[0001] Die Erfindung betrifft ein Zündsystem für Brennkraftmaschinen, insbesondere Ottomotoren
in Kraftfahrzeugen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bei der Konstruktion von Zündsystemen für Brennkraftmaschinen ist es in immer stärkerem
Ausmaße notwendig, für eine gute Verbrennung des Kraftstoffgemisches zu sorgen, insbesondere
im Bereich niedriger Motordrehzahlen und magerer Kraftstoffgemisch-Zusammensetzungen,
um einerseits eine gute Energieausnutzung und andererseits eine möglichst geringe
Luftverschmutzung zu erhalten.
[0003] Mit dem herkömmlichen Zündsystemen, bei denen die Hochspannung durch Zündspulen und/oder
durch kapazitive Vorrichtungen erzeugt wird und bei denen an den Zündkerzen ein exponentiell
abnehmender Zündfunken erzeugt wird, sind diese Forderungen nicht in ausreichendem
Maße verwirklicht.
[0004] Aus der DE-A-28 46 425 ist ein Zündsystem bekannt, bei dem die Schaltung zwischen
den primären und den sekundären Spulen durch einen einzigen magnetischen Kreis verwirklicht
ist. Dabei sind eine Primärspule und bei einer anderen Ausführung zwei Primärspulen
vorgesehen, die mit einer Gleichspannung versorgt werden. Die Erzeugung der für die
Zündung erforderlichen Hochspannung erfolgt durch Unterbrechung des Stromflusses in
der/den Primärspule (n). Dieser Vorgang ist unabhängig von der Drehzahl des Motors.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Zündsystem für Brennkraftinaschinen, insbesondere
Ottomotoren in Kraftfahrzeugen anzugeben, durch welches eine hohe Spannung an den
Zündkerzen erzeugt wird und bei welchem die Dauer des Zündfunkens, insbesondere im
Bereich niedriger Motordrehzahlen, genügend lang eingestellt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angeführt.
[0008] Die Vorteile, sowie die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Zündsystems werden an
Hand der folgenden Ausführungsbeispiele erläutert.
[0009] In der dazugehörenden Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Zündsystem,
Fig. 2 eine weitere Ausgestaltung mit einem Transformator, der eine einzige Primär-
und mehrere Sekundärwicklungen aufweist,
Fig. 3 die Zündfolge bei einem Vierzylindermotor,
Fig. 4 eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zündsystems,
Fig. 5 ein Impulsspektrum des Zündfunkens,
Fig. 6 ein Schaltbild des elektronischen Steuerkreises,
Fig. 7 eine andere Ausgestaltung des elektronischen Steuerkreises,
Fig. 8 eine sekundäre Steuerung,
Fig. 9 eine weitere Ausgestaltung der sekundärseitigen Steuerung,
Fig.10 ein Ausführungsbeispiel eines Transformators für das erfindungsgemäße Zündsystem,
Fig.11 eine Ausgestaltung des Zündsystems mit einer einzigen Sekundärwicklung,
Fig.12 die Wirkungsweis.e des Zündsystems nach Fig. 11,
Fig.13 die Ausgestaltung des Zündsystems mit einem Zündverteiler und
Fig.14 die Wirkungsweise des Zündsystems nach Fig. 13.
[0010] In Fig. 1 ist ein Zündsystem für einen Vierzylindermotor dargestellt. Dabei ist jeder
der vier Zündkerzen Z
1 bis Z
4 ein durch einen Steuerkreis SK versorgter Transformator mit den Primärwicklungen
P
1 bis P
4 und den Sekundärwicklungen S
1 bis S
4 zugeordnet. Die Sekundärwicklungen S
1 bis S
4 sind dabei mit den Elektroden der Zündkerzen Z
1 bis Z
4 verbunden und entweder durch mechanische, elektromechanische Umschalter I, bzw. elektronische
Umschalter 9 überbrückt. Diese Schalter sind dabei so ausgebildet, daß im Kurzschlußfall
nur ein schwacher Kurzschlußstrom fließt.
[0011] Der Zündfunken an den Elektroden der Zündkerzen Z1 bis Z
4 wird erzeugt, wenn die mechanischen Schalter I, bzw. die elektronischen Schalter
S geöffnet werden. Dann wird die erforderliche Spannung für die Erzeugung des Zünd.-
funkens an den Elektroden der Zündkerzen Z
1 bis Z
4 gebildet.
[0012] Der elektronische Umschalter 9 kann beispielsweise als eine Impedanz oder ein veränderlicher
Widerstand ausgebildet sein,welche ateuerbar hohe, bzw. niedrige Impedanz, bzw. Widerstandswerte
annehmen können, je nachdem ob eine Zündung gewünscht ist oder nicht. Die Impedanz
kann an die Klemmen der Zündkerzen eingegeben werden und kann eine rückgeführte Impedanz
sein (z.B. ein auf die Sekundärseite 3 gerichtete Hiliswicklung). 3 ist so zu wählen,
daß nur ein geringer Strom fließt.
[0013] In der Fig. 2 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Zündsystems dargestellt
in welcher ein Transformator mit einer einzigen Primärwicklung P und je einer Sekundärwicklung
S
1 bis S
4 für einen Motor mit vier Zündkerzen Z
1 bis Z
4 verwendet wird. Dadurch wird ein kompakterer Aufbau des Zündsystems ermöglicht, wobei
weiterhin die im Kraftfahrzeug vorhandene Energie wirtschaftlicher einsetzbar ist.
[0014] In der Fig. 3 ist der Ablauf der Zündung für einen Vierzylindermotor dargestellt.
Der Zündzeitpunkt wird dabei beispielsweise durch einen an der Kurbelwelle des Motors
angeordneten mechanischen, bzw. elektronischen Umschalter bestimmt. Weiterhin ist
es möglich, die Zeitdauer des Zündfunkens durch die Öffnungszeit der mechanischen,
elektromechanischen, bzw. elektronischen Umschalter I, bzw. g beliebig zu wählen.
Diese Zeitdauer kann dabei in beliebiger Weise durch mechanische, elektromechanische,
Vorrichtungen bestimmt werden, welche mit anderen Funktionen des Kraftfahrzeuges gekoppelt
sind.
[0015] In der Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines. erfindungsgemäßen Zündsystems
dargestellt. Die Primärwicklungen P
1 bis P
4 der Transformatoren sind dabei parallel zueinander geschaltet und in einem LC-Schwingkreis
mit den Kapazitäten C1 bis C
4 angeordnet. An einem der Transformatoren ist eine Hilfswicklung H
1 angeordnet, welche die zum Betrieb des elektronischen Steuerkreises ' SK nötigen
Information liefert. Weiterhin ist in dem Zündsystem ein Zündkreis ZK angeordnet,
welcher den mechanischen, elektromechanischen, bzw. elektronischen Unterbrecher T
steuert. Durch das Zündsystem gemäß der Fig. 4 wird an den Zündkerzen Z
1 bis Z
4 ein Zündfunken hoher Spannnng und eine hohe/niedrige Frequenz gebildet. Die Größe
der Spannung wird dabei durch die Auslegung der Transformatoren und durch die Frequenz
des aus einer Gleichspannungs-, bzw. gleichgerichteten Wechselspannungsquelle betriebenen
Zerhackers bestimmt. Die Intensität des Zündstromes wird einerseits ebenfalls durch
iie Auslegung der Transformatoren und andererseits durch die Schließdauer des Unterbrecherelementes
T bestimmt.
[0016] In Fig. 5 ist dargestellt, welches Spannungsspektrum U an den Sekundärwicklungen
der Transformatoren erzeugt wird, je nachdem, ob die mechanischen, elektromechanischen,
bzw. elektronischen Schalter I, bzw.

geöffnet oder geschlossen sind.
[0017] Wenn es erforderlich ist, kann die sekundärseitige Spannung gleichgerichtet und gefiltert
werden.
[0018] In der Fig. 6 ist eine Schaltungsanordnung des elektronischen Steuerkreises dargestellt.
An die Gleichspannungsquelle +, - ist eine Serienschaltung, bestehend aus der Emitter-Kollektor-Strecke
des Transistors Tr und der Parallelschaltung der Schwingkreise C
1-P
1, C
2-P
2, C
n-P
n angeschlossen. Außerdem liegt an der Gleichspannungsquelle +, - die RC-Serienschaltung
R
c, C
c.
[0019] Beim Einschalten der Eingangs Spannung lädt sich der Kondensator C
c über den Widerstand R
c auf. Sobald seine Spannung die Zündspannung des Diacs D
3 erreicht, gibt dieser einen Impuls ab, der den Leistungstransistor Tr leitend steuert.
An den Klemmen des Schwingkreises P
1-C
1 erscheint daher eine Überspannung. An der Hilfswicklung H
1 tritt eine Spannung der gleichen Art wie die Spannung an der Primärwicklung P auf.
[0020] Die Diode D
2 dient dazu, den Kondensator C
c jedesmal dann zu entladen, wenn der Transistor Tr leitend gesteuert ist, so daß der
Diac daran gehindert wird, einen Impuls an die Basis des Transistors Tr abzugeben,
während dieser gesperrt ist.
[0021] Andererseits kann die aus dem RC-Glied R
c C
c, dem Diac D
3 und der Diode D
2 bestehende Anordnung durch einen anderen Impulsgeber ersetzt werden, der nach dem
Einschalten nur einen Impuls abgibt, z.B. durch eine monostabile Kippstufe oder durch
einen Oszillator sehr niedriger Frequenz, der nach Abgabe des ersten Impulses. selbsttätig
gesperrt wird.
[0022] Aus dieser Wechselspannung, deren Frequenz vorzugsweise etwa 20 kHz beträgt, wird
mit Hilfe des Widerstandes R
1 und der Diode ZD durch Spannungsbegrenzung eine Rechteckspannung gewonnen. Parallel
zur Diode ZD liegt die Basis-Emitter-Strecke des Transistors T
1. Dieser Transistor T
1 ist mit seinem Kollektor über den Widerstand R
2 an die Hilfsspannung E2 geführt. Diese Hilfsspannung E
2 kann aus der Gleichspannung E
1 oder durch Gleichrichtung der Schwingkreisspannung, die an einer Transformatorwicklung,
z.B. an einer Primärwicklung oder an der Wicklung H
1 anliegt, gewonnen werden.
[0023] Am Kollektor des Transistors T
1 erscheinen somit Rechteckimpulse, die durch Gleichrichtung und Impulsformung aus
der an der Wicklung H
1 liegenden Wechselspannung erzeugt sind.
[0024] An den Kollektor des Transistors T
1 ist das RC-Glied, bestehend aus dem einstellbaren Widerstand R' und dem Kondensator
C', angeschlossen. Dem Kondensator C' ist ein Impulsgeber P nachgeschaltet, der in
Abhängigkeit von zeitlichen Verlauf der am Kondensator C' liegenden Spannung Rechteckimpulse
abgibt. Übersteigt die dem Impulsgeber zugeführte Spannung eine vorgegebene Schwelle,
so gibt der Ausgang einen Impuls ab, dessen Dauer durch den Impulsgeber selbst bestimmt
ist.
[0025] Der Impulsgeber besteht aus einem NAND-Glied, das mit dem einen Eingang unmittelbar
an den Kondensator C' angeschlossen ist und bei dem im Übertragungsweg mit Negierung
der Eingangsspannung ein RC-Glied R", C" eingefügt ist. Andererseits kann als Impulsgeber
eine Transistorschaltung oder z. B. ein Schmitt-Trigger mit nachgeschaltetem Monoflop
dienen.
[0026] Dem Impulsgeber P ist eine Transistorstufe nachgeschaltet, die eine als Darlingtonschaltung
ausgebildete Transistoranerdnung T
2 enthält. Diese Transistorstufe wird mit einer Hilfsspannung Ua1 gespeist, die durch
Gleichrichtung der an der Eilfswicklung H
1 liegenden Wechselspannung gewonnen ist. Im Kollektorkreis der Transistoranordnung
T
2 liegt die Primärwicklung des Transformators Tp, dessen Sekundärwicklung an die Basis-Emitter-Strecke
des Transistors Tr geführt ist.
[0027] Der an die Hilfswickhg H
1 angeschlossene Steuerkreis gibt an die Basis des Transistors Tr Rechteck-Steuerimpulse
ab. Diese Rechteckimpulse werden von der Transistorenanordnung T
2 geliefert und der Basis des Transistors Tr über den Steuerübertrager Tp zugeführt.
[0028] Die Dauer, während der der Transistor T
2 leitend ist, wird durch die Dauer der vom. Impulsgeber P abgegebenen Impulse bestimmt.
Am Ausgang des Impulsgebers P ergeben sich Impulse, die sowohl hinsichtlich ihrer
zeitlichen Lage, als auch hinsichtlich ihrer Dauer variierbar sind. Die zeitliche
Lage wird mit Hilfe des einstellbaren Widerstandes R' so festgelegt, daß der Transistor
Tr beim Nulldurchgang des Stromes L
P1 leitend ist. Die Impulsdauer wird mit Hilfe des Widerstandes R" bestimmt. Durch die
Variation der Impulsbreite läßt sich die Intensität des Zündfunkens verändern. Der
Widerstand R" gestattet daher eine Steuerung der Zündintensität..
[0029] In Abwandlung der in Fig.6 gezeichneten Schaltungsanordnung kann die zur Steuerung
des Impulsgebers dienende Spannung gegebenenfalls durch Integration der an der Hilfswicklung
H
1 liegenden Spannung gewonnen werden, wobei die Diode ZD durch ein Integrierglied zu
ersetzen ist.
[0030] Wegen der Überspannung am Schwingkreis C
1-P
1 kann sich die an die Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors Tr gelangende Spannung
umpolen. Zum Schutz gegen derartige Spannungen ist parallel zur Kollektor-Emitter-Strecke
eine Diode angeordnet, die so gepolt ist, daß sie durch die Eingangs-Gleichspannung
in Sperrichtung beansprucht wird.
[0031] Durch die elektronische Steuerung werden somit an den Zündkerzen Zündfunken hoher
Spannung und hoher/niedriger Frequenz erzeugt.
[0032] In der Fig. 7 ist eine weitere Ausgestaltung der Schaltungsanordnung nach der Fig..6
dargestellt, mit der ein höherer Integrationsgrad erreichbar ist. Entsprechende Bauteile
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0033] CIC bezeichnet einen integrierten Schaltkreis, welcher die erforderliche Steuerfunktion
für den Transistor T
2 übernimmt. Dabei ist in der Fig. 7 ein Zündsystem dargestellt, welches einen Transformator
mit einer einzigen Primärwicklung P verwendet, der die entsprechenden Sekundärwicklungen
S
1 bis S
4 ünd die Hilfswicklung H
1 zugeordnet sind.
[0034] In der Fig. 8 ist ein besonders vorteilhaftes erfindungsgemäßes Steuersystem für
die-Zündung der Zündkerzen Z dargestellt. Dabei wird auf die sekundärseitige Wicklung
S'der Transformatoren eine Zusatzwicklung S' aufgebracht, deren Stromkreis durch die
mechanischen Umschalter I oder die elektromechanischen, bzw. elektronischen Umschalter
kurzbeschlossen, bzw. geöffnet werden kann. Das Kurzschließen der Zusatzwicklung durch
die Schalter I, bzw.

zieht das Verschwinden der sekundärseitigen Spannung der Wicklung S nach sich, bzw.
die Intensität wird so weit herabgesetzt, so daß kein Zündfunken an den Zündkerzen
Z gebildet wird. Dagegen gelangt bei offenen Schaltern I, bzw.
5 die erforderliche Spannung än die Elektroden der Zündkerzen Z, so daß eine ordnungsgemäße
Zündung erfolgen kann (s. auch Fig. 5). Der Vorteil dieses erfindungsgemäßen Prinzips
der Erzeugung, bzw. Vernichtung der sekundärseitigen Hochspannung besteht darin, daß
dies ohne Beeinflussung der Primärseite P der Transformatoren geschieht.
[0035] Nach dem Ausführungsbeispiel in Fig. 9 wird in der Zusatzwicklung S' eine Wechselspannung
erzeugt, die mit dem Gleichrichter D gleichgerichtet und mit Hilfe der parallelgeschalteten
Aondensatoren C
1 und C
2 gefiltert wird. Weiterhin ist im Filterkreis zur Glättung der Widerstand R
f angeordnet. Parallel zum Filterkreis ist die Parallelschaltung eines Widerstandes
R
2 mit dem Transistor T angeordnet, duch. die die Steuerimpulse für den Beginn und das
Ende der Zündung erzeugt werden. An der gemeinsamen Verbindung des Widerstandes R
2 und des Kollektors des Transmitors T ist eine Diode d mit einem Strombegrenzungswiderstand
R1 geschaltet und mit dem positiven Pol +V der Spannungsquelle des Kraftfahrzeuges
verbunden.
[0036] Wenn der Transmitor T gesperrt ist, fällt die im Gleichrichter D erzeugte Spannung
ganz am:Widerstand R
2 ab; dadurch wird eine erhöhte Impedanz gebildet, so daß eine hohe Spannung an den
Klemmen der Sekundärwicklung S ansteht, wodurch die Zündfunken in den Zündkerzen Z
gebildet wird.
[0037] Wenn dagegen der Transistor T durchgesteuert ist, sinkt die Spannung zwischen Kollektor
und Emitter - und damit der Spannungsabfall am Widerstand R
2 - ab, d.h. daß der Scheinwiderstand des Transistors T sehr gering ist. Damit ist die
an die Kerzenklemmen zurückgeführte Impedanz niedriger als die Scheinimpedanz der
Zündkerze Z und-der Zündfunken-erlöscht, bzw. wird nicht erzeugt.
[0038] Der Widerstand R
1 und die Diode d versorgen den Transistor T mit einer Spannung, wenn sowohl die Spannung
an den Zündkerzen Z als auch an der Sekundär- S und Zusatzwicklung S' null ist.
[0039] Die Vorteile der Erfindung bestehen einmal.darin, daß die Montagezeit der Transformatoren
geringer als bei den Zündsystemen bekannter Bauart ist. Zum anderen läßt sich die
Zeitdauer des Zündfunkens im Gegensatz zu den be-
' kannten Systemen beliebig verlängern und genau fixieren, wobei die Primärspule durch
einen Zerhacker und somit durch die Wechselspannung angesteuert wird. Diese Ansteuerung
erfolgt unabhängig von der Motordrehzahl. Die Magnetflüsse sind in allen Transformatoren
gleich, wobei durch den Zündvorgang kein Einfluß auf die Primärwicklungen ausgeübt
wird. Weiterhin wird der Zündfunken konstant versorgt. Die Energie des Zündfunkens
läßt sich je nach Regelung durch die elektronische Steuerung beliebig verändern. Zusammengenommen
erhält man damit eine verbesserte Verbrennung des Luft-Kraftstoffgemisches, insbesondere
bei niedrigen Motordrehzahlen.
[0040] In der Figur 10 ist ein Transformator dargestellt, dessen Kern 1 aus vier kreuzförmig
zueinander angeordneten Jochen 2 bis 5 besteht, an deren Kreuzungspunkt ein Steg 6
ist die Primärspule P mit ihren Anschlüssen A
1 angeordnet. Auf den Schenkeln der Joche 2 bis 5, welche parallel zum Steg 6 sind,
befinden sich die Sekundärspulen S
2 bis S
5 mit ihren Anschlüssen A
2 bis A
5. Ferner sind auf den Sekundärwicklungen S
2 bis S
5 Hilfswicklungen S'
2 bis S'
5 angeordnet, welche durch in der Figur nicht dargestellte mechanische, elektromechanische
oder elektronische Schalter kurzgeschlossen, bzw. geöffnet werden können. Wenn diese
Schalter geschlossen sind, d.h. wenn die Hilfswicklungen S'
2 bis S'
5 kurzgeschlossen sind, liegt an den Anschlüssen A
2 bis A
5 der Sekundärspulen S
2 bis S
5 keine Spannung an.
[0041] Die Transformatoren sind dabei derart ausgestaltet, beispielsweise durch die Anzahl
der Windungen, die Luftspaltanpassung, daß die Streuinduktivitäten den Strom in der
Primärwicklung P begrenzen, wenn eine oder mehrere der Hilfswicklungen S'
2 bis S'
5 kurzgeschlossen sind.
[0042] Bei geöffneten Hilfswicklungen S'
2 bis S'
5 kann an den Anschlüssen A
2 bis A
5 der Sekundärspulen S
2 bis S
5 die erforderliche Spannung abgegriffen werden.
[0043] Das in der Figur 10 dargestellte Ausführungsbeispiel mit vier Sekundärspulen eignet
sich beispielsweise zur Ansteuerung der Zündkerzen bei einem Kraftfahrzeug - Ottomotor,
wobei die Elektroden der Zündkerzen an die Anschlüsse A
2 bis A
5 der Sekundärspulen S
2 bis S
5 angeschlossen sind. Durch entsprechende Steuerung der in der Figur nicht dargestellten
mechanischen, elektromechanischen oder elektronischen Schalter, welche die Hilfswicklungen
S'
2 bis S'
5 kurzschließen, bzw. öffnen wird zum erforderlichen Zündzeitpunkt die benötigte Spannung
an die Elektroden der Zündkerzen gelegt.
[0044] Das in der Figur dargestellte Ausführungsbeispiel bezieht sich dabei auf einen Vierzylindermotor.
Bei Motoren anderer Zylinderzahl, beispielsweise 5-, 6-, 8-, 12-Zylindermotoren sind
dementsprechend jedem Zylinder eine Sekundärspule zugeordnet (im Beispiel 5, 6, 8,
12 Sekundärspulen).
[0045] In der Figur 11 ist eine Ausgestaltung des Zündsystems dargestellt, bei der ein Transformator
mit einer einzigen Sekundärwicklung verwendet wird. Die Sekundärwicklung S ist mit
einer Hilfswicklung S' versehen, deren Stromkreis durch den mechanischen Umschalter
I oder den elektromechanischen, bzw. elektronischen Umschalter kurzgeschlossen, bzw.
geöffnet werden kann. Durch das Kurzschließen der Zusatzwicklung durch die Schalter
I, bzw.

verschwindet wie bereits ausgeführt die sekundär- . seitige Spannung der Wicklung
S, bzw. wird ihre Intensität soweit herabgesetzt, daß kein Zündfunken an den Zündkerzen
gebildet wird. Die Sekundärwicklung S ist über die Unterbrecher C
1 bis C
n an die Zündkerzen Z
1 bis Z
n gelegt.
[0046] In der Fig. 12 ist die Funktion des Zündsystems nach Fig. 11 an Hand der Wirkungsweise
bei einem Verbrennungsmotor mit zwei Zündkerzen Z
1 und Z
2 erklärt. Das obere Niveau der Kurven entspricht dabei geschlossenen Schaltern, bzw.
Unterbrechern und das untere geöffneten.Wie der Figur zu entnehmen ist, ist zu Beginn
des Zyklus der Schalter I, bzw.

geschlossen und sind die Unterbrecher C
1 und C
2 offeg. Da der Schalter I, bzw.

geschlossen ist, liegt wie bereits ausgeführt, auch keine Spannung an der Sekundärwicklung
S an. Es wird nun zuerst der Unterbrecher C
1 geschlossen und dann durch Öffnen des Schalters I, bzw.

die erforderliche Spannung erzeugt, so daß die Zündung der Zündkerze Z
1 erfolgt. Der Zündfunken an der Zündkerze Z
1 steht solange an, wie der Schalter I, bzw.

geöffnet ist. Nach Schließen dieses Schalters erlischt der Zündfunken an der Zündkerze
Z
1 und anschließend wird der Unterbrecher C
1 geöffnet. Danach wird der Unterbrecher C
2 geschlossen und anschließend der Schalter I, bzw.

geöffnet, so daß die Zündkerze Z
2 die erforderliche Zündspannung erhält, die solange aufrechterhalten wird, bis der
Schalter I, bzw.
9 wieder geschlossen wird. Danach, also nachdem die Spannung an der Sekundärseite S
wieder verschwunden ist, wird der Unterbrecher C
2 wieder geöffnet, so daß der Zyklus von vorn beginnen kann.
[0047] Da somit Beginn und Ende des Zündvorganges nur durch den Schalter I, bzw.

bestimmt wird und die Unterbrecher C
1 bis C
n immer vorher, bzw. hinterher geschaltet werden, ist es nicht erforderlich mechanische,
bzw. elektronische Unterbrecher einzusetzen, an die hohe. Anforderungen gestellt werden.
Der Preis des erfindungsgemäßen Zündsystems nach Fig. 11 ist deshalb bedeutend niedriger,
da neben der Verwendung nur noch einer einzigen Hochspannungsspule Unterbrecher verwendet
werden, an die keine hohen Spannungsanforderungen gestellt werden.
[0048] Beispielsweise können die Unterbrecher C
1 bis C
n durch Reed-Relais gebildet werden.
[0049] In Fig. 13 ist eine Ausgestaltung eines Zündsystems mit Zündverteiler dargestellt.
Dabei wird ein Transformator mit Primärwicklung P und Sekundärwicklung S verwendet.
Die Sekundärwicklung S ist mit dem Verteilerläufer L eines Zündverteilers Zv verbunden.
Der Verteilerläufer L bewegt sich beispielsweise in Pfeilrichtung, so daß nacheinander
über die Kontakte K
1 bis K
4 die Hochspannung der Sekundärwicklung S an die Zündkerzen Z
1 bis Z
4 gelangt. In dem in der Fig.13 dargestellten Ausführungsbeispiel ist dabei eine Zündfolge
Z
1, Z
29 Z
3, Z
4 dargestellt. Auf der Sekundärwicklung S ist eine Zusatzwicklung S' ange-. ordnet,
welche mit dem Schalter I kurzgeschlossen, bzw. geöffnet werden kann.
[0050] Wie aus der schematischen Darstellung in Fig. 13 ersichtlich ist, kann der Verteilerläufer
L beispielsweise die Form eines umlaufenden Kreissegmentes aufweisen. Die größtmögliche
Zündzeitdauer wird dabei einerseits durch die Größe des Kreissegmentes und andererseits
durch die Umlaufgeschwindigkeit des Verteilerläufers L bestimmt. Wegen der in der
Sekundärwicklung S erzeugten Hochspannung ist nicht unbedingt ein mechanischer Kontakt
zwischen dem Verteilerläufer L und den einzelnen im Zündverteiler Zv angeordneten
Kontakten K
1 bis K
4 erforderlich.
[0051] Um eine möglichst gleichmäßige Zündspannung zu gewährleisten, wird man jedoch nicht
den Beginn des Zündvorganges in den.Zeitpunkt legen, in dem der Verteilerläufer L
die Kontakte K
1 bis K
4 erreicht und das Ende des Zündvorganges mit dem Verlassen des Verteilerläufers L
und den entsprechenden Kontakten K
1 bis K
4 zusammenlegen, sondern man wird eine entsprechend kleinere Zeit vorgeben.
[0052] Die Steuerung der Zündzeit, das heißt des Öffnens und Schließens des Schalters I
erfolgt durch in der Figur nicht dargestellte Sensoren, welche an geeigaeten Stellen
des Motors angeordnet sind. Vorzugsweise werden dafür kontaktlose Geber verwendet,
wie beispielsweise Induktionsgeber, Feldplattengeber, lichtelektrische Geber usw.
[0053] In Fig. 14 ist die Funktion des erfindungsgemäßen Zündsystems anhand der Wirkungsweise
bei einem Verbrennungsmotor mit vier Zündkerzen Z
1 bis Z
4 erklärt, wobei die Zündfolge dem in der Fig. 13 dargestellten Ausführungsbeispiel
entspricht.
[0054] Mit A sind die Signale der Sensoren, bzw. Geber bezeichnet, durch welche der Schalter
I in Fig.. 13 den Befehl zum Öffnen, bzw. Schließen erhält. Der Beginn und das Ende
der Zündzeit in B, wo die Funktion des Schalters I dargestellt ist, sind mit t
a und t
e bezeichnet. Beim Öffnen des Schalters I wird in der Sekundärspule S die erforderliche
Hochspannung erzeugt, so daß ein Zündfunken an den Zündkerzen Z1 bis Z
4 erzeugt wird. In den Zünddiagrammen gemäß der Fig. 14 ist bei Z
1 bis Z
4 gestrichelt die Zeit angegeben, zu welcher sich das Segment des Verteilerläufers
L im Bereich der Kontakte K
1 bis K
4 befindet. Der Fig. 14 ist zu entnehmen, daß die Zündzeit kürzer als diese Zeit ist.
Daraus ist ersichtlich, daß durch Vergrößern des Kreissegments des Verteilerläufers
L eine gewünschte Verlängerung der Zündzeitdauer ermöglicht wird.
[0055] Bei dem in Fig. 14 dargestellten Ausführungsbeispiel ist Iediglich bei. A das Signal
eines Sensors, bzw. Gebers zur Steuerung des Schalters I dargestellt. Es können jedoch
zur Steuerung des Schalters I auch mehrere Sensoren verwendet werden, welche beispielsweise
für die Gaspedalstellung, die momentane Geschwindigkeit des Fahrzeugs, den Unterdruck
im Saugrohr, die Motortemperatur usw. die erforderlichen Informationen liefern.
1. Zündsystem für Brennkraftmaschinen, insbesondere Ottomotoren, in Kraftfahrzeugen,
bei denen zur Erzeugung der Zündspannung ein oder mehrere Transformatoren vorgesehen
sind, mit dessen, bzw. deren Sekundärwicklung (en) die Zündkerzen verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklung (en) an einen elektronischen Schaltkreis
angeschlossen sind und durch einen aus einer Gleichspannungs- oder gleichgerichteten
Wechselspannungsquelle gespeisten Zerhacker angesteuert sind, und daß an der Sekundärseite
des, bzw. der Transformatoren mechanische, elektromechanische oder elektronische Schalter
angeordnet sind.
2. Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklung (en)
des oder der Transformatoren in einem LC-Schwingkreis angeordnet ist.
3. Zündsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklungen
der Transformatoren parallel zueinander geschaltet sind.
4. Zündsystem nach einen der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens
einem der Transformatoren eine sekundärseitige Hilfswicklung angeordnet ist, daß die
Hilfswicklung mit einem Steuerkreis verbunden ist, und daß der Steurkreis induktiv
mit dem Zerhacker gekoppelt ist.
5. Zündsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Zerhacker
einen Transistor (Tr) erhält, dessen Emitter-Kollektor-Strecke in Serie zu den parallel
geschalteten Primärwicklungen (P1... Pn) angeordnet ist, und daß die Serienschaltung an der Gleichspannungs- oder gleichgerichteten
Wechselspannungsquelle liegt und daß die Basis des Transistors (Tr) an den Steuerkreis
angeschlossen ist.
6. Zündsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis des Transistors
(Tr) zusätzlich an einen weiteren Steuerkreis angeschlossen ist, der aus einer an
der Gleichspannungs- oder gleichgerichteten Wechselspannungsquelle liegenden RC-Serienschaltung
(Rc, Cc) und einem zwischen der RC-Serienschaltung und der Basis des Transistors (Tr) angeordneten
Diac (D) besteht.
7. Zündsystem nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkreis
einen aus einem der Transformatoren gespeisten Spannungsbegrenzer oder Integrator
enthält und daß die durch die Spannungsbegrenzung, bzw. Integration gewonnene Rechteckspannung
einer Anordnung zu Impulsverzögerung und/oder Impulsbreitenvariation zugeführt ist.
8. Zündsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ausgang der
Anordnung zur Impulsverzögerung und/oder Impulsbreitenvariation und der Basis des
in Serie zur Parallelschaltung der Schwingkreise angeordneten Transistors (Tr) eine
Transistorstufe (T2) und ein Übertrager (Tp) mit einer parallel zur Primärwicklung angeordneten Überspannungs-Schutzschaltung
vorgesehen sind.
9. Zündsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingkreis
der den mit der Hilfswicklung versehenen Transformator enthält, zusammen mit dem (den)
Steuerkreis (en) und dem Zerhacker in ein und derselben Baueinheit untergebracht ist
und daß die weiteren Schwingkreise als weitere Baueinheiten ausgebildet sind.
10. Zündsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Sekundärwicklungen S der Transformatoren Zusatzwicklungen S' angeordnet sind, deren
Stromkreise durch mechanische I oder elektromechanische, bzw. elektronische Schalter

kurzgeschlossen, bzw. geöffnet werden können.
11. Zündsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Transformator mit auf einem magnetischen Kern angeordneter Primär- und Sekundärspule
verwendet ist, dessen Kern derart ausgebildet ist, daß einer Primärspule mehrere Sekundärspulen
zugeordnet sind.
12. Zündsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern des Transformators
aus Ferritmaterial besteht.
13. Zündsystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1)
des Transformators aus vier kreuzförmig zueinander angeordneten Jochen (2,3,4,5) besteht,
die an ihrem Kreuzungspunkt durch einen Steg (6) miteinander verbunden sind, daß auf
dem Steg (6) die Primärspule (P) und auf den Jochen (2,3,4,5) die Sekundärspulen (S2, S3, S4, S5) angeordnet sind.
14. Zündsystem nach.einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Sekundärspulen (S2, S3, S4, S5) des Transformators Hilfswicklvagen (S'2, S'3, S'4, S'5) angeordnet sind, welche durch mechanische, elektromechanische oder elektronische
Schalter kurzgeschlossen, bzw. geöffnet werden können.
15. Zündsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14 gekennzeichnet durch die Verwendung
eines Transformators mit einer einzigen Sekundärwicklung S, welche über in Reihe zu
jeder Kündkerze (Z1 bis Zn) angeordnete mechanische oder elektronische Unterbrecher (C1 bis Cn) mit den Zündkerzen (Z1 bis Zn) verbunden ist.
16. Zündsystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrecher (C1 bis Cn) als Reed-Relais ausgebildet sind.
17. Zündsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Steuerung des Schalters I Sensoren an geeigneter Stelle der Brenakraitmaschine angeordnet
sind.