(19)
(11) EP 0 034 255 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.08.1981  Patentblatt  1981/34

(21) Anmeldenummer: 81100324.3

(22) Anmeldetag:  17.01.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 9/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 13.02.1980 DE 3005292

(71) Anmelder: SUNTECA Sonnenschutztechnik GmbH.
D-2850 Bremerhaven 29 (DE)

(72) Erfinder:
  • Benthin, Ursula
    D-2850 Bremerhaven (DE)

(74) Vertreter: Bruse, Willy Hans Heinrich 
Edisonstrasse 14
28357 Bremen
28357 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Laufwagen für Lamellen von Vorhängen


    (57) Der um eine vertikale Achse drehbar gelagerte Schwenkzapfen (6) ist mit einem Zahnkranz (7) eines Schwenkgetriebes verbunden und greift mit seiner Verzahnung in die Verzahnung eines Gegenrades (8) ein. Dabei ist der Schwenkzapfen (6) in dem Gehäuse (5) des Laufwagens um eine Achse kippbar, die quer zur Längsachse des Schwenkzapfens (6) und parallel zu der Achse des Gegenrades (8) liegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Laufwagen für Lamellen von Vorhängen mit im Gehäuse des Laufwagens um eine vertikale Achse drehbar gelagertem Schwenkzapfen, der mit einem Zahnkranz eines Schwenkgetriebes verbunden ist und mit seiner Verzahnung in die Verzahnung eines Gegenrades eingreift.

    [0002] Laufwagen für die am unteren Ende des Schwenkzapfens aufgehängten Lamellen sind in horizontal angeordneten Tragschienen fahrbar und weisen meistens Laufrollen auf, die die Fahrbewegung insbesondere bei größeren Vorhängen erleichtern. Der Schwenkzapfen ist bei bekannten Ausbildungen in der unteren und in der oberen Wand des Gehäuses an zwei Stellen neben dem Zahneingriff seines Zahnkranzes in die Verzahnung des Gegenrades gelagert, welches ein Schneckenrad ist und zusammen mit dem Zahnkranz auf dem Schwenkzapfen das Schwenkgetriebe bildet. Mittels dieses Schwenkgetriebes ist der Schwenkzapfen um seine Längsachse drehbar, so daß die Lamellen in beiden Richtungen um eine vertikale Achse schwenkbar sind. Um bei diesen Schwenkbewegungen Beschädigungen zu vermeiden, wenn eine oder mehrere Lamellen auf ein Hindernis treffen oder unter Umständen aus Gründen, die mit der Sammlung der Lamellen an einem seitlichen Stapelplatz zusammenhängen, ist zwischen dem Schwenkgetriebe und dem Sehwenkzapfen eine Rutschkupplung erforderlich. Diese Rutschkupplung besteht bei bekannten Ausführungen aus einem Reibsitz des Zahnkranzes auf dem Schwenkzapfen. Ein solcher Reibsitz ist jedoch mit einigen Nachteilen behaftet. So verringert sich der Reibungsschluß der Kupplung bei häufiger Benutzung schnell. Da es zwischen dem Zahnkranz und dem Schwenkzapfen keine Zwangslagen gibt, ist die Rückführung der Lamellen in die Ausgangslage problematisch und häufig Ursache einer unregelmäßigen Lamellenstellung. Die Rutschkupplung erfordert zwangsläufig einen eigenen Herstellungsvorgang und erschwert die Montage der Laufwagenteilf mit dem Schwenkgetriebe, so daß die Rutsehkupplung eine erheblichen Anteil an den Herstellungskosten der Laufwageh hat.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Herstellung einer besonderen Rutschkupplung für jeden Laufwagen zu vermeiden und verbesserte Eigenschaften eines vergleichbaren Sicherungsgliedes durch eine entsprechende Ausbildung des Laufwagens zu erreichen.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Schwenkzapfen in dem Gehäuse um eine Achse kippbar ist, die sich quer zur Längsachse des Schwenkzapfens und parallel zu der Achse des Gegenrades erstreckt. Dazu ist der Schwenkzapfen vorteilhaft nur in der unteren Wand des Gehäuses fliegend gelagert, so daß der Schwenkzapfen unter elastischer Verformung der Gehäusewand und/oder unter Ausnutzung eines ausreichembemessenen Lagerspiels zur Seite kippen kann, wobei die Verzahnung des Zahnkranzes und des Gegenrades außer Eingriff kommen und der Antrieb des Schwenkzapfens unterbrochen wird. Diese Lösung hat gegenüber herkömmlichen Rutschkupplungen den Vorteil, daß die Materialspannung der verformten Gehäusewand ständig in Richtung eines Zahneingriffs wirkt und dafür sorgt, daß die Abweichung der Lamellenstellung von der Sollstellung auf Grund eines Hindernisses od. dergl. immer einer Zahnteilung oder einem Mehrfachen davon entspricht. Deshalb kann die Lamelle durch bekannte Rückführungsglieder, die meistens am Stauplatz der Lamellen wirksam werden, um diese genau definierte Abweichung in die Sollstellung zurückgeführt werden.

    [0005] Der wesentlichst Vorteil ist aber, daß eine besondere Rutschkupplung nunmehr entbehrlich ist und daß das Sicherungsglied nach der Erfindeung keinem die Wirkung beeinträchtigenden Verschleiß unterliegt. Um die Elastische Verformung des Gehäuses zu ermöglichen und die dabei auftretenden Materialspannungen etwa bestimmen zu können, ist die Herstellung des Gehäuses aus einen geeigneten Kunststoff vorgesehen, wobei das Gehäuse in der Seitenansicht U-förmig gestaltet ist und an der Oberseite auf der dem Zahneingriff des Zahnkranzes auf dem Schwenkzapfen gegenüberliegenden Seite eine Stützschale für den Schwenkzapfen bildet.

    [0006] Zur Lösung der gestellten Aufgabe trägt auch eine besondere Ausbildung bei, nach der der Schwenkzapfen innerhalb des Gehäuses fest mit ihm verbundene, insbesondere einstückig mit ihm aus Kunststoff geformte Schwenkanschläge aufweist, die in den Endlagen auf Gegenanschläge des Gehäuses treffen, weil dies die Montage der Laufwagenteile erleichtert und die Herstellung vereinfacht, denn der Schwenkzapfen kann bei dieser Ausbildung mit den Anschlägen als ein Stück hergestellt und von oben durch die offene Gehäusescite eingesetzt werden, wobei erstmals die Verformbarkeit der unteren Gchäusewnd de Laufwagens ausgenutzt wird.

    [0007] Schließlich ist nach einem die erfindungsgemäße Lösung im Hinblick auf die angestrebte Vereinfachung der Herstellung ergänzenden Vorschlag vorteilhaft, daß der Schwenkzapfen an seinem Unterende außermittig einseitig eine Verbreiterung und das Gehäuse in der unteren Wand eine außermittig einseitig in Anpassung an die Verbreiterung des Schwenkzapfens bemessene Aussparung der Lageröffnung für den Schwenkzapfen aufweist. Diese Ausbildung ermöglicht eine verbreiterte Stützfläche am Schwenkzapfen für die Lamelle am Orte ihrer Aufhängung, wie es für die Kräfteübertragung günstig ist, und erlaubt trotzdem die schon erwähnte Montage des Schwenkzapfens von oben her durch die offene Gehäuseseite.

    [0008] Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung eines auf der Zeichnung teils schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles. Es zeigen:

    Figur 1 eine Seitenansicht eines als Vertikaljalousie ausgebildeten Vorhanges,

    Figur 2 einen senkrechten Schnitt durch einen Laufwagen,

    Figur 3 eine Seitenansicht eines Laufwagengchäuses,

    Figur 4 einen Schnitt nach Linie IV - IV der Figur 2,

    Figur 5 einen Schnitt nach Linie V - V der Figur 2

    Figur 6 eine Seitenansicht des Schwenkzapfens in Richtung der Linie VI -VI der Figur 2.



    [0009] Die Lamellen 1 sind in einer mit Befestigungsmitteln ausgestatteten Tragschiene 2 hängend geführt und beispielsweise durch einen Schnuzug 3 seitlich fahrbar sowie durch einen Kettenzug 4 um ihre vertikale Längsachse schwenkbar. In der Tragschiene ist für jede Lamelle 1 ein Laufwagen gleitend oder besser rollend geführt. In dem Gehäuse 5 des Laufwagens ist ein Schwcnkzapfen 6 um seine vertikale Längsachse drehbar gelagert. Dieser trägt einen Zahnkranz 7, dessen Zähne in die Verzahnung eines Schneckenrades 8 eingreifen, welches axial verschiebbar auf einer in der Tragschiene 2 drehbar gelagerten und mittels eines Kettenzuges 4 betätigbaren Nutwelle 9 angeordnet ist. Das Gehäuse 5 ist in der Seitenansicht U-förmig mit einer offenen Oberseite ausgebildet, wobei der eine Schenkel als Lagerstütze für das Schneckenrad 8 dient. Der Schwenkzapfen 6 ist nur in der unteren Wand 10 des Gehäuses 5 und somit fliegend gelagert. Besondere Profilierungen der Wand 10 unterstützen die elastische Verformbarkeit und erleichtern deren Bestimmung bei der konstruktiven Auslegung. Der andere Schenkel des Gehäuses 5 ist dem Schneckenrad gegenüberliegend als Stützschale für das obere Schwenkzapfenende gestaltet. Auf dem Schwenkzapfen 6 sind Anschläge 11 angeordnet, die in den Endlagen der Schwenkbewegung auf Anschlage 12 in dem Gehäuse 5 treffen. Am unteren Ende des Schwenkzapfens 6 befindet sich eine Hakenausbildung 13, in die die Lamelle 1 mit einer Öse eingchängt ist. Die Kontaktfläche der Lamelle mit dem Schwenkzapfen ist zur besseren Kräfteübcrtragung an einer einseitig außermittigen Verbreiterung 14 vorgeschen. Für die Montage des Schwenkzapfens 6 ist in Anpassung an die Verbreiterung 14 in der Gehäusewand 10 einseitig und ebenfalls außermittig eine Aussparung 15 in der Lagerbohrung für den Schwenkzapfen angeordnet. Dadurch ist es möglich, die Verbreiterung 14 bei der Montage von oben durch die Aussparung 1 zu schieben, wie es weiter bereits erläutert wurde. Ein das Kippen des Schwenkzapfens 6 zum Zwecke der Trennung des Zahneingriffs begünstigendes Lagerspiel in der Gehäusewand 10 ist in der Figur 1 beispielsweise angedeutet.


    Ansprüche

    1. Laufwagen für Lamellen von Vorhängen mit einem in einem Gehäuse um eine vertikale Achse drehbar gelagerten Schwenkzapfen, der mit einem Zahnkranz eines Schwenkgetriebes verbunden ist und mit seiner Verzahnung in die Verzahnung eines Gegenrades eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkzapfen (6) in dem Gehäuse (5) um eine Achse kippbar ist, die quer zur Längsachse des Schwenkzapfens und parallel zu der Achse des Gegenrades (8) liegt.
     
    2. Laufwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkzapfen (6) in der unteren Wand (10) des Gehäuses (5) fliegend gelagert ist.
     
    3. Laufwagen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (5) in der Seitenansicht U-förmig gestaltet ist und an der Oberseite auf der dem Zahneingriff gegenüberliegenden Seite eine Stützschale für den Schwenkzapfen (6) bildet, wobei die Wand (10) des Gehäuses (5) zwischen der Lagerung des Schwenkznpfens (6) und der Stützschale elastisch nachgiebig ausgebildet ist.
     
    4. Laufwagen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkzapfen (6) innerhalb des Gehäuses (5) Schwenkanschläge (11) aufweist, die in den Endlagen der Schwenkbewegung auf Anscliläge (12) in dem Gchäuse (5) treffen.
     
    5. Laufwagen nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkzapfen (6) von oben durch die offene Seite des in der Seitenansicht U-förmigen Gehäuses (5) einsetzbar ist.
     
    6. Laufwagen nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkzapfen (6) an seinem unteren Ende außermittig und einseitig eine Verbreiterung (14) und das Gchäuse (5) in der unteren Wand (10) ebenfalls außermittig und einseitig in Anpassung an die Verbreiterung eine Aussparung (15) der Lagerbohrung für den Schwenkzapfen (6) aufweisen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht