[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein sich durch Umweltfreundlichkeit auszeichnendes
Antriebssystem, insbesondere für Fahrzeuge mit einem Dampferzeuger, einer Einrichtung
zur Umsetzung der kinetischen Energie des Dampfes in mechanische Energie, insbesondere
zum Antrieb eines damit gekoppelten Erzeugers elektrischer Energie zur Speisung mechanische
Leistung abgebender Elektromotoren, bei welchem zur Dampferzeugung ein Brenner vorgesehen
ist und der erzeugte Dampf über Rohrleitungen einer die Strömung des Dampfes in Rotation
umsetzende Vorrichtung zugeführt wird.
[0002] Es sind bereits eine Reihe von autonomen ortsbeweglichen Antriebssystemen bekannt
geworden.
[0003] Als weltweit eingesetzte Primärantriebe haben sich Otto- und Dieselmotoren bewährt.
Diese sind auch bereits für Straßenfahrzeuge, Dampfmaschinen, insbesondere Kolbendampfmaschinen,
als Antrieb zu verwenden.
[0004] Abgesehen von der Umweltschädigung, insbesondere der Luftvergiftung durch die Abgase,
insbesondere der Otto-und Dieselmotoren, und die Lärmemission dieser bekannten Antriebe,
ist deren Betrieb stark von der Art des verwendeten Kraftstoffes abhängig, wobei auch
deren Kosten berücksichtigt werden müssen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe der Schaffung eines autonomen
Antriebssystems zugrunde, bei welchem Umweltbeeinträchtigungen weitgehend verringert
werden, der konstruktive Aufbau übersichtlich, unkompliziert und praktisch ist.
[0006] Bei einem Antriebssystem der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß Dampf auf eine drehbar gelagerte Schwungscheibe geleitet und diese in Drehung
versetzt wird und daß ein Druckregler vorgesehen ist, der die Speisepumpe und den
Brenner im Sinne einer Einhaltung eines vorgegebenen Dampfdruckes in dem wärmeisoliert
angeordneten Dampferzeuger steuert.
[0007] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, beim Betrieb eines Antriebssystems der vorstehend
beschriebenen Art'den zur Dampferzeugung vorgesehenen Wasservorrat in einem vom Erhitzerbehälter
getrennt angeordneten Vorratsbehälter zu speichern und jeweils nur so viel Wasser
dem Dampferzeuger zuzuführen, vorzugsweise auf die vom Brenner erhitzte Bodenplatte
des Erhitzerbehälters in etwa gleichmäßiger Verteilung aufzusprühen, wie zur Erreichung
des vorgegebenen Dampfdruckes erforderlich ist.
[0008] Weiterbildungen und konstruktive Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet und werden nachstehend in Verbindung mit den ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung darstellenden Figuren beschrieben. In diesen schematisch stark vereinfacht
gezeichneten Figuren sind einander entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 in stark vereinfachter Weise das Prinzip des Antriebssystems nach der Erfindung;
Fig. 2 eine Schnittansicht von Fig. 3 und 4 auf der Linie II - II;
Fig. 3 eine Ansicht der Innenoberfläche der Strahlscheibe;
Fig. 4 eine Ansicht auf die Innenoberfläche der umlaufenden Schwungscheibe;
Fig. 5 ein konstruktives Detail in größerem Maßstab und damit verbunden ein Ablaufschema
des Bewegungsvorganges.
[0010] In der Fig. 1 ist mit 10 ein Dampferhitzer mit einer Wärmeisolation bezeichnet, der
aus dem eigentlichen Erhitzerbehälter 14 mit einer Wärmeisolation 15 unter Freilassung
eines Zwischenraumes 16 besteht.
[0011] Ein ebenfalls wärmeisolierter Ansatz 18 des Dampferhitzers 10 endet in einer Abschlußwandung
20, mit der durch diese Wandung 20 hindurchführende, Dampf aus dem Dampferhitzer 10
abnehmende, gekrümmt verlaufende Rohre 22 vereinigt sind. Diese Rohre 22 enden in
einer Strahlscheibe 24, wobei die Rohrenden in dieser auf einer Kreislinie 26 enden.
[0012] Der äußeren Oberfläche 34 der fest angeordneten Strahlscheibe 24 liegt eine Kreisfläche
29 eines auf einer Welle 28 fest angeordneten Schwungrades 30 gegenüber. Dieses Schwungrad
30 ist auf der der Strahlscheibe 24 gegenüberliegenden Oberfläche 34 mit Kammern 32
versehen, die, gleichmäßig verteilt, auf einer der Kreislinie 26 entsprechenden Kreisfläche
liegen. Die Kammern 32 sind so angebracht, daß sie praktisch eine Verlängerung der
in der Abschlußwandung 20 endenden Dampfrohre 22 darstellen.
[0013] Die Anordnung ist dabei derart, daß der Winkel der Achse der Enden der Rohre 22 in
der Strahlscheibe 24 zur Oberfläche 34 etwa 30
0 beträgt, wobei die Mittellinie der Rohrenden tangential zu der Kreislinie 26 verläuft,
auf der auch die Mitten der Kammern 32 liegen.
[0014] Die Ausgestaltung der feststehend angeordneten Strahlscheibe 24 und der dieser mit
einem praktischen Geringstabstand gegenüberliegenden Schwungscheibe 30 geht insbesondere
aus den Figuren 2 bis 4 hervor.
[0015] Durch die umlaufende Schwungscheibe 30 kommen die Kammern 32 der Schwungscheibe 30
gegenüber den Ausnehmungen 44 der Strahlscheibe 24 zu liegen, so daß der darin enthaltene
Dampf entspannt, indem er über die Ausnehmungen 44 und deren Öffnungen 46 in den Raum
48 gelangt, von wo er über die Leitung 52 dem Kondensator zugeführt wird. Das Kondensat
gelangt schließlich über die Leitung 52 in den Vorratsbehälter 54. Von dort pumpt
die Speisepumpe 56 Wasser zum Dampferhitzer 10.
[0016] Zur Erhitzung des Dampferzeugers 10 dient z. B. Methylalkohol. Er wird dem Mehrfachbrenner
62 aus dem Vorratsbehälter 64 über einen Regler 66 und ein im Feuerraum 68 liegendes
Düsenrohr 69 zugeführt, der auch die erforderliche Verbrennungsluft über einen Ventilator
70 und eine Leitung 72 zugeführt erhält.
[0017] Eine Entlüftung 74 läßt die Abgase aus dem Feuerraum ins Freie gelangen.
[0018] Im Betrieb wird von dem vorteilhaft im Dampferhitzer 10 angeordneten Druckregler
76 über die Leitung 77 durch Einwirkung auf den Regler 66 des Brenners 62 und die
Speisewasserpumpe 56 ein betriebsbereiter Zustand eingeregelt. Der Druckregler 76
unterbricht also bei Erreichen eines vorgegebenen Dampfdruckes die Wasserzufuhr und
drosselt die Wärmezufuhr, während bei Unterschreiten des vorgegebenen Dampfdruckes
der Druckregler 76 die Wasserzufuhr öffnet und Wasser dem Dampferzeuger 10 zugeführt,
vorzugsweise auf den Boden des Erhitzerbehälters 14 in etwa gleichmäßiger Verteilung
gesprüht wird. Vom erzeugten Dampf wird das Schwungrad 30 dadurch angetrieben, daß
Dampf über die Rohrleitungen 22 in die Kammern 32 des Schwungrades 30 gedrückt.wird.
Dieses wird dadurch in Bewegung gesetzt und treibt den Generator an.
[0019] In der Schnittansicht der Fig. 2 auf der Linie II - II der Fig. 3 und 4 geht insbesondere
die Anordnung der Enden der Dampfrohre 22 und der Tiefenausbildung der Kammern 32
hervor. Aus der Fig. 3 sind die auf der Kreislinie 26 liegenden Enden der Rohre 22
und der Ausnehmungen 44 der Oberfläche 34 der Strahlscheibe 24 ersichtlich. Aus Fig.
4 geht die Lage der Kammern 32 der Oberfläche 29 der Schwungscheibe 30 auf der Kreislinie
26 hervor.
[0020] Der Abstand zwischen den Oberflächen 29 und 34 ist auf das praktisch geringste Maß
beschränkt, wobei zur Verringerung von Dampfverlusten Labyrintrfichtungen (nicht dargestellt)
verwendet werden können.
[0021] Die Welle 28 ist einerseits mit einem Wellenstumpf 36 in einer Ausnehmung 38 der
Strahlscheibe 24 und andererseits in einer Lagerausnehmung 45 des Ständers 43 des
Generators 42 gelagert. Die Schwungscheibe 30 ist mit der drehbaren Welle 28 fest
vereinigt.
[0022] Auf der Kreislinie 26 der Strahlscheibe 24 angeordnete Ausnehmungen 44 führen über
Öffnungen 46 in den hinter der Strahlscheibe 24 liegenden Raum 48.
[0023] Von dem Generator 42 mit dem Läufer 40 und dem Ständer 43, der ein spannungsgeregelter
Gleichstromgenerator oder ein spannungsgeregelter Wechselstromgenerator mit Gleichrichtung
des Wechselstromes sein kann, werden Antriebsmotoren (nicht dargestellt), z.B. eines
Fahrzeuges und gegebenenfalls Sammlerbatterien (nicht dargestellt), gespeist. Sie
dienen zum Hilfsbetrieb der Antriebsmotoren und zur Speicherung von Bremsstrom im
Stromrückgewinnungs-Bremsbetrieb.
[0024] Aus dem in Fig. 5 gezeigten, entlang der Kreislinie 26 geführten, Schnitt durch die
feststehende Strahlscheibe 24 und die umlaufende Schwungscheibe 30 geht die Ausbildungsform
der Kammern 32 und der Ausnehmungen 44 mit den Öffnungen 46 hervor.
[0025] Die Dampfrohre 22 sind gegenüber der Oberflächenebene 34 der Strahlscheiben etwa
in einem Winkel von 30° angeordnet. Den Öffnungen 82 der Dampfrohre 22 liegen die
Wandungsteile 84 der Kammern 32 im wesentlichen senkrecht zum austretenden Dampfstrahl
gegenüber. Durch den aus den Rohren 22 in die Kammern 32 einströmenden Dampf, der
dabei auf die Flächen 84 aufprallt, wird das Schwungrad 30 in der durch den Pfeil
80 gekennzeichneten Richtung in Drehung versetzt.
[0026] In der ersten Phase dieser Drehung kommen die Kammern 32 den Ausnehmungen 44 der
Strahlscheibe 24 gegenüber zu liegen, so daß der Dampf der Kammer 32 auch den Raum
der Ausnehmung 44 einnimmt und durch die Öffnung 46 in den Raum 48 hinter der Strahlscheibe
gelangt, von wo er in stark entspanntem Zustand über die Leitung 49 in den Kondensator
50 strömt.
[0027] Die relative Anordnung der Kammern 32, der Rohröffnungen 82 und der Ausnehmungen
44 ist derart, daß eine unmittelbare Verbindung zwischen den Öffnungen 82 und den
Ausnehmungen 44 nicht möglich ist.
[0028] Es ist ferner eine in den Figuren der besseren Übersicht halber fortgelassene Absperrvorrichtung
vorgesehen, vorzugsweise eine Sperrscheibe, durch welche der Zustrom des Dampfes aus
dem Erhitzerbehälter 14 zur Strahlscheibe 24 wahlweise freigegeben oder gesperrt werden
kann.
[0029] Wird der Zustrom des Dampfes zur Strahlscheibe 24 abgesperrt, dann sorgt der Druckregler
76 dafür, daß der Dampfdruck nicht über ein vorgegebenes Maß steigen kann, indem er
den Brenner 62 regelt bzw. ganz sperrt. Eine in den Figuren nicht dargestellte Zündvorrichtung
sorgt dafür, daß der Brenner im Bedarfsfall sofort wieder gezündet wird.
[0030] Der Erhitzerbehälter 14 und gegebenenfalls auch andere Bauteile mit hoher Betriebstemperatur
sind mit einer in den Figuren nicht dargestellten Wärmeverluste dämmenden Isolation
versehen.
1. Sich durch Umweltfreundlichkeit auszeichnendes Antriebssystem, insbesondere für
Fahrzeuge mit einem Dampferzeuger, einer Einrichtung zur Umsetzung der kinetischen
Energie des Dampfes in mechanische Energie, insbesondere zum Antrieb eines damit gekoppelten
Erzeugers elektrischer Energie zur Speisung mechanische Leistung abgebender Elektromotoren,
bei welchem zur Dampferzeugung ein Brenner vorgesehen ist und der erzeugte Dampf über
Rohrleitungen einer die Strömung des Dampfes in Rotation umsetzende Vorrichtung zugeführt
wird, durch gekennzeichnet, daß Dampf auf eine drehbar gelagerte Schwungscheibe (30)
geleitet und diese in Drehung versetzt wird und daß ein Druckregler (76) vorgesehen
ist, der die Speisepumpe (46) und den Brenner (62) im Sinne einer Einhaltung eines
vorgegebenen Dampfdruckes in dem wärmeisoliert angeordneten Dampferzeuger (10) steuert.
2. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf über Austrittsöffnungen
einer feststehenden Strahlscheibe (24) auf eine drehbar gelagerte, Kammern (32) enthaltende
Schwungscheibe (30) geleitet wird und die Kammern (32) bei der Drehung der Schwungscheibe
(30) Aufnahmekammern (44) der Strahlscheibe (24) gegenüber zu liegen kommen.
3. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in einem vom Dampferzeuger
(10) getrennten Wasservorratsbehälter (54) gespeicherte Wasser durch die vom Druckregler
(76) gesteuerte Speisepumpe (46) in den Dampferzeuger (10) eingespritzt wird.
4. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Austrittsöffnungen
der Rohrleitungen (22) in der Strahlscheibe (24) tangential zum Bewegungskreis der
Kammern (32) der Schwungscheibe (30) in einem Winkel von etwa 300 angeordnet sind.
5. Antriebssystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (32)
der Strahlscheibe (30) in einem gegenseitigen Abstand angeordnet sind, der etwa der
Ausdehnung der Kammern (32) längs der Kreisbahn entspricht.
6. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kraftstoff
für die Beheizung des Dampferzeugers (10) Methylalkohol dient.
7. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator
(42) außer der Speisung des oder der Motoren auch zur Speisung einer Sammlerbatterie
dient.
8. Antriebssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammlerbatterie,
insbesondere im Falle des Antriebs eines Fahrzeuges, zur Aufnahme des beim Bremsbetrieb
zurückgewonnenen Stromes dient.
9. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampferhitzer (10)
mit dem Generator (42) eine Einheit bildet.