[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachschleifen einer Walze mit ungleichmäßigem
Verschleiß und ungleichmäßiger Temperaturverteilung über die Ballenlänge.
[0002] In allen Flachwalzwerken müssen die Walzen nach einer bestimmten Zeit in den Walzenwerkstätten
nachgeschliffen werden. Dieses Nachschleifen bezweckt, die beim Walzprozeß aufgetretene
Abnutzung der Walzenoberfläche zu überarbeiten und die Walzenoberfläche und die Walzenfonn
(Hohl- oder Balligschliff) wieder in den walztechnologisch notwendigen Zustand zu
brmgen.
[0003] Dazu müssen die Walzen z. B, an der Luft bis zum vollen Tenperaturausgleich abkühlen,
was Zeit in Anspruch nimmt und somit große Wälzenparks und Bindung von Kapital bedeutet.
Diese großen Walzenparks müssen vorhanden sein, damit immer fertig geschliffene Walzen
zur Verfügung stehen.
[0004] Um die Abkühlzeiten der Walzen zu verkürzen, hat nan bereits Walzenkühleinrichtungen
geschaffen, in denen die Walzen nach dem Ausbau aus den Walzgerüsten mit Wasser od.
dgl. behandelt werden. Diese Einrichtungen sind aber sehr flächenintensiv und transportaufwendig
und führen zu keinen zufriedenstellenden Ergebnissen.
[0005] Aus der DE-AS 23 10 483 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Nachschleifen
von Walzen bekannt, bei dem während des Schleifvorganges mittels differenzierter Kühlmittelzufuhr
eine Vergleichmäßigung der Temperatur der Walze erreicht werden soll. Dieses Verfahren
kann jedoch keine definierten Walzenprofile nach Beendigung des Schleifvorganges garantieren,
da die Tenperaturverteilung über die Walzenballenlänge nur geschätzt werden kann und
nicht mit Sicherheit eine homogene Temperatur nach Schleifende vorliegt.
[0006] Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Nachschleifen
einer Walze der eingangs genannten Art zu schaffen, das ohne Vergleichmäßigung der
Temperatur über die Ballenlänge der Walze vor dem bzw, beim Nachschleifen auskommt,
das außerdem den Walzenpark eines Flachwalzwerkes entscheidend verringert, ohne daß
die notwendige Verfügbarkeit von fertig geschliffenen Walzen reduziert wird,
[0007] Nach der Erfhdung wird die Aufgabe in der Weise gelöst, daß die unterschiedlichen
Temperaturen über die Ballenlänge der Walze auf der Schleifmschine durch Temperaturfühler
gemessen und einem Rechner eingegeben werden, der bei vorgegebenem Walzendurchmesser,
Walzenmaterial und gewünschtem Schliff die Zustellung der Schleifscheibe steuert.
[0008] Die Vorteile des Verfahrens nach der Erfindung sind insbesondere darin zu sehen,
daß es keinerlei Wartezeiten zwischen Ausbau der Walze aus dem Walzgerüst und Schleifbeginn
erfordert und einen genauen Walzenschliff bei beliebigem Tenperaturprofil der Walze
ermöglicht, wodurch der Walzenpark mindestens um die Anzahl Walzen reduziert werden
kann, die jeweils im Zwischenlager zum Zwecke des Temperturausgleiches gelagert sind,
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0010] Eine Walze 1 mit beliebiger Temperaturverteilung und beliebigem Verschleiß über ihre
Ballenlänge ist direkt nach dem Ausbau aus einem nicht dargestellten Walzgerüst auf
eine Schleifmaschine 2 aufgesetzt worden. Vor Schleifbeginn wird die Temperaturverteilung
üb er die Ballenlänge von Msßfühlern 3 gemessen, Diese Temperaturwerte und ihre Position
auf der Ballenlänge der Walze 1 werden einem Rechner 4 zugeführt, der daraus ein Temperaturprofil
der Walze 1 bildet. In Abhängigkeit von dem über die Eingabevorrichtung 5 in den Rechner
4 eingegebenen Durchmesser bei Raumtemperatur und dem Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Walze 1 bestimnt der Rechner 4 das Verschleißprofil der zu schleifenden Walze
1 und errechnet über das ebenfalls eingegebene gewünschte Walzenprofil (Hohl- oder
Balligschliff mit definierten Abmessungen) die notwendige Schleifkurve und steuert
danach die Schleifscheibe 6.
Verfahren zum Nachschleifen einer Walze mit ungleichmäßigem Verschleiß und ungleichmäßiger
Temperaturverteilung über die Ballenlänge,
dadurch gekennzeichnst, daß die unterschiedlichen Temperaturen über
die Ballenlänge der Walze auf der Schleifmaschine durch Temperaturfühler gemessen
und einem Rechner eingegeben werden, der bei vorgegebenem Walzendurchmesser, Walzenmaterial
und gewünschtem Schliff die Zustellung der Schleifscheibe steuert.