[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur elektrophotographischen
Herstellung von Farb-Halbtonkopien von einer transparenten Vorlage oder einer Aufsichtsvorlage,
wobei mindestens drei Farbauszugsbilder nacheinander auf ein Bildträgermaterial übereinander
kopiert und entwickelt werden.
[0002] Die Erfindung schließt ferner die Möglichkeit ein, die kopierte Vorlage als Negativ
oder als Positiv der Vorlage wiederzugeben, wenn die Photoleiter oder Entwickler entsprechend
ausgewählt werden.
[0003] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß das Farbbild mit 3 oder
mehr Farbauszügen auf einem unbeschichteten, handelsüblichen, transparenten Bildträgermaterial,
zum Beispiel einer Folie, preiswert wiedergegeben werden kann.
[0004] Es sind Ladungsumdruckverfahren bekannt, nach denen Ladungsbilder von einer Photoleitschicht,
z.B. einer Selenschicht auf einen zweiten, nicht lichtempfindlichen, isolierenden
Träger, z.B. eine Polyesterfolie, übertragen werden. Ein einfaches Umdruckverfahren
besteht beispielsweise darin, daß eine einseitig metallisierte, isolierende Folie
auf eine Selenschicht gelegt wird, die ein Ladungsbild trägt, das durch Aufladung
und bildmäßige Belichtung der Schicht entstanden ist. Die Selenschicht ist auf eine
leitfähige Unterlage, z.B. eine Metallplatte, aufgetragen. An diese Unterlage und
an die Metallisierung der Folie legt man eine Gleichspannung in Höhe von 1000 bis
2000 V in der Weise, daß die Metallisierung der Folie negativ und die Metallplatte
unter der Selenschicht positiv gepolt ist, wenn sich auf der Selenoberfläche ein positives
Ladungsbild befindet. Trennt man nun unter Beibehaltung der Sapnnung an den Belägen
beide Schichten voneinander, so kommt es zu einem bildmäßig gesteuerten Ladungsübergang
derart, daß auf der Folie ein positives Spiegelbild in Bezug auf das ursprüngliche
Bild entsteht.
[0005] Ein besonderes Merkmal dieses Verfahrens ist die Berührung der das Ladungsbild tragenden
Oberfläche der Photoleiterschicht mit der Bildseite der-Folie vor der Trennung.
[0006] Nach einem anderen bekannten Verfahren wird dieser direkte Kontakt der das Ladungsbild
tragenden Oberflächen dadurch vermieden, daß als Akzeptor des Ladungsbildes - statt
der einseitig metallisierten Folie eine vollständig isolierende Folie verwendet wird,
wobei das kopierte Ladungsbild auf der Außenseite der Folie entsteht. Man geht beispielsweise
wieder von einer Selenschicht auf Metallunterlage aus und erzeugt auf der Schicht
in bekannter Weise durch Aufladung und Belichtung ein Ladungsbild. Danach bringt man
eine isolierende Folie auf die Selenschicht und lädt mit bekannten Einrichtungen zur
Erzeugung eines Ladungsstromes durch Korona-Entladung die freie Folienseite auf ein
überall konstantes Potential auf. Nach Abnehmen der geladenen Folie von der Selenschicht
erhält man auf der Seite, die von außen aufgeladen wurde, ein deckungsgleiches Ladungsbild
des ursprünglichen Bildes auf der Schicht, das je nach Vorzeichen der aufgetragenen
Ladung als Positiv oder als Negativ der Vorlage dargestellt werden kann, wenn in der
anschließenden Entwicklung die Orte höherer Ladungsdichte stärker gefärbt werden,
als die Orte niedrigerer Ladungsdichte.
[0007] Die beiden beschriebenen Verfahren und andere, ähnliche Umdruckverfahren haben gemeinsam
den Nachteil, daß bei dem Verfahrensschritt, mit dem die isolierende Schicht oder
die isolierende Folie von der Photoleitschicht getrennt wird, durch Funken- und Gleitentladungen
starke Störungen im elektrischen Bild verursacht werden. Ferner ist der elektrische
Kontakt zwischen aufgelegter Folie oder Schicht mit der Photoleiterschicht in der
Praxis nicht in einfacher Weise ganz ohne Lufteinschlüsse möglich, wenn größere Flächen
gleichzeitig abgedeckt werden. Durch Lufteinschlüsse in der Grenzschicht können dann
starke Dichteschwankungen in den Aufladungen entstehen, die nicht zum Ladungsbild
gehören und deshalb entstellend wirken. Besonders beim Umdruck von Halbtonbildern,
die nicht nur Schwarz-und Weißtöne, sondern auch eine Vielzahl von Zwischentönen wiedergeben
müssen, fallen die beschriebenen Störungen sehr ins Gewicht und verhindern den Ladungsbildumdruck
in der erforderlichen Qualität.
[0008] Es sind auch Verfahren bekannt, nach denen in nur einem Verfahrensschritt ein fertigentwickeltes
Farbbild entstehen kann, wenn Entwicklersuspensionen verwendet werden, die lichtempfindliche
Pigmentteilchen aller Grundfarben enthalten. Diese sogenannten photoelektrophoretischen
Verfahren sind sehr schwer zu beherrschen und führen kaum zu reproduzierbaren Ergebnissen
hinreichender Qualität, da durch die Aufladung und Bewegung der Pigmentteilchen unter
dem Einfluß der gleichzeitigen Belichtung in allen Farben und unter der zusätzlichen
Einwirkung eines von außen angelegten elektrischen Feldes starke gegenseitige Störungen
auftreten.
[0009] Aus der DE-OS 2625 393 ist ein Verfahren bekannt, welches die Verwendung von hoch
lichtempfindlichen, farbigen oder schwarzen Photoleitern ermöglicht, die für die Ausführung
eines schnellen Kopierprozesss bei genügender Lichtempfindlichkeit in allen in Frage
kommenden Spektralbereichen geeignet sind. Dieser Prozeß erfordert eine Übertragung
des Ladungsbildes von einem Photoleiter auf einen isolierenden Träger, z.B. auf eine
Plastik-Folie. Für die Erzeugung des vollständigen Farbbildes ist eine Mehrfachübertragung
von Teilbildern mit genauer Passung der Teilbilder erforderlich. Da als Bildträger
nur dünne Folien verwendet werden können, die in Form eines Bandes von einer Übertragungsstelle
zur nächsten geführt werden müssen, ist zur Erzielung einer hinreichend guten Passung
ein hoher apparativer Aufwand erforderlich. Die hier angewandte Art der elektrischen
Ladungsbild- übertragung liefert aber nur dann scharfe Bilder hoher Auflösung, wenn
das Folienmaterial hoch isolierend und dünn genug ist und bei exakt paßgenau geführt
wird.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein einfaches Verfahren und eine Vorrichtung
zu finden, welche unter Verwendung hochempfindlicher Photoleiterschichten eine Farb-Halbtonkopie
auf einem dünnen Trägermaterial mit hoher Auflösung und ohne Passerfehler herzustellen
erlauben.
[0011] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, daß zur genau passenden übereinanderlage
der einzelnen Farbauszugsbilder für die Dauer des gesamten Kopierprozesses eine Photoleiterschicht,
das Bildträgermaterial und eine Projektionseinrichtung in einer zueinander starren
Anordnung untergebracht werden und
[0012] Aufladeeinheiten kombiniert mit Belichtungseinheiten, weitere Aufladeeinheiten, Belichtungsöffnungen
mit Farbauszugsfilterscheiben und Blenden und Entwicklungseinheiten mit Luftdüsen
zusammen in einer gegenüber der starren Anordnung beweglichen Einheit untergebracht
und verwendet werden.
[0013] Durch diese gefundene Lösung wird erreicht, daß die zu projizierende Vorlage stets
passgenau auf die zugeordnete Photoleiterschicht fällt, gleich welche und wieviele
einzelne Farbauszugsbilder aufbelichtet und entwickelt werden.
[0014] Das Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß für die
Dauer des gesamten Kopierprozesses für eine Farb-Halbtonkopie
I) ein Bildträgermaterial an eine Photoleiterschicht, die auf eine leitfähige Unterlage
aufgetragen ist, straff gehalten und angepreßt wird,
II) und daß zur Anfertigung der Teilbilder der Farb- Halbtonkopie die bewegliche Einheit
kontinuierlich unter dem Bildträgermaterial verschoben wird, so daß für jedes Teilbild
a) das Bildträgermaterial homogen aufgeladen wird, wobei gleichzeitig die Photoleiterschicht
durch das Bildträgermaterial hindurch diffus belichtet wird
b) anschließend eine Aufladung des Bildträgermateriales mit Ladungsträgern entgegengesetzten
Vorzeichens zur vorhandenen ersten Ladung ohne gleichzeitige Belichtung der Photoleiterschicht
vorgenommen wird
c) die bildmäßige Belichtung der Photoleiterschicht über Blende und Farbauszugsfilter
durch das Bildträgermaterial durchgeführt wird
d) die Entwicklung des auf dem Bildträgermaterial erhaltenen Ladungsbildes erfolgt
e) und daß dieser Vorgang in der Reihenfolge a) bis e) so oft wiederholt wird, bis
alle Teilbilder auf das Bildträgermaterial aufgebracht und entwickelt worden sind,
und daß anschließend,
III) nach der Beendigung des Kopierprozesses, das Bildträgermaterial von der Photoleiterschicht
gelöst und zu einer Trockeneinrichtung weitertransportiert und während der Herstellung
einer folgenden Farb-Halbtonkopie getrocknet und anschließend mit einem geeigneten
Material kaschiert wird.
[0015] Die Erfindung beinhaltet auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die
sich dadurch auszeichnet, daß sie eine ortsfeste Einrichtung und eine bewegliche Einrichtung
besitzt, wobei
[0016] in der ortsfesten Einrichtung eine auf einer leitfähigen Saugplatte angebrachte Photoleiterschicht
einer Projektionseinrichtung starr gegenüber angeordnet ist, und Einrichtungen vorgesehen
sind, um ein Bildträgermaterial zu transportieren und vorübergehend in engen Kontakt
mit der Photoleiterschicht zu bringen
[0017] und wobei die bewegliche Einrichtung zwischen der Photoleiterschicht mit dem darüber
gespannten Bildträgermaterial und der Projektionseinrichtung auf einer Schiene verfahrbar
ist und für die Erzeugung eines jeden Farb-Halbton-Teilbildes eine kombinierte Auflade-
und Belichtungseinheit, eine Umladeeinheit, eine Belichtungsöffnung mit Farbauszugsfilter
und Belichtungsblende und eine Entwicklungseinheit mit Luftdüse hintereinander in
der beweglichen Einrichtung angeordnet sind.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird zum Herstellen der nächstfolgenden Farb-Halbtonkopie
das Bildträgermaterial durch eine Vorzugseinrichtung unter Spannung über zwei Umlenkrollen
von einer gebremsten Vorratsrolle abgezogen, wobei das Bildträgermaterial auf einem
Luftpolster über die Photoleiterschicht getragen wird. Nach dem Transport des Bildträgermaterials
um eine Bildlänge wird der Überdruck, der das Luftpolster erzeugt, abgeschaltet und
durch einen Unterdruck ersetzt, der veranlaßt, daß das Bildträgermaterial fest an
die Photoleiterschicht angepreßt und während der Herstellung des Farb-Halbtonbildes
in dieser Stellung gehalten wird.
[0019] Der wesentliche Vorteil des Verfahrens und der Vorrichtung besteht darin, daß beim
Kopiervorgang die Bildvorlage durch eine Optik bekannter Art und der mit dem Bildträgermaterial
bedeckten Photoleiterschicht abgebildet wird, während alle für die Bilderzeugung notwendigen
Funktionseinheiten in einer einmaligen Bewegung kontinuierlich nacheinander durch
das Belichtungsfeld hindurch dicht an der mit dem Bildträgermaterial bedeckten Photoleiterschicht
vorbeigeführt werden. Durch den Umstand der Bewegungslosigkeit von Bildträgermaterial,
Photoleiterschicht und Abbildungsoptik während des gesamten Prozesses fallen die Passerprobleme
weg und es können sehr dünne Bildträgermaterialien, wie z.B. Polyesterfolien oder
Polycarbonatfolien von 2 bis 10 µm Stärke verwendet werden, die die Bildschärfe wesentlich
begünstigen. Der Prozeß schließt für die Darstellung jedes einzelnen Teilbildes folgende
Verfahrensschritte ein:
1. Homogene Aufladung des an die Photoleiterschicht gepreßten Bildträgermateriales,
z.B. negativ, unter gleichzeitiger diffuser Belichtung der Photoleiterschicht.
2. Homogene Aufladung des Bildträgermaterials mit entgegengesetztem Vorzeichen, in
diesem Falle positiv, ohne gleichzeitige Belichtung der Photoleiterschicht.
3. Bildmäßige Belichtung der Photoleiterschicht nach einer transparenten Vorlage oder
einer Auflichtvorlage durch das geladene Bildträgermaterial hindurch unter Zwischenschaltung
des ersten Auszugsfilters, z.B. eines Purpurfilters.
4. Entwicklung des so entstandenen Ladungsbildes, in diesem Falle mit einer Entwicklersuspension
die positiv geladene Tonerteilchen enthält. Die Farbe des Teilbildes ist blaugrün,
entsprechend den als Beispiel angegebenen Vorbedingungen. Die überschüssige Entwicklerflüssigkeit
wird durch einen scharfen Luftstrom aus einer Schlitzdüse, die dicht an der Entwicklungseinheit
angeordnet ist, in Bewegungsrichtung der Einheit mit dieser mitgeführt. Es verbleibt
ein ca. 1 bis 3 µm dicker Flüssigkeitsfilm auf der Bildträgermaterialoberfläche haften.
[0020] Auf die beschriebene gleiche Art und Weise nur mit andersfarbigen Auszugsfiltern,
entstehen auf derselben Bildfläche des Bildträgermaterials ein zweiter und anschließend
ein dritter Farbauszug oder auch noch weitere Farbauszüge der-Vorlage.
[0021] überraschenderweise können die weiteren erforderlichen Aufladungen, Belichtungen
und Entwicklungen nach der Fertigstellung des ersten Teilbildes auf dem nur mit dem
wenigen µm dicken Flüssigkeitsfilm bedeckten Bildträgermaterial durchgeführt werden,
ohne daß die Qualität der erhaltenen Gesamthalbton-Farbkopie darunter leidet. Eine
Trocknung des Bildträgermateriales wird erst nach dem gesamten Kopierprozeß mittels
einer Trockeneinrichtung vorgenommen, während ein nachfolgender Kopierprozeß abläuft.
[0022] In einer zweckmäßigen Ausführung können die entstehenden Teil-Farbauszüge dadurch
optimiert werden, daß an die Lade- und Entwicklungseinheiten variabel einstellbare
Spannungen angelegt werden, die auf die leitfähige Platte oder Saugplatte, auf welche
die Photoleiterschicht aufgebracht ist, bezogen sind. Durch die Anpassung der Potentialverhältnisse
mittels einer einstellbaren Vorspannung können die Übertragungsbedingungen in weitem
Maße optimiert werden.
[0023] Das Verfahren eignet sich für die Anfertigung von Farb-Halbtonkopien mit drei Teilfarbauszügen,
wobei bei der Entwicklung der Auszugsbilder die Farben vorzugsweise in der Reihenfolge
Blaugrün, Purpur und Gelb gewählt werden. Die entsprechenden Farbauszugsfilter werden
dann in der Reihenfolge Rot, Grün und Blau verwendet. Natürlich können auch andere
Reihenfolgen und Farben und mehr als drei Teil-Farbauszüge mit dem Verfahren durchgeführt
werden, wenn die bewegliche Einheit durch weitere Teileinheiten erweitert und anderen
Filterfarben oder Filteranordnungen vorgesehen und mit den Entwicklerflüssigkeiten
abgestimmt werden.
[0024] Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten sind in folgender Beschreibung in Verbindung
mit beiliegenden Zeichnungen zu ersehen. Es zeigt:
Figur 1 die Anordnung der Teile der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Figur 2 eine kombinierte Auflade- und Belichtungseinheit
Figur 3 eine Umladeeinheit (Scorotron)
Figur 4 eine Belichtungsöffnung mit Farbauszugsfilterscheibe und Belichtungsblende
Figur 5 eine Entwicklungseinheit mit angebauter.Luftdüse.
[0025] Wie in Figur 1 dargestellt, wird das Bildträgermaterial 1 als Folienband von einer
gebremsten Vorratsrolle 2 durch ein Vorzugsrollenpaar 4 über zwei Umlenkrollen 3 abgezogen
und unter Spannung an der Photoleiterschicht 5 vorbeibewegt. Die Photoleiterschicht
5 ist auf einer Saugplatte 6 aufgebracht. Die Saugplatte 6 ist außerdem mit Luftkanälen
7 versehen, die über eine Druckleitung mit einer Saug- und Druckpumpe 8 verbunden
sind. Zur Erstellung einer Farb-Halbtonkopie wird das Bildträgermaterial 1 durch Absaugen
der Luft aus der Kontaktzone zwischen Bildträgermaterial 1 und Photoleiterschicht
5 mittels der Unterdruckpunpe 8 durch den normalen Luftdruck an die Photoleiterschicht
5 angepreßt und in dieser Stellung gehalten.
[0026] Nach Beendigung des Kopierprozesses wird durch die Pumpe 8 in bekannter Weise durch
Ändern der Drehrichtung oder durch Umschalten von der Saug- auf die Druckseite der
Pumpe 8 das Bildträgermaterial 1 von der Photoleiterschicht 5 gelöst und auf einem
Luftpolster um eine Bildlänge weitertransportiert. Zur Weiterschaltung des Bildträgermaterials
1 um eine Bildlänge kann sowohl das Umschalten der Pumpe 8 verwendet werden, wodurch
für die erforderliche Zeit die Bremswirkung des Unterdruckes auf die Folie aufgehoben
und der Transport freigegeben wird oder es kann das Vorzugsrollenpaar 4 verwendet
werden, wobei das Bildträgermaterial 1 durch eine der Bildlänge entsprechende Anzahl
von Umdrehungen der Vorzugsrollen 4 weitergezogen wird. Die Vorzugsrollen 4 dienen
hierbei auch gleichzeitig als Kaschiervorrichtung, wobei die Bildfixierung durch Andrücken
eines Kaschiermaterials 13 mit farbloser Klebstoffschicht an die Bildseite des Bildträgermateriales
1 vorgenommen wird. Das Kaschiermaterial 13 wird durch die Vorzugsrollen 4 von einer
Vorratsrolle 12 abgezogen, wobei gleichzeitig eine Schutzfolie 14 durch ein Walzenpaar
15 zur Freilegung der Klebstoffschicht des Kaschiermateriales 13 abgezogen wird.
[0027] Das Kaschiermaterial 13 kann ein weißes Papier, ein lackiertes Papier, eine weiße
oder durchsichtige Folie oder auch eine Metallfolie sein. Es kann mit Aufhellern zur
Erhöhung der Brillanz des fertigen Bildes versehen sein. Durch Silikonisieren der
Rückseite des Kaschiermateriales kann die Schutzfolie 14 entfallen. Die der Farbschicht
des Trägermateriales 1 zugewandte Seite des Kaschiermateriales 13 ist mit einer farblosen
Selbstkleberschicht versehen. Für den Selbstkleber können bekannte Klebstoffzusammensetzungen
verwendet werden, wenn diese sich mit den Farbstoffen vertragen.
[0028] Auch ist es möglich das Kaschiermaterial 13 erst-nach dem Abzug von der Vorratsrolle
12 mit einem Klebstoffantrag zu versehen oder einen bereits aufgetragenen farblosen
Klebstoff zu aktivieren, wie zum Beispiel Heißsiegelkelbstoff durch Erhitzen oder
aufgetragene Gelatine durch Anfeuchten mit Wasser.
[0029] Die hergestellte Farbkopie 38 besteht dann aus einem Kaschiermaterial 13 und dem
Bildträgermaterial 1 als Schutzfolie für das Farbbild, welches in der Grenzfläche
zwischen beiden Materialien liegt.
[0030] Aus dem Farbkopienband 38 werden dann die einzelnen Farbkopien in üblicher Weise
geschnitten.
[0031] Bei der Herstellung der Farb-Halbtonkopie werden alle Teilbilder auf der der Photoleiterschicht
5 abgewendeten Seite des Bildträgermateriales nacheinander aufbelichtet und entwickelt,
wobei das Bildträgermaterial - mit der anderen Seite fest an die Photoleiterschicht
5 angepreßt ist.
[0032] Die Photoleiterschicht 5 besteht zum Beispiel aus amorphem Selen, welches auf die
elektrisch leitfähige Saugplatte 6 durch Aufdampfen im Vakuum aufgebracht ist. Die
Dicke einer Selenschicht beträgt etwa 50 µm. Die Photoleiterschicht 5 kann auch aus
mehreren Schichten bestehen, zum Beispiel aus einer ersten Schicht aus Mangan auf
die die amorphe Selenschicht aufgedampft wird. Es kann auch als untere Schicht eine
Tellurschicht von 10 bis 50 nm und auf diese eine Selenschicht mit einer Schichtdicke
von 20 bis 100 µm aufgedampft werden. Derartige Photoleiterschichten und ihre Herstellung
sind in der DE-PS 2 808 757 ausführlich beschrieben. In dem Verfahren und der Vorrichtung
können auch Selen-Arsenid-ZnO-Schichten oder sensibilisierte organische Photoleiterschichten
verwendet werden.
[0033] Unterhalb der beschriebenen Anordnung von Saugplatte 6, Photoleiterschicht 5 und
dem Bildträgermaterial 1 ist eine Projektionseinrichtung 9 angeordnet, mit der sowohl
von einer transparenten Vorlage 10 als auch von einer Aufsichtvorlage 10 ein Bild
in die Ebene der Photoleiterschicht projiziert werden kann. Dementsprechend ist die
Projektionseinrichtung mit einer Lichtquelle für Durchlicht und/oder mit einer Lichtquelle
für Auflicht ausgestatet.
[0034] Zwischen der Photoleiterschicht 5 mit dem darüber gespannten Bildträgermaterial 1
und der Projektionseinrichtung 9 sind Führungsschienen 17 angeordnet auf denen eine
bewegliche Einheit 16 in Pfeilrichtung verfahren werden kann. Die bewegliche Einheit
16 trägt alle weiteren für die Bilderzeugung wesentlichen Bauteile und Funktionseinheiten
und ist in Figur 1 in der Ausgangsposition gezeigt. Das Teil 18 ist eine Blende, welche
in der Ausgangsposition der Einheit 16 die Photoleiterschicht 5 optisch abdeckt und
diese vor einer Vorbelichtung schützt. Für jeden Farbauszugsprozeß sind folgende Bauteile
in der beweglichen Einheit 16 hintereinander angeordnet:
eine kombinierte Auflade- und Belichtungseinheit 19, (Figur 2)
eine Umladeeinheit 20 (Scorotron) für die anschließende Umladung ohne Belichtung (Figur
3)
eine Belichtungsöffnung 21 für die Aufbelichtung der Farbbildvorlage 10 auf die Photoleiterschicht
5, wobei die Belichtungsöffnung 21 mit einer Belichtungsblende 37 und dem passenden
Auszugsfilter 36 versehen ist (Figur 4)
eine Entwicklungseinheit 22, die mit Luftdüsen 35 zur mechanischer Entfernung der
Entwicklerflüssigkeit des jeweiligen Teilbildes kombiniert ist (Figur 5).
[0035] Alle Bauteile können in dieser Reihenfolge entsprechend der gewünschten Anzahl der
Farbauszüge beliebig oft auf der beweglichen Einheit 16 angeordnet werden und sind.
in den Dimensionen so ausgelegt, daß sie bei der Bewegung auf dem Schlitten in Pfeilrichtung
die Bildfläche auf der Photoleiterschicht 5 in der vollen Breite überstreichen.
[0036] Die Farb-Halbtonkopie der Vorlage 10 entsteht im Kopierprozeß auf folgende Art und
Weise:
Zu Beginn des Kopierprozesses steht die bewegliche Einheit 16 in der in Figur 1 dargestellten
Position. Während des vorhergehenden Rücklaufes der Einheit 16 in die Ausgangsposition
wurde das Bildträgermaterial 1 um eine Bildlänge weitertransportiert und befindet
sich jetzt in engem Kontakt mit der Photoleiterschicht 5, die noch durch die Blende
18 abgedeckt ist. Beim Start wird, nachdem die Vorlage 10 in üblicher Weise in die
Projektionseinheit 9 eingebracht wurde, die Projektionsenheit 9 eingeschaltet und
die Einheit 16 in Pfeilrichtung nach links (Figur 1) in Bewegung gesetzt. Die in der
Einheit 16 eingebauten Funktionseinheiten werden hierbei alle oder nacheinander entweder
gleichzeitig beim Start oder durch ein besonderes Schaltsystem jeweils einzeln vor
dem Eintritt in die Bildzone in Betrieb genommen.
[0037] Die Photoleiterschicht 5 sei zum Beispiel positiv aufladbar durch Verwendung von
amorphem Selen, welches durch besondere Präparation für Licht des sichtbaren Spektralbereiches
empfindlich ist.
[0038] Zuerst schiebt sich die kombinierte Auflade- und Belichtungseinheit 19 über die mit
dem Bildträgermaterial 1 bedeckte Photoleiterschicht 5 und lädt das Bildträgermaterial
1 unter gleichzeitiger diffuser Belichtung der Photoleiterschicht durch das Bildträgermaterial
1 hindurch homogen negativ auf. Die nachfolgende Einheit, die Umladeeinheit 20 (Scorotron),
dunkelt das Bildfeld ab und lädt das Bildträgermaterial positiv auf. Bei der weiteren
Bewegung der Einheit 16 erfolgt durch die Belichtungsöffnung 21 eine bildmäßige Belichtung
der Photoleiterschicht 5 durch das Bildträgermaterial 1, wobei die öffnung 21 mit
einer Belichtungsblende 37 versehen und mit einer Farbauszugsfilterscheibe 36 abgedeckt
ist. Dabei entsteht über dem geladenen Bildträgermaterial 1 ein Potentialfeld, das
durch bildmäßig abgestufte Potentialwerte gekennzeichnet ist.
[0039] Bilder dieser Art können mit elektrophoretischen Entwicklern sichtbar gemacht werden,
die im wesentlichen aus einer isolierenden Flüssigkeit bestehen, in der elektrisch
geladene Tonerteilchen dispergiert sind, die Farbpigmente enthalten. Elektrophoretische
Entwickler für die subtraktiven Grundfarben Blaugrün, Purpur und Gelb sind in der
DE-OS 2 502 933 (GB-PS 1 484 582) ausführlich beschrieben.
[0040] Nach der Aufbelichtung des ersten Auszugsbildes über Rotfilter wird die Entwicklungseinheit
22 über die Bildfläche geführt, deren Entwicklungselektrode 32 von der Bildfläche
beispielsweise 0,5 mm entfernt ist. Dabei wird durch den Zwischenraum 34 (Figur 5)
eine Entwicklerflüssigkeit 29 gepumpt, die positiv geladene Tonerteilchen mit dem
Farbstoff Blaugrün enthält. Durch die Abscheidung des Toners unter Einwirkung des
elektrischen Feldes zwischen der geladenen Bildträgermaterialoberfläche 1 und der
Entwicklungselektrode 32 entsteht ein Negativbild der Vorlage in Blaugrün, d.h. an
den hellen Bildstellen des projizierten Bildes tritt eine stärkere Blaugrünfärbung
ein als an den dunkleren Bildstellen.
[0041] Nach dem Durchgang der ersten Entwicklungseinheit 22 wird mit der nachfolgenden zweiten
Funktionseinheit 19 das Bildträgermaterial 1 mit dem ersten Farbauszugsbild und dem
darüberliegenden Flüssigkeitsfilm erneut unter diffuser Belichtung des Photoleiters
homogen negativ aufgeladen. Es wiederholt sich dann die Positivaufladung im Dunkeln
durch die zweite Einheit 20 und die darauf folgende bildmäßige Belichtung durch die
zweite öffnung 21, die in diesem Falle mit einem Grünfilter versehen ist. In dieser
Stufe muß die Belichtung des Photoleiters durch die bereits vorhandene Blaugrünfarbstoffschicht
des ersten Auszugsbildes hindurch erfolgen, die jedoch für grünes Licht hinreichend
durchlässig ist. Für die Sichtbarmachung des dabei entstandenen zweiten Auszugsbildes
mit der zweiten Entwicklungseinheit 22 wird ein Purpur-Entwickler eingesetzt, dessen
Tonerteilchen ebenfalls positiv geladen sind. Darauf folgt die dritte kombinierte
negative Ladung und Belichtung mit positiver Nachladung durch die Einheiten 19 und
20. Bei der dritten bildmäßigen Belichtung über ein Blau-Auszugsfilter ist die Photoleiterschicht
mit den Farbschichten des Blaugrün- und Purpur-Teilbildes abgedeckt. Beide Farbstoffe
sind aber, laut Voraussetzung, subtraktive Grundfarben und deshalb für blaues Licht
durchlässig.
[0042] Die dritte und hier letzte Entwicklungseinheit 22 liefert das 3. Teilbild in Gelb
und vervollständigt damit das Farbbild.
[0043] Während des Rücklaufes der beweglichen Einheit 16 unter Abschalten aller Einheiten
19, 20, 21 in die Ausgangsstellung wird das Bildträgermaterial 1 durch Druckluft von
der Saugplatte 6 gelöst und mit dem Walzenpaar 4 um mindestens eine Bildlänge auf
einem Luftpolster weitergezogen. Dabei gelangt das oder ein vorheriges vorgetrocknetes
Bild in den Bereich einer Trockeneinrichtung 11 und wird dort vollständig getrocknet.
Die Trockeneinrichtung 11 kann aus einem Warmluftgebläse, wie in Figur 1 dargestellt
bestehen. Es können aber auch andere Trockenvorrichtungen wie Infrarottrockner, Microwellentrockner
oder ähnliche Einrichtungen verwendet werden.
[0044] Die Fixierung kann nach diesem oder einem der nächsten: Schritte durch Zusammenpressen
mit weißem Papier, das mit einer Klebeschicht präpariert ist, an der Stelle 4 erfolgen.
[0045] Wird ein transparentes Bild gewünscht, so wird als Kaschiermaterial 13 statt des
weißen Papiers eine transparente Folie mit einer durchsichtigen Klebeschicht verwendet.
Es ist auch möglich das Bild auf einer metallischen Unterlage aufzubringen, indem
eine Metallfolie verwendet wird. Auch eine weiße Kunststoffolie kann eingesetzt werden
um ein wasserfestes Bild zu erhalten. Das Kaschiermaterial 13 kann wie bereits beschrieben
eine Schutzfolie 14 oder eine klebstoffabweisende Rückschicht besitzen oder auch einen
Kleber der erst vor dem Fixiervorgang aktiviert wird.
[0046] Der vollständige Kopiervorgang läuft in der Zeit von wenigen Sekunden ab.
[0047] Grundsätzlich ist eine Wiedergabe des Bildes als Negativ oder als Positiv der Vorlage
möglich. Welche der beiden Bildarten als Kopie entsteht, ist abhängig von den elektrischen
Eigenschaften des Photoleiters und von dem Vorzeichen der Aufladung des Toners im
Entwickler. So läßt sich z.B. bei Verwendung des positiv geladenen Toners eine Positiv-Positiv-Kopie
dann darstellen, wenn statt des positiv aufladbaren Selens negativ aufladbare Photoleiter,
wie z.B. Polyvinylcarbazol oder mehrschichtige Photoleiter zum Beispiel Selen-Polyvinylcarbazol
eingesetzt werden und die Folienaufladung unter diffuser Belichtung zuerst positiv
und dann im Dunkeln negativ erfolgt.
[0048] Ein Positiv-Positiv-Verfahren erhält man ferner dann, wenn ein negativ geladener
Toner mit einer positiv aufladbaren Photoleiterschicht in der oben beschriebenen Weise
verwendet wird.
[0049] Zur Anpassung der Potentialverhältnisse ist es in jedem Falle vorteilhaft, sowohl
die Entwicklungselektroden 32 als auch die Ladeeinheiten 19, 20 mit einer einstellbaren
Vorspannung zu belegen und damit die optimalen Übertragungsbedingungen einzustellen.
[0050] Figur 2 zeigt die Kombination von Ladungs- und Belichtungselementen zu einer Einheit
19. In dem Gehäuse 23, das aus einer Metallwanne mit U-förmigem Querschnitt besteht,
befinden sich die langgestreckte Lichtquelle 24 und zwei Sprühdrähte 25, die elektrisch
isoliert aufgespannt sind. Als Lichtquelle 24 kann beispielsweise eine einfache Glühlampe
mit einem gestreckten Leuchtwendel eingesetzt werden. Als Sprühdrähte 25 sind 50 µm
dicke Wolframdrähte geeignet, die bei Anlegen einer Spannung von 5 bis 6 kV eine hinreichend
gleichmäßige Korona-Entladung erzeugen. Die Wanne ist an den Stirnseiten durch Wände
26 aus isolierendem Material verschlossen, an denen die Lampe 24 und die Sprühdrähte
25 befestigt sind. Die Oberseite des so gebildeten Gehäuses schließt ein Metallgitter
27 ab, das als Elektrode zur Begrenzung der Aufladungshöhe dient.
[0051] Die gesamte Einheit ist elektrisch isoliert auf der beweglichen Einheit 16 (Figur
1) befestigt und mit einer niederohmigen Spannungsquelle verbunden (nicht dargestellt),
die Gleichspannungen im Bereich von 0 bis 1000 V liefert. Im Betriebszustand werden
gleichzeitig alle Teile, die Sprühdrähte 25, die Lichtquelle 24 und das Gitter 27
mit den ihrem Verwendungszweck entsprechenden Spannungen und Strömen beliefert.
[0052] Die Umladeeinheit 20 nach Figur 3 ist in der Bauweise ähnlich, aber einfacher ausgeführt,
da keine Belichtung während der Ladung erforderlich ist. Das Gitter 27 und der Sprühdraht
25 erfüllen die gleichen Funktionen wie in der Einheit 19. Die Umladeeinheit ist hinter
der Einheit 19 elektrisch isoliert auf der beweglichen Einheit 16 montiert (Figur
1).
[0053] In Figur 4 ist eine der in der beweglichen Einheit 16 eingebauten Belichtungsöffnungen
21 vergrößert dargestellt. Durch eine Blende 37 kann die Intensität der Belichtung
für die einzelnen öffnungen individuell abgestimmt werden. Darunter ist die Farbauszugsfilterscheibe
36 in die öffnung 21 auswechselbar eingesetzt und wird durch einen Sprengring oder
dergleichen in der öffnung 21 zusammen mit der Blende 37 gehalten.
[0054] Figur 5 zeigt eine der Entwicklungsvorrichtungen 22 in Einzelheiten. Die Wirkungsweise
dieser Wirbelbett-Entwicklungsvorrichtung ist wie folgt:
Im unteren Teil des Behälters 28 befindet sich die Entwicklerflüssigkeit 29, die mittels
einer Tauchpumpe 30 in die trichterförmige Erweiterung 31 des Steigrohres der Pumpe
30 gepumpt wird. Durch eine von einer Vielzahl von Kanälen 33 durchbrochene Metallplatte
32, deren Oberfläche gleichzeitig als Entwicklerelektrode dient und die dicht unter
dem Bildträgermaterial 1 mit dem elektrischen Ladungsbild hindurchgeführt wird, tritt
die Entwicklerflüssigkeit 29 nach oben aus und füllt den Zwischenraum zwischen Metallplatte
32 und dem Bildträgermaterial 1 aus. Der überschuß an Entwicklerflüssigkeit 29 strömt
über den Rand der Metallplatte 32 in den unteren Teil des Behälters 28 zurück. Am
oberen Rand des Behälters 28 ist eine Luftdüse 35 angeordnet, aus der ein Luftstrom
aus einem schmalen Düsenspalt von beispielsweise 0,2 mm austritt und gegen die untere
Fläche des Bildträgermateriales 1 prallt. Es wird so erreicht, daß während der Vorwärtsbewegung
der Entwicklungseinheiten 22 mit der beweglichen Einheit 16 die Entwicklerflüssigkeit
29 nicht über den Rand des Behälters 28 austritt. Gleichzeitig wird durch die Luft
aus der Luftdüse 35 die an der Unterseite des Bildträgermateriales t befindliche Flüssigkeit
bis auf einen Film von 1-3 µm Dicke mechanisch abgestreift. Dieser Flüssigkeitsfilm
besitzt dann überraschenderweise ein ausreichendes Isolationsvermögen, um ein nächstes
Ladungsbild aufzunehmen und für die notwendige Zeit stabil zu halten. Dieser Umstand
ermöglicht die kurzzeitige Aufeinanderfolge der bildmäßigen Aufladungen und Entwicklung
der Farbauszüge und somit eine hohe Prozeßgeschwindigkeit.
[0055] Durch die vorteilhafte Zusammenlegung der Arbeitsgänge
Rücklauf der beweglichen Einheit 16 und Vorzug des Bildträgermateriales 1
Vollständige Trocknung eines Bildes während des Kopierprozesses eines weiteren Bildes
und schließlich
FiXierung des Bildes mit einem Kaschiermaterial 13 zu einem fertigen Bild 38 in einem
weiteren Takt des Kopierprozesses
wird der Zeittakt nur durch die Laufzeit des Schlittens bestimmt und führt mit dieser
fortschrittlichen Vorrichtung zu einem sehr wirtschaftlichen Verfahren zur Herstellung
von Farb-Halbtonkopien.
1. Verfahren zur elektrophotographischen Herstellung von Farb-Halbtonkopien von einer
transparenten Vorlage oder einer Aufsichtsvorlage, wobei mindestens drei Farbauszugsbilder
nacheinander auf ein Bildträgermaterial übereinander kopiert und entwickelt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur genau passenden übereinanderlage der einzelnen Farbauszugsbilder für die Dauer
des gesamten Kopierprozesses eine Photoleiterschicht (5), das Bildträgermaterial (1)
und eine Projektionseinrichtung (9) in einer zueinander starren Anordnung untergebracht
werden und
Aufladeeinheiten kombiniert mit Belichtungseinheiten (19), weitere Aufladeeinheiten
(20), Belichtungsöffnungen (21) mit Farbauszugsfilterscheiben (36) und Belichtungsblenden
(37) und Entwicklungseinheiten (22) mit Luftdüsen (35) zusammen in einer gegenüber
der starren Anordnung (5,9) beweglichen Einheit (16) untergebracht und verwendet werden.
2. Verfahren zur elektrophotographischen Herstellung von Farb-Halbtonkopien von einer
transparenten oder Aufsichtsvorlage, wobei mindestens drei Farbauszugsbilder nacheinander
auf ein Bildträgermaterial übereinander kopiert werden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Dauer des gesamten Kopierprozesses für eine Farb-Halbtonkopie
I) ein Bildträgermaterial (1) an eine Photoleiterschicht (5), die auf eine leitfähige
Unterlage (6) aufgetragen ist, straff gehalten und angepreßt wird,
II) und daß zur Anfertigung der Teilbilder der Farb-Halbtonkopie die bewegliche Einheit
(16) kontinuierlich unter dem Bildträgermaterial (1) verschoben wird, so daß für jedes
Teilbild
a) das Bildträgermaterial (1) homogen aufgeladen wird, wobei gleichzeitig die Photoleiterschicht
(5) durch das Bildträgermaterial (1) hindurch diffus belichtet wird.
b) anschließend eine Aufladung des Bildträgermateriales (1) mit Ladungsträgern entgegengesetzten
Vorzeichens zur vorhandenen ersten Ladung ohne gleichzeitige Belichtung der Photoleiterschicht
(5) vorgenommen wird
c) die bildmäßige Belichtung der Photoleiterschicht (5) über Blende und Farbauszugsfilter
durch das Bildträgermaterial (1) durchgeführt wird
d) die Entwicklung des auf dem Bildträgermaterial erhaltenen Ladungsbildes erfolgt
e) und daß dieser Vorgang in der Reihenfolge a) bis e) sooft wiederholt wird, bis
alle Teilbilder auf das Bildträgermaterial (1) aufgebracht und entwickelt worden sind,
und daß anschließend,
III) nach der Beendigung des Kopierprozesses, das Bildträgermaterial (1) von der Photoleiterschicht
(5) gelöst und zu einer Trockeneinrichtung (11) weiter transportiert und während der
Herstellung folgender Farb-Halbtonkopien getrocknet und anschließend mit einem Material
(13) kaschiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung und
zum Lösen des Bildträgermateriales (1) an und von der Photoleiterschicht (5) Luftdruck
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Entwicklung
des ersten Teilbildes, die weiteren Teilbilder auf dem mit der Entwicklerflüssigkeit
benetzten Bildträgermaterial (1) erzeugt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an die Lade- und Entwicklungseinheiten
(19, 20, 22) variable Spannungen angelegt werden, die auf die leitfähige Saugplatte
(6) der Photoleiterschicht (5) bezogen sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Anfertigung
von drei Teilfarbauszügen bei der Entwicklung der Auszugsbilder die Farben in der
Reihenfolge Blaugrün, Purpur und Gelb gewählt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung einer
fertig-belichteten und entwickelten Farb-Halbtonkopie während der Herstellung einer
folgenden Farbhalbtonkopie erfolgt und die Fixierung des Farbbildes mit einem Kaschiermaterial
(13) zu einem farbigen Bild (38) bei der Herstellung einer weiteren Farb-Halbtonkopie
durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß während des Rücklaufes
der beweglichen Einheit (16) der Transport des Bildträgermateriales (1) um mindestens
eine-Bildlänge erfolgt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 zur elektrophotographischen
Herstellung von Farb-Halbtonkopien von einer transparenten Vorlage oder einer Aufsichtsbildvorlage,
wobei mindestens 3 Farbauszugsbilder auf einem dünnen isolierendem Bildträgermaterial
übereinanderkopiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine ortsfeste
Einrichtung und eine bewegliche Einrichtung besitzt, wobei in der ortsfesten Einrichtung
eine auf einer leitfähigen Saugplatte (6) angebrachte Photoleiterschicht (5) einer
Projektionseinrichtung (9) starr gegenüber angeordnet ist, und Einrichtungen (2, 3,
4, 7, 8) vorgesehen sind, um ein Bildträgermaterial (1) zu transportieren und vorübergehend
in engen Kontakt mit der Photoleiterschicht (5) zu bringen und wobei die bewegliche
Einrichtung (16) zwischen der Photoleiterschicht (5) mit dem darüber gespannten Bildträgermaterial
(1) und der Projektionseinrichtung (9) auf einer Schiene (17) verfahrbar ist und für
die Erzeugung eines jeden Farb-Halbton-Teilbildes eine kombinierte Auflade- und Belichtungseinheit
(19), eine Umladeeinheit (20), eine Belichtungsöffnung (21) mit Farbauszugsfilterscheibe
(36) und Belichtungsblende (37) und eine Entwicklungseinheit (22) mit Luftdüse (35)
hintereinander in der beweglichen Einrichtung angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen zum vorübergehenden
Transport des Bildträgermateriales (1) aus einer gebremsten Vorratsrolle (2), Umlenkrollen
(3) und angetriebenen Vorzugsrollen (4) und als Einrichtungen zum Anpressen des Bildträgermateriales
(1) an die Photoleiterschicht (5) während der Herstellung des Farb-Halbtonbildes eine
Unterdruckpumpe (8) und eine daran angeschlossene Saugplatte (6) vorgesehen sind,
wobei die Pumpe (8) nach der Fertigstellung des Bildes zum Lösen des Bildträgermateriales
(1) auf Überdruck umschaltbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trockenvorrichtung
(11) zur Trocknung des fertig entwickelten Bildes in ihrem Abstand zur Photoleiterschicht
(5) so angeordnet ist, daß während der Herstellung eines folgenden Bildes die Trocknung
eines vorher hergestellten Bildes erfolgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß für die jeweilig
erste homogene Aufladung und diffuse Belichtung der Photoleiterschicht (5) eines jeden
Farb-Halbtonteilbildes eine kombinierte Auflade- und Belichtungseinheit (19) vorgesehen
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die verfahrbare
Einheit (16) aus mindestens drei gleichen, hintereinandergeschalteten Bauelementen
besteht, die jeweils eine Auflade- und Belichtungseinrichtung (19), eine Umladeeinheit
(20), eine Belichtungsöffnung (21) und eine Entwicklungseinheit (22) enthalten.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Photoleiterschicht
(5) aus amorphem sensibilisiertem Selen besteht, welches auf die Saugplatte (6) aufgebracht
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Photoleiterschicht
(5) aus mehreren Teilschichten besteht die nacheinander oder zusammen auf die Saugplatte
(6) aufgebracht sind.