[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bürstenanordnung für dynamoelektrische Maschinen
zur Uebertragung von Strom von einer feststehenden Bürstenbrücke über Bürsten auf
einen rotierenden Kontaktteil, mit feststehenden und mit der Bürstenbrücke mechanisch
und elektrisch verbundenen Bürstentaschen zur Aufnahme und radialen Führung der Bürsten,
wobei die Bürsten zu Kontroll- und Erneuerungszwecken bei laufender Maschine und unter
Spannung entfernbar sind. Eine Bürstenanordnung dieser Art ist beispielsweise aus
der US-PS 3,387,155 bekannt.
[0002] Mit immer grösser werdenden Maschineneinheiten, insbesondere bei Turbogeneratoren
und Hydrogeneratoren, kommt dem ununterbrochenen Betrieb eine vorrangige Bedeutung
zu. Besitzen solche Maschinen Bürstenapparate, dann ist ein Stillsetzen allein zum
Zweck der Bürstenkontrolle oder zum Auswechseln abgelaufener Bürsten unerwünscht,
da ein jeder Stillstand mit einem beträchtlichen Produktionsausfall verbunden ist.
Aus diesem Grunde wurden in der jüngsten Vergangenheit verschiedene Bürstenhalteranordnungen
geschaffen, die ein Auswechseln der Bürsten bei laufender und unter Spannung stehender
Maschine ermöglichen.
[0003] Bei einigen von diesen bekannten Anordnungen wird jeweils eine Bürste mit zugehöriger
Führungstasche und dem Druckmechanismus, der die Bürste gegen den rotierenden Kontaktteil
(Schleifring, Kommutator) presst, vom feststehenden Kontaktteil, der Bürstenbrücke
oder den Bürstenlinealen abgetrennt. Mit der mechanischen Trennung wird auch die elektrische
Verbindung unterbrochen. Steckbürstenhalter dieser Art sind beispielsweise in der
US-PS 3,466,481 und der CH-PS 504 797 beschrieben und dargestellt. Während bei diesen
Ausführungen jeweils nur einzelne Bürsten zusammen mit den zugehörigen Führungstaschen
bzw. Druckmechanismen ausgewechselt werden können, sehen andere bekannte Anordnungen
vor, mehrere Bürsten mit ihren Führungstaschen und Federanordnungen zu einer Baueinheit
zusammenzufassen, die als Ganzes abnehmbar ist.
[0004] Wesentliches Merkmal all dieser Ausführungen ist, dass nicht nur die Bürste, auf
die es allein ankommt, sondern auch die Bürstenführungselemente (Bürstentaschen),
der Druckapparat (Feder) und die Befestigungsmittel zu einer "Bürstenhalter-Steckeinheit"
zusammengefasst werden, die bei laufender Maschine abziehbar ist. Ein Vorteil der
Steckeinheiten mit mehreren Bürsten ist eine beträchtlich schnellere Kontrolle und
ein schnellerer Austausch abgelaufener Kohlen, was insbesondere bei Grossmaschinen
mit bis 100 und mehr Bürsten eine wesentliche Rolle spielt.
[0005] Bei hochtourigen dynamoelektrischen Maschinen, insbesondere Turbogeneratoren, Turboerregern
und Unipolarmaschinen, ist eine wesentliche Forderung an die Bürstenapparate, dass
die die Bürste führende Bürstenhaltertasche sehr vibrationssteif ausgebildet und starr
mit dem ruhenden Teil, der Bürstenbrücke verbunden sein muss. Dies erfordert bei den
bekannten Steckeinheiten, insbesondere bei solchen mit mehreren Bürsten, eine extrem
steife Konstruktion und eine kräftige Befestigungsmechanik. Die Steckeinheiten werden
dadurch zwangsläufig voluminös, schwer und unbequem in der Handhabung. Zudem beschneidet
der von ihnen eingenommene Raum die für die Kühlluftführung notwendigen Strömungsquerschnitte.
Besonders gravierend fällt der Raumbedarf solcher Steckeinheiten bei grossen Turbogeneratoren
ins Gewicht, wo sich die erforderliche Anzahl Bürsten auf den durch andere Rahmenbedingungen
begrenzten Schleifringen kaum mehr unterbringen lassen.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bürstenanordnung zu schaffen, die sich durch geringen
Platzbedarf bei hoher Steifigkeit auszeichnet und bequem handhabbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Bürstenanordnung der eingangs genannten Gattung dadurch
gelöst, dass erfindungsgemäss die Bürstentaschen ein integraler Bestandteil der feststehenden
Bürstenbrücke sind, die das Bürstenlineal bilden, während die Bürsten auf Bürstentragelementen,
die gleichzeitig Träger der Federn zum Anpressen der Bürsten an den rotierenden Kontaktteil
sind, in radialer Richtung beweglich angeordnet sind, und die aus Bürste(n) und dem
Bürstentragelement bestehende Baugruppe in die feststehenden Bürstentaschen einschiebbar,
in der eingeschobenen Betriebsstellung arretierbar und gleichzeitig über eine Kontaktanordnung
mit den Bürstentaschen elektrisch verbindbar ist.
[0008] Der Vorteil der Erfindung ist insbesondere darin zu sehen, dass nur das zu kontrollierende
und/oder auszuwechselnde Bauteil, nämlich die Bürste, und möglichst wenig zusätzliche
Bauteile von der Bürstenbrücke getrennt werden müssen, während diejenigen Bauteile,
welche im wesentlichen die Steifigkeit der gesamten Bürstenanordnung bestimmen, in
ihrer starren Verbindung mit der Maschine belassen werden. Damit reduzieren sich auch
Gewicht und Dimension der während des Betriebes der Maschine und unter Spannung stehenden
aus- bzw. einfahrbaren Bauteile, was deren Handhabung .bequemer und damit auch sicherer
macht. Vorteilhaft ist ferner der gegenüber dem Bekannten geringere Platzbedarf, da
die Bürstenbrücke als steifer Kastenträger ausgebildet werden kann. Dies ermöglicht
einerseits die Unterbringung einer grösseren Anzahl von Bürsten, andererseits aber
auch eine gezielte Führung der Kühlluft.
[0009] Gemäss der Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes nach Anspruch 2 weist das Bürstentragelement
einen oder mehrere, mit der bzw. den Bürsten zusammenwirkende Anschläge zur Begrenzung
der Radialbewegüng der Bürste sowohl in der eingefahrenen Betriebsstellung als auch
in der ausgefahrenen Servicestellung auf.
[0010] Die Anschläge sind dabei gemäss der im Anspruch 3 definierten' Weiterbildung derart
angeordnet und ausgebildet, dass die Bürste in der ausgefahrenen Stellung so positioniert
ist, dass diese mit dem Bürstentragelement in die Bürstentasche(n) eingeführt werden
kann, und die Anschlag- bzw. Führungselemente die Bürste(n) nach dem Einfahren und
dem Abheben vom Endanschlag so freigeben, dass die Bürste(n) nicht mehr am Bürstentragelement
sondern in der Bürstentasche geführt wird.
[0011] Nach Anspruch 4 sind die Bürstentragelemente plattenförmig ausgebildet und an dem
dem rotierenden Kontaktteil zugewandten Ende mit einer den Bürsten entsprechenden
Anzahl von fingerartigen Fortsätzen versehen, welche in die Bürstentaschen hineinreichen.
Die Bürstentragelemente sind dabei in radial verlaufenden Schlitzen in den Bürstentaschen
bzw. der Bürstenbrücke geführt (Anspruch 5).
[0012] Gemäss Anspruch 6 sind zur Arretierung der Bürste(n) und Bürstentragelement umfassenden
Baugruppe die Bürstentragelemente mit einer Sperrklinke versehen, die mit einem auf
der Aussenseite der Bürstentasche angeordneten Nocken oder Ausnehmung so zusammenwirkt,
dass diese in der eingefahrenen Betriebsstellung sicher und, nur durch gewollten äusseren
Eingriff lösbar, festgehalten wird.
[0013] Während die elektrische Verbindung zwischen Bürste und Bürstentragelement (in an
sich bekannter Weise) durch flexible Verbindungsleitungen erfolgt, ist zur elektrischen
Verbindung zwischen Bürstentragelement und Bürstentasche bzw. Bürstenlineal gemäss
Anspruch 6 eine Steckkontaktanordnung vorgesehen, wobei das eine Kontaktteil auf dem
Bürstentragelement, das andere Kontaktteil an der Bürstentasche angeordnet, vorzugsweise
einstückig mit diesem ausgebildet ist.
[0014] Nach Anspruch 8 weisen die Bürsten eine Kopfarmatur auf, die auf der dem Bürstentragelement
zugewandten Seite mit einem oder mehreren Vorsprüngen versehen ist, welche in radial
verlaufende Ausnehmungen im Bürstentragelement eingreifen. Der maximale radiale Hub
der Bürste kann dabei durch die Länge der Ausnehmung (Anspruch 9) oder durch entsprechende
Wahl der Länge der flexiblen Verbindungsleitung zwischen Bürste und Bürstentragelement
(Anspruch 10) bestimmt werden.
[0015] Bei einer im Anspruch 11 gekennzeichneten alternativen Ausführungsform sind die Bürsten
gleichfalls mit einer Kopfarmatur versehen, die auf der dem Bürstentragelement zugewandten
Seite mit Vorsprüngen versehen ist, welche Vorsprünge das Bürstentragelement vorzugsweise
seitlich umfassen. Zur Begrenzung des radialen Hubes der Bürste sind entweder die
kontaktteilseitigen Enden der Bürstentragelemente mit Anschlagkanten, die mit den
den Vorsprüngen der Kopfarmatur zusammenwirken, versehen (Anspruch 12)
., oder es bestimmt die Länge der flexiblen Verbindungsleitung zwischen Bürste und
Bürstentragelement den maximalen radialen Hub der Bürste.
[0016] Bei plattenförmigen Bürstentragelementen ist es vorteilhaft, wenn gemäss Anspruch
13 die Federn zur Anpressung der Bürste an den rotierenden Kontaktteil unter Zwischenschaltung
einer Federtragplatte auf dem Bürstentragelement befestigt sind, wobei die Federtragplatte
das kontaktteilseitige Ende des Bürstentragelements seitlich überragt und von den
Vorsprüngen der Kopfarmatur umfasst wird. Dies vereinfacht die Bearbeitung des Bürstentragelements
und ermöglicht die Verwendung unterschiedlicher Bürsten- und/oder Kopfarmaturtypen,
indem allein die Federtragplatte den jeweiligen Verhältnissen angepasst werden muss.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes nach Anspruch
14 sind im kontaktteilseitigen Abschnitt seitliche Ausnehmungen mit einer Länge kleiner
als die radiale Höhe der Vorsprünge der Kopfarmatur vorgesehen. Durch diese Ausnehmungen
lässt sich die Bürste (im ausgebauten Zustand des Bürstentragelementes) schräg ein-
bzw. ausfahren. Eine Verbreiterung am kontaktteilseitigen Ende der Federtragplatte
begrenzt den radialen Hub der Bürste sowohl beim Einbau als auch während des Betriebes
gegen Abnützung über ein maximal zulässiges Mass hinaus.
[0018] Zur gefahrlosen Handhabung des Bürstentragelements ist nach Anspruch 15 dessen dem
rotierenden Kontaktteil abgewandtes Ende mit einem isolierten Handgriff versehen oder
als solcher ausgebildet. Der Handgriff ist zusätzlich durch eine Isolierplatte abgeschirmt.
Auch das Betätigungsorgan für die Arretierung des Bürstentragelements ist elektrisch
isoliert und reicht durch die Isolierplatte hindurch (Anspruch 16).
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes dargestellt sind, näher erläutert.
[0020] In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine perspektive Darstellung einer Bürstenanordnung für dynamoelektrische Maschinen
in stark vereinfachter Form,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Bürstentragelement,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Bürstentragelement gemäss Fig. 2 längs deren Linien
A-A,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch ein Bürstentragelement gemäss Fig. 2 längs deren Linien
B-B,
Fig. 5 einen Radialschnitt durch die Bürstenanordnung gemäss Fig. 1 mit eingesetztem
Bürstentragelement,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Bürste mit Kopfarmatur, wobei die Kopfarmatur
mit nach innen gebogenen Vorsprüngen versehen ist,
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel einer Bürste mit einer Kopfarmatur, die paarig angeordnete,
nach innen weisende hakenartige Vorsprünge aufweist,
Fig. 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Bürste, deren Kopfarmatur einen mittig
angeordneten, nach innen weisenden hakenartigen Vorsprung aufweist.
[0021] In der vereinfachten Darstellung der Schleifringpartie einer dynamoelektrischen Maschine
gemäss Fig. 1 ist mit 1 der rotierende Kontaktteil (Schleifring oder Kommutator) bezeichnet.
Die Seitenwangen 2 der Bürstenbrücke sind auf einer Fundamentplatte 3 elektrisch isoliert
verankert. Zwischen den Bürstenbrückenwangen 2 sind Bürstenlineale 4 starr befestigt.
Das Bürstenlineal 4 ist als Kastenträger ausgebildet. Die axial verlaufenden Seitenwände
sind durch Stege 5 distanziert, so dass Bürstentaschen 6 gebildet sind.
[0022] Die Stege 5 weisen je einen Schlitz 7 auf, dessen Tiefe etwa der halben Steghöhe
entspricht. Die nach aussen weisenden Kanten der Bürstentaschen sind zur Erleichterung
des Einfahrens der Bürsten abgerundet (Fig. 4, Positionen 4' und 5').
[0023] Fig. 2 zeigt eine Steckeinheit für mehrere Bürsten. Die Steckeinheit umfasst eine
Platte 8 mit mehreren fingerförmigen Fortsätzen 8' entsprechend der Anzahl der Bürsten.
Die Fortsätze 8' ragen in die Bürstentaschen 6 hinein und liegen an der in Drehrichtung
des rotierenden Kontaktteils 1 gesehen auflaufenden Wandung der Bürstentasche 6 an
(Fig. 4). Auf der Platte 8 sind Rollbandfedern 9 unter Zwischenschaltung von Federtragelementen
10 mittels Nieten 11 befestigt. Am unteren, d.h. kontaktteilseitigen Abschnitt sind
die Federtragelemente 10 beidseitig mit Ausnehmungen 12 versehen, die Enden der Federtragelemente
10 sind durch Mitaufnieten eines Anschlagplättchens 13 verbreitert. Wie aus der Schnittdarstellung
der Fig. 4 und der Ansicht nach Fig. 6 hervorgeht, besitzen die Bürsten 14 eine Kopfarmatur
15 aus Kupferblech, die an der Bürste 14 elektrisch leitend befestigt ist. Die Kopfarmatur
15 weist auf der dem Federtragelement 10 zugewandten Seite Vorsprünge 16 auf, deren
Enden aufeinanderzugebogen sind. Diese Vorsprünge umfassen das Federtragelement 10
seitlich. Die Breite der Vorsprünge 16 ist grösser als die Länge der Ausnehmungen
12. Durch schräges Einführen lässt sich die Bürste auf das Federtragelement 10 aufschieben
(und wieder abziehen). Die elektrische Verbindung zwischen Bürste 14 und der Bürstentragplatte
8 erfolgt durch Bürstenlitzen 17, die einerseits an der Kopfarmatur 15, andererseits
an der Bürstentragplatte 8 befestigt sind. Die Bürstentragplatte 8 ist am oberen Ende
als isolierter Handgriff 18 ausgebildet (Fig. 2). Zusätzlich ist der isolierte Handgriff
18 vom restlichen Bürstentragelement durch eine Isolierplatte 19 abgeschirmt, die
gleichzeitig als Schutz gegen Berührung der Bürstenlitzen und die Bürstenlineale dient.
Auf diese Weise wird ein gefahrloses Einführen bzw. Ausfahren der Steckeinheit im
Betrieb und unter Spannung ermöglicht.
[0024] Die elektrische Verbindung zwischen dem Bürstentragelement 8 und dem Bürstenlineal
4 erfolgt,wie in Fig. 4 veranschaulicht, durch eine Steckkontaktanordnung. Der eine
Kontaktteil umfasst federnde Kontaktlamellen 20, die unter Zwischenschaltung eines
leitenden Distanzstückes 21 auf dem Bürstentragelement 8 befestigt sind. Den anderen
Kontaktteil bildet das Bürstenlineal 4 selbst.
[0025] Die mechanische Arretierung der Steckeinheit in der Bürstenbrücke erfolgt durch eine
auf der den Bürsten abgewandten Seite des Bürstentragelements 8 gelagerte, durch eine
Blattfeder 22 vorgespannte Sperrklinke 23 (Fig. 5). Die Sperrklinke weist einen isolierten,
durch die Isolierplatte 19 hindurchreichenden Betätigungshebel 24 auf. Die Klinke
greift in eine Ausnehmung 25 im Bürstenlineal 4 ein. In Abhängigkeit von der axialen
Länge der Bürstentragelemente . 8 sind zwei oder mehrere Arretierungen vorgesehen.
[0026] Der Erfindungsgegenstand ist selbstverständlich nicht auf das in den Figuren 1 bis
6 Dargestellte beschränkt. So können beispielsweise die Federtragelemente 10 entfallen,
und die Federn 9 direkt auf dem Bürstentragelement 8 befestigt werden.
[0027] Auch sind Bürsten mit anderen Kopfarmaturen 15 möglich, z.B. solche, wie sie in den
Figuren 7 und 8 beispielsweise dargestellt sind. So weist die Bürste nach Fig. 7 eine
Kopfarmatur 15' auf, die mit hakenartigen Vorsprüngen 26 versehen ist. Die Vorsprünge
sind auf der dem Bürstentragelement 8 zugewandten Seite der Bürste angeordnet und
weisen in Richtung des rotierenden Kontaktteils 1. Die hakenartigen Vorsprünge 26
greifen in Richtung des rotierenden Kontaktteils verlaufende parallele Schlitze im
Bürstentragelement oder (bei Verwendung eines Federtragelements) im letzteren ein
(in der Zeichnung nicht dargestellt). Die Länge der Schlitze entspricht dabei dem
maximalen Hub der Bürste. Zusätzliche Anschlagmittel sind dabei entbehrlich. Als Feder
für die Anpressung der Bürste kann vorzugsweise eine Rollbandfeder Verwendung finden.
[0028] Auch bei der in Fig. 8 dargestellten Variante greift ein hakenartiger Vorsprung 26'
der Kopfarmatur 15" der Bürste 14 in einen in Richtung des rotierenden Kontaktteils
1 verlaufenden Schlitz 28 mit einer Länge, die dem maximalen Hub der Bürste entspricht,
ein.
[0029] In Abwandlung zu den bisher beschriebenen Ausführungen ist in Fig. 8 die Feder für
die Anpressung der Bürste an den rotierenden Kontaktteil als Drehfeder 9' ausgebildet.
Sie stützt sich einerseits an der Kopfarmatur 15", andererseits an dem nach innen
umgebogenen Ende 27 des Federtragelements 10' ab.
[0030] Allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen gemeinsam sind folgende Eigenschaften:
Die Verbindung zwischen Bürste und Bürstentragelement ist so beschaffen, dass die
Bürste in Radialrichtung, und zwar auch im ausgefahrenen Zustand, sich nicht über
eine Endstellung hinaus bewegen kann. Diese Endstellung entspricht im eingefahrenen
Zustand der maximal zulässigen Bürstenabnützung.
[0031] Die Bürste ist am Bürstentragelement so positioniert, dass die Bürste ohne zu verkanten
in die Bürstentasche eingefahren werden kann. Erleichtert wird das Einfahren der Bürsten
ferner durch die abgerundeten Kanten der Bürstentaschen.
[0032] Die Bürste wird beim Einfahren im Moment des Kontaktes mit dem rotierenden Kontaktteil
und beim Abheben vom Endanschlag so freigegeben, dass die Bürste nicht mehr am Bürstentragelement
bzw. Federtragelement sondern in der Bürstentasche geführt wird.
[0033] .Darüber hinaus ist die Handhabung der Bürstensteckeinheit bei laufender und unter
Spannung stehender Maschine gefahrlos. Die Mittel zur Arretierung der Steckeinheit
im Betrieb und deren Deblockierung zu Inspektions- und Erneuerungszwecken sind einfach
im Aufbau. Gleiches gilt für die Uebertragung des Stromes vom Bürstenlineal zum Bürstentragelement.
[0034] Der Erfindungsgegenstand erfordert keine gänzlich neukonzipierte Bürsten- und/oder
Kopfarmaturen, da praktisch nur die Kopfarmatur herkömmlicher Bürsten geringfügig
modifiziert werden muss.
B e z e i c h n u n g s l i s t e
[0035]
1 rotierender Kontaktteil (Schleifring, Kommutator)
2 Bürstenbrückenwange
'3 Fundamentplatte
4 Bürstenlineal
5 Steg
6 Bürstentasche
7 Schlitz in den Stegen 5
8 Bürstentragelement
8' fingerförmiger Fortsatz des Bürstentragelements 8
9 Rollbandfeder
9' Drehfeder
10 Federtragelement
10' Federtragelement mit abgewinkeltem Ende
11 .Nieten
12 Ausnehmung im Federtragelement 10
13 Anschlagplättchen
14 Bürste
15 15' Kopfarmaturen der Bürste 14 15"
16 nach innen umgebogene Vorsprünge der Kopfarmatur 15
17 Bürstenlitze
18 isolierter Handgriff
19 Isolierplatte
20 federnde Kontaktlamellen
21 Distanzstück
22 Blattfeder
23 Sperrklinke
24 Betätigungshebel
25 Ausnehmung im Bürstenlineal 4
26 hakenartiger Vorsprung der Kopfarmatur 15'
26' hakenartiger Vorsprung der Kopfarmatur 15"
27 oberes umgebogenes Ende des Federtragelements 10'
28 Schlitz im Federtragelement 10'
1. Bürstenanordnung für dynamoelektrische Maschinen zur Uebertragung von Strom von
einer feststehenden Bürstenbrücke über Bürsten auf einen rotierenden Kontaktteil,
mit feststehenden und mit der Bürstenbrücke mechanisch und elektrisch verbundenen
Bürstentaschen zur Aufnahme und radialen Führung der Bürsten, wobei die Bürsten zu
Kontroll- und Erneuerungszwecken bei laufender Maschine und unter Spannung entfernbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstentaschen (6) ein integraler Bestandteil
der feststehenden Bürstenbrücke (2,4) sind, die das Bürstenlineal (4) bilden, während
die Bürsten (14) auf Bürstentragelementen (8), die gleichzeitig Träger der Federn
(9, 9') zum Anpressen der Bürsten (14) an den rotierenden Kontaktteil (1) sind, in
radialer Richtung beweglich angeordnet sind, und die aus Bürste(n) (14) und dem Bürstentragelement
(8) bestehende Baugruppe in die feststehenden Bürstentaschen (6) einschiebbar, in
der eingeschobenen Betriebsstellung arretierbar und gleichzeitig über eine Kontaktanordnung
(20) mit den Bürstentaschen (6) elektrisch verbindbar ist.
2. Bürstenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstentragelement
(8) einen oder mehrere mit der Bürste (14) zusammenwirkende Anschläge (13) zur Begrenzung
der Radialbewegung der Bürste (14) sowohl in der eingefahrenen Betriebsstellung als
auch in der ausgefahrenen Servicestellung aufweist.
3. Bürstenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürste (14)
eine Kopfarmatur (15, 15', 15") aufweist, die mit Vorsprüngen (16, 26, 26') versehen
ist, welche Vorsprünge mit den Anschlägen (13) zusammenwirken und gleichzeitig die
Bürste (14) ausserhalb der eingefahrenen Betriebsstellung führen.
4. Bürstenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bürstentragelemente (8) plattenförmig ausgebildet und an dem dem rotierenden Kontaktteil
(1) zugewandten Ende mit fingerförmigen Fortsätzen (8') entsprechend der Anzahl der
Bürsten (14) versehen sind, welche Fortsätze in die Bürstentaschen (6) hineinreichen.
5. Bürstenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstentragelemente
(8) in Schlitzen (7) in den Bürstentaschen (6) bzw. den Bürstenlinealen (4) geführt
sind.
6. Bürstenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Arretierung der Bürste(n) (14) und Bürstentragelement (8) umfassenden Baugruppe
das Bürstentragelement (8) mit einer Sperrklinke (23) versehen ist, die mit einem
auf der Aussenseite der Bürstentasche (6) angeordnetem Nocken oder einer Ausnehmung
(23) zusammenwirkt.
7. Bürstenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
zur elektrischen Verbindung zwischen dem Bürstentragelement (8) und der Bürstentasche
(6) bzw. dem Bürstenlineal (4) ein Steckkontakt vorgesehen ist, wobei das eine Kontaktteil
(20) auf dem Bürstentragelement (8) und das andere Kontakt-. teil an der Bürstentasche
bzw. dem Bürstenlineal angeordnet, vorzugsweise einstückig mit diesem ausgebildet
ist.
8. Bürstenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bürsten (14) eine Kopfarmatur (15', 15") aufweisen, die auf der dem Bürstentragelement
(8) zugewandten Seite mit einem oder mehreren hakenartigen Vorsprüngen (26, 26') versehen
ist, welche in radial verlaufende Ausnehmungen (28) im Bürstentragelement eingreifen.
9. Bürstenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Begrenzung
des Schlitzes (28) mit dem oder den Vorsprüngen (26, 26') der Kopfarmatur (15', 15")
im Sinne eines Anschlages zur Hubbegrenzung der Bürste (14) zusammenwirkt.
10. Bürstenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürste (14)
bzw. deren Kopfarmatur (15', 15") mit dem Bürstentragelement (8) durch eine flexible
Verbindungsleitung (17) elektrisch verbunden ist, und die Länge der Verbindungsleitung
den maximalen radialen Hub der Bürste (14) bestimmt.
11. Bürstenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bürste (14) eine Kopfarmatur (15) aufweist, die auf der dem Bürstentragelement
(8) zugewandten Seite mit Vorsprüngen (16) versehen ist, welche das Bürstentragelement
(8) umfassen, und dass Mittel (13) zur Hubbegrenzung der Bürste (14) vorgesehen sind.
12. Bürstenanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Hubbegrenzung
der Bürste (14) das kontaktteilseitige Ende des Bürstentragelements (8) bzw. dessen
fingerförmige Fortsätze (8') Anschlagkanten (13) aufweisen, welche mit den Vorsprüngen
(16) der Kopfarmatur (15) der Bürste (14) zusammenwirken.
13. Bürstenanordnung nach Anspruch 4 und 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass
die Feder (9) zur Anpressung der Bürste (14) an den rotierenden Kontaktteil (1) unter
Zwischenschaltung eines Federtragelements (10) auf dem Bürstentragelement (8) befestigt
ist, wobei das Federtragelement das Bürstentragelement seitlich überragt und von den
Vorsprüngen (16) der Kopfarmatur (15) umfasst wird.
14. Bürstenanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im kontaktteilseitigen
Abschnitt des Federtragelements (10) seitliche Ausnehmungen (12) mit einer Länge kleiner
als die radiale Höhe der Vorsprünge (16) der Kopfarmatur (15) vorgesehen sind.
15. Bürstenanordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zur gefahrlosen Handhabung des Bürstentragelements (8) dessen dem rotierenden
Kontaktteil (1) abgewandtes Ende mit einem isolierten Handgriff (18) versehen oder
als solcher ausgebildet ist.
16. Bürstenanordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der isolierte
Handgriff (18) durch eine Isolierplatte (19) abgeschirmt ist, wobei durch die Isolierplatte
gleichfalls das Betätigungsorgan (24) für die Arretierung des Bürstentragelements
(8) hindurchreicht und zumindest am herausragenden Ende elektrisch isoliert ist.