[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Behälter mit einer variablen Abschirmung und erforderlichen
Einrichtungen für den Transport und/oder die Lagerung radioaktiver Stoffe, insbesondere
von bestrahlten Brennelementen aus Kernreaktoren.
[0002] Zum Transport und zur Lagerung bestrahlter bzw. abgebrannter Brennelemente aus Kernreaktoren
benötigt man Behälter, die die Radioaktivität des Gutes sicher zurückhalten. Die Konstruktion
dieser Behälter unterliegt daher strengen Vorschriften, vor allem was die Unzerstörbarkeit
des Behälters bei Unfällen und den Schutz der Umwelt vor radioaktiven Strahlen betrifft.
Die Behälter zum Transport und zur Lagerung bestrahlter Brennelemente müssen daher
stabil und robust gebaut sein und müssen einen Schutz vor radioaktiven Strahlen bieten.
Dabei ist jedoch das Material zur radioaktiven Abschirmung so zu wählen, daß das Gewicht
der Abschirmung, das den größten Teil des Gewichts des Transportbehälters ausmacht,
aus wirtschaftlichen Gründen möglichst klein gehalten wird. Außerdem ist darauf zu
achten, daß die Zerfallwärme der transportierten bzw. gelagerten Brennelemente sicher
nach außen abgeleitet werden kann.
[0003] Die Abschirmung der Behälter muß die gesamte biologisch wirksame Strahlung zurückhalten,
was vorzugsweise mittels einer Umhüllung aus Uran, Blei oder Stahl geschieht, die
vor allem die Gammastrahlung absorbiert. Hinzu kommt die Neutronenabschirmung, die
meist zwischen den Kühlrippen, gelegentlich auch in Kanälen des Behältergrundkörpers
eingebracht ist.
[0004] Ein Nachteil bekannter Abschirmbehälter besteht darin, daß die Dicke der Abschirmung
gegen die radioaktive Gamma-Strahlung dem maximal zum Transport bzw. zur Lagerung
vorgesehenen Auslegungsfall entspricht. Bei einem Großteil der Transporte und beim
Einsatz als Lagerbehälter sind z.B. jedoch abgebrannte Brennelemente enthalten, die
im Brennelementla
gerbecken des Kernkraftwerkes schon soweit abgeklungen sind, daß in diesen Fällen die
Abschirmung überdimensioniert ist. In solchen Fällen ergeben sich also unnötig hohe
durch die Gamma-Abschirmung bedingt Einsatzgewichte sowie hohe Herstellungs- und Transportkosten.
Es wurde daher schon vorgeschlagen, mit Neutronenabschirmmaterial gefüllte und mit
Kühlrippen versehene Hohlkörper auf einem dichten Grundbehälter austauschbar anzubringen.
Der Nachteil besteht jedoch darin, daß zwar eine Varianz in der Wärmeabfuhr und gegebenenfalls
der Neutronenabschirmung erreicht wird, jedoch praktisch nicht in der Abschirmung
gegen Gamma- Strahlung.
[0005] Weiterhin sind auch zweiteilige Abschirmbehälter bekannt, die aus einem relativ einfach
gestalteten dünnwandigen Innenbehälter mit Barrierenfunktion bestehen, der sich auswechselbar
in einem Außenbehälter mit Abschirmfunktion und mit Kühlrippen befindet, wobei entsprechend
dem radioaktiven Inventar des Innenbehälters ein anderer jeweils dafür ausgelegter
Außenbehälter verwendet wird.
[0006] Nachteilig sind jedoch die sich aus der Umladung ergebenden erheblichen Schwierigkeiten,
sowie die hohen Kosten der zahlreichen bereitzustellenden schweren und aufwendigen
Außenbehälter.
[0007] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Behälter mit einer variablen
Abschirmung und erforderlichen Einrichtungen für den Transport und/oder die Lagerung
radioaktiver Stoffe, insbesondere von bestrahlten Brennelementen aus Kernreaktoren,
zu schaffen, der auf einfache Weise eine Varianz der Abschirmung, vorzugsweise von
Gamma-Strahlung, ermöglicht.
[0008] Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abschirmung ganz oder teilweise
als Metallwicklung auf dem Behälter aufgebracht ist.
[0009] Der erfindungsgemäße Behälter ist in beispielhaften Ausführungsformen in den Abbildungen
I bis IV schematisch dargestellt.
[0010] Der Behälter (1), mit einem Abschirmdeckel (3) und einem Außendeckel (4) versehen,
stellt die dichte Umschließung für das in ihm befindliche radioaktive Material dar.
Der Behältermantel ist umwickelt mit einer Metallwicklung (2), die Gamma-Abschirmungsfunktion
hat. Zur Anpassung an die radioaktiven Inhalte ist die Metallwicklung (2) fallweise
mehrlagig aufgebracht. Die Wicklung (2) ist relativ einfach durch Rotation des Behälters
(1) aufzubringen bzw. zu entfernen. Geeignet als Wicklung (2) sind Metallbänder aus
gut Gamma-absorbierendem Material, insbesondere aus Stahl. Besonders günstig ist es,
für die Metallwicklung (2) Draht bzw. Kabel zu verwenden. Fallweise kann die Metallwicklung
(2) zwischen den Kühlrippen (9), die sich gegebenenfalls am Behälter (1) befinden,
verlegt werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, lose Kühlrippen, vorzugsweise
aus abgewinkelten Blechen (9) bestehend, durch teilweises Umwickeln mit der Metallwicklung
(2) zu befestigen. Es hat sich als besonders günstig erwiesen, die Metallwicklung
(2) seitlich durch auf dem Behälter (1) befestigte Bleche (5) zu begrenzen. In speziellen
Fällen ist es auch günstig, die Bleche (5), abgewickelt, nach dem Buchstützenprinzip
durch Belastung mit der Metallwicklung (2) lösbar zu fixieren.
[0011] Vorteilhafterweise werden die in der Metallwicklung (2) vorhandenen Hohlräume (6)
mit Neutronenabschirmmaterial gefüllt. Dafür kommen vor allem gießfähige aushärtende
Kunststoffe mit Neutronenabschirmungseigenschaften infrage. In einer besonders vorteilhaften
Variante werden Lagen (7) aus Neutronenabschirmmaterial, z.B. Folien oder Matten,
in die Metallwicklung (2) mit eingewickelt. Die Enden der Metallwicklung (2) können
durch Klemmen, Schrauben oder sonstige Methoden entweder am Behälter (1), an seinen
Zusatzeinrichtungen oder durch Befestigung an der Wicklung (2) selbst fixiert sein.
[0012] Der erfindungsgemäße Behälter ermöglicht auf überraschend einfache und wirksame Weise
die Anpassung der Gammastrahlen-Abschirmung an das jeweils in ihm befindliche Strahlungsinventar.
1. Behälter mit einer variablen Abschirmung und erforderlichen Einrichtungen für den
Transport und/oder die Lagerung radioaktiver Stoffe, insbesondere von bestrahlten
Brennelementen aus Kernreaktoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung ganz
oder teilweise als Metallwicklung (2) auf dem Behälter (1) aufgebracht ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallwicklung (2) aus
Draht besteht.
3. Behälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kühlrippen (9) ganz
oder teilweise in die Metallwicklung (2) eingebettet sind.
4. Behälter nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallwicklung
(2) durch Bleche (5) begrenzt ist.
5. Behälter nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (6)
der Metallwicklung (2) mit Neutronenabschirmmaterial gefüllt sind.
6. Behälter nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Neutronenabschirmmaterial
zwischen den Metallwicklungen (2) aus Matten oder Folien (7) besteht.