[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein versetzbares Gerüst, das an einer senkrechten
Wandfläche, insbesondere an einer Bauwerkswand verankerbar ist und das entsprechend
dem Baufortschritt auf die gewünschte Höhe am Bauwerk versetzt werden kann.
[0002] Solche Gerüste werden auf dem Gebiet der Bautechnik auch als Klettergerüste bezeichnet,
da sie beispielsweise von Geschoßhöhe zu Geschoßhöhe an der Bauwerkswand durch Versetzen
hochklettern.
[0003] Erforderlichenfalls ist es aber auch umgekehrt möglich, das Gerüst in eine tiefere
Lage zu versetzen, wenn beispielsweise an der Bauwerkswand weiter unten noch
[0004] Nachbearbeitungen vorgenommen werden müssen. Gegebenenfalls kann auf ein solches
Gerüst an einer entsprechenden Stelle eine Schalung gesetzt werden, die zweckmäßigerweise
einen Schalungsfuß hat, der auf dem Gerüst aufliegt. Wenn eine solche Schalung von
der erstellten Wandfläche abgezogen werden muß, ist es bisher üblich, die Schalung
von dem Gerüst beispielsweise unter Verwendung eines Krans abzunehmen.
[0005] Aus der US-A-2 142 651 ist ein versetzbares Gerüst bekannt, das an einer senkrechten
Bauwerkswand verankerbar ist und das parallel zueinander angeordnete und mit mindestens
je einer Führungseinrichtung versehene Gerüstrahmen hat, die wandseitig in ihrer Längsrichtung
bewegbare Rahmenstiele aufweisen. Auch ist dort eine an der Wand befestigbare Halterung
mit wenigstens einer Sperrklinkenkupplung für jeden Gerüstrahmen und eine Hubeinrichtung
vorgesehen, mittels der das Gerüst in Zusammenarbeit mit einer Kraftübertragungseinrichtung
versetzbar ist. Als Führungseinrichtung sind für dieses Gerüst durchgehende Führungsschienen
vorgesehen, die sich über Winkel auf den Brüstungslaibungen von genau übereinander
angeordneten öffnungen in einer Bauwerkswand abstützen.
[0006] Die Führungsschienen werden zusätzlich von Auflagerrahmen gehalten, die im Bereich
der öffnungen in der Wandfläche angeordnet sind. Die Auflagerrahmen sitzen auf den
Geschoßdecken auf und sind mit diesen durch Schlaudern verbunden, die durch die Geschoßdecke
gehen. Mit Hilfe einer Sperrklinkenkupplung wird das Gerüst parallel zur Führungsschiene
geführt und die Sperrklinke hält das Gerüst in der gewünschten Höhe an der Führungsschiene
fest. Zum Versetzen des Gerüsts ist an der Führungsschiene eine Hubeinrichtung angebracht,
die einen Kettenzug und eine Kette aufweist. Beim Versetzen des Gerüstes wird die
Sperrklinkenkupplung aus ihrer Verriegelungsstellung in der Führung gelöst und das
Gerüst hängt dann mit seinem gesamten Eigengewicht an der Hubeinrichtung über dem
Kettenzug.
[0007] Das Umsetzen eines solchen aus der US-A 2 142 651 bekannten Gerüsts ist umständlich,
zeitaufwendig und arbeitsintensiv, da zuerst entsprechende Verankerungsstellen in
der neuen gewünschten Höhe des Bauwerks vorbereitet werden müssen, um das Gerüst versetzen
zu können. Hierzu muß in der gewünschten Höhe ein neuer Auflagerrahmen für die Führungsschiene
befestigt werden, wozu zweckmäßigerweise ein weiterer Auflagerrahmen verwendet wird,
da der Auflagerrahmen in der bisherigen Höhenstellung des Gerüstes vom Gerüst aus
nicht abmontiert werden kann. Auch werden bei diesem Gerüst lange Führungsschienen
benötigt, die mindestens über die oberste Decke überstehen. Solche Führungsschienen
sind nicht nur teuer, sondern auch schwer und müssen vor dem Umsetzen des Gerüstes
jedes Mal neu montiert werden. Auch ist die dort vorgesehene Hubeinrichtung so angeordnet,
daß sie das Arbeiten auf der Arbeitsbühne des Gerüsts behindert. Ferner kann die Sperrklinkenkupplung
bei diesem Gerüst, die zwischen der Führungsschiene und dem Gerüst wirkt, schnell
verschmutzen, da sie frei liegt, wodurch sich zusätzliche Schwierigkeiten beim Versetzen
des Gerüsts ergeben. Auch ist das Versetzen dieses bekannten Gerüsts gefährlich, wenn
ein starker Wind weht, da das ausgeklinkte Gerüst ausschließlich an der Kette der
Hubeinrichtung hängt und durch den starken Wind zu nendeln beginnt. Daher wird man
bei Wind auf ein Umsetzen verzichten.
[0008] Von daher zielt die Erfindung darauf ab, ein versetzbares Gerüst der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 umrissenen Art (siehe US-A-2 142 651) derart weiterzubilden,
daß das Gerüst witterungsunabhängig, insbesondere unabhängig von den Windverhältnissen,
zuverlässig und sicher sowie schnell und bequem ohne großen Arbeitsaufwand in Verbindung
mit einer Hubeinrichtung, beispielsweise einem Kran, umsetzbar ist. Auch soll in Weiterbildung
der Erfindung eine solche Auslegung getroffen werden, daß eine auf dem Gerüst befindliche
Schalung unter Verwendung der erfindungswesentlichen Auslegung des versetzbaren Gerüsts
von der Wandfläche eines Bauwerks leicht abgezogen werden kann und auf dem Gerüst
beim Versetzen desselben verbleiben kann.
[0009] Nach der Erfindung wird den Nachteilen und Schwierigkeiten beim Stand der Technik
durch die Merkmale abgeholfen, die in den Patentansprüchen angegeben sind.
[0010] Zweckmäßige Weiterbildungen sind hierbei in rückbezogenen Ansprüchen wiedergegeben.
[0011] Zur Führung sind beim erfindungsgemäßen versetzbaren Gerüst wenigstens zwei gesonderte
Halterungen jedem Rahmenstiel des Gerüstrahmens zugeordnet. Diese Halterungen sind
in Längsrichtung des Rahmenstiels in einem solchen vorbestimmten Abstand zueinander
an der senkrechten Wandfläche lösbar befestigt, daß jeder Rahmenstiel von wenigstens
zwei Halterungen mit Spiel umgriffen wird. Dem- " nach ist bei dem erfindungsgemäßen
versetzbaren Gerüst der Rahmenstiel in seiner Längserstreckung nur an zwei Stellen
geführt. Hierdurch ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung hinsichtlich der Führung
des Gerüsts und des Gerüstrahmens, da nur einzelne als Führungen dienende Halterungen
an einer senkrechten Wandfläche des Bauwerks verankert zu werden brauchen. Da diese
Halterungen auf Grund des nicht zu geringen Eigengewichts leicht zu handhaben und
zu verankern sind, vereinfachen sich auch die vorbereitenden Arbeiten zum Umsetzen
des Gerüsts nach der Erfindung. Ferner kann eine der Halterungen vom Gerüst leicht
zugänglich von der senkrechten Wandfläche gelöst werden und in einem entsprechenden
Abstand von der anderen Halterung wieder montiert werden, wenn das Gerüst versetzt
werden soll--Die einzelnen Halterungen sind deshalb einheitlich beim Versetzen stets
wieder zu verwenden, so daß man für das erfindungsgemäße versetzbare Gerüst nicht
zu viele verschiedene Einzelteile auf der Baustelle vorrätig halten muß. Das Gerüst
ist dadurch nicht nur hinsichtlich seines Aufbaus vereinfacht, sondern auch kostengünstiger.
[0012] Nach der Erfindung dient zur Kraftübertragung ein Seil, das an einem Ende mit der
Hubeinrichtung, wie z.B. an einer Traverse oder einem Kran verbunden werden kann.
Dieses Seil läuft über wenigstens zwei Rollen am Gerüst und ist am anderen Ende an
einer Halterung befestigt. Eine erste Rolle ist an dem Rahmenstiel des Gerüsts und
eine zweite horizontal in einem Abstand davon am Rahmengerüst drehbar gelagert. Durch
diese Seilführung wird beim Gerüst nach der Erfindung erreicht, daß beim Versetzen
des Gerüsts nur eine Kraft aufgebracht werden muß, die der Hälfte des Eigengewichts
des Gerüsts entspricht. Hierdurch kann zum Versetzen des Gerüsts auch ein Kran geringerer
Hubkraft oder ein Kran mit weitem Ausleger verwendet werden. Zusätzlich gestattet
diese erfindungsgemäße Auslegung auch, daß das Geräst selbst bei starkem Wind und
bei schlechter Witterung unfallsicher versetzt werden kann, da das Gerüst auch beim
Hubvorgang von wenigstens einer Halterung und durch das Seil an einer weiteren Halterung
über den Rahmenstiel parallel zur Wandfläche gehalten ist. Das Gerüst kann auch in
einer Zwischenstellung beim Umsetzvorgang nicht frei an der Hubeinrichtung pendeln
oder schwingen, da es mit Hilfe des Seils immer an der senkrechten Wandfläche gehalten
wird.
[0013] In der Halterung ist eine Sperrklinkenkupplung angeordnet, in die das Gerüst nach
dem Versetzen selbsttätig einrastet. Nach dem selbsttätigen Einrasten findet an dem
an der Hubeinrichtung hängenden Seil, das beispielsweise an der Traverse eines Krans
angebracht ist, ein merklicher Zuglastanstieg dadurch statt, daß die Seilneigung zur
Wand zunimmt. Durch diesen Lastanstieg merkt der Kranführer ohne weiteres, daß das
Gerüst in seiner vorbestimmten Lage an der gewünschten nächsten Halterung eingerastet
ist, so daß das Gerüst auch ohne direkten Blickkontakt des Kranführers zur Umsetzstelle
vorgenommen werden kann.
[0014] Zwar verringert sich der Hub des Gerüsts pro Zeiteinheit bei der Erfindung auch auf
die Hälfte, so daß man längere Hubzeiten erreicht, jedoch ist dieses gerade erwünscht,
da das Gerüst aus den Halterungen langsam herausgeführt werden soll, um Beschädigungen
zu vermeiden. Das erfindungsgemäße Gerüst ist zwar einfach ausgelegt, ist aber dennoch
ausreichend stabil und bedarf nur wenig Wartung.
[0015] Um zu gewährleisten, daß die Sperrklinkenkupplung in der Ruhestellung des Gerüsts
das Eigengewicht desselben immer aufnimmt und sich nicht aus ihrem Eingriffszustand
mit dem Gerüst lösen kann, weist die Sperrklinkenkupplung nach Anspruch 2 eine schwenkbare
Sperrklinke auf, die in ihre Sperrstellung vorbelastet ist, in der sie in das Gerüst
eingreift. Damit die Sperrklinke beim Versetzen des Gerüsts aus dem Bewegungsweg des
Gerüsts weggeführt werden kann, schwenkt sich die Sperrklinke automatisch bei der
Verfahrbewegung des Gerüsts in Richtung auf die Halterung und kehrt dann durch die
Vorbelastungskraft der Vorbelastungseinrichtung selbsttätig nach dem Freikommen vom
Gerüst wieder in ihre Sperrstellung zurück, so daß das Gerüst wieder selbsttätig am
Ende des Umsetzvorganges in die Sperrklinkenkupplung einrasten kann.
[0016] Um dieses Herausschwenken der Sperrklinke aus dem Bewegungsweg des Gerüsts beim Umsetzen
zu erleichtern, ist das freie Ende der Sperrklinke in Richtung auf die Halterung abgeschrägt.
Diese Schwenkbewegung der Sperrklinke beim Umsetzvorgang wird zweckmäßigerweise mittels
eines Abstützbleches an der Halterung begrenzt, so daß durch die Vorbelastungseinrichtung
immer zuverlässig eine ausreichende Rückstellkraft auf die Sperrklinke in Richtung
ihrer Sperrstellung aufrechterhalten bleibt. Die Sperrklinke arbeitet vorzugsweise
mit einem Auflager am Rahmenstiel des Gerüsts zusammen, das auf der Sperrklinke in
ihrer Sperrstellung aufliegt. Dieses Auflager kann beispielsweise von einem Steg an
dem Rahmenstiel gebildet werden, wobei natürlich ein weiteres Auflager, zweckmäßigerweise
ebenfalls in Form eines Steges, entsprechend dem Abstand zwischen zwei Halterungen
an dem Rahmenstiel ausgebildet ist. Um zu gewährleisten, daß die Sperrklinke das Auflager
bzw. den Steg in der Sperrstellung zuverlässig untergreift und behinderungsfrei in
ihre Lösestellung schwenkbar ist, ohne daß sie die Hubbewegung des Gerüsts beim Versetzen
behindert, ist zweckmäßigerweise unterhalb des Auflagers ein Aufnahmeraum ausgenommen.
Eine solche Auslegung ist insbesondere bei einteiligen Rahmenstielen aus Rohrprofilmaterial
zweckmäßig und ermöglicht eine fertigungstechnisch einfache Auslegung eines Auflagers
am Gerüst. Wenn das Auflager als Steg ausgebildet ist, ist es auch widerstandsfähig
gegen Stoßbeanspruchungen, die unter Umständen bei einem ruckartigen Aufsetzen des
Gerüsts auftreten könnten.
[0017] Im Anspruch 5 ist daher eine bevorzugte Auslegungsform einer Halterung für das versetzbare
Gerüst nach der Erfindung angegeben. Hiernach ist in der Halterung ein Steckbolzen
vorgesehen, an dem das eine Ende des Seils befestigt werden kann. Dieser Steckbolzen
ist zum leichten Einführen des Seilendes lösbar.Selbstverständlich ist dieser Steckbolzen
nach dem Einführen des Seilendes entsprechend gegen ungewolltes Lösen gesichert. Um
das Seil von der Halterung bis zur ersten am Rahmenstiel gelagerten Rolle möglichst
parallel zur senkrechten Wandfläche zu führen, wird das Seil auf dem Steckbolzen mit
Hilfe von Zentrierscheiben beispielsweise zuverlässig in einer vertikalen Ebene gehalten,
in der die Achse einer in der Halterung vorgesehenen Bohrung liegt, die zur Befestigung
der Halterung der senkrechten Wandfläche dient. Hierdurch wird eine günstige Krafteinleitung
über die Halterung in die senkrechte Wandfläche gleichzeitig erreicht.
[0018] Damit sich der Rahmenstiel beim Versetzen leicht in die Halterung zur Führung einfädelt,
ist das obere Kopfende des Rahmenstiels nach Anspruch 6 entsprechend abgeschrägt und
besitzt trichterförmig ausgebildete Leitflächen.
[0019] Eine äußerst günstige Anpassung an den jeweiligen Verwendungszweck wird gemäß Anspruch
7 dadurch erreicht, daß die zweite Rolle am Rahmengerüst in Gerüstebene verstellbar
angebracht ist. Hierdurch kann der Abstand zwischen den zwei Rollen entsprechend den
Erfordernissen gewählt werden.
[0020] Um beim Versetzen des Gerüsts möglichst geringe Reibungswiderstände zwischen dem
Gerüst und der Wandfläche unter gleichzeitiger zuverlässiger Parallelführung des Gerüsts
an der senkrechten Wandfläche zu haben, ist nach Anspruch 2 die Führungseinrichtung
am Gerüstrahmen als Führungsrolle ausgebildet. Somit ist beim Versetzen des Gerüsts
nur eine Rollreibung und keine Gleitreibung zu überwinden. Gleichzeitig gestattet
diese Führungsrolle aber auch, daß die Endlage des Gerüsts nach dem Versetzen für
den Kranfahrer ohne direkten Blickkontakt erkennbar ist, da diese Führungsrolle am
Gerüstrahmen sich dann in dem Zwischenraum zwischen der Sperrklinke und dem Steckbolzen
befindet, und bei einer Hubbewegung durch die Hubeinrichtung gegen den Steckbolzen
stößt und daher der Hubbewegung einen merklichen Widerstand entgegensetzt. Selbst
bei unachtsamer Ausführung des Umsetzvorganges wird durch diese Auslegung gemäß Anspruch
8 erreicht, daß das Gerüst auch beim Überfahren der an sich vorgeschriebenen Endlaqe
beim Versetzen gegen die Wandfläche gedrückt wird.
[0021] In den Ansprüchen 9 und 10 ist eine alternative Ausführungsform eines Gerüsts in
Weiterbildung der Erfindung angegeben, die den Zweck verfolgt, gleichzeitig auch ein
vereinfachtes Abziehen einer.auf dem Gerüst befindlichen Schalung zu ermöglichen.
Hierzu brauchen lediglich an der nach außen weisenden Fläche der Schalung in einem
Abstand zwei weitere Rollen angebracht zu werden, um das als Kraftübertragungseinrichtung
dienende Seil hinsichtlich seiner Kraftwirkungsrichtung so umzulenken, daß bei einer
Zugbeanspruchung des Seils unter Verwendung einer Hubeinrichtung die Schalung in horizontaler
Richtung von der senkrechten Wandfläche abgezogen wird. Somit kann das an dem erfindungsgemäßen
Gerüst verbleibende Seil in Verbindung mit den beiden Rollen am Gerüst gleichzeitig
auch zum Abziehen der Schalung verwendet werden. Zweckmäßigerweise ist vor der horizontalen
Abzugsbewegung der Schalung eine Begrenzung in Form eines Anschlages vorgesehen, der
zweckmäßigerweise mit dem Schalungsfuß so zusammenarbeitet, daß er in diese Bewegungsbegrenzungseinrichtung
einrastet und von dieser gehalten wird. Hierdurch wird es auch möglich, daß die so
mit der Bewegungsbegrenzungseinrichtung fest verankerte Schalung zusammen mit dem
Gerüst versetzt werden kann. Hierdurch können auch die zur Verschalung notwendigen
vorbereitenden Arbeiten wesentlich vereinfacht werden. Wenn die Bauwerkswand nicht
vertikal ist, können diese zusätzlichen Rollen an der Schalung auch in unterschiedlichen
Abständen von der Außenfläche der Schalung angeordnet sein, so daß die Schalung auch
während des Umsetzens des Gerüsts in der gewünschten geneigten Lage bleibt. Wenn sich
die Neigung der Bauwerkswand von der Um zu verhindern, daß das Seil von dem Gerüst
im schlaffen Zustand aus den Rollen springt, ist das Seil gemäß Anspruch 11 zweckmäßigerweise
an allen Rollen gesichert. Wenn das Seil beim erfindungsgemäßen Gerüst an diesem verbleibt,
braucht es im Bedarfsfalle, sei es zum Abziehen der Schalung oder zum Versetzen des
Gerüsts, nur an der entsprechenden Halterung und an der Hubeinrichtung befestigt zu
werden. Das Seil ist daher immer am Gerüst an Ort und Stelle greifbar.
[0022] Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Beispielen unter Bezugnahme auf die
beigefügte Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
Figur 1 eine schematische Seitenansicht eines umsetzbaren Gerüsts an einer senkrechten
Bauwerkswand,
Figur 2 eine Seitenansicht des Gerüsts nach ausgeführtem Umsetzvorgang,
Figur 3 eine Draufsicht auf die Halterung in teilweise geschnittener Darstellung längs
der Schnittlinie I-I in Fig. 4,
Fig. 4 eine Vorderansicht der in Fig.3 gezeigten Halterung,
Fig. 5 eine Seitenansicht der Halterung nach den Fig. 3 bis 4 in Verbindung mit einem
Kopfende eines Rahmenstiels des Rahmengerüsts,
Fig. 6 eine Schnittansicht längs der Linie II-II in Fig. 5,
Fig. 7 eine schematische Seitenansicht eines Gerüsts mit einer Schalung und
Fig. 8 eine Fig. 7 entsprechende schematische Seitenansicht eines Gerüsts mit einer
Schalung, wobei die Schalung in ihrer an der senkrechten Wandfläche abgezogenen Stellung
gezeigt ist.
[0023] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche oder ähnliche Teile bei beiden Ausführungsbeispielen
mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0024] Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Gerüst hat wenigstens zwei parallel zueinander angeordnete
Gerüstrahmen R, die jeweils einen wandseitigen Rahmenstiel S aufweisen. Häufig sind
auch mehr als zwei Gerüstrahmen R parallel zueinander angeordnet. Weitere Einzelheiten
hinsichtlich des Aufbaus des Gerüsts erübrigen sich an dieser Stelle, da sie entsprechend
dem jeweiligen Verwendungszweck und den jeweiligen Gegebenheiten ausgebildet werden
können. Mit 7 ist eine Arbeitsbühne des Gerüsts bezeichnet. Hierbei handelt es sich
um die untere Arbeitsbühne des Gerüsts. An einer senkrechten Wandfläche, die beispielsweise
von einer Bauwerkswand 11 gebildet wird, sind mehrere-- bei der dargestellten Ausführungsform
drei - Halterungen 5, 6 und 8 verankert. Dem Rahmenstiel S sind in seiner Längserstreckung
wenigstens zwei Halterungen zugeordnet, in Fig. 1 die Halterungen 6 und 8 und in Fig.
2 die Halterungen 8 und 5. In Fig. 1 ist das Gerüst in der unteren Stellung oder der
Ausgangsstellung vor dem Umsetzen in durchgezogenen Linien gezeigt, wobei diese Stellung
die Positionsnummer 1 trägt. In gebrochenen Linien ist in Fig. 1 eine zweite insgesamt
mit 9 bezeichnete Stellung des Gerüsts eingezeichnet, die das Gerüst einnimmt, wenn
es sich etwa auf der Hälfte des Umsetzweges von einer Geschoßhöhe zur anderen befindet.
Geringfügig unterhalb der Halterung 8 oder in einem Abstand von dem kopfseitigen Ende
des Rahmenstiels S ist an dem Rahmenstiel eine erste Rolle 4 drehbar gelagert. Horizontal
in einem Abstand von dieser ersten Rolle 4 ist am Rahmengestell R eine zweite Rolle
3 drehbar gelagert, die etwa in Höhe der ersten Rolle 4, jedoch vorzugsweise geringfügig
darüber liegt. In der für die nächste Geschoßhöhe bestimmten Halterung 5, zu der das
Gerüst hochbewegt werden soll, ist ein Ende eines Seils 2 befestigt, das eine Kraftübertragungseinrichtung
darstellt und dessen anderes Ende an einer Hubeinrichtung, wie einem Kran, befestigt
ist. Wie sich aus Fig. 1 entnehmen läßt, läuft das Seil 2, ausgehend von dem an der
Hubeinrichtung in der Traverse eines Krans befestigten Ende um die zweite Rolle 3
über die erste Rolle 4 zu der Halterung 5. Mit 20 sind in den Fig.1 und 2 Sperrklinken
angedeutet, die in der Halterung angeordnet sind und auf die nachstehend noch näher
eingegangen werden soll. Zweckmäßigerweise sind für jedes Gerüst wenigstens zwei Seilstücke
2 vorgesehen, die zweckmäßigerweise am Gerüst unabhängig von der Versetzung verbleiben.
Als Führungseinrichtung ist in Fig. 1 im Bereich der Halterung 8 eine Führungsrolle
31 angedeutet, die zur Bauwerkswand 11 vorsteht und eine Führungseinrichtung am Gerüstrahmen
R bildet.
[0025] Wenn nun das in Fig. 1 in durchgezogenen Linien gezeigte Gerüst von dieser Ausgangsstellung
über die in Fig. 2 in gebrochenen Linien dargestellte und mit 9 bezeichnete Zwischenstellung
in die in Fig. 2 in durchgezogener Linie gezeigte Endstellung gehoben werden soll,
wird zuerst in entsprechendem Abstand von der Halterung 8 die Halterung 5 befestigt.
Von der Arbeitsbühne 7 aus wird hierzu beispielsweise die Halterung 6 von der Arbeitsbühne
7 aus abmontiert und an der vorbestimmten Stelle über der Halterung 8 montiert, immer
wenn das Seil 2 zum Umsetzen an der Hubeinrichtung angebracht ist. Zur Befestigung
und Montage der Halterungen sind beispielsweise betonseitig an der Schalung in vorgegebenem
Abstand Innengewindehülsen aufgeschraubt, die entsprechend in dem abgeschalten Raum
rückverankert sind. Die Rückverankerung läßt sich andererseits auch dadurch erreichen,
daß sie an die vorhandene Bewehrung angeschweißt werden. Diese Innengewindehülsen
werden vom Beton umschlossen und dienen als Aufnahmeteil für ein Befestigungsmittel
für die Halterung 5, 6, 8, das beispielsweise von einer Schraube gebildet wird, die
in die Betonoberflächen bündige Innengewindehülse eingeschraubt und festgezogen wird.
Wenn diese Halterung 5 beispielsweise auf die zuvor genannte Weise befestigt ist,
wird das eine Ende des Seils 2 an der Halterung 5 befestigt und das andere Ende an
der Hubeinrichtung angebracht. Wenn die Hubeinrichtung dann an dem Seil 2 zieht, legt
sich das Gerüst mit der Führungsrolle 31, die über den Rahmenstiel S vorsteht, gegen
die Bauwerkswand 11 und rollt an der Bauwerkswand 11 mit der halben Geschwindigkeit
des Seils 2 in Richtung auf die Halterung 5. Zu Beginn dieser Hubbewegung des Gerüsts
wird die Sperrklinke 20 im Bereich der Halterung 8 in Richtung auf die Bauwerkswand
11 verschwenkt, so daß der Rahmenstiel S zwar aus seiner Verriegelungsstellung mit
der Sperrklinke 20 freikommt, aber dennoch von der Halterung 8 geführt wird, die den
Rahmenstiel S mit Spiel umgreift. Beim Hochziehen des Seils 2 werden daher die Halterungen
6 und 8 entlastet. Die Hubeinrichtung wird dann solange betätigt, bis das obere Ende
des Rahmenstiels S in die Sperrklinke 20 der Halterung 5 und in die entsprechende
Sperrklinke der Halterung 8 in der Endstellung selbsttätig einrastet, die in Fig.
2 gezeigt ist. Bei dieser Hubbewegung ist das Gerüst ständig durch die Halterung 8
geführt. Nunmehr wird das Seil 2 von der Hubeinrichtung gelöst und ein Umsetzvorgang
ist beendet. Wenn das Gerüst in Gegenrichtung, d.h. nach unten abgesenkt werden soll,
werden die vorstehend genannten Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt.
[0026] Das Gerüst rollt an der Bauwerkswand 11 nur dann zwängungsfrei, wenn die beiden Rollen
3 und 4 so am Gerüst angeordnet sind, daß sie von der Wirkungslinie der Schwerkraft
des Gerüsts etwa gleich weit entfernt sind. Unter diesen Bedingungen bleibt das Gerüst
während des Versetzens etwa in vertikaler Lage und es werden im Bereich der Führungen
der Halterungen 5, 6, 8 geringe horizontale Kräfte erzeugt. Auch die zum Festsetzen
erforderliche zusätzlich anzubringende Halterung 5 ist von der Arbeitsbühne des Gerüsts
aus zugänglich und wird zweckmäßigerweise von dort montiert. Nach Beendigung des Umsetzvorganges
auf die zuvor beschriebene weise bleibt das Seil 2 nach dem Lösen von der Hubeinrichtung
an dem Gerüst und dem Gerüstrahmen R,und vor der Ausführung des nächsten Umsetzvorganges
braucht das in der Halterung 5 befestigte Ende des Seils 2 nur gelöst und an einer
weiteren nicht dargestellten darüberliegenden Halterung der Bauwerkswand 11 befestigt
zu werden. Aus diesem Grunde sind die Rollen 3 und 4 derart ausgebildet, daß auch
das schlaffe Seil 2 zuverlässig in den Rollen 3 und 4 verbleibt.
[0027] Wie in Fig. 1 angedeutet, ist die Rolle 3 nicht starr eingebaut, sondern ist zweckmäßigerweise
in der Ebene des Rahmengerüsts R verstellbar, was in Fig. 1 schematisch mit 33 angedeutet
ist. Mit 33 ist eine Platte bezeichnet, die verschiedene Bohrungen trägt, in die der
Lagerzapfen der Rolle 3 eingesetzt werden kann. Mit dieser Verstellbarkeit der Rolle
3 wird erreicht, daß das Gerüst immer in der gewünschten Lage auch dann gehalten wird,
wenn sich im Laufe des Baufortschritts durch Verschmutzung, zusätzliche Schutzeinrichtungen,
Aufbauten wie Schalungen, Arbeitsgeräte o.dgl. das Gewicht des Gerüsts ändert.
[0028] Unter Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 6 wird eine Auslegungsform einer Halterung 5,
6, 8 näher erläutert. Die in den Fig. 1 und 2 insgesamt mit 5, 6 und 8 bezeichneten
Halterungen haben zweckmäßigerweise einen übereinstimmenden Aufbau. Nach den Fig.
3 und 4 weist eine solche Halterung C-förmige Teile 12 auf, die in einem bestimmten
Abstand zueinander angeordnet sind und mittels einer Grundplatte 13 beispielsweise
durch Anschweißen verbunden sind. Hieran sind mit 14 bezeichnete Führungsteile angebracht,
die,wie in Fig. 3 in gebrochenen Linien angedeutet, unter Einhaltung eines Spiels
den wandseitigen Rahmenstiel S an den Flanschen 32 umgreifen, der zweckmäßigerweise
aus C-förmigen Profilteilen 18 besteht. Wie sich den Figuren 3 und 4 entnehmen läßt,
ist im oberen Bereich der Halterung, d.h. über der Grundplatte 13, ein Steckbolzen
15 angeordnet, der Zentrierscheiben 16 trägt. Dieser Steckbolzen 15 ist mit einer
selbstsichernden Sperre 19 versehen, die eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Lösen
bildet. An diesem Steckbolzen wird das eine Ende des Seils 2 befestigt. Wenn, wie
in Fig. 4 dargestellt, der Steckbolzen 15 im oberen Bereich der Halterung angeordnet
ist, ist dieser leicht zugänglich, wenn er zum Anbringen des Seils 2 ausgebaut oder
gelöst werden muß. Vor dem Ausbau des Steckbolzens 15 wird die selbstsichernde Sperre
19 entriegelt und der Steckbolzen 15 läßt sich aus seinen Lagern in den C-förmigen
Teilen 12 der Halterung herausnehmen. Hierzu reicht es aus, daß nur ein Ende des Steckbolzens
15 so weit angehoben wird, daß die am Ende des Seils 2 angebrachte Seilöse auf den
Steckbolzen 15 geschoben werden kann.
[0029] Aus den Fig. 3 und 4 läßt sich auch eine Bohrung 17 entnehmen, die in der Grundplatte
13 etwa in der Mitte vorgesehen ist. Zur Befestigung der Halterung mit Hilfe ihrer
Grundplatte 13 an der Bauwerkswand 11 wird durch diese Bohrung 17 ein Befestigungsmittel
wie eine Schraube durchgesteckt, die dann wie zuvor erwähnt beispielsweise in eine
Innenhülse der Bauwerkswand 11 eingeschraubt wird. An dem Steckbolzen 15 sind die
Zentrierscheiben 16 deshalb vorgesehen, daß das Ende des Seils 2 in einer vertikalen
Ebene gehalten wird, in der auch die Achse der Bohrung 17 liegt. Wenn das Seil 2 nicht
in dieser Ebene liegt, könnte ein Moment erzeugt werden, das ungünstige Zwängungen
zur Folge hätte, so daß sich die Halterung un das Befestigungsmittel in der Bohrung
17 verdrehen könnte. Eine in Fig.3 und 4 gezeigte schräg angeordnete Mutter dient
zur Verankerung eines Schalungsankers, um eine auf der obersten Gerüstebene angeordnete
Schalung 27 leichter bündig beizuziehen, was unter Bezugnahme auf die Fig. 7 und 8
nachstehend noch näher erläutert wird.
[0030] Unter Bezugnahme auf die Fig. 4, 5 und 6 werden die Anordnung, die Auslegung und
das Zusammenwirken einer Sperrklinkenkupplung K mit dem Kopfende des Rahmenstiels
S erläutert. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, weist die Sperrklinkenkupplung K jeweils
zwei nebeneinanderliegende Sperrklinken 20 auf, die in den C-förmigen Teilen 12 der
Halterung schwenkbeweglich gelagert sind. Die Sperrklinken 20 sind mittels einer Vorbelastungseinrichtung
24, wie einer Feder
jin Richtung ihrer Sperrstellung vorbelastet, wie in Fig. 5 in dem gestrichelten und
mit K bezeichneten Kreis re
zeigt ist. Zur Begrenzung der Schwenkbewegung der Sperrklinken 20 in Richtung auf die
Halterung ist ein Abstützblech 22 vorgesehen, auf der die Sperrklinken 20 ruhen, wenn
die Sperrklinken 20 entgegen der Vorbelastungskraft der Vorbelastungseinrichtung 24
aus dem Eingriffsbereich des Rahmenstiels S verschwenkt werden. In den C-förmigen
Teilen 12 der Halterung sind die beiden Sperrklinken 20 um eine gemeinsame Achse 21
schwenkbeweglich gelagert. In einem zugeordneten Bereich des Rahmenstiels S ist ein
Aufnahmeraum 10 ausgenommen, so daß die Sperrklinke 20 in ihrer Sperrstellung ein
Auflager 23 untergreift, das an dem Rahmenstiel S vorgesehen ist. Es ist möglich,
daß dieser Aufnahmeraum 10 von Auflager zu Auflager 23 an dem Rahmenstiel S durchgeht.
Entsprechend der Auslegung des Rahmenstiels S läßt sich als Aufnahmeraum 10 auch nur
eine öffnung mit einer so ausreichenden Größe vorsehen, daß sich die Sperrklinken
unbehindert in ihre Sperrstellung schwenken, in der sie das Auflager 23 untergreifen.
Wie in Fig. 5 gezeigt, ist das freie Ende jeder Sperrklinke 20 zweckmäßigerweise in
Richtung auf die Halterung nach unten abgeschrägt. Durch diese Auslegung wird erreicht,
daß das Auflager 23 während des Umsetzens so an der Sperrklinke 20 vorbeigeht, daß
diese nur um einen kleinen Winkel verschwenkt wird. Hierdurch wird dann die Vorbelastungskraft
der Vorbelastungseinrichtung 24, wie einer Feder verstärkt, so daß die Sperrklinke
20 nach dem Vorbeigang des Auflagers 23 beim Erreichen eines ausgenommenen Aufnahmeraums
10 automatisch in die Sperrstellung zurückgestellt wird. Auch läßt sich Fig. 5 noch
ferner entnehmen, daß das Auflager 23 beispielsweise ein Steg ist. Nach Fig. 5 ist
das obere Kopfende des Rahmenstiels S mit einer Leitfläche 35 versehen, die in Form
einer schrägen Pyramide zur Bauwerkswand 11 geneigt ausgebildet ist. Mit Hilfe dieser
Leitfläche 35 läßt sich der Rahmenstiel S leichter in die Halterung 5, 6, 8 einführen.
Zweckmäßigerweise sind auch die C-förmigen Führungsteile 14 seitlich und im Hintergriff
trichterförmig mit schrägen Leitflächen ausgebildet.
[0031] Die Sperrklinkenkupplung K weist bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform jeweils
zwei Sperrklinken 20 auf, die aus Sicherheitsgründen als voneinander unabhängige Zwillinge
ausgelegt sind, so daß beim Versagen einer Sperrklinke 20 mindestens noch die zweite
die notwendige Funktion erfüllt, um das Gerüst in seiner jeweiligen Lage festzulegen.
[0032] Anhand den Fig. 7 und 8 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel des Gerüsts erläutert.
Auf der obersten Bühne des Gerüsts ist bei dieser Ausführungsform eine Schalung 27
angeordnet, die eine Arbeitsbühne 29 aufweist. An der nach außen weisenden Fläche
der Schalung 27 sind in einem Abstand zwei weitere Rollen 25 und 26 vorgesehen. Um
diese Rollen 25 und 26 wird das am Gerüst verbleibende Seil 2 im Anschluß an die zweite
Rolle 3 geführt. Die Schalung 27 besitzt ferner einen Schalungsfuß 28, der auf der
obersten Arbeitsbühne aufliegt. Wenn an dem Seil 2 unter Verwendung einer zuvor schematisch
angedeuteten Hubeinrichtung gezogen wird, wird die vertikal wirkende Zugkraft in horizontaler
Richtung so auf die Strahlung 27 umgelenkt, daß die Schalung 27 von der Bauwerkswand
11 in horizontaler Richtung, d.h. senkrecht zur Bauwerkswand abgezogen wird. Auf der
obersten Gerüstbühne ist ferner ein umsetzbarer Anschlag 34 vorgesehen, mit dem der
Schalungsfuß 28 so zusammenarbeitet, daß die Schalung 27 eine vorgegebene Abzugsstellung
einnimmt, die in Fig. 8 gezeigt ist. Somit kann der Schalungsfuß 28 mit der Schalung
27 beispielsweise am Anschlag 34 durch Einrasten gesichert werden.
[0033] Wie ferner aus Fig. 8 ersichtlich ist, ist in der abgezogenen Stellung der Schalung
27 ohne Schwierigkeiten die Montage einer weiteren Halterung 5 an-der Bauwerkswand
11 möglich.
[0034] Aus Gründen der Betriebssicherheit sind auch die Rollen 25 und 26 wie die Rollen
3 und 4 mit Einrichtungen versehen, die das Seil 2 auch in seinem schlaffen Zustand
in der jeweiligen Rolle 3, 4, 25 und 26 halten.
[0035] Der versetzbare Anschlag 34 für die Schalung 27 ist hierbei derart angeordnet, daß
das Abziehen der Schalung 27 nur bis zu einer gewünschten Weite möglich ist, in der
die Horizontalkräfte in den Halterungen 6, 8 am kleinsten sind. Hierdurch werden Zwängungskräfte
und dadurch bedingte zusätzliche Weitkräfte vermieden.
[0036] Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt, wird zum Umsetzen des Gerüsts
kein besonders sachkundiges Personal benötigt, wenn die Enden des Seils 2 ein- und
auszuhängen sind. Auch sind keine zusätzlichen Sicherungen oder Befestigungen notwendig,
da das Gerüst selbsttätig in seine vorgegebene Sollage gebracht wird. Solange das
Seil 2 unter Zugbelastung steht, läßt es sich nicht aus seinen Befestigungen lösen,
wodurch die Unfallgefahr weitgehend herabgesetzt wird. Das Seil 2 läßt sich nur in
schlaffem Zustand aus den Befestigungen lösen, was wiederum nur dann möglich ist,
wenn das Gerüst in seinen Halterungen 6, 5, 8 eingerastet ist und von diesen getragen
wird.
[0037] Der Anschlag 34 kann mit dem Schalungsfuß 28 in Form einer Steckverbindung, eines
Schneppers oder eines Riegels zusammenarbeiten, der automatisch arbeitet oder von
Hand betätigbar ist.
1. Versetzbares Gerüst, das an einer senkrechten Wandfläche, insbesondere an einer
Bauwerkswand(11)verankerbar ist, mit parallel zueinander angeordneten und mit mindestens
je einer Führungseinrichtung (31) versehenen Gerüstrahmen (R), die wandseitig in ihrer
Längsrichtung bewegbare Rahmenstiele (S)aufweisen, mit einer an der Wand befestigbaren
Halterung(5, 6, 8)mit wenigstens einer Sperrklinkenkupplung (K) für jeden Gerüstrahmen
(R) und einer Hubeinrichtung, mittels der das Gerüst in Zusammenarbeit mit einer Kraftübertragungseinrichtung
(2)versetzbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß jedem Rahmenstiel (S) wenigstens zwei
gesonderte Halterungen (6, 8, 5) zugeordnet sind, die in Längsrichtung des Rahmenstiels
(S) in einem vorbestimmten Abstand zueinander an der senkrechten Wandfläche (1) lösbar
befestigbar sind und den Rahmenstiel (S) mit Spiel umgreifen, daß an einer der Halterungen
(5, 6, 8) als Kraftübertragungseinrichtung ein Seil (2) befestigt ist, das um wenigstens
eine erste, am Rahmenstiel (S) gelagerte Rolle (4) und eine zweite Rolle (3) läuft,
die am Rahmengestell (R) etwa in Höhe der ersten Rolle (4) horizontal in einem Abstand
von derselben gelagert ist und an der Hubeinrichtung befestigt ist, und daß die Sperrklinkenkupplung
(K) den Rahmenstiel (S) im Bereich der Halterung (5, 6, 8) nach dem Versetzen festlegt.
2. Gerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Sperrklinkenkupplung (K)
eine Sperrklinke (20) aufweist, die mittels einer Vorbelastungseinrichtung (24) in
ihrer Sperrstellung gehalten ist, in der die Sperrklinke (20) ein im Abstand der Halterungen
(5, 6, 8) am Rahmenstiel (S) vorgesehenes Auflager (23) abstützt und die entgegen
der Vorbelastungseinrichtung (24) und dem Auflager (23) in Richtung auf die zugeordnete
Halterung (5, 6, 8) schwenkbar ist.
3. Gerüst nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das freie Ende der Sperrklinke
(20) in Richtung auf die Halterung (5,6,8) abgeschrägt ist.
4. Gerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß in dem Rahmenstiel (S) unterhalb
des Auflagers (23) ein Aufnahmeraum (10) ausgenommen ist und daß das Auflager (23)
ein Steg ist.
5. Gerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das an der
Halterung (5,6,8) befestigte Seil (2) an einem lösbar, vorzugsweise im oberen Ende
der Halterung (5,6,8) gelagerten Steckbolzen (15) derart angebracht ist, daß es in
einer vertikalen Ebene gehalten ist, an der auch die Achse einer Bohrung (17) liegt,
die ein Befestigungsmittel für die Halterung (5,6,8) aufnimmt.
6. Gerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß das obere
Kopfende des Rahmenstiels (S) eine Leitfläche (35) besitzt, die zur senkrechten Wandfläche
(11) abgeschrägt ist.
7. Gerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Rolle (3) in der Ebene des Rahmengerüsts (R) verstellbar, insbesondere seitlich umsetzbar
gelagert ist.
8. Gerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ]gekennzeichnet , daß die Führungseinrichtung
am Gerüstrahmen (R) als Führungsrolle (31) ausgebildet ist, die zur senkrechten Wandfläche
(11) vorsteht.
9. Gerüst mit einer Schalung (27) auf der obersten Gerüstbühne, die gegebenenfalls
einen Schalungsfuß (28) hat, dadurch gekennzeichnet , daß das Gerüst nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist und daß das Seil (2) an der oberen Halterung (8)
des Rahmenstiels (S) befestigt ist und nach der Führung um die erste (4) und die zweite
Rolle (3) um wenigstens zwei an der nach außen weisenden Fläche der Schalung (27)
in einem Abstand drehbar gelagerte weitere Rollen (25, 26) läuft und dann an der Hubeinrichtung
befestigbar ist.
10. Gerüst nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß auf der oberen Gerüstbühne
für die Schalung (27) in ihrer abgezogenen Stellung ein Anschlag (34) vorgesehen ist,
der gegebenenfalls mit dem Schalungsfuß (28) zusammenarbeitet.
11. Gerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß das Seil
(2) an den Rollen (3,4,25, 26) gegen ein Herausspringen aus der Rolle gesichert ist.