[0001] Die Erfindung betrifft einen mehreckigen, insbesondere rechteckigen Rahmen für Schachtabdeckungen,
der aus mehreren längs der Rahmenseite verlaufenden Rahmenteilen zusammengesetzt ist,
an denen Auflage- und/ oder geneigte Dichtflächen für einen Deckel ausgebildet sind.
[0002] Bekannt und in steigendem Maße im Einsatz sind Schachtabdeckungen, bei denen der
Deckel allseitig mit schräg geneigten Seitenflächen an entsprechend geneigten Dichtflächen
des Rahmens abdichtend anliegt, und zwar sind die Dichtflächen des Rahmens an drei
Seiten positiv, d. h. nach oben divergierend geneigt, während die vierte Seite eine
negativ, d. h. unterschnitten geneigte Dichtfläche aufweist. Hierdurch sowie durch
genaue Bearbeitung der Auflage- und Dichtflächen wird eine klapperfreie, wasser- und
gasdichte Abdeckung erzielt.
[0003] Die Rahmen dieser Schachtabdeckungen sind aus Einzelteilen zusammengesetzt, die mittels
Flanschen miteinander verschraubt werden. Mit diesen Rahmenteilen können nach dem
Baukastenprinzip auch Rahmen unterschiedlicher Form und Größe zusammengesetzt werden.
Da bei diesen Rahmen mindestens zwei Rahmenteile unterschiedlich geneigte Dichtflächen
aufweisen und daher an den Ecken unterschiedlich geneigte bzw. orientierte Dichtflächen
zusammenstoßen, muß bei dem bisher bekannten Rahmen jedes Rahmenteil verschieden ausgebildet
sein. Es müssen daher pro Rahmen mindestens vier verschiedene Rahmenteile gefertigt
und auf Lager gehalten werden. Bei einem kompletten Programm von nach lichter Weite
gestaffelten und nach Belastbarkeit klassifizierten Abdeckungen erfordert dies eine
Vielzahl von Gußmodellen und eine sehr umfangreiche Lagerhaltung. Diese vermehrt sich
noch, wenn Rahmen für Deckel mit unterschiedlicher Einlegetiefe und/oder Neigung der
Seitenflächen vorgesehen werden sollen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Rahmen für Schachtabdeckungen der eingangs
genannten Art die Herstellung zu vereinfachen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jedes Rahmenteil nach Wenden
um 180° um eine zur Rahmenebene parallele Achse mit dem ihm gegenüberliegenden Rahmenteil
austauschbar ist.
[0006] Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß ein und dasselbe Rahmenteil auch auf der gegenüberliegenden
Rahmenseite eingebaut werden kann. Man kann also z. B. zwei einander gegenüberliegende
Rahmenteile identisch ausbilden, so daß man gegenüber der bisher bekannten Konstruktion
mit der halben Anzahl unterschiedlicher Rahmenteile auskommt, wodurch sich Herstellung
und Lagerhaltung entsprechend vereinfachen. Trotz identischer Ausbildung der Rahmenteile
wird durch die Maßnahme, daß das eine Rahmenteil um 180° gewendet gegenüber dem gegenüberliegenden
Rahmenteil eingebaut wird, die gewünschte unterschiedliche Orientierung der Neigung
der Dichtflächen erzielt. Es ist aber auch möglich, die einander gegenüberliegenden
Rahmenteile so unterschiedlich auszubilden, daß sie in der gewendeten und ausgetauschten.Einbaulage
an einen Deckel mit anderer Einlegetiefe und/oder Neigung der Seitenflächen angepaßt
sind. In diesem Fall wird zwar die Zahl der für einen Rahmen benötigten unterschiedlichen
Rahmenteile nicht verringert, durch anderen Zusammenbau läßt sich aber der Rahmen
an eine andere Deckelform anpassen.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Insbesondere
durch die Maßnahme, daß nur zwei einander gegenüberliegende Rahmenteile Flansche für
die Eckverbindung aufweisen, können die beiden anderen, flanschlosen Rahmenteile von
einem längeren Profilstrang abgelängt werden, was zu einer weiteren Vereinfachung
der Herstellung und Lagerhaltung führt.
[0008] Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäß ausgebildeten Rahmen in Draufsicht.
Fig. 2 und 3 zeigen Schnitte nach den Linien II-II bzw. III-III.
Fig. 4 zeigt den Rahmen in perspektivischer Darstellung.
Fig. 5 zeigt perspektivisch eine andere Ausführungsform der Erfindung.
[0009] Der in Fig. 1 - 4 dargestellte Rahmen ist rechteckig und aus vier Rahmenteilen 1,
2, 3, 4 zusammengesetzt, die an den Ecken miteinander verschraubt sind. Diese Rahmenteile
weisen an der Rahmeninnenseite glatte Dichtflächen 11, 12, 13, 14 auf. Diese Dichtflächen
sind gegenüber der Rahmenebene (X-Y-Ebene in Fig. 4) schräg geneigt, und zwar haben
die Dichtflächen 11, 12 und 14 eine nach außen bzw. oben gerichtete Neigung, während
die Dichtfläche 13 nach innen bzw, unten geneigt, also unterschnitten ist. Die Dichtflächen
11 und 13 verlaufen parallel zueinander, die Dichtflächen 12 und 14 divergieren nach
oben. Diese Dichtflächen wirken mit den in gleicher Weise geneigten seitlichen Stoßflächen
eines (nicht dargestellten) Deckels zusammen, der in den Rahmen eingelegt werden kann,
wobei er die Dichtfläche 13 untergreift. Die Rahmenteile 2 und 4 haben außerdem nach
innen vorspringende Flansche zur Bildung je einer parallel zur Rahmenebene verlaufenden
Auflagefläche 22, 24, auf der der Deckel aufsitzen kann. Beim Herstellen der Schachtabdeckun
g werden die mit geringem Untermaß gefertigten Rahmenteile 1, 2, 3, 4 zuerst lose miteinander
verschraubt, dann der Deckel auf die Auflageflächen 22, 24 aufgelegt und dann die
Verschraubung der Rahmenteile festgezogen, bis die Dichtflächen 1, 12, 13, 14 satt
abdichtend gegen die seitlichen Stoßflächen des Deckels anliegen. In die Stoßfugen
zwischen den Rahmenteilen an den Rahmenecken kann eine Dichtungsmasse eingefügt werden,
die dann erstarrt.
[0010] Die einander gegenüberliegenden Rahmenteile 1 und 3 haben eine identische Form, und
ebenso die Rahmenteile 2 und 4. Das Rahmenteil 3 ist gegenüber dem Rahmenteil 1 um
180° bezüglich einer Achse gedreht, die parallel zur Rahmenebene und parallel zur
Längsmittellinie des Rahmenteils 1 bzw. 3 verläuft, d. h. um eine zur in Fig. 4 angegebenen
X-Achse parallele Achse. Dadurch gelangen die Dichtflächen 11, 13 in die gewünschte
parallele Anordnung. Diese Rahmenteile 1 und 3 haben keine Auflageflächen für den
Deckel.
[0011] Das Rahmenteil 2 hat nicht nur einen nach innen vorspringenden Flansch, der die Auflagefläche
22 bildet, sondern auch einen nach außen vorspringenden Flansch, der eine weitere
Auflagefläche 22' bildet. Entsprechendes gilt für das identisch ausgebildete Rahmenteil
4. Das Rahmenteil 4 ist gegenüber dem Rahmenteil 2 um 180° bezüglich einer Achse gedreht,
die parallel zur Rahmenebene und senkrecht zur Längsmittellinie des Rahmenteils 2
bzw. 4 verläuft, also um eine zur angegebenen X-Achse parallele Achse.
[0012] Zum Zwecke der Eckverschraubung sind lediglich die Rahmenteile 2 und 4 mit rechtwinklig
abstehenden Flanschen 8, 9 versehen, die ebenfalls zur Rahmenebene (X-Y-Ebene) schräg
geneigt sind, so daß sie sich an die geneigten Rahmenteile 1, 3 anlegen. Die Flansche
8, 9 gehen nicht über die ganze Höhe der Rahmenteile 2, 4 durch, sondern lassen den
für die Auflage des Deckels benötigten Raum oberhalb der Auflageflächen 22, 24 bzw.
unterhalb der Auflageflächen 22', 24' frei. Dasselbe gilt von etwaigen Versteifungsrippen
16, 17 der Rahmenteile 2 bzw. 4, die ebenfalls auf beiden Seiten, aber nicht über
die ganze Höhe durchgehend angeordnet sind.
[0013] Dagegen haben die Rahmenteile 1, 3 Versteifungsrippen 18, 19 nur auf einer Seite,
wobei die senkrecht verlaufenden Rippen 19 über die ganze Höhe durchgehen können.
An den Ecken haben die Rahmenteile 1 und 3 keine Flansche. Zur Herstellung der Rahmenteile
1, 3 brauchen daher nur entsprechende Stücke von einem längeren Profilstreifen abgeschnitten
und mit Bohrungen zur Aufnahme der Schrauben für die Eckverschraubung versehen werden.
[0014] Änderungen der dargestellten Ausführungsform sind im Rahmen der Erfindung möglich.
So brauchen die einzelnen Rahmenteile nicht über die ganze Seitenlänge des Rahmens
durchzugehen, sondern es können auch mehrere kürzere Rahmenteile aneinandergesetzt
werden. Ferner ist es möglich, auch an den beiden Rahmenteilen 1 und 3 einen nach
innen vorspringenden Flansch zur Bildung einer Auflagefläche für den Deckel vorzusehen.
Dieser Flansch muß natürlich kürzer sein als die Länge der Rahmenteile 1, 3 und außerdem
setzt eine solche Ausführungsform voraus, daß die Einlegetiefe des Deckels kleiner
als die halbe Rahmenhöhe ist, damit ein mittiger Flansch auf beiden Seiten eine Auflagefläche
bilden kann.
[0015] Die Ausführungsform nach Fig. 5 unterscheidet sich von der nach Fig. 4 lediglich
dadurch, daß die Auflageflächen 22, 24 tiefer gelegt sind, so daß der Abstand der
Auflageflächen 22, 24 von der Oberkante der Rahmenteile 2, 4 größer ist als der Abstand
der (in dieser Einbaustellung nicht benötigten) Auflageflächen 22', 24' von der Unterkante
der Rahmenteile 2, 4. Die Rahmenteile 2, 4 sind daher zueinander zwar spiegelsymmetrisch
bezüglich der Achse Y, aber nicht mehr identisch. Werden die Rahmenteile 2, 4 um 180°
bezüglich der Achse X gedreht und dann miteinander vertauscht, dann kommen die Auflageflächen
22', 24' in die Betriebslage an der Rahmeninnenseite, und können dann als Auflageflächen
für einen Deckel mit geringerer Einlegetiefe dienen.
1. Mehreckiger, insbesondere rechteckiger Rahmen für Schachtabdeckungen, der aus mehreren
längs der Rahmenseiten verlaufenden Rahmenteilen zusammengesetzt ist, an denen Auflage-
und/oder geneigte Dichtflächen für einen Deckel ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Rahmenteil (z.B. 1, 2) nach Wenden um 180° um eine zur Rahmenebene parallele
Achse (X) mit dem ihm gegenüberliegenden Rahmenteil (z. B. 3, 4) austauschbar ist.
2. Rahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes von zwei einander gegenüberliegenden
Rahmenteilen (2, 4) auf beiden Seiten Auflageflächen (22, 22', 24, 24') und/oder Dichtflächen
(12, 14, 12', 14') aufweist, die wahlweise in die Betriebslage an der Rahmeninnenseite
gebracht werden können durch Wenden jedes Rahmenteils (2, 4) um 1800 bezüglich der parallel zur Rahmenebene liegenden Querachse (X) und Austauschen der
Rahmenteile (2, 4).
3. Rahmen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wahlweise verwendbaren
Auflage- und/oder Dichtflächen für unterschiedliche Einlegetiefe und/oder Form des
Deckels vorgesehen sind.
4. Rahmen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wahlweise verwendbaren
Auflage- und/oder Dichtflächen für die gleiche Einlegetiefe und/oder Form des Deckels
vorgesehen und die mit ihnen versehenen Rahmenteile (2, 4) identisch ausgebildet sind.
5. Rahmen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei gegenüberliegenden
Seiten Rahmenteile (1, 3) mit gleichsinnig geneigten Dichtflächen (11, 13) angeordnet
sind, von denen das eine Rahmenteil (3) gegenüber dem anderen (1) um eine zu seiner
Längsmittellinie parallele Achse (X) gewendet angeordnet ist, und daß an den beiden
anderen Seiten des Rahmens Rahmenteile (2, 4) mit gegensinnig geneigten Dichtflächen
(12, 14) angeordnet sind, von denen das eine Rahmenteil (4) gegenüber dem anderen
(2) um eine zu seiner horizontalen Mittelachse parallele Achse (X) gewendet angeordnet
ist.
6. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß zwei einander
gegenüberliegende Rahmenteile (2, 4) an ihren Enden rechtwinklig nach außen abstehende
Befestigungsflansche (8, 9) aufweisen und die beiden anderen Rahmenteile (1, 3) als
glatt durchlaufende Abschnitte ausgebildet sind, die mit den Befestigungsflanschen
(8, 9) verschraubt sind.
7. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nur zwei sich
gegenüberliegende Rahmenteile (2, 4) mit Auflageflächen (22, 24) versehen sind.