[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehbeschlag für Ganzglastüren mit einer Beschlagplatte
und einer Klemmplatte, wobei die Beschlagplatte eine Ausnehmung aufweist, in der ein
mit der Beschlagplatte verschraubtes, mit einer oder mehreren Lagerausnehmungen versehenes
austauschbares bzw. auf den gewünschten Achsabstand einstellbares Einsatzstück angeordnet
ist.
[0002] Drehbeschläge dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen aus den DE-AS'en 12 7o
998, 21 6o 215 und 24 32 961, sowie aus der FR-PS 1 58o 427 bekannt. In all diesen
Fällen wird das Einsatzstück mit Hilfe von zwei Schrauben befestigt, wobei die von
den Schrauben durchdrungenen Befestigungsbohrungen an den beiden Enden des länglichen
Einsatzstückes angeordnet sind. Ferner ist die Ausnehmung in der Beschlagplatte bei
allen bekannten Beschlägen an der hinteren Seite, d.h. an der der Drehachse benachbarten
Seite des Beschlages, von einem nach unten vorspringenden Teil begrenzt, wobei dieser
vorspringende Teil in den meisten Fällen für die Befestigung des Einsatzstückes dient.
[0003] Es ist auch bekannt, die Lagerausnehmung bzw. die Lagerausnehmungen in dem Einsatzstück
unsymmetrisch zu den Befestigungslöchern anzuordnen, wodurch sich unterschiedliche
Abstände der Lagerachse zur hinteren Kante des Beschlages (Achsabstand) ergeben, wenn
das Lagerstück umgedreht wird.
[0004] Keinerder bekannten Beschläge ist in der Lage, die Lagerachse in einem sehr geringen
Abstand von beispielsweise nur 15 mm von der rückwärtigen Kante der Glasscheibe bzw.
des Beschlagkörpers anzuordnen. Die Anordnung der Drehachse in der Nähe der rückwärtigen
Kante des Glasflügels hat aber den Vorteil, daß dadurch die Unfallgefahr durch Einklemmen
der Finger beispielsweise von spielenden Kindern verringert werden kann, so daß aus
diesem Grund ein Interesse daran besteht, einen möglichst geringen Achsabstand zu
realisieren.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art
unter Beibehaltung des Vorteils der Auswechselbarkeit der Einsatzstücke so weiterzubilden,
daß er die Anordnung der Drehachse in extrem kurzem Abstand von der rückwärtigen Kante
des Beschlags erlaubt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lagerausnehmung bzw. eine
der Lagerausnehmungen an einem Ende des Einsatzstückes angebracht, und die für die
Befestigung des Einsatzstückes dienenden Bohrungen diesseits dieser Lagerausnehmung
vorgesehen sind.
[0007] Durch diese erfindungsgemäße, auf einfache Weise durchführbare Maßnahme wird es möglich,
die Drehachse um einige Zentimeter in Richtung auf die hintere Türkante zu verlagern.
[0008] Eine noch weitergehende Verlagerung der Drehachse läßt sich dadurch erzielen, daß
die Ausnehmung in der Beschlagsplatte für das Einsatzstück bis zur hinteren Kante
der Beschlagpaltte durchgehend ausgebildet ist. Durch den Wegfall des bei den bekannten
Beschlägen üblichen Vorsprungs wird es auf diese Weise möglich, die Drehachse praktisch
bis dicht an die hintere Türkante zu verschieben.
[0009] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, in
dem Einsatzstück zwei Lagerausnehmungen vorzusehen und das Einsatzstück innerhalb
der Ausnehmung in der Beschlagplatte in zwei verschiedenen Stellungen festlegbar anzuordnen.
Auf diese Weise kann man mit ein und demselben Einsatzstück die heute üblichen Achsabstände
von 65 und 55 mm, und gleichzeitig den klemmfreien Achsabstand von 15 mm verwirklichen.
Dieser Beschlag stellt also einen in Bezug auf den Achsabstand universell einsetzbaren
Beschlag dar. Das bedeutet, daß die Türblätter unabhängig von den späteren Einbaugegebenheiten
fabrikmäßig mit dem Beschlag versehen werden können, und daß die Anpassung des Beschlags
an der Baustelle ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Austauschteile erfolgen kann.
[0010] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0011] In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung dargestellt,
und es zeigt
Fig. 1 eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Drehbeschlags in
Form einer Explosionszeichnung;
Fig. 2 ein für das Zusammenwirken mit einem Bodenschließer geeignetes Einsatzstück,
Fig. 3 einen mit der Beschlagplatte versehenen Glasflügel in einer Ausschnittsdarstellung,
und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform des neuen Drehbeschlags, ebenfalls als Explosionszeichnung.
[0012] Der in der Fig. 1 dargestellte Beschlag umfaßt die Beschlagplatte 1, die Klemmplatte
2 und das Einsatzstück 3. Die Beschlagplatte 1 besteht aus einem rechteckigen Plattenkörper,
der auf der der Glasplatte zugewandten Oberfläche einerseits eine Ausnehmung 4 in
Form einer Vertiefung, und andererseits im Schnitt dreieckige Vorsprünge 5 und 6 aufweist,
die oben und seitlich an die Ausnehmung 4 angrenzen. Die Ausnehmung 4 und die angrenzenden
Flächen der Vorsprünge 5 und 6 bilden insgesamt die Ausnehmung 7 in der Beschlagplatte,
in der das Einsatzstück 3 angeordnet und mit der Beschlagplatte 1 verschraubt wird.
[0013] Wie aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 3 hervorgeht, wird diese Ausnehmung 7 auf der
dem Vorsprung 5 gegenüberliegenden Seite von keinem Teil der Beschlagplatte begrenzt,
vielmehr ist die Ausnehmung 7 zu dieser Seite hin, d.h. zu der der Drehachse benachbarten
Seite des Beschlags, offen. Sie bietet daher auf dieser Seite Platz, das Einsatzstück
3 extrem nah an dieser Kante K anzuordnen.
[0014] Das Einsatzstück 3 weist zwei zylindrische Lagerausnehmungen 9, 1o auf. Die Lagerausnehmung
9 ist unmittelbar am Ende des Einsatzstückes 3 angeordnet. Dadurch läßt sich ein extrem
kleiner Abstand A der Achse der Lagerausnehmung 9 von der hinteren Kante K des Glasflügels
in der Größenordnung von 15 mm erreichen. Die für die Befestigung des Einsatzstückes
notwendigen Bohrungen sind in Form der Gewindebohrung 11 und des Schlitzes 12 vorgesehen,
wobei die Befestigung mit Hilfe der Schrauben 13 und 14 an der Beschlagplatte erfolgt.
Die Schrauben 13 und 14 werden von entgegengesetzten Seiten eingeschraubt und angezogen,
so daß das Einsatzstück 3 nicht von einer Seite gelöst werden kann. Die beiden Befestigungsschrauben
13 und 14 sind diesseits der zylindrischen Lagerausnehmung 9 in dem Einsatzstück 3
angeordnet. Eine zusätzliche Sicherung des Einsatzstückes 3 in der Ausnehmung 7 kann
mit Hilfe von Paßstiften erfolgen, die jedoch in den Zeichnungen nicht dargestellt
sind.
[0015] Die zweite Lagerausnehmung 1o befindet sich zwischen der Bohrung 11 und dem Befestigungsschlitz
12. Die Achsen der beiden Lagerausnehmungen 9, 1o haben einen Abstand von 4o mm. Für
die Befestigungsschraube 14 sind in der Beschlagplatte 1 zwei Gewindebohrungen 17,
18 in einem Abstand von 1o mm vorgesehen, während für die Befestigungsschraube 13
in der Beschlagplatte 1 das Langloch 19 vorgesehen ist. Auf diese Weise läßt sich
außer den beiden in der Endstellung des Einsatzstückes 3 gegebenen Drehpunktabständen
von 15 mm und 55 mm bei Benutzung der Gewindebohrung 18 für die Befestigungsschraube
14 der Drehpunktabstand der Lagerausnehmung 1o bis auf 65 mm erhöhen. Dadurch lassen
sich mit diesem Beschlag die üblichen Drehpunktabstände von 55 mm und 65 mm ebenso
realisieren wie der extrem geringe Drehpunktabstand von 15 mm. Ferner ist es durch
das Langloch 19 und den Schlitz 12 möglich, die Lage des Einsatzstückes 3 in der Beschlagplatte
um einige mm zu korrigieren, so daß dadurch im Bedarfsfall der Glasflügel ausgerichtet
werden kann.
[0016] Die Ausgestaltung der Vorsprünge 5 und 6 in der dargestellten Form und die Befestigung
des Einsatzstückes 3 an der die Ausnehmung 7 begrenzenden Wand des Plattenkörpers
1 hat den Vorteil, daß kein kompliziert geformter Ausschnitt im Eckbereich der Glasplatte
22 erforderlich ist, sondern daß die eigentliche Ecke lediglich durch einen geradlinigen
Schnitt entfernt zu werden braucht, wodurch sich eine geradlinige Begrenzungskante
23 ergibt, gegen die die Vorsprünge 5 und 6 der Beschlagplatte anliegen. Zur sicheren
Befestigung des Beschlags reicht es normalerweise aus, wenn die Klemmplatte 2 mit
Hilfe der Schrauben 24, 25 mit der Beschlagplatte verschraubt wird. Man kann jedoch,
wie Fig. 3 zeigt, auch zusätzlich noch eine Bohrung 26 in der Glasplatte anbringen,
und in der Beschlagplatte 1 und in der Klemmplatte 2 an dieser Stelle zusätzliche
Bohrungen vorsehen (in den Zeichnungen nicht dargestellt), wodurch bei Bedarf die
Befestigung des Beschlags auf der Glasplatte weiter verbessert werden kann.
[0017] Während das in Fig. 1 dargestellte Einsatzstück 3 für runde Drehzapfen vorgesehen
ist, insbesondere auch für das obere Drehlager einer selbstschließenden Tür, wird
für das untere Drehlager einer mit einem Bodenschließer zusammenwirkenden Tür ein
Einsatzstück 28 verwendet, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Die Lagerausnehmungen
29, 27 für den Schließzapfen des Bodenschließers entsprechen dem konischen Vierkant
des Schließzapfens.
[0018] Die Klemmplatte 2 hat im übrigen eine der Größe der Ausnehmung 4 in der Beschlagplatte
entsprechende Ausnehmung, so daß auch Einsatzstücke verwendet werden können, die mit
über den Beschlag seitlich hinausragenden Drehangeln für Anschlagtüren versehen sind.
[0019] Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform des neuen Beschlags unterscheidet sich
von der bisher beschriebenen Ausführungsform dadurch, daß die Beschlagplatte 3o einen
in den Glasausschnitt hineinragenden zusammenhängenden Vorsprung 31 aufweist, in dem
die Gewindebohrungen 32, 33 für die Befestigung des Einsatzstückes 34 in vertikaler
Richtung angebracht sind. Dadurch ist es möglich, in der Beschlagplatte 3o die Ausnehmung
7 für die Anordnung des Einsatzstückes 34 auch seitlich durchgehend vorzusehen. Bei
dieser Ausführungsform können deshalb auch Einsatzstücke zur Anwendung kommen, die
eine über die Klemmplatte 35 oder über die Beschlagplatte 3o auskragende Drehangel
für eine Anschlagtür aufweisen. Allerdings ist in diesem Fall wieder ein größerer
Ausschnitt im Eckbereich der Glasplatte erforderlich entsprechend der Form des Vorsprungs
31.
[0020] Auch in dem hier dargestellten Fall sind in dem Einsatzstück 34 zwei zylindrische
Lagerausnehmungen 36, 37 vorgesehen, von denen die eine Lagerausnehmung 36 wieder
unmittelbar am Ende des Einsatzstückes angeordnet ist. Mit Hilfe der durch die Bohrungen
38, 39 in dem Einsatzstück 34 hindurchgesteckten Schrauben 4
0, 41 und der entsprechenden Gewindebohrungen 32, 33 wird das Einsatzstück befestigt.
Dadurch, daß jeweils zwei Gewindebohrungen 32, 33 im Abstand von jeweils 1o mm vorgesehen
sind, lassen sich wiederum Drehpunktabstände von 15 mm, 55 mm und 65 mm mit dieser
Anordnung realisieren.
1. Drehbeschlag für Ganzglastüren mit einer Beschlagplatte und einer Klemmplatte,
bei dem die Beschlagplatte eine Ausnehmung aufweist, in der ein mit der Beschlagplatte
verschraubtes, mit einer oder mehreren Lagerausnehmungen versehenes austauschbares
bzw. auf den gewünschten Achsabstand einstellbares Einsatzstück angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerausnehmung (9; 29; 36) bzw. eine der Lagerausnehmungen
an einem Ende des Einsatzstückes (3; 28; 34) angebracht, und die für die Befestigung
des Einsatzstükkes (3; 28; 34) dienenden Bohrungen (11, 12; 38, 39) diesseits dieser
Lagerausnehmung (9; 29; 36) vorgesehen sind.
2. Drehbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (7) in
der Beschlagplatte (1; 30) für das Einsatzstück (3; 28; 34) bis zur hinteren Kante (K) der Beschlagplatte (1;
30) durchgehend ausgebildet ist.
3. Drehbeschlag nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück
(3; 28; 34) innerhalb der Ausnehmung (7) verschiebbar und in zwei verschiedenen Stellungen
festlegbar ist.
4. Drehbeschlag nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein
von zwei Lagerausnehmungen eine der Befestigungsbohrungen (11; 38) für das Einsatzstück
(3; 34) zwischen den beiden Lagerausnehmungen angeordnet ist.
5. Drehbeschlag nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsschrauben
(13, 14) für das Einsatzstück (3) senkrecht zur Ebene des Glasflügels angeordnet sind,
wobei die Befestigungsbohrungen (17, 18, 19) in der Beschlagplatte (1) in der die
Ausnehmungen (7) seitlich begrenzenden Wand des Plattenkörpers vorgesehen sind.
6. Drehbeschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine der für die Befestigung
des Einsatzstückes dienenden Bohrungen in der seitlichen Wand des Plattenkörpers als
Langloch (19) ausgebildet ist.
7. Drehbeschlag nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsschrauben
(4o; 41) für das Einsatzstück (34) in der Ebene des Glasflügels verlaufen, wobei die
Gewindebohrungen (32, 33) in der Beschlagplatte (3o) in dem in den Ausschnitt des
Glasflügels hineinragenden Steg (31) angebracht sind.
8. Drehbeschlag nach Anspruch 1 bis 6 oder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für wenigstens eine der Befestigungsschrauben (14; 40, 41) für das Einsatzstück (3; 34) zwei um das gewünschte Verschiebungsmaß nebeneinander
angeordnete Gewindebohrungen (17, 18; 32, 33) vorgesehen sind.