauge) zudosiert wird, deren Menge
und/oder Konzentration sich nach dem pH-Wert des abfließenden Schmutzwassers richtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Base Soda, Magnesiumdioxid,
Kalk oder Ammoniak verwendet wird.
3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet.,
daß eine Regelvorrichtung vorgesehen ist, die den pH-Wert im abfließenden Schmutzwasser
mißt und die Zugabe von Base in das Wasser entsprechend steuert.