[0001] Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Podestbock für Theaterbühnen oder
dgl., mit einer von einem Oberrahmen getragenen Plattform, mit an den Ecken des Oberrahmens
angelenkten, arretierbaren Stützscheren und mit einer motorisch oder durch Körperkraft
antreibbaren Höhenverstelleinrichtung.
[0002] Durch das DE-GM 73 32 414 ist ein stufenlos höhenverstellbarer Podestbock der vorgenannten
Art bekannt, bei welchem die oberen, verschiebbar gelagerten Schenkel der Stützscheren
an in der Oberrahmenkonstruktion geführten und gegen Verdrehung gesicherten Spindelmuttern
angelenkt sind, welche durch zwei parallele Gewindespindeln verschiebbar sind. Die
Steigung des Gewindes der Gewindespindeln ist hierbei von solcher Größe, daß eine
Selbsthemmung gegeben ist, durch welche der Podestbock in der jeweils eingestellten
Höhe arretiert wird. Bei solchen Podestböcken kann - insbesondere bei Verwendung eines
motorischen Spindelantriebes - theoretisch von nur einer Person die Höhenverstellung
vorgenommen werden, jedoch müssen hierzu alle beweglichen Teile mit hoher Präzision
und alle Stangen und Streben mit hoher Verwindungssteifigkeit gefertigt werden, um
Verkantungen oder Verklemmungen auszuschließen, durch die es sonst sogar zu Gestängeverbiegungen
kommen kann. Durch diesen technischen Aufwand wird der Podestbock verhältnismäßig
teuer und im allgemeinen so schwergewichtig, daß er bei einem Umbau eines Bühnenbodens
nur noch mühsam transportiert werden kann. Darüber hinaus verlangt der bekannte Podestbock
auch in zusammengeklappter Stellung noch eine beträchtliche Spreizung seiner Stützscheren,
um durch den Spindelantrieb noch hochgefahren werden zu können. Damit ergibt sich
dort noch eine beträchtliche Stapelhöhe des einzelnen Podestbockes.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen durch einen Antrieb höhenverstellbaren
Podestbock zu schaffen, bei welchem die Höhenverstellung leichtgängig und die Stapelhöhe
sehr gering ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Höhenverstelleinrichtung
eine oder zwei mittig unter der Plattform angeordnete zusätzliche Hubscheren aufweist,
die an ihren Schenkelenden mit Laufrollen oder Gleitstücken versehen und gegen die
Unterseite der Plattform ausfahrbar ist bzw. sind.
[0005] Die Verwendung einer oder zweier gesonderter Hubscheren neben den an den Ecken angeordneten
Stützscheren erbringt einmal den Vorteil, daß die Stützscheren nunmehr bis zu einer
flachen Totpunktlage in der niedrigsten Stellung heruntergefahren werden können, in
welcher die Resthöhe (Stapelhöhe) des Podestbockes nur noch von der aus Stabilitätsgründen
vorgeschriebenen Dicke der Plattform und den Querschnitten des Oberrahmens und der
Stützscherenschenkel abhängt. Auch bei auf ein Minimum zusammengeklapptem Podestbock
verbleibt unter der Plattform zwischen den zusammengefalteten Stützscherenschenkeln
noch ein Hohlraum, in welchem Hubscherenschenkel ausreichender Stabilität noch mit
einer gewissen Mindestspreizung untergebracht werden können, aus der heraus die Hubscheren
durch eine Antriebsvorrichtung aufgerichtet werden können. Hierbei erweist sich als
sehr vorteilhaft, daß die bei einer Höhenverstellung entriegelten Stützscheren nur
noch lose mitlaufen und hierbei ein so großes Spiel vorgesehen werden kann, daß durch
die Stützscheren keinerlei Verkantungen oder Verklemmungen mehr auftreten können.
Die Hubscheren haben bei einer Höhenverstellung nur das Gewicht der Plattform und
teilweise noch das Gewicht der Stützscheren anzuheben und können dementsprechend mit
verhältnismäßkg dünnen Querschnitten ausgelegt werden. Denn nach einer Höheneinstellung
werden die Stützschenkel wieder am Podestbock arretiert und nehmen sie nach Tieferfahren
der Hubscheren dann ihrerseits sämtliche Belastungskräfte wieder auf. Diese völlige
Trennung von Stützscheren und Hubscheren erweist sich auch insofern von besonderem
Vorteil, daß die Hubscheren-Höenverstelleinrichtung als gesonderte Baugruppe hergestellt
und auch noch nachträglich bei Stützscheren aufweisenden Podestböcken vorgesehen werden
kann.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Höhenverstelleinrichtung
aus zwei X-förmigen, nebeneinander angeordneten Hubscheren bestehen, deren untere
oder obere Enden paarweise durch Querachsen verbunden sind, welche durch einen Schraubspindelantrieb
gegeneinander bewegbar sind. Eine solche Ausführungsform der Höhenverstelleinrichtung
zeichnet sich durch eine symmetrische, kräftemäßig ausbalancierte Abstützung der Plattform
während der Höhenverstellung aus und kann mit verhältnismäßig geringen Kosten hergestellt
werden.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen werden, daß die Hubscheren
in ihrer tiefsten Stellung auf komprimierten Hubfedern aufliegen. Diese Hubfedern,
die beispielsweise 90 % des Gewichtes des hochzubewegenden Podestbockteiles tragen
können, erleichtern erheblich das erste Ausfahren der Hubscheren aus ihrer tiefsten
Stellung.
[0008] Der Erfindung zufolge sind zweckmäßigerweise an der Unterseite der Plattform und
an bodenseitigen Podestbockrahmen Führungsschienen für die Laufrollen bzwo Gleitstücke
der Hubscheren angebracht. Durch diese Führungsschienen kann die Leichtgängigkeit
der Höhenverstelleinrichtung noch verbessert werden.
[0009] Podestböcke der hier behandelten Xrt, die im allgemeinen eine rechteckige Grundrißfläche
von 1 x 2 m aufweisen, werden meist zu mehreren heben- und hintereinander aufgestellt
und dann auf gleiche oder auf abgestufte Höhen eingestellt. Um beispielsweise zur
Herrichtung einer abgestuften Orchesterbühne nicht alle Podestböcke einzeln in ihrer
Höhe verstellen zu müssen, ist es erstrebenswert, wenn die Podestböcke und ihre Höhenverstelleinrichtungen
in einer Weise ausgelegt sind, daß sie auch gruppen- oder reihenweise gleichzeitig
verstellt werden können. Zu diesem Zweck ist der Erfindung zufolge vorgesehen, daß
der Podestbock mit gleichartigen Podestböcken in Längsrichtung aneinanderreihbar ist
und daß die Schraubenspindel sich jeweils über die Länge des Podestbockes erstreckt
und durch Kupplungsstücke mit benachbarten Schraubenspindeln drehfest verbindbar ist.
[0010] Da die Podestböcke aus Sicherheitsgründen in der jeweiligen Höheneinstellung zuverlässig
mechanisch arretiert werden müssen, liegt der Erfindung ferner noch die Aufgabe zugrunde,
die Podestböcke mit einer Zentralverriegelung zu versehen, die eine reihenweise Höhenverstellung
der Podestböcke durch beispielsweise nur eine Person ermöglicht. Der-Erfindung zufolge
ist deshalb bei Podestböcken, bei denen die beweglichen oberen Enden der Stützscheren
federbelastete Rastzapfen tragen, welche durch eine Verstelleinrichtung gegen die
Federkraft aus Rastöffnungen der Seitenholme des Oberrahmens herausziehbar sind, vorgesehen,
daß die Rastzapfen auch in entriegelter Stellung des Podestbockes vorübergehend arretierbar
sind. Vorzugsweise sind zu diesem Zweck die Rastzapfen über Bowdenzüge an eine zentrale
Zugstange angebunden, welche durch einen zugeordneten Sperrklinkenhandhebel oder durch
einen motorischen Verstellantrieb verstellbar sind. Nach weiteren Merkmalen der Erfindung
sind die Zugstangen aneinandergereihter Podestböcke miteinander kuppelbar und sind
die Seitenholme der Oberrahmen mit Langlöchern zur Aufnahme der Rastzapfen versehen.
Durch diese Maßnahmen ist es möglich, bei einer Höhenverstellung zunächst die Stützscheren
von z. B. fünf hintereinander gereihten Podestböcken zu entriegeln, dann mit den Hubscheren
die Höhenverstellung vorzunehmen und nachträglich die Stützscheren wieder in der neuen
Höheneinstellung zu arretieren, was von nur einer einzigen Person vorgenommen werden
kann, die nunmehr nacheinander die Verriegelungseinrichtung und die Höhenverstelleinrichtung
betätigen kann.
[0011] Einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kräfteverhältnisse
beim ersten Einleiten einer Aufwärtsbewegung der Schere aus ihrer tiefsten Stellung
heraus zu verbessern. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß das mittlere Gelenk bei
jeder Hubschere oberhalb der Verbindungslinie zwischen dem Kraftangriffspunkt am Fußende
und dem Kraftabgabepunkt am oberen Ende eines jeden Hubscherenschenkels liegt. Bevorzugt
liegen bei tiefster Hubscherenstellung das mittlere Gelenk und die plattformseitigen
Kraftabgabepunkte der Hubscheren in etwa gleicher Horizontalebene.
[0012] Durch diese Maßnahmen wird eine beträchtliche Vergrößerung des wirksamen Momentenarmes
bei in tiefster Stellung befindlichen Hubscheren erreicht, mit der Folge, daß nur
noch 5 wesentlich geringere Kräfte als bisher zum Hochfahren der Podestböcke benötigt
werden und daß die Hubscheren nunmehr leichter und preisgünstiger gebaut werden können.
Diese Vorteile treten insbesondere hervor, wenn eine Mehrzahl von hintereinander gereihten
Podestböcken über einen ein-
zigen Antrieb gleichzeitig auf und ab verstellbar sein sollen.
[0013] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen werden, daß jeder Hubscherenschenkel
als langgestreckter Rhombus ausgebildet ist und daß das mittlere Gelenk in der oberen,
mittigen Rhombusecke liegt.
[0014] Schließlich kann der Erfindung zufolge noch bei einem Podestbock, bei welchem die
Höhenverstellungseinrichtung aus zwei nebeneinander angeordneten Hubscheren besteht,
deren untere Enden an Querstreben angelenkt sind, welche durch eine Schraubspindel
gegeneinander bewegbar sind, vorgesehen werden, daß die Anlenkstelle der Hubscheren
an den unteren Querstreben und die Schraubenspindel in einer gemeinsamen Ebene liegen.
Durch diese Maßnahme wird ein günstiger Momentenarm in der tiefsten Stellung in der
Hubschere bei gleichzeitig hohe Stabilität der Hubscheren erreicht.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, in der zeigen:
Figur 1 einen höhenverstellbaren Podestbock nach der Erfindung, in ausgefahrenem Zustand,
Fig. 2a den Podestbock nach Fig. 1 in zusammengeklappter Stapelhöhe,
Fig. 2b in einer Darstellung analog Fig. 2a ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 in einer Ansicht auf die Unterseite die Plattformen zweier aneinandergereihter
Podestböcke mit Zentralentriegelungseinrichtung,
Fig. 4 ein Kupplungsddtail gemäß Position IV in Fig. 3,
Fig. 5 ein Detail gemäß Position V in Fig. 3,
Fig. 6 einen Sperrklinkenhebel, der bei Position VI an die Zentralverriegelungseinrichtung
nach Fig. 3 anzusetzen ist,
Fig. 7 in Seitenansicht eine Hubschere für eine Podestbockplattform, in ausgefahrener
Stellung,
Fig. 8 die Hubschere nach Fig. 7 in ihrer tiefsten, zusammengeklappten Stellung,
Fig. 9 in einer perspektivischen Darstellung eine Antriebsspindel für Hubscheren zusammen
mit Querstreben für die Kraftübertragung an die unteren Schenkelenden der Hubscheren,
Fig. 10 in einer schematischen Darstellung eine abgewandelte Ausführungsform einer
Hubschere in Seitenansicht und
Fig. 11 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hubschere.
[0016] Der in Fig. 1 perspektivisch - unter Fortlassung der Plattform 1 (vergleiche auch
Fig. 2) dargestellte Podestbock besteht aus einem die Plattform 1 tragenden Oberrahmen
2, einem bodenseitigen Unterrahmen 3 und vier Y-förmigen Stützscheren 4, welche jeweils
mit einem ihrer Scherenschenkel 5, 6 an übereinanderliegenden Punkten 7, 8 an dem
Oberrahmen 2 und dem Unterrahmen 3 angelenkt sind, wobei der obere bewegliche Schenkel
9 jeweils längs der Seitenholme 10 des Oberrahmens 2 verschiebbar geführt ist. Die
beweglichen Schenkel 9 tragen jeweils federbelastete Rastzapfen 11, welche in Langlöcher
12 der Seitenholme selbsttätig einrasten und den Podestbock in der gewählten Höheneinstellung
sicher arretieren. Die Rastzapfen 11 sind durch Bowdenzüge 13 aus den Arretierlöchern
12 zwecks Vorbereitung einer Höhenverstellung herausziehbar. Ein solcher Podestbock
ist beispielsweise sehr ausführlich in der DE-PS 23 05 145 erläutert.
[0017] Der Podestbock ist mit einer gesonderten Höhenverstelleinrichtung ausgerüstet, welche
zwei mittig unter der Plattform des Podestbockes nebeneinander angeordnete X-förmige
Scheren 14, 15 aufweist, deren Schenkelenden mit oberen Laufrollen 16 und mit unteren
Laufrollen 17 versehen sind, denen am Oberrahmen 2 bzw. an der Plattform 1 Führungsschienen
18 und am Unterrahmen 3 Führungsschienen 19 zugeordnet sind. Die unteren Laufrollen
17 der beiden Scheren 14, 15 sind paarweise durch jeweils eine Querachse 20, 21 miteinander
verbunden, welche ein mit einer Gewindebohrung versehenes Druckstück 22, 23 tragen.
Die beiden mit gegenläufigem Innengewinde versehenen Druckstücke 22, 23 werden von
einer Schraubenspindel 24 durchsetzt, deren Längshälften ebenfalls gegenläufiges Gewinde
aufweisen. Die Schraubenspindel ist in Lagerböcken 25 am Unterrahmen 3 gelagert und
kann entweder durch einen Motor 26 oder durch einen Ratschenhebel 27 gedreht werden.
Mittels der Schraubspindel 24 kann der Podestbock - bei entriegelten Stützscheren
4 - zwischen den Stellungen nach den Fig. 1 und 2a auf und ab verstelltverden. Um
ein Hochfahren aus der tiefsten Stellung nach Fig. 2a zu erleichtern, sind die Hubscheren
14, 15 im Bereich ihres mittigen Gelenkes 28 durch in dieser Grundstellung komprimierte
Hubfedern 29 nach oben hin belastet, wobei die Kraft der Feder entsprechend 90 % des
von den Hubscheren anzuhebenden Gewichtes ausgelegt ist.
[0018] Während beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 die oberen Arme der Hubscherenschenkel
kürzer als die unteren Arme sind, ist in Fig. 2b eine Ausführungsform skizziert, bei
der alle Arme 30 der Hubscheren gleich lang bemessen sind.
[0019] Um mehrere, in Längsrichtung hintereinander gereihte Podestböcke gleichzeitig in
der Höhe verstellen zu können, sind den Podestböcken Kupplungsstücke 31 zugeordnet,
durch die die Schraubenspindel 24 benachbarter Podestböcke drehfest miteinander verbunden
werden können.
[0020] Um bei den Podestböcken auch die Entriegelung (Zurückziehen der Rastzapfen 11) bequem
- und auch für eine Vielzahl von hintereinandergereihter Podestböcken gleichzeitig
- vornehmen zu können, ist die anhand der Fig. 3 bis 6 veranschaulichte Zentralentriegelungseinrichtung
vorgesehen. Diese besteht aus einer unter der Plattform 1 verschieblich gelagerten
Zugstange 32, welche durch einen U-förmigen Kupplungsbügel 33 jeweils mit einer Zugstange
§2' eines benachbarten Podestbockes 1' verbindbar ist. Beim Ausführungsbeispiel weisen
die Zugstangen 32, 32' nahe ihres Endes eine Querbohrung auf, durch die der U-förmige
Kupplungsbügel 33 mit seinen beiden Schenkeln hindurchsteckbar ist. Die U-Schenkel
sind wiederum mit Querbohrungen zur Aufnahme von Sicherungsstiften 34 versehen. An
der Zugstange 32 sind jeweils die Seelen 35 der Bowdenzüge 13 befestigt. Die Mäntel
der Bowdenzüge 13 sind nahe neben der Zugstange 32 über Lagerböckchen 36 an der Plattform
1 starr befestigt. Jede Seele 35 läuft zwischen zwei starr am Lagerböckchen 36 befestigten
Führungsrollen 37 hindurch, durchsetzt eine Querbohrung der Zugstange 32 und ist an
deren Rückseite durch einen Querkopf 38 befestigt. Da die Führungsrollen 37 in unmittelbarer
Nachbarschaft neben der Zugstange 32 liegen, wird unabhängig von der Verschieberichtung
der Zugstange 32 über die Bowdenzugseele 35 immer eine Kraft zum Zurückziehen der
Tragbolzen 11 aus den Arretierlöchern 12 ausgeübt.
[0021] Zum Verstellen der Zugstange 32, bei der die Kraft der Belastungsfedern aller Rastzapfen
11 überwunden werden muß, kann das in Fig. 6 veranschaulichte Werkzeug verwendet werden,
welches als ein Sperrklinkenhebel 39 ausgebildet ist. Das Hilfswerkzeug besitzt einen
U-förmigen Grundkörper 40, welcher mit der U-Öffnung über den Rand der Plattform 1
gesetzt wird. Am gegenüberliegenden Ende ist in vertikalen Wangen 41 des Grundkörpers
40 eine Achse 42 gelagert, um welche ein durch ein Rohrstück 43 verlängerbarer Hebel
44 schwenkbar gelagert ist, der an seinem unteren verlängerten Ende eine angelenkte
Lasche 45 trägt, die über einen Bügel 33 (vergleiche auch Fig. 4) mit dem Ende der
Zugstange 32 koppelbar ist. Auf der Achse 42 sitzt ferner ein Klinkenrad 46, welches
durch eine zugfederbelastete Sperrklinke 47 gegen ein Drehen entgegen dem Uhrzeigersinn
blockiert ist.
[0022] Zur Vornahme einer Höhenverstellung einer Reihe aneinander angeschlossener Podestböcke
werden zunächst durch Einschalten z. B. des Elektromotor es 26 die Hubscheren 14,
15 aller Podestböcke so weit ausgefahren, bis diese Hubscheren die Plattformen etwas
angehoben haben, so daß die Rastzapfen 11 entlastet im mittleren Bereich der zugehörigen
Langlöcher 12 liegen. Anschließend wird der Sperrklinkenhebel 39 nach Fig. 6 an die
Zugstange 32 angesetzt und durch Einwärtsdrücken des Rohres 43 in Richtung des Pfeiles
48 werden sämtliche Rastzapfen 11 aus den Arretierlöchern 12 zurückgezogen. Die Sperrklinke
47 hält den Sperrklinkenhebel 39 und damit die Zugstange 32 in dieser Entrieglungsstellung
fest. Nunmehr können die Hubscheren 14, 15 motorisch etwas höher als die gewünschte
neue Endposition der Plattformen ausgefahren werden. Sodann wird die Klinke 47 gelöst
und die Zugstange 32 somit freigegeben. Die Rastzapfen 11 werden nunmehr durch ihre
Federn gegen die Seitenholme gedrückt bzw. dringen bereits bei günstiger Ausrichtung
in die Rastöffnungen 12 ein. Evtl. bei der Entrieglung noch auf dem Material der Seitenholme
aufsitzende Rastzapfen 11 schnappen automatisch beim nachfolgenden Absenken der Hubscheren
14, 15 in ihre zugehörigen Langlöcher 12 ein, wonach dann die Hubscheren 14, 15 wieder
völlig von der Plattform 1 gelöst werden, so daß die Belastungen der Plattform später
nur von den Stützscheren 4 getragen werden.
[0023] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Beispielsweise können statt einer zentralen Spindel 24 auch zwei parallele
Spindeln zur Verstellung der Hubscheren 14, 15 vorgesehen werden. Ferner kann statt
einer Entriegelung mittels eines mechanischen Hilfsgerätes gemäß Fig. 6 auch ein elektrischer
oder elektromagnetischer Antrieb für die Entriegelung vorgesehen werden. Wegen einer
möglichen Fehlbetätigung einer durch Knopfdruck oder Schalterbetätigung auslösbaren
Entriegelungseinrichtung ist jedoch dem Einsatz eines nach Durchführung einer Höhenverstellung
wieder wegnehmbaren Hilfsgerätes der Vorzug zu geben, da so ein unbefugtes oder ungewolltes
Entriegeln ausgeschlossen ist.
[0024] In den Fig. 7 und 8 sind schematisch die Plattform 1, der Oberrahmen 2 und der Fußrahmen
3 des Podestbockes angedeutet. Zur Höhenverstellung des Podestbockes dienen zwei,
parallel nebeneinander angeordnete Hubscheren 49 - nur eine ist in den Fig. 1 und
2 zu sehen -, die zusätzlich zu den Stützscheren des Podestbockes vorgesehen sind.
Die Schenkel 50, 51 der Hubscheren tragen an ihren Enden jeweils Laufrollen 52, 53,
54, 55.
[0025] Fig. 9 zeigt die unteren Laufrollen 52, 52' und 54, 54' der beiden in Fig. 7 hintereinander
liegenden Hubscheren. Diese Laufräder sind zusammen mit den unteren Enden der Hubscherenschenkel
50, 50', 51, 51' mittels Achsbolzen 56, 56' in rahmenförmigen Querstreben 57, 58 gelagert,
welche von der Antriebsschraubenspindel 24, die zwei gegenläufige Gewindeabschnitte
besitzt, durchsetzest. Die beiden gegenläufigen Gewindeabschnitte der Spindel 24 sind
jeweils in Gewindestücken 22, 23 aufgenommen, die fest an die Längsholme der Querstreben
57, 58 angeschweißt sind. Die Spindel 24 liegt in der gleichen Horizontalebene wie
die Achsbolzen 56, 56'.
[0026] Die Mittelachsen der unteren Achsbolzen 56 stellen die Punkte P1 dar, in denen die
über die Spindel ausgeübte Antriebskraft in die Scheren 50, 51 eingeleitet wird. Beim
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8 stellen die Mittelachsen der oberen Radlagerbolzen
die Punkte P2 dar, an denen die Scheren 50, 51 ihre Kraft an die Räder 53, 55 weiterleiten.
Wie aus den Fig. 7 und 8 ersichtlich ist, liegen bei den Hubscheren das mittlere Hubscherengelenk
59 oberhalb der Verbindungslinie V zwischen dem Kraftangriffspunkt P1 und Kaftabgabepunkt
P2 jedes Hubscherenschenkels. Daraus ergibt sich auch in der tiefsten Stellung nach
Fig. 8 noch ein günstiger Momentenarm für ein erstes Hochfahren der Hubscheren. Die
Scherenschenkel 50, 51 weisen jeweils die Form langgestreckter Rhomben amf,wobei das
mittlere Gelenk 59 nahe der oberen mittigen Rhombusecke angeordnet idt.
[0027] Beim AusfÜhrungsbeispiel nach Fig. 10 sind abgewinkelte Scherenschenkel 60, 61 vorgesehen,
die an ihren oberen Enden Gleitstücke 62 zur Abstützung der Plattform 1 tragen. Die
Kraftabgabepunkte P2 liegen hier also an den Berührungsstellen der Gleitstücke mit
der Plattform 1. Auch hier liegt das mittlere Gelenk 59' oberhalb der Verbindungslinie
V zwischen Kraftangriffspunkt P1 und Kraftabgabepunkt P2.
[0028] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 tragen die Scherenschenkel 63, 64 an ihren
oberen Enden wiederum Laufrollen 65, 66,so daß hier die oberen Kraftabgabepunkte P2
der Scherenschenkel wieder mit den Achsen der Laufräder 65, 66 zusammenfallen, Der
mittlere Gelenkpunkt 59'' der Scherenschenkel 63, 64 liegt hier bei tiefster Scherenstellung
annähernd in der gleichen Horizontalebene wie die Kraftabgabepunkte P2 und zugleich
auf der Verbindungslinie von Kraftangriffspunkt P1 und Berührungspunkt P3 von Laufrad
66 an der Plattform 1.
1. Höhenverstellbarer Podestbock für Theaterbühnen oder dgl., mit einer von einem
Oberrahmen getragenen Plattform, mit an den Ecken des Oberrahmenx angelenkten arretierbaren
Stützscheren und mit einer motorisch nder durch Körperkraft antreibbaren Höhenverstelleinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenverstelleinrichtung ein oder zwei mittig unter
der Plattform (1) angeordnete zusätzliche Hubscheren (14, 15) aufweist, die an ihren
Schenkelenden mit Laufrollen (16, 17) oder Gleitstücken versehen und gegen die Unterseite
der Plattform ausfahrbar ist bzw. sind.
2. Podestbock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenverstelleinrichtung
aus zwei X-förmigen, nebeneinander angeordneten Hubscheren (14, 15) besteht, deren
unteren Enden paarweise durch Querachsen (20, 21) verbunden sind, welche durch eine
Schraubenspindel (24) gegeneinander bewegbar sind.
3. Podestbock nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubscheren
(14, 15) in ihrer tiefsten Stellung auf komprimierten Hubfedern (29) aufliegen.
4. Podestbock nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite
der Plattform (1) und an einem bodenseitigen Podestbockrahmen (3) Führungsschienen
(18, 19) für die Laufrollen (16, 17) bzw. Gleitstücke der Hubscheren (14, 15) angebracht
sind.
5. Podestbock nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er mit gleichartigen
in Längsrichtung aneinanderreihbar ist und daß die Schraubenspindel (24) sich jeweils
über die Länge des Podestbockes erstreckt und durch Kupplungsstücke (31) mit benachbarten
Schraubenspindeln drehfest verbindbar ist. :
6. Podestbock nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, bei denen die beweglichen
oberen Enden der Stützscheren federbelastete Rastzapfen tragen, welche durch eine
Verstelleinrichtung gegen die Federkraft aus Rastöffnungen der Seitenholme des Oberrahmens
herausziehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastzapfen (11) auch in entriegelter
Stellung des Podestbockes vorübergehend arretierbar sind.
7. Podestbock nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastzapfen (11) über
Bowdenzüge (13) an eine zentrale Zugstange (32) angebunden sind, welche durch einen
zugeordneten Sperrklinkenhandhebel (39) verstellbar ist.
8. Podestbock nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstangen
(32) aneinandergereihter Podestböcke miteinander kuppelbar sind.
9. Podestbock nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenholme
(10) mit Langlöchern (12) zur Aufnahme der Rastzapfen (11) versehen sind.
10. Podestbock nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurdh gekennzeichnet, daß das mittige
Gelenk (59) bei jeder Hubschere (49) oberhalb der Verbindungslinien (V) zwischen dem
Kraftangriffspunkt (P1) am Fußende und dem Kraftabgabepunkt (P2) am oberen Ende eines
jeden Hubscherenschenkels (50, 51) liegt.
11. Podestbock nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei tiefster Hubscherenstellung
das mittlere Gelenk (59" ) und die plattformseitigen Kraftabgabepunkte (P2) der Hubscherenschenkel
(63, 64) in etwa gleicher Horizontalebene liegen.
12. Podestbock nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hubscherenschenkel
(50, 51) als langgestreckter Rhombus ausgebildet ist und daß das mittlere Gelenk (59)
in der oberen, mittigen Rhombusecke liegt.
13. Podestbock nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 12, bei welchem die Höhenverstelleinrichtung
aus zwei nebeneinander angeordneten Hubscheren besteht, deren untere Enden an Querstreben
angelenkt sind, welche durch eine Schraubenspindel gegeneinander bewegbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anlenkstellen (P1) der Hubscherenschenkel (50, 51) an den
unteren Querstreben (57, 58) und die Schraubenspindel (24) in einer gemeinsamen Ebene
liegen.