(19)
(11) EP 0 035 045 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.09.1981  Patentblatt  1981/36

(21) Anmeldenummer: 80101026.5

(22) Anmeldetag:  01.03.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F24H 1/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LU NL SE

(71) Anmelder: Josef Krammer Chem. Dampfkessel-Reinigung
D-4040 Neuss (DE)

(72) Erfinder:
  • Josef Krammer Chem. Dampfkessel-Reinigung
    D-4040 Neuss (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack Patentanwälte 
Postfach 33 02 29
40435 Düsseldorf
40435 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Heizkessel


    (57) Heizkessel (1) für zentrale Heizungsanlagen mit zwei Feuerräumen (2, 3), die von einem doppelwandigen Mantel (6, 7) umgeben sind, in dem Wasser und/oder Wasserdampf als Wärmeträger enthalten ist.
    Die beiden Feuerräume können mit unterschiedlichen Brennstoffen beschickt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel für zentrale Heizungsanlagen mit einem Feuerraum, der von einem doppelwandigen Mantel umgeben ist, in dem Wasser und/ oder Wasserdampf als Wärmeträger enthalten ist.

    [0002] Es sind gußeiserne und stählerne Heizkessel für Zentralheizungen bekannt, deren Feuerraum auf eine bestimmte Brennstoffart abgestimmt ist, so daß ein für einen Ölbrenner ausgelegter Heizkessel ein Verbrennen von Koks nicht zuläßt. Will man eine derartige Heizungsanlage auf Koks umstellen, so muß der Heizkessel ausgewechselt werden, so daß hohe Unkosten entstehen. Darüber hinaus sind auch Heizkessel bekannt, die mit unterschiedlichen Brennstoffen gefahren werden können, aber auch hier bedeutet eine Umstellung von Öl auf Koks einen erheblichen Umbau, da der Ölbrenner abgeschraubt werden und gegen eine Fülltür ausgewechselt werden muß. Ein häufiges Wechseln von einer Brennstoffart auf eine andere ist somit auch hier nicht durchführbar.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Heizkessel der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem wahlweise ohne Umstellungsarbeiten unterschiedliche Brennstoffe, insbesondere neben Gas oder Öl auch Koks oder Kohle verbrannt werden kann. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, einen Heizkessel der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem eine Verringerung der Heizleistung nicht zu einer schlechteren Nutzung des Brennstoffs und/oder ein Verstärken der Heizleistung nicht zu einer überbelastung des Heizkessels führt.

    [0004] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Heizkessel einen zweiten Feuerraum aufweist.

    [0005] Mit dem erfindungsgemäßen Heizkessel können unterschiedliche Brennstoffe wahlweise verbrannt werden, insbesondere ist es möglich, neben Öl oder Gas zusätzlich Kohle oder Koks zu verbrennen, ohne einen zweiten Heizkessel aufstellen bzw. erhebliche Änderungsarbeiten am Heizkessel vornehmen zu müssen. Alternativ kann auch in einem Feuerraum Öl verbrannt werden und im zweiten Gas.

    [0006] Es können auch beide Feuerräume gleichzeitig mit gleichen oder unterschiedlichen Brennstoffen gefahren werden, so daß die Heizleistung verdoppelt werden kann, ohne den Heizkessel überzubeanspruchen. Ein erhebliches Verringern der Heizleistung führt nicht zu einer schlechten Nutzung des Brennstoffs, da bei einer entsprechenden Auslegung der Feuerräume ein einziger Feuerraum so klein bemessen sein kann, daß dieser genügend genutzt wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der für Gas oder Öl verwendete Feuerraum kleiner ist als der für Koks oder Kohle.

    [0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in einem senkrechten Schnitt schematisch dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

    [0009] Der in der Zeichnung dargestellte Heizkessel kann aus einzelnen gußeisernen Gliedern 1 bestehen, die aneinandergereiht sind und zwei Vorderräume 2, 3 innen parallel nebeneinander bilden, die eine geringere Breite als Höhe besitzen. Jeder Feuerraum ist an der Unterseite durch einen Rost 4 begrenzt, der zu einem darunter liegenden Aschfallraum 5 führt. Die gußeisernen Glieder 1 bilden zwischen den beiden Feuerräumen und ringsum um diese doppelte Wände bzw. einen doppelwandigen Mantel mit einer Außenwand 6 und einer Innenwand 7.

    [0010] Dieserdoppelwandige Mantel wird von Wasser durchflossen, das durch die Feuerräume 2, 3 erwärmt wird und über nicht gezeigte Rohre zu den Heizkörpern führt und danach wieder zum Heizkessel zurückgeleitet wird. Das vorderste nicht gezeigte gußeiserne Glied weist für den Feuerraum 2 einen Öl- oder Gasbrenner und für den Feuerraum 3 eine Fülltür und eine Schürtür für Koks oder Kohle auf. Wahlweise kann auch der erste Feuerraum 2 mit Koks oder Kohle gefahren werden.

    [0011] Das nicht gezeigte gußeiserne Endglied weist Anschlußflansche für Rohrleitungen und den Rauchgasabzug auf.

    [0012] Unterschiedlich zu dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel können die Feuerräume verschieden groß sein, um zueinander unterschiedliche Heizleistungen zu erreichen. Auch kann der für den Öl- oder Gasbrenner vorgesehene Feuerraum kleiner sein als derjenige, in dem Koks oder Kohle verbrannt wird. Hierdurch lassen sich Heizkessel mit kleinen Außenabmessungen erreichen. Schließlich können auch die beiden Feuerräume übereinander angeordnet sein.

    [0013] Der Heizkessel kann eine Regelvorrichtung aufweisen, die bei Bedarf den Öl- oder Gasbrenner ein- und ausschaltet. Ein im zweiten Feuerraum angeordneter Fühler gibt bei Unterschreiten einer bestimmten Temperatur ein Signal an die Regelvorrichtung, die dann den Öl- oder Gasbrenner startet. Ein Unterschreiten einer bestimmten Temperatur kann dadurch entstehen, daß der Koks oder die Kohle im ersten Feuerraum abgebrannt ist und ein Nachfüllen unterblieb oder aber es entstand ein sehr hoher Wärmebedarf so daß der im doppelwandigen Mantel befindliche Wärmeträger (Wasser oder Wasserdampf) stärker als üblich abkühlte und die Wärmezufuhr durch den ersten Feuerraum nicht ausreicht.


    Ansprüche

    1. Heizkessel für zentrale Heizungsanlagen mit einem Feuerraum, der von einem doppelwandigen Mantel umgeben ist, in dem Wasser und/oder Wasserdampf als Wärmeträger enthalten ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Heizkessel einen zweiten Feuerraum (3) aufweist.
     
    2. Heizkessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß im zweiten Feuerraum (3) ein anderer Brennstoff verwendbar ist als im ersten.
     
    3. Heizkessel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Feuerraum (3) neben dem ersten (2) angeordnet ist.
     
    4. Heizkessel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß zumindest in einem der beiden Feuerräume (2, 3) unterschiedliche Brennstoffe verwendbar sind.
     
    5. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a - durch gekennzeichnet , daß im ersten Feuerraum (2) Öl und/oder Gas und im zweiten Feuerraum (3) Koks und/oder Kohle verbrennbar sind.
     
    6. Heizkessel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß der erste Feuerraum kleiner, insbesondere schmaler ist als der zweite Feuerraum.
     
    7. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung insbesondere mit einem im zweiten Feuerraum angeordneten Fühler vorgesehen ist, die bei erhöhtem Wärmebedarf oder nach dem Abbrand des bzw. des im zweiten Feuerraum befindlichen Koks oder der Kohle den Öl- oder Gasbrenner in Gang setzt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht