[0001] Die Erfindung betrifft eine Auflage für eine liegende oder sitzende Person, bestehend
aus einem Formkörper aus dauerelastischem Werkstoff .
[0002] Es sind Auflagen dieser Art bekannt, die als Matratzen dienen und lediglich Liegeflächen
bilden, ohne die Bandscheiben zu entlasten. Beschwerden durch verformte oder verschobene
Bandscheiben, die auf das Nervengewebe drücken, sind eine häufige Ursache für Rückenbeschwerden.
Sie treten vor allem bei älteren Personen auf, bei denen das Bandscheibengewebe durch
die täglichen Belastungen seinen Flüssigkeitsgehalt und damit seine Widerstandskraft
verloren hat. Die hohen Drücke, die auf der Wirbelsäule lasten, werden in der Regel
nicht einmal beim Liegen aufgehoben, da die meisten Personen mit Bandscheibenschäden
keine geeignete Liegeunterlage verwenden.
[0003] Es ist bekannt, daß die Bandscheiben bei Entlastung, nämlich durch Auseinanderziehen
der Wirbelsäule, in der Lage sind, wieder Flüssigkeit aufzunehmen. Deshalb sind bereits
Streck- und Zugvorrichtungen zur Entlastung der Wirbelsäule vorgeschlagen worden (DE-AS
20 15 440 und 26 46 306). Die bekannten Streck- und Zugvorrichtungen sind jedoch sehr
aufwendig und machen es erforderlich, daß die Person angegurtet unter Einwirkung hoher
Zugkräfte liegt oder ihre Lage genau einhält. Deshalb fühlt sich eine auf den bekannten
Auflagen gelagerte und gestreckte Person unbequem.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auflage der eingangs genannten Art
zu schaffen, die bei einfachem und billigem Aufbau eine bequeme Lagerung zur Entlastung
der Bandscheiben oder der Streckung anderen Körpergewebes über längere Zeit, z.B.
während der Nachtruhezeit, ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Formkörper auf seiner Auflageseite
mit Rippen oder Noppen versehen ist, von denen mindestens ein Teil schräg zur Längsachse
der Auflage liegt. Durch die Rippen oder Noppen wird der aufliegende Körperbereich
der Person, insbesondere die Wirbelsäule, in Längsrichtung gestreckt und entlastet.
Die Herstellung der Auflage ist dabei einfach möglich, da sie aus einem Stück mit
Hilfe einer Form angefertigt werden kann.
[0006] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß bei Ausbildung als Liege bei
einer aufliegenden Person die Rippen oder Noppen im Gesäßbereich schräg in Richtung
auf den Beinbereich zeigen, im Lendenwirbelbereich etwa senkrecht zur Längsachse der
Auflage verlaufen und im Rückenbereich auf den Kopf zeigen. Bei dieser Weiterbildung
bewirken die schräg stehenden und unterschiedlich gerichteten Rippen oder Noppen eine
gleichmäßige Kraftübertragung auf die Auflagepartien des Körpers. Jeder Auflagepunkt
ist elastisch beweglich und bewirkt somit eine Kraftübertragung auf den Körper, die
von der Größe der Auflagekraft und dem Rippen- oder Noppenwinkel abhängig ist. Der
Rippen- oder Noppenbereich, der dem Lendenwirbelbereich zugeordnet ist, kann dabei
etwas erhöht sein. Wenn sich eine Person auf die Auflage legt oder auf ihr liegend
seitliche Rollbewegungen ausführt, wie das z.B. bei Rückengymnastik oder auch während
des Schlafens der Fall sein kann, dann richten sich die Rippen oder Noppen bei Entlastung
in ihren steileren Ausgangswinkel auf. Bei Belastung beginnen sie wieder eine Kraft
in der gewünschten Längsrichtung auszuüben. Aufgrund des Auflegens auf die Auflage
oder aufgrund von willkürlichen oder unwillkürlichen Bewegungen entsteht somit eine
Zugkraft, insbesondere auf die Wirbelsäule. Die Kraft wird von den Rippen oder Noppen
auf die Haut und über das Bindegewebe auf die Muskulatur und die Wirbel übertragen.
Es kommt zu einer Bindegewebsverschiebung. Dadurch entsteht zusätzlich eine leichte
Bindegewebsmassage.
[0007] Zur Verbesserung der Kraftübertragung in der Nackengegend ist es zweckmäßig, ein
keilförmiges Kissen zur Unterlage im Halswirbelbereich vorzusehen.
[0008] Bei Ausbildung der Auflage als Rückenlehne eines Sitzes können die Rippen oder Noppen
bei einer daraufsitzenden Person vom Lendenwirbelbereich ab nach oben in Richtung
auf den Kopf zeigen. Diese Ausführung eignet sich besonders als Autositz. Die Rippen
oder Noppen wirken bei dieser Ausbildung als Stütze, so daß das Gewicht des Oberkörpers
nicht auf das Gesäß, sondern gleichmäßig über den Rücken auf den Sitz übertragen wird.
Bei Verwendung dieser Ausbildung als Autositz kann es beim Abstützen gegen das Lenkrad
zu einer Erhöhung der Druckkraft gegen die Lehne und somit über die Rippen oder Noppen
zu einer weiteren Entlastung der Wirbelsäule kommen. Je weiter die Rückenlehne in
die Liegeposition gebracht wird, um so mehr wird die Wirbelsäule gestreckt.
[0009] Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die Auflage als auswechselbarer
Einsatz im Hauptliegebereich einer Bettmatratze ausgebildet sein.
[0010] Es kann zweckmäßig sein, die Auflage mit einem elastischen Überzug zu versehen.
[0011] Die Erfindung ist nachfolgend anhand einiger in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 Ausschnitte zweier Auflagen nach der Erfindung,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Auflage nach den Fig. 1 oder 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer Auflage gemäß Fig. 1 oder 2 mit einer daraufliegenden
Person,
Fig. 5 eine Bettmatratze mit einer Auflage nach der Erfindung und
Fig. 6 und 7 eine Ausbildung einer Auflage nach der Erfindung als Rückenlehne eines
Sitzes.
[0013] In der Fig. 1 ist ein Formkörper'1 aus dauerelastischem Schaumstoff, beispielsweise
Schaumgummi, dargestellt, der mit Rippen 2 versehen ist, die teilweise schräg zur
Längsachse 3 der Auflage liegen.
[0014] Aus der Fig. 2 geht hervor, daß bei dieser Ausführung ein Formkörper 4 vorgesehen
ist, der mit einer Vielzahl von Noppen 5 versehen ist. Die Noppen 5 bilden Noppenreihen.
Jede Noppenreihe bildet mit der Längsachse 6 einen Winkel. Dieser Winkel ist bei einem
Teil der Noppenreihen ungleich 90°, so daß also ein Teil der Noppenreihen schräg zur
Längsachse 6 liegt.
[0015] In der Fig. 3 sind die Rippen 2 oder Noppen 5 voll ausgezogen in der unbelasteten
Ausgangsposition dargestellt. Die aufgrund des Körpergewichtes sich ergebende Lage
der Rippen 2 oder Noppen 5 ist gestrichelt gezeichnet. Das Körpergewicht wirkt dabei
in Richtung der in der Fig. 3 eingezeichneten Pfeile. Für die rechten Rippen oder
Noppenreihen2, 5 ist dabei der Winkel eingezeichnet, um den diese Rippen oder Noppenreihen
durch das Körpergewicht aus ihrer Ausgangslage herausgelenkt werden.Dadurch ergibt
sich eine auf die Wirbelsäule einer aufliegenden Person einwirkende Streckkraft.
[0016] Die Fig. 4 zeigt eine auf der Auflage 1, 4 aufliegende Person, die durch ihr Eigengewicht
eine in Richtung der Pfeile in Fig. 4 wirkende Zugkraft auf die Wirbelsäule mit Hilfe
der Rippen oder Noppen 2, 5 erzeugt. Diese Zugkraft wird durch ein keilförmiges Kissen
7 als Unterlage im Halswirbelbereich noch verstärkt.
[0017] Aus der Fig. 4 geht hervor, daß die auf die Wirbelsäule einwirkende Zugkraft dadurch
gebildet wird, daß bei Ausbildung der Auflage als Liege bei einer aufliegenden Person
die Rippen oder Noppen 2, 5 im Gesäßbereich schräg in Richtung auf den Beinbereich
zeigen, im Lendenwirbelbereich 8 etwa senkrecht zur Längsachse ) der Auflage verlaufen
und im Rückenbereich auf den Kopf zeigen.
[0018] Die Fig. 5 zeigt eine Bettmatratze 8, die eine Auflage 1 nach Fig. 1 oder 4 nach
Fig. 2 als auswechselbaren Einsatz im Hauptliegebereich aufweist. Die Auflage kann
dabei gegen eine ebene Auflage 9 ausgetauscht werden.
[0019] Bei der Ausbildung einer mit Rippen oder Noppen versehenen Auflage als Rückenlehne
eines Sitzes gemäß Fig. 6, z.B. eines Autositzes, zeigen die Rippen oder Noppen 10
bei einer auf dem Sitz sitzenden und an die Rückenlehne 11 angelehnten Person vom
Lendenwirbelbe- reich ab nach oben in Richtung auf den Kopf ,sie stehen also schräg
zur Längsachse 13. in der in Fig. 6 dargestellten Position, in der die Rückenlehne
11 leicht nach hinten geneigt ist, entsteht beim Anlehnen und besonders beim Abstemmen
gegen das Lenkrad 12 eine Entlastung der Bandscheiben.
[0020] In der in Fig. 7 dargestellten Liegeposition des Sitzes ist die Wirkung der Rippen
oder Noppen 10 ähnlich wie diejenige der Rippen oder Noppen 2, 5 bei den Auflagen
gemäß Fig. 1 und 2. Die Zugkraft wird von den Rippen oder Noppen 10, die Gegenkraft
jedoch von der Abstützung am Gesäß und von den Oberschenkeln übernommen.
[0021] Wesentlich für die Erfindung ist, daß durch das eigene Körpergewicht a.n den Rippen
oder Noppen der insbesondere einstückig ausgebildeten Auflage Winkelhebel entstehen,
die die Übertragung einer Zugkraft auf den Körper der aufliegenden oder sitzenden
Person bewirken, sofern sie vom Körper belastet werden. Aufgrund der bei den Beispielen
gemäß den Fig. 1 bis 4 kopfwärts und fußwärts zeigenden, schräg stehenden Rippen oder
Noppen wird die Zugkraft im Scheitelpunkt, der im Bereich der Lendenwirbelbeuge liegt,
geteilt. Die als Matte ausgebildete-Auflage gemäß den Fig. 1 bis 4 ist vor allem für
den häuslichen Gebrauch geeignet, weil sie vom Benutzer jederzeit ohne Einstellarbeit
benutzt werden kann. Die Auflage wird vorzugsweise etwas breiter als der Körper der
aufliegenden Person und beispielsweise 8 cm hoch ausgebildet. Damit ist kein großer
Platzbedarf erforderlich.
[0022] Die in der Fig. 5 dargestellte Matratze kann mit einem elastischen Spannbettuch überzogen
werden.
1. Auflage für eine liegende oder eine sitzende Person, bestehend aus einem Formkörper
aus dauerelastischem Wrkstoff, dadurch gekennzeichnet , daß der Formkörper (1, 4,
11) auf seiner Auflageseite mit Rippen oder Noppen (2, 5, 10) versehen ist, von denen
mindestens ein Teil schräg zur-Längsachse (3, 6, 13) der Auflage (1, 4, 11) liegt.
2. Auflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung als Liege bei
einer aufliegenden Person die Rippen oder Noppen (2, 5) im Gesäßbereich schräg in
Richtung auf den Beinbereich zeigen, im Lendenwirbelbereich (8) etwa senkrecht zur
Längsachse (3, 6) der Auflage (1, 4) verlaufen und im Rückenbereich auf den Kopf zeigen.
3. Auflage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß ein keilförmiges Kissen
(7) zur Unterlage im Halswirbelbereich vorhanden ist.
4. Auflage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß bei Ausbildung
als Rückenlehne (11) eines Sitzes die Rippen oder Noppen (10) bei einer daraufsitzenden
Person vom Lendenwirbelbereich ab nach oben in Richtung auf den Kopf zeigen.
5. Auflage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß sie aus
einem Stück besteht.
6. Auflage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß sie als
auswechselbarer Einsatz im Hauptliegebereich einer Bettmatratze (8) ausgebildet ist.