[0001] Die Erfindung betrifft eine Kugelkolbenpumpe mit einem kugelsektorförmigen Kolben,
dessen symmetrische Sektorflächen sich in einer Scheitellinie schneiden und der in
einer Kugelschale mit raumverändernden Taumelbewegungen umläuft und an einem Exzenterzapfen
mit schräg zur Antriebsachse verlaufender Drehachse gelagert ist, welche die Achse
der Antriebswelle im Mittelpunkt der Kugelschale schneidet. Der Scheitel des Kugelkolbens
ist mit einer Dichtleiste versehen, die sich am Abschlußdeckel der Kugelschale abwälzt
und als Dichtgrenze zwi-, schen den Arbeitsräumen wirkt.
[0002] Bei derartigen Verdrängungssystemen, wie sie z. B. in DE-A-2 161 572 und DE-A-2 514
945 gezeigt sind, wird der Kolben über ein Kegelradgetriebe angetrieben, das aus einem
mit dem Kolben konzentrisch zu einer Achse verbundenen, drehenden Hohlrad und mit
einem diesem kämmenden koaxial zur Antriebswelle angeordneten fest-' stehenden Ritzel
besteht, wobei die Mittelachsen von Hohlrad und Ritzel einen spitzen Winkel miteinander
bilden, dessen Schnittpunkt im Mittelpunkt der Kugelschale liegt. Diese Antriebselemente
erfordern als Präzisionsteile einen hohen Fertigungs- und Wartungsaufwand, wobei das
Kegelradgetriebe als verschleißgefährdeter Bauteil besonderer Kühl- und Schmiermaßnahmen
bedarf, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten.Außerdem wirken sich die
Flieh- und Trägheitskräfte bei den großen drehenden und schwingenden Massen des Kolbens
mit Hohlrad und dessen Lager entsprechend nachteilig aus. Schließlich ist eine ständige
Dichtwirkung der Dichtleiste bei der bekannten Antriebsart nicht gesichert, da die
Dichtleiste nicht bei allen Bewegungszuständen des Kolbens in ihrer ganzen Länge an
der Fläche des Abschlußdeckels anliegt, was eine Verringerung der Pumpleistung bewirken
kann.
[0003] Durch die Erfindung sollen die bekannten Kugelkolbenpumpen der behandelten Art so
verbessert werden, daß die genannten Mängel beseitigt sind. Insbesondere wird eine
gegenüber bisher vereinfachte, leichtere Bauweise mit weniger Wartungsbedarf und größerer
Betriebssicherheit sowie eine exakte ebene Führung der Dichtleiste angestrebt.
[0004] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß zur Kolbenbewegung kreuzgelenkartig
angeordnete Mittel vorgesehen sind, wobei der Exzenterzapfen in einem ortsfesten Lager
geführt und mit dem Kolben über ein Gelenk verbunden ist, dessen Achse rechtwinklig
zur Scheitellinie des Kolbens durch den Kugelschalenmittelpunkt verläuft, und wobei
der Kolben außerdem an der Antriebswelle gelenkig so gelagert ist, daß die Gelenkachse
ebenfalls durch den Kugelschalenmittelpunkt, jedoch parallel zur Scheitellinie des
Kolbens verläuft.
[0005] Bei dieser Anordnung werden die angestrebten Kolbenbewegungen ohne das bisherige
Kegelradgetriebe erreicht, so daß die Fertigung und Montage vereinfacht und das Betriebsverhalten
der Mittel für den Kolbenantrieb verbessert ist, was sich insbesondere in einer Verringerung
des Wartungsbedarfs und des Verschleisses vorteilhaft auswirkt. Außerdem sind die
umlaufenden bzw. schwingenden Massen verkleinert, wodurch sich weitere konstruktive
und funktionelle Vorteile ergeben. Ferner ist durch die Kinematik des Kreuzgelenkes
erreicht, daß die Bewegungen der Dichtleiste im Kolbenscheitel in einer exakten Ebene
ablaufen, so daß die Dichtwirkung voll gewährleistet ist.
[0006] Ferner ist nach der Erfindung das im Kolben angeordnete Lager des Exzenterzapfens
an einem Tragstab angebracht, der durch die hohle zentrale Antriebswelle des Kolbens
hindurchgeführt und an einem ortsfesten Bauteil, vorzugsweise an einem Gehäuseteil,
befestigt ist. Dabei wäre es z. B. bei der unmittelbaren Anflanschung eines Elektromotors
an das Pumpengehäuse möglich, den Tragstab am Motorgehäuse zu befestigen. Diese Ausführung
würde jedoch voraussetzen, daß nur ein Motor mit hohler Rotorwelle und entsprechend
präpariertem Gehäusedeckel verwendet werden könnte.
[0007] Die Erfindung bevorzugt daher eine Ausführung, bei welcher dem Kolbenantrieb ein
Zahnradvorgelege vorgeschaltet ist, an dessen Gehäuse der Tragstab befestigt ist.
Dadurch kann jeder handelsübliche Motor als Antrieb angeschlossen werden. Außerdem
besteht eine größere Freizügigkeit in der Wahl der Daten der Antriebsleistung.
[0008] An sich würde für die erfindungsgemäße Kolbenanlenkung an der Antriebswelle ein einziges,
entsprechend ausgebildetes, Gelenk genügen. Aus Gründen einer guten Auswuchtung und
besseren Lastverteilung bevorzugt die Er-. findung jedoch eine Bauweise, bei welcher
die zentrale Antriebswelle im hohlen Kugelkolben axialsymmetrisch gegabelt ist, wobei
jeder Gabelarm mit einem Lager für die Kolbenanlenkung versehen ist. Im Folgenden
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Kugelkolbenpumpe mit Vorgelege und
Fig. 2 einen Querschnitt.
[0009] In der Halbkugelschale 1 ist der kugelsektorförmige Kolben 2 um eine Antriebsachse
M drehbar geführt. Die Kugelschale ist durch einen innen ebenen Deckel 3 abgeschlossen,
an welchem sich eine am Kolbenscheitel 5 angebrachte Dichtleiste 4 als Dichtgrenze
abwälzt. Ein Exzenterzapfen 6 ist mit einer Nabe 7 versehen, welche auf einem Lagerbolzen
8 befestigt ist, der in Lagern 12 (Fig. 2) im Kolbenkopf 9 so gelagert ist, daß seine
rechtwinklig zum Kolbenscheitel 5 verlaufende Achse die Antriebsachse M im Kugelschalenmittelpunkt
P schneidet. Der Exzenterzapfen 6 ist in einem Zapfenlager 10 drehbar gelagert, welches
von einem Tragstab 11 ortsfest gehalten wird.
[0010] Der Antrieb des Kolbens 2 erfolgt über die Antriebswelle 13, welche im Kolben axialsymmetrisch
gegabelt ist. Jeder Gabelarm 14 trägt einen Gelenkbolzen 15, der in einem Lager 16
sitzt, das in ein Lagerauge 17 des Kolbens eingesetzt ist. Die Achse der Lager 16
verläuft ebenfalls durch P, jedoch parallel zum Kolbenscheitel 5.
[0011] Die in Fig. 2 sichtbaren, von den Kolbensektorflächen 2a und der Kugelschale begrenzten
Arbeitsräume 18 und 19 werden durch die Dichtleiste 4 und weitere Dichtmittel 20,
21 gegenseitig und nach außen abgedichtet.
[0012] Der Antrieb des Kolbens erfolgt aus den eingangs erwähnten Gründen über ein Zahnradvorgelege
22 mit den Zahnrädern 23, 24, wobei der Motor an die Nebenwelle 25 anschließbar ist.
Der Tragstab 11 für das Zapfenlager 10 ist durch die hohle Antriebswelle 13 hindurchgeführt
und am Gehäusedeckel 26, z. B. durch eine Keilverbindung 27, festgelegt.
[0013] Auf der Antriebswelle 13 kann zum Massenausgleich ein Auswuchtkörper 28 vorgesehen
werden.
[0014] Die angestrebte Pumpwirkung wird durch periodisch erzwungene Veränderungen des Volumens
der Arbeitsräume 18 und 19 (Fig. '2) erreicht, wobei der Kolben Taumelbewegungen ausführt.
Dabei schwenkt er zwischen der in Fig. 2 gezeigten Mittellage und den Totpunktlagen
(eine ist strichpunktiert eingezeichnet) nach beiden Seiten um die Gelenkbolzen 15
und dreht sich gleichzeitig um die Antriebsachse M. Bei einer Drehung der Antriebswelle
um 360° ergeben sich zwei Arbeitshübe, die wechselweise in den Räumen 18 und 19 ablaufen,
[0015] Gleichzeitig ist auch erreicht, daß der Kolbenscheitel 5 und mit ihm die Dichtleiste
4 in einer zur Antriebsachse M rechtwinklig liegenden Ebene umlaufen, wobei die Dichtleiste
sich entsprechend den Kolbenbewegungen an der Innenfläche des ebenen Deckels 1 abwälzt
und die angestrebte Dichtwirkung gewährleistet.
[0016] Die Steuerung des Fördermediums, z. B. eines Gases, erfolgt durch den Kolben, wobei
die Steueröffnungen in bekannter Weise in unmittelbarer Nähe der Totpunktzonen angeordnet
sind.
1. Kugelkolbenpumpe mit einem kugelsektorförmigen Kol= ben, dessen symmetrische Sektorflächen
sich in einer Scheitellinie schneiden und der in einer Kugel- . schale mit raumverändernden
Taumelbewegungen umläuft und an einem Exzenterzapfen mit schräg zur Antriebsachse
verlaufender Drehachse gelagert ist, welche die Achse der Antriebswelle im Mittelpunkt
der Kugelschale schneidet,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kolbenbewegung kreuzgelenkartig angeordnete Mittel vorgesehen sind, wobei
der Exzenterzapfen (6) in einem ortsfesten Lager (10) geführt und mit dem Kolben (2)
über ein Gelenk (7, 8) verbunden ist, dessen Achse rechtwinklig zur Scheitellinie
(5) des Kolbens durch den Kugelschalenmittelpunkt (P) verläuft, und wobei der Kolben
außerdem an der Antriebswelle (13) gelenkig so gelagert ist, daß die Gelenkachse der
Lagerbolzen (15) ebenfalls durch den Kugelschalenmittelpunkt, jedoch parallel zur
Scheitellinie des Kolbens verläuft.
2. Kugelkolbenpumpe nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das im Kolben angeordnete Lager (10) des Exzenterzapfens (6) an einem Tragstab
(11) angebracht ist, der durch die hohle zentrale Antriebswelle (13) des Kolbens hindurchgeführt
und an einem ortsfesten Bauteil, vorzugsweise an einem Gehäuse (26) befestigt ist.
3. Kugelkolbenpumpe nach den vorhergehenden Patentansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kolbenantrieb ein Zahnradvorgelege (23, 24) vorgeschaltet ist, an dessen Gehäuse
der Tragstab (11) befestigt ist.
4. Kugelkolbenpumpe nach den vorhergehenden Patentansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Antriebswelle (13) im hohlen Kugelkolben (2) axialsymmetrisch gegabelt
ist, und.daß jeder Gabelarm (14) mit einem Lager (16) für die Kolbenanlenkung versehen
ist.