[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Führen der einzelnen Streifen
eines in Längsstreifen geteilten Blechbandes mit einer quer zu den Längsstreifen verlaufenden,
bandparallelen Stützrolle, die einen Führungskamm für die einzelnen Längsstreifen
bildende Scheiben trägt und in einem Schlitten lagert, der mittels eines Antriebes
quer zu den Längsstreifen und bandparallel um eine Mittellage hin- und herverschiebbar
ist.
[0002] Um in Längsteilanlagen einen ausgerichteten Verlauf der Blechstreifen zu erzielen,
müssen diese Streifen entsprechend geführt werden, zu welchem Zweck Stützrollen mit
Scheiben vorgesehen sind, deren Abstand voneinander der jeweiligen Streifenbreite
entspricht, so dass sich durch die auf der Stützrolle angeordneten Scheiben ein Führungskamm
für die einzelnen Streifen ergibt. Derartige Vorrichtungen haben sich an sich gut
bewährt, doch treten Schwierigkeiten auf, wenn es gilt, die einzelnen Streifen eines
längsgeteilten Bandes zwischen die einzelnen Scheiben einzulegen. Beim Einziehen eines
neuen Bandes in die Längsteilanlage müssen nämlich die einzelnen Streifen üblicherweise
von Hand in die durch die Scheiben gebildeten Führungskämme eingefädelt werden, was
nicht nur arbeitsaufwendig, sondern auch gefährlich ist, insbesondere bei dickeren
Blechen.
[0003] Um mehrere in Durchlaufrichtung der Längsstreifen hintereinanderliegende Stützrollen
gleichzeitig wechseln zu können, ist es bekannt (DE-A 2410115), diese Stützrollen
in Schlitten zu lagern, die aus der Arbeitslage der Stützrollen axial in eine seitlich
neben der Anlage vorgesehene Kassette verschoben werden können, die neben den Aufnahmen
für die Schlitten der auszuwechselnden Stützrollen Schlittenaufnahmen für die neuen,
in gesonderten Schlitten gelagerten Stützrollen aufweisen. Nach einer Relativverschiebung
der Kassette gegenüber der Anlage in Durchlaufrichtung der Längsstreifen können die
Schlitten mit den neuen Stützrollen wieder in die Anlage eingeschoben werden. Damit
ist der angestrebte Stützrollenwechsel mehrerer Stützrollen vergleichsweise rasch
durchgeführt. Für das Einfädeln der Längsstreifen zwischen die Scheiben der Stützrollen
bringt diese Stützrollen-Wechselvorrichtung jedoch nichts.
[0004] Um bei einem Verlaufen eines Blechbandes das Blechband wieder über die Treibrollen
eines Treibgerüstes zurückführen zu können, ist es bekannt (US-A 3848788), die Treibrollen
in einem quer zur Förderrichtung des Blechbandes verschiebbar gelagerten Schlitten
vorzusehen, der durch Rückzugsfedern belastet wird, so dass die Treibrollen beim Verlaufen
des Blechbandes durch die vom Band übertragenen Kräfte nach der einen oder anderen
Seite ausweichen und dann das Band wieder zurückführen können. Die Treibrollen können
folglich keine Seitenführungen für das anzutreibende Band bilden, das durch eine vorgeordnete
Seitenführung ausgerichtet wird. Da ausserdem das Band lediglich in den Spalt zwischen
den beiden Treibrollen eingezogen werden muss, stellt sich gar nicht das Problem des
Einfädelns der einzelnen Streifen eines längsgeteilten Blechbandes in einen Führungskamm.
[0005] Schliesslich ist eine Vorrichtung zum Führen der einzelnen Streifen eines in Längsstreifen
geteilten Blechbandes der eingangs geschilderten Art offenkundig vorbenützt worden
(Hüttenkombinat Wuhan, Volksrepublik China), bei der unmittelbar vor einem Aufhaspel
für das Blechband eine Stützrolle mit einen Führungskamm für die einzelnen Längsstreifen
bildenden Scheiben von oben auf das Blechband aufgesetzt werden kann. Diese Stützrolle
kann von Hand aus axial verschoben werden, um die den Führungskamm bildenden Scheiben
in die Spalte zwischen den einzelnen Längsstreifen des Blechbandes einzuführen. Da
die einzelnen Längsstreifen während des Einführens der Scheiben in die Zwischenräume
zwischen den Längsstreifen unverschiebbar festgeklemmt sind, muss durch die Handverstellung
der Stützrolle der Führungskamm entsprechend nachgestellt werden, wobei die Arbeitsstellung
durch die jeweilige Klemmlage der Längsstreifen bestimmt wird. Mit einer solchen Vorrichtung
lassen sich jedoch die beim Einfädeln einzelner Streifen eines längsgeteilten Bandes
in einen Führungskamm auftretenden Schwierigkeiten nicht vermeiden, wenn der Führungskamm
unabhängig vom jeweiligen Verlauf der einzelnen Streifen eine vorgegebene Arbeitsstellung
einnehmen und eine Stützrolle zur Auflage der Längsstreifen bilden soll.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Führen der einzelnen
Streifen eines in Längsstreifen geteilten Blechbandes mit einer Stützrolle für aufruhende
Längsstreifen zu schaffen, welche Vorrichtung unter Sicherstellung einervorgegebenen
Arbeitslage ein gefahrloses Einfädeln der Längsstreifen in den durch die Scheiben
der Stützrolle gebildeten Führungskamm ohne Handarbeit und ohne Unterbrechung des
Einziehvorganges eines neuen Bandes in die Längsteilanlage erlaubt.
[0007] Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung
die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Scheiben einen Führungskamm für die auf der
Stützrolle aufruhenden Längsstreifen bilden, dass der Antrieb für den in einem Gestell
gelagerten Schlitten aus einem Hydraulikzylinder besteht und dass der Schlitten mit
Hilfe einer Rasteinrichtung in einer vorgegebenen Arbeitsstellung gegenüber dem Gestell
feststellbar ist.
[0008] Der über den Hydraulikzylinder verschiebbare Schlitten für die Stützrolle gewährleistet
ein automatisches Einfädeln der einzelnen Längsstreifen eines Blechbandes in den Führungskamm,
weil durch die Hin- und Herbewegung der Stützrolle die einzelnen auf dem Führungskamm
aufruhenden Bandstreifen auf alle Fälle zwischen die sie führenden Scheiben gelangen
und von den Scheiben auf die Stützrolle abgleiten. Beim Einziehen eines neuen Bandes
können daher die Streifenenden ohne besondere Vorkehrungen über die Stützrolle bewegt
werden, wobei es unerheblich ist, ob die einzelnen Streifen bereits zwischen die Scheiben
gleiten oder auf den Scheiben laufen. Durch die anschliessende Querverschiebung des
durch die Stützrolle und die Scheiben gebildeten Führungskammes und die damit verbundene
Relativbewegung zwischen dem Führungskamm und den Längsstreifen gelangen die Bandstreifen
sicher in die Führungsausnehmungen zwischen den Scheiben. Das Einfädeln der Bandstreifen
in den Führungskamm kann daher ohne Unterbrechung des Einziehvorganges des Bandes
erfolgen. Damit ist aber noch nicht der gewünschte Verlauf für die einzelnen Längsstreifen
sichergestellt. Um den gewünschten Verlauf der einzelnen Bandstreifen festlegen zu
können, muss die Stützrolle gegenüber der Längsteilanlage ausgerichtet sein. Zu diesem
Zweck ist der Schlitten nach dem Einfädelvorgang in der Arbeitsstellung der Stützrolle
mit Hilfe einer Rasteinrichtung gegenüber dem Gestell feststellbar, so dass nach dem
Einfädeln der Blechstreifen in den Führungskamm diese in einer vorgegebenen Ausrichtung
geführt werden können.
[0009] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich dabei, wenn die Rasteinrichtung
aus einem quer zur Schlittenbewegung verstellbaren Bolzen besteht, der in eine entsprechende
Schlittenausnehmung eingreift. Über einen Stelltrieb kann der Schlitten mit Hilfe
eines solchen Bolzens einfach und rasch gegenüber dem Gestell verriegelt werden.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0011] Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Führen der einzelnen Streifen eines
in Längsstreifen geteilten Blechbandes im Längsschnitt und
Fig. 2 diese Vorrichtung im Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1.
[0012] Die dargestellte Vorrichtung zur Führung der einzelnen Streifen 1 eines in Längsstreifen
geteilten Blechbandes besteht im wesentlichen aus einem Gestell 2, in dem ein Schlitten
3 mit einer Stützrolle 4 für die Streifen 1 quer zu diesen hin-und herverschiebbar
gelagert ist. Die Stützrolle 4, die in am Schlitten 3 angeordneten Lagerböcken 5 gehalten
ist, trägt Scheiben 6, deren Abstand voneinander durch Distanzhülsen 7 festgelegt
ist. Die Länge dieser Distanzhülsen 7 entspricht dabei der Breite des jeweiligen Bandstreifens
1, so dass durch die auf der Stützrolle 4 angeordneten Scheiben 6 ein Führungskamm
für die Streifen 1 gebildet wird.
[0013] Zur Querverschiebung des Schlitten 3 dient ein Hydraulikzylinder 8, der im Gestell
2 gelagert ist und am Schlitten 3 angreift. Auf Grund der Anordnung des Hydraulikzylinders
8 unterhalb des Schlittens 3 ergeben sich hinsichtlich der Platzausnützung besonders
günstige Verhältnisse. Der Schlitten 3 ist gemäss dem Ausführungsbeispiel über die
Lagerböcke 5 auf Gleitplatten 9 in den Querhäuptern 10 des Gestells 2 abgestützt,
wobei zur seitlichen Führung des Schlittens Schienen 11 dienen, die in seitliche Führungsausnehmungen
der Lagerböcke eingreifen.
[0014] Zum Festlegen der Arbeitslage der Stützrolle 4 dient eine Rasteinrichtung 12, die
aus einem quer zur Schlittenbewegung verstellbaren Bolzen 13 besteht, der über einen
Zylinder 14 antreibbar ist und in eine entsprechende Schlittenausnehmung 15 eingreift.
Zum Einfädeln der einzelnen Bandstreifen 1 zwischen die Scheiben 6 wird der Bolzen
13 aus der Schlittenausnehmung 15 herausgezogen, um den Schlitten 3 über den Hydraulikzylinder
8 hin- und herverschieben zu können. Bedingt durch diese Schlittenbewegung gleiten
die beim Einziehen eines neuen Blechbandes allenfalls auf den Scheiben 6 aufruhenden
Bandstreifen 1 von den Scheiben ab, wobei sie zwangsläufig in die gewünschte Lage
zwischen den Scheiben gelangen. Das Einfädeln der Bandstreifen 1 kann daher gefahrlos
und rasch durchgeführt werden.
1. Vorrichtung zum Führen der einzelnen Streifen eines in Längsstreifen (1) geteilten
Blechbandes mit einer quer zu den Längsstreifen (1) verlaufenden, bandparallelen Stützrolle
(4), die einen Führungskamm für die einzelnen Längsstreifen (1) bildende Scheiben
(6) trägt und in einem Schlitten (3) lagert, der mittels eines Antriebes quer zu den
Längsstreifen (1) und bandparallel um eine Mittellage hin- und herverschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben (5) einen Führungskamm für die auf der Stützrolle
(4) aufruhenden Längsstreifen (1) bilden, dass der Antrieb für den in einem Gestell
(2) gelagerten Schlitten (3) aus einem Hydraulikzylinder (8) besteht und dass der
Schlitten (3) mit Hilfe einer Rasteinrichtung (12) in einer vorgegebenen Arbeitsstellung
gegenüber dem Gestell (2) feststellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung (12)
aus einem quer zur Schlittenbewegung verstellbaren Bolzen (13) besteht, der in eine
entsprechende Schlittenausnehmung eingreift.
1. Apparatus for guiding the several ribbons of metal strip that has been slit into
longitudinal ribbons (1), comprising a backing roller (4), which is held in the frame
(12) and extends transversely to the longitudinal ribbons (1) and is parallel to the
strip and carries discs (6), which constitute a comb for guiding the individual longitudinal
ribbons (1), which backing roller is mounted in a carriage (3), which is adapted to
be reciprocated in the frame (2) by drive means transversely to the longitudinal ribbons
(1) and parallel to the strip on opposite sides on a central position, characterized
in that the discs (5) constitute a comb for guiding the longitudinal ribbons (1) resting
on the backing roller (4), the drive means for the carriage (3) movably mounted in
a frame (2) consist of a hydraulic cylinder (8), and the carriage (3) is adapted to
be fixed in a predetermined operating position relative to the frame (2) by a detent
device (12).
2. Apparatus according to claim 1, characterized in that the detent device (12) consists
of a pin (13), which is adjustable transversely to the movement of the carriage and
enters a mating aperture (15) in the carriage.
1. Appareil pour guider les différents rubans d'une bande de tôle divisée en rubans
longitudinaux (1), comportant un rouleau d'appui (4) dirigé transversalement aux rubans
longitudinaux (1) et s'étendant parallèle à la bande, qui porte des disques (6) formant
un peigne de guidage pour les différents rubans et est monté dans un coulisseau (3)
qui peut aller et venir transversalement aux rubans longitudinaux (1) et parallèlement
à la bande, autour d'une position moyenne, ledit appareil étant caractérisé par le
fait que les disques (5) forment un peigne de guidage pour les rubans longitudinaux
(1) reposant sur le rouleau d'appui (4), que l'entraînement du coulisseau (3) monté
dans un bâti (2) est formé d'un vérin hydraulique (8) et que le coulisseau (3) peut
être bloqué dans une position de travail prescrite relativement au bâti (2) à l'aide
d'un dispositif d'arrêt (12).
2. Appareil selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le dispositif d'arrêt
(12) est formé d'un doigt (13) réglable transversalement au mouvement du coulisseau
et qui s'engage dans un évidement correspondant du coulisseau.