[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen einer Flüssigkeit
in einem Untersuchungsröhrchen.
[0002] In vielen Fällen besteht ein Bedürfnis nach einem automatisch arbeitenden Gerät,
durch das der Inhalt eines Untersuchungsröhrchens geschüttelt oder gerührt werden
kann, um beispielsweise eine gleichmäßige Verteilung der Konzentration oder Temperatur
in einer Flüssigkeit zu erreichen, um verschiedene flüssige Bestandteile zu mischen
oder um Ablagerungen zu verhindern. Die bisher bekannten Vorrichtungen zu diesem Zweck
können im wesentlichen in drei Kategorien unterteilt werden. Zu der ersten Kategorie
gehören Geräte, die einen stab-oder drahtartigen Rührer oder Mischer aufweisen, der
in den Inhalt eines Untersuchungsröhrchens eingetaucht und in eine Vibrations- oder
Oszillationsbewegung versetzt werden kann. Die Konstruktion und Betriebsweise einer
derartigen Einrichtung sind allerdings relativ kompliziert, wenn sie in einem Gerät
benutzt wird, in dem, wie beispielsweise in einem automatisch arbeitenden Analysegerät,
eine große Zahl von Untersuchungsröhrchen automatisch nacheinander in eine Position
gebracht werden sollen, in der die Vermischung des Inhalts der Untersuchungsröhrchen
bewirkt werden soll. Darüber hinaus besteht bei solchen Geräten ein erhebliches Risiko,
daß das Rührerbauteil beim Hineinfahren in und Zurückziehen aus aufeinander folgenden
Teströhrchen Tröpfchen vom Inhalt eines Teströhrchens mitnimmt und diese Tröpfchen
in das nächste Teströhrchen verschleppt, wodurch.die Proben in den verschiedenen Teströhrchen
verunreinigt werden.
[0003] Die zweite Kategorie betrifft Einrichtungen, bei denen jedes Teströhrchen ein bewegliches
Rührerbauteil aus magnetisierbarem Material oder in Form eines Permanentmagneten einschließt,
der durch ein außerhalb des Untersuchungsröhrchens erzeugtes sich änderndes magnetisches
Feld in Rotation oder in anderer Weise in Bewegung versetzt werden kann. Das magnetische
Feld wird beispielsweise durch Elektromagneten oder einen rotierenden Permanentmagneten
erzeugt. Das Vorhandensein eines besonderen Rührkörpers in dem Untersuchungsröhrchen
führt zu erheblichen Schwierigkeiten beim Reinigen des Röhrchens, wodurch das Risiko
einer gegenseitigen Verunreinigung verschiedener Proben erhöht wird. Darüber hinaus
dürfte es in vielen Fällen schwierig sein, eine zufriedenstellende Bewegung des Rührers
zu erreichen. Die Verwendung eines rotierenden Permanentmagneten außerhalb des Untersuchungsröhrchens
zum Antrieb des in dem Röhrchen untergebrachten Rührkörpers hat weiterhin den Nachteil,
daß bewegliche Teile unmittelbar außerhalb des Untersuchungsröhrchens notwendig sind,
was in manchen Fällen erhebliche Schwierigkeiten macht, da es erstrebenswert ist,
wenn das Untersuchungsröhrchen in einem Thermostatisierungsbad eingetaucht ist, während
sein Inhalt vermischt wird.
[0004] Die dritte Kategorie betrifft Einrichtungen, die einen mechanischen Vibrations- oder
Schüttelmechanismus haben, der mechanisch mit dem Untersuchungsröhrchen verbunden
ist, um dieses einer Vibrations- oder Schüttelbewegung zu unterwerfen. Auch bei einem
derartigen Gerät sind mechanisch bewegliche Teile unmittelbar außerhalb des Untersuchungsröhrchens
mit den zuvor erwähnten Nachteilen notwendig. Es dürfte außerdem häufig schwierig
sein, das Untersuchungsröhrchen in einfacher und zuverlässiger Art und Weise mit der
Vibrationseinrichtung mechanisch zu koppeln. Dies trifft insbesondere zu bei den zuvor
erwähnten automatisch arbeitenden Analysegeräten, bei denen eine Möglichkeit bestehen
muß, eine Vielzahl von Untersuchungsröhrchen nacheinander zu der Vibrationseinrichtung
zu transportieren und aufeinander folgende Untersuchungsröhrchen vorübergehend damit
zu verbinden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs näher
bezeichneten Art zu schaffen, mit deren Hilfe der Inhalt eines Untersuchungsröhrchens
wirkungsvoll gemischt werden kann. Die Vorrichtung soll die Verwendung eines Rührkörpers
oder von Rührelementen in dem Untersuchungsröhrchen selbst vermeiden und keine beweglichen
Teile außerhalb des Untersuchungsröhrchens oder mechanische Verbindungen irgendwelcher
Art zwischen dem Untersuchungsröhrchen und äußeren vibrierenden Elementen erfordern.
[0006] Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung der eingangs näher bezeichneten Art vorgeschlagen,
die gekennzeichnet ist durch einen ringförmigen Halter, in dem das Untersuchungsröhrchen
mittels eines Flansches, der sich von dem Untersuchungsröhrchen auswärts erstreckt
und der auf dem ringförmigen Halter ruht, derart aufgehängt ist, daß das Untersuchungsröhrchen
aus einer im wesentlichen vertikalen Ruhelage nach allen Richtungen schwingen kann,
wobei die maximale Ausschwingung beschränkt ist, ein magnetisches Bauteil, das am
unteren Ende des Untersuchungsröhrchens befestigt ist, mindestens drei stationär angeordnete
Elektromagnete mit jeweils einem ersten Pol und einem zweiten Pol, wobei die ersten
Pole der Elektromagneten so angeordnet sind, daß ihre Polflächen in einer gemeinsamen,
im wesentlichen horizontalen Ebene liegen, und zwar mit Abstand unterhalb des Unterendes
des Untersu- chun
gsröhrchens und im wesentlichen auf einem Kreis, durch dessen Zentrum die Achse des
Untersuchungsröhrchens in der Ruhelage führt und eine Steuereinrichtung, durch die
die Elektromagnete in einer solchen Sequenz einschaltbar sind, daß aufgrund der magnetischen
Wechselwirkung zwischen dem magnetischen Bauteil an dem Untersuchungsröhrchen und
den ersten Polen der Elektromagneten eine im wesentlichen nutationsartige Rotation
des Untersuchungsröhrchens um seine Ruhelage resultiert, wobei der Ruhepunkt der Nutationsbewegung
im wesentlichen im Zentrum der ringförmigen Öffnung des Halters liegt. Es sei ausdrücklich
hervorgehoben, daß der Begriff "magnetisch" hier so gebraucht ist, daß er sowohl permanentmagnetische
als auch magnetisierbare Objekte umfaßt.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung mehr ins Einzelne gehend
dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht, teilweise im Schnitt, von einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung entlang der Linie II-II in Fig. 1 zur Verdeutlichung
der relativen Position der Pole des Elektromagneten.
[0008] Die in den Figuren beispielhaft dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist zur Benutzung im Zusammenhang mit einem automatisch arbeitenden Analysegerät
vorgesehen, bei dem eine große Anzahl von Untersuchungsröhrchen 1, von denen nur eines
dargestellt ist, an der Peripherie eines teilweise dargestellten Drehtisches 2angeordnet
ist und vorwärts transportiert wird, wobei der Drehtisch sich um eine nicht dargestellte
Rotationsachse dreht. Auf diese Weise können die Teströhrchen nacheinander an mindestens
eine Position transportiert werden, in der sie vibriert oder herumgeschwenkt werden,
um eine Durchmischung ihres Inhaltes zu bewirken.
[0009] Zu diesem Zweck hat der Drehtisch 2 an seiner Peripherie ringförmige Öffnungen 3,
deren Anzahl der Anzahl der Untersuchungsröhrchen entspricht, die er tragen soll.
Durch diese Öffnungen 3 kennen sich die Untersuchungsröhrchen 1 erstrecken. Jedes
Untersuchungsröhrchen 1 hat in der Nähe seines offenen Endes einen als umlaufende
Lippe ausgebildeten Flansch 4, der auf der Kante der zugehörigen Öffnung 3 ruht. Vorteilhafterweise
ist die Unterseite der Lippe 4 ebenso wie die Kante der zugehörigen Öffnung 3 konisch
abgeschrägt. Der Durchmesser der Öffnungen 3 ist größer als der Außendurchmesser der
Untersuchungsröhrchen 1. Dadurch kann das Teströhrchen 1 aus seiner in der Figur durch
die strichpunktierte Linie 5 dargestellten vertikalen Ruheposition in alle Richtungen
frei schwingen. Das Untersuchungsröhrchen 1 weist vorteilhafterweise außerdem eine
weitere umlaufende ringförmige Lippe 6 auf, die.so auf dem Untersuchungsröhrchen angeordnet
ist, daß sie sich mit einem gewissen Mindestabstand unterhalb der unteren Oberfläche
des Drehtisches 2 befindet und somit mit dieser unteren Oberfläche dergestalt zusammenwirkt,
daß die maximale Ausschwingung des Untersuchungsröhrchens 1 auf eine maximal zulässige
Schräglage beschränkt ist, die in der Fig. 1 durch die beiden strichpunktierten Linien
7 angedeutet ist. Das Untersuchungsröhrchen 1, das an dem Drehtisch 2 aufgehängt ist,
kann beispielsweise in einem Thermostatisierungsbad 8 eingetaucht sein, welches in
der Zeichnung nur teilweise dargestellt ist und dem Zweck dient, den Inhalt der Untersuchungsröhrchen
bei einer bestimmten Temperatur konstant zu halten.
[0010] Um die Untersuchungsröhrchen in eine Schwingbewegung versetzen zu können und somit
deren Inhalt zu mischen oder umzurühren, besitzt jedes Untersuchungsröhrchen an seinem
geschlossenen Ende, genauer gesagt an dessen äußerer Oberfläche, eine festangebrachte
Scheibe oder Platte 9.aus einem magnetisierbaren Material. An der Stelle, an der die
Untersuchungsröhrchen oszilliert werden sollen, sind vier Elektromagneten 10, 11,
12 und 13 (von denen nur die Elektromagneten 10 und 11 in-der Fig. 1 sichtbar sind)
angeordnet. Wie man aus Fi
g. 1 ersehen kann, sind die Elektromagneten unterhalb des Bodens 14 des Bades 8 angeordnet,
wobei ihre Eisenkerne, beispielsweise 11a, sich durch den Boden 14 des Bades 8 erstrecken.
Auf der oberen Oberfläche des Bodens 14 befindet sich zu jedem Kern jeweils die eine,
als Vcrankerungsplatte ausgebildete Polfläche 10b, 11b, 12b und 13b. Die gegenüberliegenden
Enden der Kerne der verschiedenen Magnete sind mit einem gemeinsamen magnetisierbaren
Polstück 15 verbunden und können in besonders bevorzugter Weise eine Platine für eine
gedruckte Schaltung oder ein ähnliches Element tragen, welches die Schaltungen zur
Kontrolle der Erregung der Magneten beinhaltet. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist
jede Polfläche 10b, 11b, 12b, 13b jeweils in einer Ecke eines Quadrates angeordnet,
dessen Zentrum unterhalb der Ruheposition der magnetisierbaren Platte 9 am Boden des
Untersuchungsröhrchens 1 liegt, d.h. die Polflächen sind gleichmäßig auf einem Kreis
verteilt, durch dessen Zentrum die Mittellinie 5 des Untersuchungsröhrchens 1 in dessen
Ruheposition verläuft.
[0011] Wenn das Untersuchungsröhrchen in Schwingungen oder Oszillationen versetzt werden
soll, werden die Elektromagneten in einer vorbestimmten Reihenfolge eingeschaltet,
und zwar dergestalt, daß zu einem bestimmten Zeitpunkt zwei jeweils benachbarte Polflächen
10b bis 13b gleichzeitig, aber mit jeweils entgegengesetzten Polaritäten, magnetisiert
sind und das Paar der gleichzeitig magnetisierten Polflächen kontinuierlich in einer
bestimmten Richtung auf dem Kreis verlagert wird, auf dem die Polflächen liegen. Wenn
also beispielsweise zu einem bestimmten Zeitpunkt die Polflächen 10b und 11b gleichzeitig
magnetisiert sind, wobei die Polfläche 10b die Polarität N und die Polfläche 11b die
Polarität S hat, so werden im folgenden Zeitintervall die Polflächen 11b und 12b gleichzeitig
magnetisiert, wobei die Polfläche llb eine S-Polarität und die Polfläche 12b die Polarität
N hat. In dem darauf folgenden Zeitintervall werden die Polilächen 12b und 13b simultan
magnetisiert, wobei die Polfläche 12b die N-Polarität und die Polfläche 13b die S-Polarität
aufweist. In dem darauf folgenden Zeitintervall schließlich, dem letzten Magnetisierungsintervall
einer Folge, werden die Polflächen 13b und 10b gleichzeitig magnetisiert, wobei die
Polfläche 13b die S-Polarität und die Polfläche 10b die N
-Polarität aufweist. Diese Folge, die bei der Einschaltung oder Erregung der verschiedenen
Elektromagneten wiederholt wird und das Zusammenwirken zwischen den vorübergehend
magnetisierten Polflächen und der magnetisierbaren Platte 9 am Boden des jeweiligen
Untersuchungsröhrchens führt dazu, daß das Untersuchungsröhrchen oszilliert und dabei
eine Nutationsbewegung ausführt, d.h. sich auf einer imaginären konischen Oberfläche
bewegt, beispielsweise der durch die strichpunktierten Linien 7 angedeuteten Oberfläche,
wobei sich der Scheitelpunkt im wesentlichen im Zentrum der Öffnung 3 der Platte 2
befindet. Als Ergebnis dieser Nutationsbewegung wird die Flüssigkeit in dem Untersuchungsröhrchen
an dessen Wand entlang herumgeschleudert, wobei die Flüssigkeit sehr wirkungsvoll
gemischt wird. Die Geschwindigkeit, mit der das Untersuchungsröhrchen bewegt wird,
kann durch die Frequenz, mit der die Elektromagnete 10 bis 13 erregt werden, bestimmt
werden. Auf diese Weise kann die Geschwindigkeit so eingestellt werden, daß eine möglichst
wirksame Durchmischung erreicht wird.
[0012] Man erkennt leicht, daß bei der oben beschriebenen Reihenfolge der Erregung jeder
der Elektromagneten 10 bis 13, jedesmal wenn er erregt wird, jeweils die gleiche Polarität
hat. Dies ist besonders vorteilhaft, da dadurch die elektrische Schaltung zum sequenziellen
Einschalten der Elektromagnete vereinfacht wird, jedoch ist es nicht unbedingt notwendig
zum Betrieb des Gerätes. Die Polflächen 10b bis 13b der Elektromagneten können beispielsweise
auch in der folgenden Reihenfolge magnetisch erregt werden:

[0013] Praktische Versuche haben jedoch ergeben, daß diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gerätes in manchen Fällen empfindlich gegenüber Unterschieden in der Größe des Luftspaltes
zwischen der magnetisierbaren Platte 9 an dem Untersuchungsröhrchen 1 und den Polflächen
10b bis 13b der Elektromagnete 10 bis 13 sein kann.
[0014] Dieses Problem wird vermieden, wenn gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die magnetisierbare Platte 9 am Boden des Untersuchungsröhrchens 1 durch
einen platten- oder scheibenförmigen Permanentmagneten ersetzt wird, dessen magnetische
Achse mit der Achse des Teströhrchens 1 zusammenfällt, d.h. der scheibenförmige Magnet
hat einen seiner magnetischen Pole an seiner oberen Oberfläche und den zweiten magnetischen
Pol mit der entgegengesetzten Polarität an seiner unteren Oberfläche.
[0015] Bei einer derartigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes können die Elektromagneten
10 bis 13 bevorzugt in einer solchen Reihenfolge erregt werden, daß zu jedem Zeitpunkt
ein einziger Elektromagnet, beispielsweise der Elektromagnet 10, mit Energie versorgt
wird, so daß seine Polfläche 10b mit einer bestimmten Polarität magnetisiert ist,
beispielsweise als Nordpol (N). Diese Erregung wird dann kontinuierlich in einer bestimmten'Richtung
um den Kreis der Elektromagneten 10 bis 13 herum verlagert. Die Reihenfolge der Magnetisierung
der Polflächen 10b bis 13b kann beispielsweise folgende sein:

[0016] In dieser Tabelle werden Klammern benutzt, um anzuzeigen, daß die betreffende Polfläche
die in Klammern angegebene Polarität annimmt, obwohl der Elektromagnet, zu dem sie
gehört, zu dem jeweiligen Zeitpunkt nicht mit Energie versorgt wird. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß die Kerne der Elektromagneten 10 bis 13 an ihren_unteren Enden
durch ein magnetisierbares Polstück 15 miteinander verbunden sind. Wenn der scheibenförmige
Permanentmagnet 9. am Boden des Untersuchungsröhrchens 1 so ausgerichtet ist, daß
sein Südpol nach unten zu den Polflächen 10b bis 13b weist, so wird er zu der Polfläche
hingezogen, die zu einem gegebenen Zeitpunkt mit N-Polarität magnetisiert ist. Im
Ergebnis wird das Untersuchungsröhrchen 1 in eine Nutationsbewegung versetzt, wie
weiter oben beschrieben wurde. Diese Bewegung ist bei dieser Ausführungsform der Erfindung
jedoch definierter und weniger stark abhängig von der Größe des Luftspaltes zwischen
dem Permanentmagneten 9 und den Polflächen 10b bis 13b als bei der zuerst beschriebenen
Ausführungsform des Gerätes.
[0017] Eine noch bessere und zuverlässigere Betriebsweise des Gerätes kann erreicht werden,
wenn die Platte oder Scheibe 9 wie zuvor beschrieben als Permanentmagnet ausgeführt
ist, aber die Elektromagneten 10 bis 13 in einer solchen Folge und mit solchen Polaritäten
eingeschaltet werden, daß zu einem gegebenen Zeitpunkt zwei jeweils benachbarte Elektromagneten
gleichzeitig mit einer solchen Stromrichtung mit Energie versorgt werden, daß ihre
Polflächen die gleiche Polarität haben und das Paar von gleichzeitig erregten Elektromagneten
kontinuierlich um den Kreis der Elektromagneten 10 bis 13 herumwandert. Die Magnetisierungsfolge
der Polflächen 10b bis 13b ist in diesem Fall beispielsweise die folgende:

[0018] Die Klammern () werden hier mit der gleichen Bedeutung wie bei der vorhergehenden
Tabelle benutzt. In diesem Fall wird der Permanentmagnet 9 an dem Untersuchungsröhrchen
1 zu jedem Zeitpunkt zu dem Polflächenpaar 10h bis 13b hingezogen, welches zu dem
betreffenden Zeitpunkt mit der Polarität magnetisiert ist, die der unteren Oberfläche
des Permanentmagneten entgegengesetzt ist. Dadurch wird das Untersuchungsröhrchen
in eine Nutationsbewegung der zuvor beschriebenen Art versetzt. Man erkennt leicht,
daß es in diesem Fall unwesentlich ist, welche Polarität der Permanentmagnet 9 an
seiner unteren Oberfläche aufweist.
[0019] Obwohl die dargestellten und beschriebenen.Ausführungsformen der Erfindung jeweils
vier Elektromagneten 10 bis 13 aufweisen und sich diese Zahl praktisch bewährt hat,
sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Zahl der zur Anwendung kommenden Magneten
größer oder kleiner als vier, beispielsweise drei, fünf oder sechs sein kann. Das
erfindungsgemäße Gerät kann auch in anderer Beziehung im Rahmen der Erfindung modifiziert
werden. Es ist außerdem leicht einzusehen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
in Verbindung mit anderen Apparaten als einem automatischen Analysegerät der in Fig.
1 schematisch dargestellten Art vorteilhaft verwendet werden kann.
1. Vorrichtung zum Mischen einer Flüssigkeit in einem Untersuchungsröhrchen, gekennzeichnet
durch einen ringförmigen Halter (2, 3), in dem das Untersuchungsröhrchen (1) mittels
eines Flansches (4), der sich von dem Untersuchungsröhrchen (1) auswärts erstreckt
und auf dem ringförmigen Halter (2, 3) ruht, derart aufgehängt ist, daß das Untersuchungsröhrchen
(1) aus einer imwesentlichen vertikalen Ruhelage (5) nach allen Richtungen schwingen
kann, wobei die maximale Ausschwingung beschränkt ist, ein magnetisches Bauteil (9),
das am unteren Ende des Untersuchungsröhrchens (1) befestigt ist, mindestens drei
stationär angeordnete Elektromagnete (10 bis 13) mit jeweils einem ersten.Pol (10b
bis 13b) und einem zweiten Pol, wobei die ersten Pole der Elektromagneten so angeordnet
sind, daß ihre Polflächen in einer gemeinsamen, im wesentlichen horizontalen Ebene
liegen,und zwar mit Abstand unterhalb des unteren Endes des Untersuchungsröhrchens
(1) und im wesentlichen auf einem Kreis, durch dessen Zentrum die Achse (5) des Untersuchungsröhrchens
(1) in der Ruhelage führt und eine Steuereinrichtung, durch die die Elektromagnete
(10 bis 13) in einer solchen Sequenz einschaltbar sind, daß aufgrund der magnetischen
Wechselwirkung zwischen dem magnetischen Bauteil (9) an dem Untersuchungsröhrchen
(1) und den ersten Polen (10b bis 13b) der Elektromagneten eine im wesentlichen nutationsartige
Rotation des Untersuchungsröhrchens um seine Ruhelage resultiert, wobei der Ruhepunkt
der Nutationsbewegung im wesentlichen im Zentrum der ringförmigen Öffnung (3) des
Halters (2) liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das magnetische Bauteil
(9) an dem Untersuchungsröhrchen (1) aus magnetisierbarem Material besteht und daß
die Elektromagnete/in einer solchen Sequenz und mit solcher Polarität angesteuert
werden, daß zu jedem Zeitpunkt zwei jeweils benachbarte von den (10b-13b) ersten Polen/simultan
mit entgegengesetzter Polarität eingeschaltet werden und daß das Paar simultan eingeschalteter
Elektromagneten kontinuierlich um den Kreis der ersten Pole herum verlagert wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine gerade Zahl von Elektromagneten
(10 bis 13) vorgesehen ist und jeder Elektromagnet (10 bis 13) bei jedem Einschalten
mit der jeweils gleichen Polarität magnetisiert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das magnetische Bauteil
(9) an dem Untersuchungsröhrchen (1) ein Permanentmagnet ist, der so orientiert ist,
daß seine magnetische Achse im wesentlichen mit der Achse des Untersuchungsröhrchens
(1) zusammenfällt und daß die Elektromagnete (10 bis 13) in einer solchen Folge und
mit einer solchen Polarität eingeschaltet werden, daß zu jedem Zeitpunkt einer der
ersten Pole (10b bis 13b) mit einer ersten Polarität magnetisiert ist, während die
übrigen ersten Pole mit der zweiten, entgegengesetzten Polarität magnetisiert sind
und,daß der erste Pol, der mit der ersten Polarität magnetisiert ist, kontinuierlich
um den Kreis der ersten Pole herum verlagert wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das magnetische Bauteil
(9) an dem Untersuchungsröhrchen (1) ein Permanentmagnet ist, der so orientiert ist,
daß seine magnetische Achse im wesentlichen mit der Achse des Untersuchungsröhrchens
(1) zusammenfällt und daß die Elektromagnete (10 bis 13) in einer solchen Folge und
mit einer solchen Polarität eingeschaltet werden, daß zu jedem Zeitpunkt zwei jeweils
benachbarte von den ersten Polen (10b bis 13b) simultan mit einer ersten Polarität
magnetisiert sind, während die übrigen ersten Pole mit der zweiten entgegengesetzten
Polarität magnetisiert sind und daß das Paar benachbarter erster Pole,das mit der
ersten Polarität magnetisiert ist, kontinuierlich um den Kreis der ersten Pole herum
verlagert wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Permanentmagnet (9) an dem Untersuchungsröhrchen (1) so orientiert ist, daß der Pol
mit der zweiten Polarität den ersten Polen (10b bis 13b) der Elektromagneten (10 bis
13) näher ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten
Pole der Elektromagneten (10 bis 13) mit einem magnetisierbaren Polstück (15) in Kontakt
stehen, welches allen Elektromagneten gemeinsam ist. I
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromagnete
(10 bis 13) Stahmagnete sind und parallel zueinander nebeneinander angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das magnetische
Bauteil (9) als Platte ausgebildet ist, die an der Außenseite des Bodens des Untersuchungsröhrchens
(1) befestigt ist.-
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Flansch (4) an dem Untersuchungsröhrchen (1) eine konisch abgeschrägte Unterkante
hat und daß die Kante des ringförmigen Halters (2, 3), der das Untersuchungsröhrchen
(1) trägt, eine entsprechende konische Abschrägung aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Untersuchungsröhrchen (1) einen weiteren, äußeren ringförmigen Flansch (6) hat, der
mit einem solchen Abstand von dem auf dem ringförmigen Halter (2, 3) ruhenden Flansch
(4) angeordnet ist, daß sich dieser Flansch (6) in einem derartigen Abstand von der
Unterseite des ringförmigen Halters (2, 3) befindet, daß er mit diesem Halter dergestalt
zusammenwirkt, daß der Maximalbetrag, um den das Untersuchungsröhrchen (1) aus seiner
Ruhelage (5) herausschwingen kann, beschränkt ist.