[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Anschlußverbindung der Elektroden eines Gasentladungs-Überspannungsableiters
mit den Merkmalen:
a) die anzuschließenden Elektroden bestehen aus einem gut stromleitenden Werkstoff;
b) der Anschluß soll jeweils an einen Draht aus einem gut stromleitenden Werkstoff
erfolgen.
[0002] Leistungsfähige Überspannungsableiter müssen Stoßströme >10 kA ableiten können. Bei
Zweistrecken-Überspannungsableitern bedeutet dies, daß über eine gemeinsame Mittelelektrode
ein Summenstrcm >20 kA fließt. Solch hohe Stcßströme bewirken bei elektrischen Anschlußverbindungen
über federnd berührende Kontakte ein Spratzen des Kontaktwerkstoffes und beschädigen
dadurch die Fassungen. Eine bessere elektrische Anschlußverbindung für solche Ströme
bieten eingelötete Anschlußdrähte, die im allgemeinen aus Kupfer bestehen und dann
einen Durchmesser von etwa 1 mm besitzen. Für das Elektrodenmaterial wird aus elektrischen
und wirtschaftlichen Gründen vorzugsweise ebenfalls Kupfer gewählt. Die feste Verbindung
zwischen Elektrode und Anschlußdraht kann dann durch Löten oder Schweißen hergestellt
werden.
[0003] Beides ist beispielsweise in der DE-OS 28 28 650 vorgeschlagen. Zum einen ist dort
die Möglichkeit beschrieben,einen Rohrniet auf den Boden der napfförmigen Elektrode
aufzulöten und den Anschlußdraht dann im Rohrniet einzuquetschen (Fig. 4). Zum anderen
ist für eine Schweißverbindung vorgesehen, auf den Boden der napfförmigen Elektrode
einen Zylinder "anzupressen", dessen Durchmesser etwa 1,5 mal so groß wie der Anschlußdrahtdurchmesser
ist. Der Anschlußdraht ist stumpf auf diesen Zylinder aufgeschwelßt. Dieser Zylinder
hat die Aufgabe, die Wärmeabfuhr während des Schweißvorganges zu reduzieren. Eine
Schweißung auf den glatten Boden der Elektrode bzw. auf die Mantelfläche einer Mittelelektrode
wäre bei gut stromleitendem und damit auch gut wärmeleitendem Material, wie es Kupfer
darstellt, nicht möglich.
[0004] Aber auch bei einem derart dimensionierten Zylinder ist eine Schweißverbindung nur
als Kurzzeitschweißung möglich, etwa als Impuls-Widerstandsschweißung. Das ergibt
aber vor allem'bei einer Verbindung von Kupfer auf Kupfer unzuverlässige Verbindungen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Elektroden eines Gasentladungs-Überspannungsableiters
so zu gestalten, daß eine Langzeit-Widerstandsschweißung möglich ist, die nicht nur
aus Wirtschaftlichkeitsgründen mit Schweißautomaten hergestellt werden kann sondern
auch mechanisch und elektrisch zuverlässig ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe werden für eine elektrische Anschlußverbindung der eingangs
genannten Art folgende Merkmale vorgeschlagen:
c) aus den anzuschließenden Elektroden ragt jeweils ein Zapfen hervor mit einem Durchmesser
von etwa neun Zehntel und mit einer Länge von fünf bis acht, vorzugsweise sechs, Zehntel
des Drahtdurchmessers;
d) das Anschlußdrahtende ist stumpf auf den jeweiligen Zapfen aufgeschweißt.
[0007] Bei dieser Dimensionierung ist insbesondere bei Kupfer als gut strom- und wärmeleitendes
Material für Elektroden und Anschlußdrähte eine sichere Schweißverbindung möglich.
Durch die abgestimmte reduzierte Wärmeabfuhr aus der Schweißzone der Elektrode wird
die für die Schweißung notwendige gleichmäßig hohe Temperatur beider zu verbindender
Teile erreicht. Die mechanische Festigkeit und elektrische Tragfähigkeit der Verbindung
sind gewährleistet.
[0008] Grundsätzlich sind zwei Ausgestaltungen für den Zapfen möglich. Entweder entsteht
er gleich bei der Herstellung der Elektrode ohne spanabhebende Bearbeitung durch direktes
Ausformen beispielsweise in einem Fließpreßverfahren, oder er wird nach der Herstellung
der Elektrode durch spanabhebende Bearbeitung beispielsweise durch Fräsen ausgebildet.
[0009] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung trägt jeweils eine napfförmige mit
verdicktem Boden ins Innere des Gasentladungs-Überspannungsableiters ragende Elektrode
auf der nach außen zeigenden Bodenseite im Napfinneren einen Zapfen. Nach einer weiteren
Ausgestaltung trägt bei einem Zweistrecken-Überspannungsableiter zusätzlich eine ringförmige
Mittelelektrode an mindestens einer peripheren Stelle ihrer Außenseite einen Zapfen.
[0010] In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Dabei zeigen
Fig. 1 die Ansicht und
Fig. 2 die axiale Draufsicht auf einen Zweistrecken-Gasentladungs-Überspannungaableiter,
bei dem die Zapfen aus dem Niveau der umgebenden Elektrodenflächen herausragen;
Fig. 3 den Längsschnitt und
Fig. 4 die axiale Draufsicht auf einen Zweistrecken-Gasentladungs-Überspannungsableiter,
bei dem die Zapfen durch Einfräsen in die umgebende Elektrodenoberfläche entstanden
sind und nicht über diese Flächen hinausragen;
Fig. 5 und 6 eine Variante der Fig. 3 und 4 bezüglich der Mittelelektrode.
[0011] Für Ausführungen als Einstreckenableiter sind in den Figuren sinngemäß die jeweiligen
Mittelelektroden wegzudenken.
[0012] In Fig. 1 ist ein Zweistrecken-Gasentladungs-Überspannungsableiter dargestellt, bei
dem ein rohrförmiger Isolator 1 an seinen zwei Enden jeweils eine napfförmige Elektrode
2 bzw. 3 trägt und eine ringförmige Mittelelektrode 4. Die napfförmigen Elektroden
liegen mit ihrem Rand auf den Stirnflächen des Isolators 1 auf und ragen mit ihren
massiven Böden axial in das Innere des Isolators 1 hinein. Auf dem Boden der napfförmigen
Elektroden 2 und 3 sitzt zentral und nach außen weisend jeweils ein zylinderförmiger
Zapfen 5 aus demselben Material, beispielsweise Kupfer. Auf der äußeren Stirnfläche
des Zapfens ist die Stirnfläche eines elektrischen Anschlußdrahtes 6 aus Kupfer aufgeschweißt.
Der Durchmesser des Zapfens 5 beträgt etwa neun Zehntel, die axiale Länge etwa sechs
Zehntel als Optimum aus dem Bereich fünf bis acht Zehntel des Durchmessers des Anschlußdrahtes
6. Die Mittelelektrode 4-mit größerem äußeren Durchmesser als der des Isolators 1
trägt an einer peripheren Stelle einen radial herausragenden Zapfen 7 mit derselben
Dimensionierung wie die Zapfen 5. Auf die äußere Stirnfläche des Zapfens 7 ist die
Stirnfläche eines Anschlußdrahtes 8 aus Kupfer aufgeschweißt.
[0013] Die Zapfen 5 und 7 entstehen zumindest in ihren groben Ausmaßen gleichzeitig mit
der Herstellung der Elektroden 2, 3 und 4 beispielsweise durch ein Fließpreßverfahren.
Für die genaue Dimensionierung ist ein spanabhebendes Nacharbeiten vorteilhaft.
[0014] In der Fig. 3 ist im Längsschnitt ein Zweistrecken-Gasentladungs-Überspannungsableiter
dargestellt, bei dem zwei rohrförmige Isolatoren 9 und 10 axial fluchtend mit einer
axial dazwischenliegenden ringförmigen Mittelelektrode 11 verbunden sind und an ihren
anderen Enden mit jeweils einer napfförmigen Elektrode 12 bzw. 13. Auf ihren Innenseiten
sind die Elektroden 11 bis 13 jeweils massiv ausgeführt mit einander gegenüberstehenden
treppenförmigen aktiven Elektrodenoberflächen. Sie bestehen aus Kupfer. Die Ränder
der Elektroden 12 und 13 liegen wieder auf den jeweiligen Stirnflächen der Isolatoren
9 und 10 auf. In die Napfböden sind jeweils Ringnuten eingefräst und dadurch Zapfen
14 gebildet, deren äußeren Stirnflächen die Außenseiten der Napfböden nicht überragen.
Die äußeren Stirnflächen der Zapfen 14 sind die Schweißverbindungsflächen mit den
Stirnflächen von Anschlußdrähten 15 aus Kupfer. Die Zapfen 14 haben wieder einen Durchmesser
von etwa neun Zehntel und eine Länge von etwa sechs Zehntel der Drahtdurchmesser.
[0015] An einer äußeren peripheren Stelle der Mittelelektrode 11 ist durch radiales Einfräsen
einer Ringnut ein radial nach außen ragender Zapfen 16 gebildet, auf dessen äußere
Stirnfläche ein Anschlußdraht 17 aus Kupfer aufgeschweißt ist. Die Dimensionierung
entspricht des Zapfens 14.
[0016] Das in den Figuren 5 und 6 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht dem der Figuren
3 und 4 lediglich mit dem Unterschied, daß die Ringnut, die den Zapfen 18 auf der
Außenseite der Mittelelektrode bildet, erweitert ist, so daß von der Mittelelektrode
11 ein ganzes Segment, abgesehen von dem Zapfen 18, abgehoben ist. D.h. es gibt keinen
Randteil der Mittelelektrode 11, der den Zapfen 18 koaxial umgibt. Auf den Zapfen
18 ist ein Anschlußdraht 19 aufgeschweißt. Die Dimensionierung entspricht der des
Zapfens 16.
1. Elektrische Anschlußverbindung der Elektroden eines Gasentladungs-Überspannungsableiters
mit den Merkmalen:
a) die anzuschließenden Elektroden bestehen aus einem gut stromleitenden Werkstoff;
b) der Anschluß soll jeweils an einen Draht aus einem gut stromleitenden Werkstoff
erfolgen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
c) aus den anzuschließenden Elektroden (2,3)4,11,12,13) ragt jeweils ein Zapfen 5,7,14,16,18)
mit einem Durchmesser von etwa neuen Zehntel und mit einer Länge von fünf bis acht,
vorzugsweise sechs, Zehntel des Drahtdurchmessers;
d) das Anschlußdrahtende ist stumpf auf den jeweiligen Zapfen (5,7,14,16,18) aufgeschweißt.
2. Elektrische Anschlußverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zapfen (5,7) bei der Herstellung der Elektrode (2,3,4) ohne spanabhebende Bearbeitung
ausgebildet ist.
3. Elektrische Anschlußverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zapfen (14,16,18) nach der Herstellung der Elektrode (11,12,13) durch spanabhebende
Bearbeitung ausgebildet ist.
4. Elektrische Anschlußverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (2,3,4,11,12,13) und die Anschlußdrähte (6,8,15,17,19) aus Kupfer
bestehen.
5. Elektrische Anschlußverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils eine napfförmig mit verdicktem Boden ins Innere des Gasentladungs-Überspannungsableiters
ragende Elektrode (2,3,12,13) auf der nach außen zeigenden Bodenseite im Napfinneren
einen Zapfen (5,14) trägt.
6. Elektrische Anschlußverbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem Zweistrecken-Überspannungsableiter zusätzlich eine ringförmige Mittelelektrode
(4,11) an mindestens einer peripheren Stelle ihrer Außenseite einen Zapfen (7,16,18)
trägt.