(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung oder vollständigen Beseitigung
der Schleif- oder Kratzspuren auf der Oberfläche eines mit einer dünnen metallischen,
vorzugsweise aus Aluminium bestehenden Schicht überzogenen Aufzeichnungsträgers, bei
dem auf der Oberfläche eine 2 nm bis 1000 nm starke Schicht von gesättigten Metallseifen,
von ungesättigten Metallseifen oder von Mischungen derselben aufgebracht wird.
Die Metallseife wird dabei aus einer Stearate, Palmitate, Oleate, Linoleate, Resinate,
Laurate, Naphtenate, Tallate und dergleichen enthaltenden Gruppe ausgewählt.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung oder vollständigen Beseitigung
der Schleif- oder Kratzspuren auf der Oberfläche eines mit einer dünnen metallischen,
vorzugsweise aus Aluminium bestehenden Schicht überzogenen Aufzeichnungsträgers.
[0002] .Beim elektrographischen Aufzeichnungsvorgang auf mit einer Aluminiumschicht überzogenen
Folie oder auf mit einer Aluminiumschicht und einer Lackschicht überzogenem Papier
ist es erforderlich, daß die Schreibelektroden direkten elektrischen Kontakt mit der
Aluminiumschicht haben. Nahezu jedes Aufzeichnungsgerät ist für einen kontinuierlichen
Schreibvorgang entworfen, d. h. es findet immer eine Relativbewegung zwischen den
Schreibelektroden und dem mit Aluminium beschichteten Aufzeichnungsträger statt. Auch
während dieser Relativbewegung muß der elektrische Kontakt zwischen den Elektroden
und dem mit Aluminium beschichteten Aufzeichnungsträger gewährleistet sein, d. h.
die Elektroden schleifen auf der Aluminiumschicht, unabhängig davon, ob gerade geschrieben
wird oder nicht. Dieses Schleifen hinterläßt in den Bereichen, in denen das Aluminium
nicht ausgebrannt, d. h. verdampft wurde, Schleif- oder Kratzspuren, deren Stärke
und Eigenart einmal von der Rauhigkeitsstruktur und den verwendeten Materialien bei
der Herstellung des Aufzeichnungsträgers, zum anderen von der Größe und Anordnung
der einzelnen Elektroden abhängen. Insbesondere bei sehr dünnen Elektroden für qualitativ
hochwertige Aufzeichnungen ergeben sich wegen der relativ hohen Flächenpressung starke
Spuren, die im günstigsten Fall nur optisch unschön sind, im ungünstigsten Fall aber
eine Wiedergabe oder Reproduktion des beschriebenen Aufzeichnungsträgers, beispielsweise
durch Kopieren unmöglich machen.
[0003] Es ist bekannt, daß Gleitmittel auf der Aluminiumschicht die Schleifspuren oder Kratzspuren
mehr oder weniger reduzieren können. Schichten aus öl, Fett, Wachs, aber auch aus
Metalloxiden sind bereits vorgeschlagen worden, wie dies beispielsweise aus den DE
PS 849 609 und den DE AS 1 011 722, 1 014 128 und 1 025 259 im einzelnen entnommen
werden kann.
[0004] Solche Schichten haben sich wegen ihrer Isoliereigenschaften als nicht vorteilhaft
für den Schreibvorgang erwiesen. Entweder sind die Schichten zu dick, dann stellen
sie eine Isolierschicht dar, oder sie sind zu dünn, und damit wirkungslos oder sie
werden dann, wenn sie aus flüssigen Materialien bestehen, nach einer gewissen Zeit
von der Lackschicht und dem Papier aufgenommen. Es ist ferner bekannt, daß Seife für
die Reduzierung der Reibung bei hoher Flächenpressung eines der stabilsten und dabei
billigsten Schmiermittel darstellt.
[0005] Ferner wurde in der Deutschen Patentanmeldung P 30 07 331.5 bereits vorgeschlagen,
während des Bedampfungsvorganges das Aluminium mit einer Fettsäure zu Aluminiumseife
reagieren zu lassen, so daß sich insbesondere auf der Oberfläche eine Seifenschicht
aus Aluminiumoleat als Gleitschicht bildet. Die hohe Wirksamkeit einer solchen Schicht
wurde bereits durch zahlreiche Versuche bestätigt. Allerdings ist Aluminiumseife nicht
wasserlöslich und gemäß dem älteren Vorschlag zudem noch fest in die Aluminiumschicht
eingebaut.
[0006] Falls z. B. für eine nachträgliche andersartige Beschriftung die nicht beschriebenen
Teile des Aufzeichnungsträgers hydrophil sein müßten, könnte diese hydrophobe Aluminiumseife
ohne Beschädigung der nur etwa 30 bis 40 nm dicken Aluminiumschicht nicht entfernt
werden. Auch könnte die Stärke dieser bestenfalls monomolekularen Seifenschicht bei
besonders hoher Belastung zu gering sein.
[0007] Es hat sich durch Untersuchungen unter dem RasterelektronenMikroskop gezeigt, daß
während des Ausbrennvorgangs in einem Elektroerosionsdrucker sich metallisches Aluminium
auf den Stirnflächen der Elektroden ablagert, dort erstarrt und auf den nicht beschriebenen
Stellen des Papiers abge-- rieben werden muß, was besonders starke Kratzspuren hinterläßt.
[0008] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, in einem neuen Verfahren eine Verringerung,
wenn nicht gar eine vollständige Beseitigung dieser Kratz- und Schleifspuren auf der
Oberfläche eines mit einer Aluminiumschicht überzogenen Aufzeichnungsträgers zu erzielen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß nachträglich auf der Oberfläche der
Aluminiumschicht eine etwa 2 bis 1000 nm starke Schicht einer Metallseife aufgebracht
wird. Vorzugsweise nimmt man dabei gesättigte Metallseifen, ungesättigte Metallseifen
oder Mischungen aus gesättigten und ungesättigten Metallseifen. Insbesondere wird
man eine oder mehrere Metallseifen aus der die Stearate, Palmitate, Oleate, Linoleate,
Resinate, Laurate, Naphtenate und dergleichen enthaltenden Gruppen auswählen. Je nach
Verwendungszweck wird man dabei eine hydrophile oder hydrophobe Seife verwenden. Ebenso
wird man je nach Verwendungszweck eine wasserlösliche Seife oder eine wasserunlösliche
Seife verwenden.
[0009] Von ganz besonderem Vorteil ist es aber, wenn man eine Seife verwendet, deren Metallkomponente
Zinn, Zink, Magnesium oder Lithium ist.
[0010] Insbesondere muß darauf hingewiesen werden, daß es besonders günstig ist, wenn die
Metallseife in der Weise aufgebracht wird, daß die natürlichen Unebenheiten, d. h.
die Rauhigkeit der Aufzeichnungsträgeroberfläche im wesentlichen eingeebnet und ausgeglichen
wird.
[0011] Wesentlich ist dabei, daß Metallseifen an sich, wenn auch schlechte, Leiter sind.
Da diese Metallseifen aber bei Temperaturen oberhalb von maximal 200° in jedem Falle
geschmolzen sind, verhalten sie sich bei den hohen, an den Spitzen der Elektroden
auftretenden Temperaturen wie ein Elektrolyt, d. h. sie leiten den elektrischen Strom.
[0012] Dieses neuartige Verfahren hat eine ganze Reihe von Vorteilen. Zunächst sind diese
nachträglich aufgebrachten Seifenschichten sehr leicht herzustellen und können durch
entsprechende Wahl der Metallseife hydrophil oder hydrophob gestaltet werden. Ebenso
können sie abwaschbar oder wasserfest sein. Von ganz besonderem Vorteil ist es aber,
wenn man bei der Auswahl der Metallseife durch entsprechende Wahl der Metallkomponente
der Seife den Schmelzpunkt des Aluminiums günstig beeinflussen kann. Wenn man beispielsweise
eine Seife verwendet, deren Metallkomponente z. B. Zinn, Zink, Magnesium oder Lithium
ist, dann entsteht durch die an den Elektroden auftretenden hohen Temperaturen eine
mehr oder weniger starke Reduktion des Basismetalls und es bildet sich eine eutektische
Legierung aus Aluminium und z.B. Lithium, was zu einer merklichen eutektischen Schmelzpunkterniedrigung
führt. Das normalerweise auf den Elektrodenstirnflächen vom Ausbrennvorgang her haftende,
sehr rasch erstarrende Aluminium könnte länger, vorzugsweise so lange flüssig gehalten
werden, bis es auf den nicht beschriebenen Flächen des Aufzeichnungsträgers abgestreift
ist. Normalerweise erstarrt das Aluminium unmittelbar nach dem Ausbrennvorgang und
muß auf den nicht beschriebenen Flächen abgerieben werden, was Anlaß zu den häßlichen
Schleif- und Kratzspuren war.
[0013] Ferner können diese neuartigen aus Metallseifen bestehenden Schichten zusätzlich
zu einer chemisch gebundenen Seifenschicht gemäß der Deutschen Patentanmeldung P 30
07 331.5 angewendet werden, wodurch die Schleif- und Kratzspuren vollständig entfernt
werden können.
[0014] Ferner lassen sich diese Seifen auch so einsetzen, daß das Reflexionsverhalten der
Aluminiumoberfläche in Richtung auf diffuse Reflexion verändert werden kann. Außerdem
können durch diese Metallseifen einzelne Wellenlängenbereiche aus dem Kontinuum bevorzugt
absorbiert werden.
[0015] Wie die mit den neuartigen Überzügen aus Metallseifen auf der Oberfläche der Aluminiumschicht
von Aufzeichnungsträgern durchgeführten Versuche in geradezu frappierender Weise zeigen,
lassen sich die bisher so störenden Schleif- und Kratzspuren tatsächlich vollkommen
vermeiden, d. h., daß selbst unter starker Vergrößerung keinerlei Schleifspuren mehr
feststellbar sind, unabhängig davon, ob die Seifenschicht auf der Oberfläche nach
dem Druckvorgang verbleibt oder aber im Falle einer wasserlöslichen Seife abgewaschen
wird.
1. Verfahren zur Verringerung oder vollständigen Beseitigung der Schleif- oder Kratzspuren
auf der Oberfläche eines mit einer dünnen metallischen, vorzugsweise aus Aluminium
bestehenden Schicht überzogenen Aufzeichnungsträgers, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberfläche der Schicht eine dünne etwa 2 nm bis 1000 nm starke Schicht
einer Metallseife aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gesättigte Metallseifen,
ungesättigte Metallseifen oder Mischungen derselben verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus der Stearate, Palmitate,
Oleate, Linoleate, Resinate, Laurate, Naphthenate, Tallate und dergleichen enthaltenden
Gruppe ausgewählte Metallseife verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine hydrophile Seife verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine hydrophobe Seife verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, oder 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine wasserlösliche Seife verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine wasserunlösliche
Seife verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seife auf der
Basis von Zinn, Zink, Lithium oder Magnesium verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallseife in der Weise
aufgebracht wird, daß die natürlichen Unebenheiten, d. h. die Rauhigkeit der Aufzeichnungsträgeroberfläche
im wesentlichen eingeebnet und ausgeglichen wird.