[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung für fernbetätigte
Drehschwenktüren, insbesondere an Schienenfahrzeugen, deren Verriegelungsorgan mittels
einer Feder in einer Geschlossenstellung gehalten und über einen Druckgeber in eine
Offenstellung bewegt wird.
[0002] Aus der DE-PS Nr. 1 125 468 ist eine Verriegelungseinrichtung für fernbetätigte Türen
bekannt geworden, bei der ein im Türrahmen untergebrachter, auf einen an der-Tür vorhandenen
Anschlag einwirkender Riegel mittels einer Feder in einer Geschlossenstellung gehalten
und über einen ebenfalls im Türrahmen montierten Druckgeber in eine Offenstellung
bewegt wird. Mittels dieser Verriegelungseinrichtung werden die durch einen Türantrieb
betätigbaren Türen ohne besondere Massnahmen des Personals beim Schliessen automatisch
verriegelt und beim Öffnen automatisch entriegelt. Diese Einrichtung erfordert eine
aufwendige Konstruktion im Türrahmen. Als weiterer Nachteil erweist sich der notwendige
Abstand zwischen Anschlag und Riegel, der bei hohen Zugsgeschwindigkeiten infolge
der Einwirkung der Sogkräfte auf die Tür zu einem fortwährenden Schlagen der Tür an
den Riegel führen kann.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nachteile zu vermeiden
und eine besonders einfache, nicht mehr direkt auf die Tür wirkende Verriegelungseinrichtung
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemässe Verriegelungseinrichtung dadurch gelöst,
dass das Verriegelungsorgan aus einem Winkelhebel besteht, der um einen in seinem
Scheitel angeordneten Bolzen derart schwenkbar in Wirkverbindung mit einem Umkehrhebel
des Türantriebes angebracht ist, dass er in der durch die Feder bewirkten Geschlossenstellung
die Drehung des Umkehrhebels blockiert und in der durch den pneumatischen Hilfszylinder
bewirkten Offenstellung die Drehung des Umkehrhebels freigibt.
[0005] Vorteilhafte Ausführungsformen der Verriegelungseinrichtung ergeben sich aus den
Ansprüchen 2 und 3.
[0006] Anhand der rein schematischen Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Verriegelungseinrichtung
näher erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Türantrieb mit dem Winkelhebel in der Geschlossenstellung,
Fig. 2 die gleiche Ansicht wie in Fig. 1 mit dem automatisch entriegelten Winkelhebel
in der Offenstellung und
Fig. 3 die gleiche Ansicht wie in Fig. 2, aber mit dem von Hand entriegelten Winkelhebel
in der Offenstellung.
[0007] Gemäss Fig. 1 besteht ein bekannter automatischer Türantrieb eines Eisenbahnwagens
aus einem pneumatischen Antriebszylinder 1, dessen Kolbenstange 2 mit dem Arm 3 eines
vier Arme 3, 4, 5, und 6 aufweisenden Umkehrhebels 7 gelenkig verbunden ist. Der Arm
4 ist über einen kurzen Hebel 8 mit einer Drehsäule 9 und der Arm 5 über einen langen
Hebel 10 mit einer Drehsäule 11 gelenkig verbunden. Die Drehsäule 9 ist über einen
Hebel 12 mit der linken Türhälfte 13 und die Drehsäule 11 über einen Hebel 14 mit
der rechten Türhälfte 15 gelenkig verbunden.
[0008] Ein als Verriegelungsorgan ausgebildeter, L-förmiger Winkelhebel 16 besteht aus einem
kurzen Schenkel 17 und einem langen Schenkel 18. In seinem Scheitel weist der Winkelhebel
16 einen Bolzen 19 auf, um den er in eine Offen- und eine Geschlossenstellung verschwenkbar
ist. In der Geschlossenstellung des Winkelhebels 16 drückt der Schenkel 17 auf eine
am Arm 6 des Umkehrhebels 7 angebrachte Drehrolle 20. Mit dem Schenkel 18 ist eine
Zugfeder 21 und ein pneumatischer Hilfszylinder 22 über die Kolbenstange 23 gelenkig
verbunden. Das Ende des Schenkels 18 wird durch die Zugfeder 21 auf eine Drehrolle
24 gezogen, die mittels eines Handgriffes 25 um einen Zapfen 26 um einen rechten Winkel
verschwenkbar ist.
[0009] Im automatischen Betrieb der fernbetätigten Drehschwenktür werden die pneumatischen
Arbeitszylinder 1 und Hilfszylinder 22 auf bekannte Weise fernbetätigt. Wenn nun die
geschlossene, gesicherte Tür 13, 15, die ausgezogen dargestellt ist, in die in Fig.
1 strichpunktiert dargestellte Offenstellung gebracht werden soll, so werden gleichzeitig
die Kolbenstangen 2 und 23 aus dem Antriebszylinder 1 bzw. aus dem Hilfszylinder 22
ausgestossen. Die Kolbenstange 23 kann aber auch schon kurz vor der Kolbenstange 2
betätigt werden. Dabei wird durch die Kolbenstange 23. der Winkelhebel 16 in die in
Fig. 2 dargestellte Stellung verschwenkt, so dass die Rolle 20 am Arm 6 nicht mehr
blokkiert ist und die Drehung des Umkehrhebels 7 und damit auch die Tür freigegeben
wird. Die Kolbenstange 2 dreht nun den Umkehrhebel 7 im Gegenuhrzeigersinn, wodurch
über den Hebel 8 die Drehsäule 9 im Uhrzeigersinn und über den Hebel 10 die Drehsäule
11 im Gegenuhrzeigersinn gedreht werden. Dabei werden die Drehsäulen 9 und 11 so weit
gedreht, bis die über die Hebel 12 und 14 gelenkig verbundenen Türhälften 13 und 15
durch eine Drehschwenkbewegung in die in Fig. 1 strichpunktierte Offenstellung gelangt
sind.
[0010] Wenn die Tür 13, 15 wieder geschlossen werden soll, wird die Kolbenstange 2 in den
Antriebszylinder 1 hineingezogen, wodurch die eben geschilderten Bewegungsabläufe
in umgekehrter Richtung erfolgen, wobei die Türhälften 13 und 15 durch die umgekehrte
Drehschwenkbewegung wieder in die in Fig. 1 ausgezogen dargestellte Geschlossenstellung
gelangen. Sobald nun dieser Vorgang beendet ist, wird der Hilfszylinder 22 entlüftet,
worauf der Winkelhebel 16 durch die Zugfeder 21 in die in Fig. 1 dargestellte Stellung
gezogen wird. In dieser Stellung blockiert er wieder die Rolle 20 und damit die Drehung
des Umkehrhebels 7, wodurch auch die Tür 13, 15 indirekt verriegelt wird.
[0011] Bei Ausfall der Druckluft im Notbetrieb oder im Rangierbetrieb, wenn der Eisenbahnwagen
noch nicht an die Druckluftversorgung angeschlossen ist, können die Türen durch manuelles
Verschwenken des Handgriffes 25 um 90° um den Zapfen 26 entriegelt werden. Dabei presst
die Rolle 24 den Winkelhebel 16 in die in Fig. 3 dargestellte Offenstellung. Die beschriebene
Verriegelungseinrichtung kann neben der Verwendung in Eisenbahnfahrzeugen auch vorteilhaft
in allen übrigen Schienen- und Strassenfahrzeugen zur Anwendung kommen. Dabei kann
auch bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten jegliches Rütteln der Türen und somit eine
Lärmentwicklung vermieden werden, da die auf die Türhälften wirkenden Sogkräfte über
das Antriebshebelsystem und die am Arm des Umkehrhebels befestigte Rolle auf den Winkelhebel
übertragen und von diesem abgefangen werden.
1. Verriegelungseinrichtung für fernbetätigte Drehschwenktüren, insbesondere an Schienenfahrzeugen,
deren Verriegelungsorgan mittels einer Feder in einer Geschlossenstellung gehalten
und über einen Druckgeber in eine Offenstellung bewegt wird, dadurch gekennzeichnet
, dass das Verriegelungsorgan aus einem Winkelhebel (16) besteht, der um einen in
seinem Scheitel angeordneten Bolzen (19) derart schwenkbar in Wirkverbindung mit einem
Umkehrhebel (7) des Türantriebes angebracht ist, dass er in der durch die Feder (21)
bewirkten Geschlossenstellung die Drehung des Umkehrhebels (7) blockiert und in der
durch den pneumatischen Hilfszylinder (22) bewirkten Offenstellung die Drehung des
Umkehrhebels (7) freigibt. ,
2. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass der Wihkelhebel
(16) L-Form aufweist und in der Geschlossenstellung mit seinem kurzen Schenkel (17)
auf eine Drehrolle (20) des Armes (6) des Umkehrhebels (7) anpressbar ist.
3. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass der Winkelhebel
(16) in der Geschlossenstellung mit seinem langen Schenkel (18) von der Feder (21)
auf eine Drehrolle (24) gepresst wird, durch deren Schwenkung um einen Zapfen (26)
mittels eines Handgriffes (25) er manuell in die Offenstellung bringbar ist.