[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mindestens partiellen Umsetzen von Aluminiumschichten
auf einem Aufzeichnungsträger zu Aluminiumsalzen einer Fettsäure.
[0002] Aufzeichnungsträger dieser Art werden zum Auszeichnen von Bildern, Buchstaben oder
graphischen Darstellungen mittels Elektroerosion verwendet. Dabei'werden solche Papiere
oder Kunststoffolien benutzt, die mit einer schwarzen oder andersartig eingefärbten
Lackschicht überzogen und mit einer etwa 50 Nanometer dicken Aluminiumschicht beschichtet
sind. Aufzeichnungsträger dieser Art werden mit Hilfe von Nadelelektroden in der Weise
beschriftet, daß an den zu beschriftenden Punkten durch Verdampfen oder Ausbrennen
des Aluminiums der zum Aufzeichnen benötigte Kontrast entsteht, wie dies beispielsweise
aus der DE-AS 1 496 152 bekannt ist. Derartige Aufzeichnungsträger sind im übrigen
seit langem an sich bekannt, wie dies beispielsweise der DE-PS 849 609 und den DE-AS
1 011 722, 1 014, 128 und 1 025 259 im einzelnen entnommen werden kann.
[0003] Beim Gleiten der Nadelelektroden über den nicht ausgebrannten Stellen werden auf
dem Aluminium sichtbare Schleifspuren hinterlassen, die die Reflexionsverhältnisse
verändern und insbesondere bei einer photographischen Reproduktion Schwierigkeiten
bereiten. Bei Aluminiumschichten mit sehr hoher Gleitreibung wird die Aluminiumschicht
sogar aufgerissen und der Lack freigelegt. Solche Papiere haben dann besonders starke
Schleifspuren.
[0004] Gemäß dem in der DE-PS 849 609 offenbarten Stand der Technik hat man bereits damals
erkannt, daß man zur Erhöhung der Schichtbeständigkeit der Metallschicht, die schon
unter atmosphärischen Verhältnissen nach kurzer Zeit eine Veränderung erfährt oder
sogar bei längerer Lagerhaltung gänzlich verschwindet, so daß die aufgezeichneten
Spuren bald nicht mehr sichtbar sind, dünne Schutzschichten aufbringen sollte. Diese
Schutzschichten waren beispielsweise eine Verbindung des Belagmetalls, so z. B. ein
Oxid oder Carbonat des Belagmetalls oder aber.ein Überzug mit einer schwer zu verdampfenden
Flüssigkeit, eine auf dem Metallbelag aufgedampfte Ölschicht, eine Paraffinschicht,
eine Quarzschicht, eine Lackschicht oder eine Cholesterolschicht mit einer Stärke
von höchstens 2
/um.
[0005] Man hat außerdem festgestellt, daß das Gleiten der Nadelelektroden auf der Aluminiumschicht
dadurch verbessert werden kann, daß man, wie dies die DE-AS 1 496 152 angibt, die
Oberfläche der ausbrennfähigen Metallschicht vor dem Ausbrennen der Aufzeichnungen
mit einem monomolekularen Schmierfilm aus Mineralöl versieht, der nach dem Ausbrennen
wieder entfernt werden muß. Solche monomolekularen Ölfilme verlieren nach kurzer Zeit
ihre Gleitwirkung, was vermutlich auf eine Diffusion des Öls in den Lack und das Papier
zurückzuführen ist, was im übrigen auch für die in
DE-PS 849 609 vorgeschlagenen, elektrisch isolierenden Schichten aus Öl oder Paraffin
gilt, die ebenfalls nach ganz kurzer Zeit ihre eigentliche Gleitwirkung verlieren.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es also, ein Verfahren anzugeben, mit dem Aluminiumschichten
auf Aufzeichnungsträgern der eingangs angegebenen Art so umgestaltet werden können,
daß die Gleitwirkung nachhaltig verbessert wird und vor allen Dingen die Geschmeidigkeit
und Elastizität der Aluminiumschicht erhöht wird, wobei diese günstigen Eigenschaften
selbst nach langer Lagerung bestehen bleiben sollen.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß während und/oder nach dem Niederschlagen
der Aluminiumschicht das Aluminium bei gleichzeitiger Anwesenheit des Dampfes einer
Fettsäure mindestens partiell umgesetzt wird und daß der Grad der Umsetzung durch
den Partialdruck der Fettsäure eingestellt wird. Vorzugsweise geht man dabei so vor,
daß als Fettsäure die Ölsäure, CH
3(CH
2)
7CH = CH(CH
2)
7COOH, verwendet wird und daß die Umsetzung durch Bildung von Aluminiumoleatmolekülen
erreicht wird, die sich auf der Oberfläche der Schicht bilden und auch innerhalb der
Schicht selbst eingelagert werden. Insbesondere ist es dabei von Vorteil, daß die
Umsetzung des Aluminiumniederschlags im Vakuum durchgeführt wird und daß vor allen
Dingen die Umsetzung im Vakuum während, vorzugsweise aber gegen Ende des Aluminiumniederschlags
durchgeführt wird. Vor allem ist es aber günstig, daß der Aluminiumniederschlag im
Vakuum durch Bedampfen des Papiers aufgebracht wird und das gleichzeitig mit dem Bedampfen
des Papiers die Umsetzung durchgeführt wird.
[0008] Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei einer mindestens partiellen Umsetzung von Aluminiumschichten
zu Aluminiumsalzen einer Fettsäure, insbesondere aber durch die mindestens partielle
Umsetzung von Aluminiumschichten mit Ölsäure sich vorzugsweise auf der Oberfläche
der Aluminiumschicht eine aus Aluminiumoleatmolekülen bestehende stabile Gleitschicht
bildet und daß sich dabei auch diese Aluminiumoleatmoleküle in der Schicht selbst
einlagern.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geht man dabei wie folgt vor. Als Trägermaterial
wird eine, mit einer schwarzen oder anderen kontrastreichen Farbe eingefärbte Lackschicht
überzogene Papierbahn oder eine ebenso beschichtete Kunststoffolie verwendet, die
dann im Hochvakuum mit einer etwa 50 Nanometer dicken Aluminiumschicht beschichtet
wird. Die Beschichtung kann dabei durch Kathodenzerstäubung, Elektronenstrahlzerstäubung
oder ähnliche bekannte Verfahren vorgenommen werden. Etwa gleichzeitig mit dem Aufdampfen
oder Aufbringen der Aluminiumschicht wird als Reagens der Dampf einer Fettsäure, speziell
der Ölsäure, CH
3(CH
2)
7CH = CH(CH
2)
7COOH, eingeführt, die dann während des Verdampfungsvorganges mit dem Aluminium reagiert.
Hier bestehen zunächst mehrere Möglichkeiten- Wenn man beispielsweise von Anfang an
den Dampf einer Fettsäure, speziell der ölsäure, mit ausreichend hohem Partialdruck
einbringt, dann kann die gesamte aufzudampfende oder aufzubringende Aluminiumschicht
umgesetzt werden. Bevorzugt wird aber diese Umsetzung erst während eines Teils des
Niederschlagsverfahrens, insbesondere aber gegen Ende des Niederschlagsverfahrens
aufgebracht. Selbstverständlich kann die Einwirkung des Dampfes einer Fettsäure, insbesondere
der ölsäure auch noch aufrechterhalten werden, wenn der Aufdampfvorgang für die Aluminiumschicht
beendet ist.
[0010] Prinzipiell ist es auch möglich, bereits vollständig aufgebrachte Aluminiumschichten
nachträglich mit dem Dampf einer Fettsäure, speziell dem Dampf der ölsäure, reagieren
zu lassen, wenn man nur sicherstellt, daß die Oberfläche der Aluminiumschicht noch
ausreichend reaktionsfähig ist. Da sich bekanntlich das an der Oberfläche der Aluminiumschicht
bei Berührung mit der Atmosphäre rasch bildende Aluminiumoxid (A1
20
3) solchen Umsetzungsreaktionen widersetzen würde, kann man sich vorstellen, daß man
vor dieser Reaktion das auf der Oberfläche vorhandene Al
20
3 in eine Verbindung umsetzt, über die der Dampf einer Fettsäure, speziell der Ölsäure,
wiederum mit der Schichtoberfläche der
-Aluminiumschicht reagieren kann.
[0011] Durch den Einbau von Aluminiumsalzen einer Fettsäure in die Aluminiumschicht, insbesondere
aber durch die bei Verwendung von Ölsäure sich auf der Oberfläche und in der Schicht
bildenden Aluminiumoleatmoleküle erreicht man eine beträchtlich höhere Geschmeidigkeit
und Elastizität der Aluminiumschicht. Diese Oberflächenbehandlung der Aluminiumoberfläche
wirkt dabei wie ein hydrophobes Gleitmittel. Beide Wirkungen tragen ganz wesentlich
zu einer Verringerung der Schleifspuren bei. Diese Oberfläche ist dann elektrisch
leitend, aber immer noch hochohmig, was wiederum den Zündvorgang an den Spitzen der
Nadelelektroden begünstigt. Ferner sind diese Schichten außerordentlich stabil und
behalten ihre Eigenschaften selbst nach langer Lagerung bei.
[0012] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es damit gelungen, die bisher unangenehmen,
besonders starken Schleifspuren auf mit Aluminium beschichteten Aufzeichnungsträgern
soweit zu verringern, daß sie nicht mehr störend wirken können.
1. Verfahren zum mindestens partiellen Umsetzen von Aluminiumschichten zu Aluminiumsalzen
einer Fettsäure auf einem Aufzeichnungsträger, dadurch gekennzeichnet, daß während
und/oder nach dem Niederschlagen der Aluminiumschicht das Aluminium bei gleichzeitiger
Anwesenheit des Dampfes einer Fettsäure mindestens partiell umgesetzt wird und daß
der Grad der Umsetzung durch den Partialdruck der Fettsäure eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettsäure die Ölsäure
(CH3(CH2)7CH = CH (CH2)7COOH) verwendet wird und
daß die Umsetzung durch Bildung von Aluminiumoleatmolekülen erreicht wird, die sich
auf der Oberfläche der Schicht bilden und auch. innerhalb der Schicht selbst eingelagert
werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
des Aluminiumniederschlages im Vakuum durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung im Vakuum
während, vorzugsweise aber gegen Ende des Aluminiumniederschlags durchgeführt wird.
S. Verfahren nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aluminiumniederschlag im Vakuum durch Bedampfen des Papiers aufgebracht wird
und daß gleichzeitig mit dem Bedampfen des Papiers die Umsetzung durchgeführt wird.