[0001] Die Erfindung betrifft eine First- oder Gratabdeckung für mit Dacheindeckungsplatten
eingedeckte Dächer, bestehend aus an der Dachkonstruktion befestigten, den oberen
Abschluß des Firstes oder Grates bildenden Abdeck-Kappen sowie aus zwischen diesen
und den Dacheindeckungsplatten angeordneten Dichtungsstreifen, die einen biegsamen
Träger aufweisen, an dessen Unterseite parallel zu dessen Längsrändern verlaufende,
zusammendrückbare Dichtungskörper aus Schaumstoff angeordnet sind, die sich an die
Oberseite der darunterliegenden Dacheindeckungsplatten anschmiegen.
[0002] Eine solche First- oder Gratabdeckung ist aus der DE-PS 17 84 161 bekannt. Die Dichtungskörper
haben einen rechteckigen bis etwa quadratischen Querschnitt. Im Falle eines Rechteckes
ist die senkrecht zur Oberfläche des Trägers gemessene Höhe geringer als die in der
Ebene des Trägers gemessene Breite. Die Dichtungskörper bilden demgemäß ein flaches
bis quadratisches Band, wie es allgemein bei aus Schaumstoff bestehenden Dichtungsstreifen
der Fall ist. Wie bei den allgemein üblichen Dichtungsstreifen liegen auch die Dichtungskörper
mit ihrer dem Träger abgewandten, breiten Fläche an den Dacheindeckungsplatten an.
Daher ist es möglich, mit den bekannten Dichtungsstreifen nur relativ geringe Unterschiede
in der Breite des Spaltes zwischen Abdeck-Kappe und Dacheindeckungsplatten auszugleichen,
so daß einerseits ein sehr genaues Arbeiten beim Herstellen der Dachabdeckung erforderlich
ist und die Dacheindeckungsplatten nicht zu stark profiliert sein dürfen, damit die
Dichtungskörper aus Schaumstoff die vorhandenen Unterschiede ausgleichen können.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Erst- oder Gratabdeckung
der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß Spalte sehr unterschiedlicher
Breite zwischen den Abdeck-Kappen und den Dacheindeckungsplatten abgedichtet werden
können und insbesondere die Dacheindeckungsplatten auch sehr stark profiliert sein
können, wie es beispielsweise bei manchen Falztonziegeln der Fall ist.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Dichtungskörper einen
sich an den Träger anschließenden ersten Abschnitt mit rechteckigem Querschnitt aufweisen,
dessen Höhe etwa dem kleinsten Abstand zwischen der Abdeck-Kappe und den Dacheindeckungsplatten
gleich ist, und sich an diesen ersten Abschnitt ein im Querschnitt dreieckförmiger
Abschnitt anschließt, dessen Höhe größer ist als das Profil der Dacheindeckungsplatten,
so daß die Dichtungskörper mit einem schneidenartig zulaufenden Abschnitt an den Dacheindeckungsplatten
anliegen.
[0005] Der äußere, im Querschnitt dreieckförmige Abschnitt der Dichtungskörper vermag auch
sehr starken Profiländerungen zu folgen, die sich in kurzem Längenabstand wiederholen,
während der an den Träger angrenzende, erste Abschnitt des Dichtungskörpers eine sichere
Grundabdichtung des Spaltes bis zu den Dacheindeckungsplatten gewährleistet. Auf diese
Weise wird eine deutliche Verbesserung erzielt, die eine universelle Anwendbarkeit
der erfindungsgemäßen First- oder Gratabdeckung bei Dächern jeglicher Art gewährleistet.
Dabei versteht es sich, daß unter "Dacheindeckungsplatten" neben den oben erwähnten
Tonziegeln oder -pfannen jegliche zur Dacheindeckung benutzten, plattenförmigen Bauelemente
aus Beton, Kunststoff, Asbestzement usw. zu verstehen sind.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der erste Abschnitt einen
etwa quadratischen Querschnitt auf, und es ist die Höhe des zweiten Abschnittes gleich
oder größer als die Höhe des ersten Abschnittes. Auf diese Weise lassen sich im Querschnitt
sehr hohe Dichtungskörper erstellen, die an der Basis ausreichend breit sind, um ein
unerwünschtes Abknicken oder sonstige unerwünschten Deformationen des Dichtkörpers
zu vermeiden, ohne daß der Dichtkörper eine übermäßig große Breite zu haben braucht.
[0007] Insbesondere kann der zweite Abschnitt im Querschnitt die Form eines gleichschenkligen
Dreiecks aufweisen, das mit seiner Basis an den ersten Abschnitt anschließt, so daß
sich eine symmetrische Anordnung ergibt, obwohl auch in manchen Fällen unsymmetrische
Anordnungen geeignet sein könnten, bei denen also die von dem zweiten Abschnitt gebildete,
schneidenartige Kante näher zur inneren oder äußeren Seitenfläche des ersten Abschnittes
liegt.
[0008] Die Erfindung hat auch einen Dichtungsstreifen für eine solche Dacheindeckung zum
Gegenstand. Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines solchen Dichtungsstreifens
besteht der Träger aus einem flexiblen Kunststoffband mit einer Breite von etwa 160
mm, und es weisen die an dessen Ränder anschließenden Dichtungskörper eine Breite
von etwa 50 mm und eine Höhe ihres ersten Abschnittes von ebenfalls etwa 50 mm und
eine Gesamthöhe von etwa 115 mm auf. Ein Dichtungsstreifen mit diesen Abmessungen,
die um etwa 10.% schwanken können, ist im wesentlichen für alle vorkommenden Dacheindeckungen
brauchbar und kann daher universell eingesetzt werden.
[0009] Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Kunststoffband des erfindungsgemäßen Dichtungsstreifens
durchsichtig oder wenigstens durchscheinend ist, weil dann die Lage der First- oder
Gratlatte, auf welche der Dichtungsstreifen aufgenagelt wird, stets genau erkennbar
ist, so daß eine besonders einfache und gute Ausrichtung des Dichtungsstreifens in
Bezug auf die First- oder Gratlatte möglich ist.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Dichtungskörper des Dichtungsstreifens
mit einem Akrylharz imprägniert sein. Eine solche Imprägnierung verändert nicht nur
das Eindringen von Feuchtigkeit in den Schaumkunststoff, bei dem es sich insbesondere
um einen Polyurethanschaum handeln kann, sondern es wird die Oberfläche des Dichtungskörpers
auch etwas klebrig, wodurch eine gewisse Haftung zwischen der Oberfläche der Dacheindeckungsplatten
und dem sich anschmiegenden Dichtungskörper erzielt wird, was zu einer besonders guten
Abdichtung führt und verhindert, daß etwa bei starkem Wind der Dichtungsstreifen im
Bereich starker Einbuchtungen der Dachabdeckungsplatten abgehoben wird.
[0011] Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der in der Zeichnung-dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden
Merkmale können bei anderen Ausführungsformen der Erfindung einzeln für sich oder
zu mehreren in beliebiger Kombination Anwendung finden. Es zeigen:
Fig. 1 einen Dichtungsstreifen nach der Erfindung und
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Firstabdeckung nach der Erfindung unter Verwendung
des Dichtungsstreifens nach Fig. 1.
[0012] Der in Fig. 1 dargestellte Dichtungsstreifen umfaßt einen Träger 1 und zwei Dichtungskörper,
die an einer Seite des Trägers 1 angrenzend an dessen Längsränder 3 angeordnet sind.
Der Träger 1 besteht aus einer Folie von 0,7 mm Dicke aus einem schlag-zäh eingestellten
Hart-PVC. Diese Folie ist durchsichtig.
[0013] Die an der Unterseite des Trägers 1 angebrachten Dichtungskörper 2 bestehen aus einem
Polyurethan-Schaumstoff, der mit einem Polyakrylharz imprägniert ist. Im Querschnitt
gesehen weisen die Dichtungskörper einen ersten Abschnitt 4 mit etwa quadratischem
Querschnitt auf, der sich an den Träger 1 anschließt, und einen sich nach außen an
den quadratischen Abschnitt 4 anschließenden, dreieckförmigen Abschnitt. Der dreieckförmige
Abschnitt 5 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gleichschenklig ausgebildet
und schließt mit seiner strichpunktiert angedeuteten Basis 6 an den quadratischen
Abschnitt 4 an. Die Dichtungskörper weisen demnach an ihrem dem Träger 1 abgewandten
Ende eine schneidartige Kante 7 auf.
[0014] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Träger eine Breite B
T von 160 mm, während die Breite B
D der Dichtungskörper jeweils 50 mm beträgt. Die Höhe H
1 des ersten Abschnittes 4 beträgt ebenfalls 50 mm, so daß dieser Abschnitt quadratisch
ist. Die Höhe H
2 des dreieckförmigen Abschnittes beträgt 65 mm, so daß die Gesamthöhe der Dichtungskörper
mehr als das Doppelte von deren Breite beträgt.
[0015] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird bei einer nach der Erfindung ausgebildeten Firstabdeckung
der Träger 1 des Dichtungsstreifens auf der Oberseite der Firstlatte 11 derart befestigt,
insbesondere aufgenagelt, daß die Firstlatte in den Raum zwischen den beiden Dichtungskörpern
2 eingreift. Demgemäß verlaufen die beiden Dichtungskörper 2 symmetrisch zu beiden
Seiten parallel zur Firstlatte 11. Die Verwendung einer durchsichtigen Kunststoff-Folie
für den Träger 1 erleichtert dabei das zentrische Aufbringen des Dichtungsstreifens.
Die dann aufgesetzten Abdeckkappen 12 drücken die Ränder der Dichtungsstreifen nach
unten gegen die auf die Dachkonstruktion aufgebrachten Dacheindeckungsplatten, die
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel von Dachziegeln 13, 14 gebildet werden. Die
Ziegel 13 und 14 sind in unterschiedlichen Ebenen geschnitten, so daß der Abstand
ihrer Oberfläche 15 bzw. 16 von der Unterseite der Abdeck-kappe 12 bzw. von dem Träger
1 verschieden isto Demgemäß werden die an der Unterseite des Trägers 1 angebrachten
Dichtungskörper in den Schnittebenen verschieden stark zusammengedrückt. Wie ersichtlich,
füllt der erste Abschnitt 4 etwa den Spalt zwischen der Abdeck-Kappe 12 und den Abschnitten
der Ziegel 13, 14 aus, welche der Abdeck-Kappe 12 am nächsten sind, während die dreieckförmigen
Abschnitte 5 in die rinnenartigen Vertiefungen 17 eingreifen, welche das Profil des
Ziegels bilden. Das im Querschnitt dreieckige Profil läßt sich ausreichend zusammendrücken,
um sehr starke Profilierungen der Dacheindeckungsplatten auszugleichen und dabei mit
Sicherheit auch bis auf den Grund tiefer Einbuchtungen zu gelangen. Die klebrige Imprägnierung
der Dichtungskörper fördert dabei deren Haftung an der Oberfläche der Dacheindeckungsplatten,
so daß ein relativ geringer Anpreßdruck genügt, um eine sichere Verbindung zwischen
den Dichtungskörpern und den Dacheindeckungsplatten herzustellen, die auch unter schwierigen
Wetterbedingungen, insbesondere bei starkem Wind, das Eindringen von Feuchtigkeit
verhindern. Darüberhinaus macht die Imprägnierung die Dichtungskörper selbst wasserundurchlässig.
[0016] Es ist ersichtlich, daß durch die Erfindung eine First- oder Gratabdeckung geschaffen
wurde, welche auch bei stark profilierten Dacheindeckungsplatten eine sichere Abdeckung
gewährleistet, und es läßt sbh mit Dichtungsstreifen, welche den angegebenen Aufbau
haben, bei einer Vielfalt unterschiedlicher Dacheindeckungsplatten eine einwandfreie
Abdichtung erzielen. Es versteht sich jedoch, daß die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt ist. Abweichungen von dem dargestelten Ausführungsbeispiel
können sich sowohl auf die Abmessungen als auch auf die zur Herstellung der Dichtungsstreifen
verwendeten Materialien beziehen. Insbesondere können die dreieckförmigen Abschnitte
auch unsymmetrisch zu dem rechteckigen oder quadratischen ersten Abschnitt angeordnet
sein. Charakteristisch für die Erfindung ist im wesentlichen die Anwendung von Dichtungskörpern,
deren Höhe beträchtlich größer ist als deren Breite, und die in Richtung auf ihr äußeres
Ende keilförmig zugespitzt sind.
1. First- oder Gratabdeckung für mit Dacheindeckungsplatten eingedeckte Dächer, bestehend
aus an der Dachkonstruktion befestigten, den oberen Abschluß des Firstes oder Grates
bildenden Abdeck-Kappen sowie aus zwischen diesen und den Dacheindeckungsplatten angeordneten
Dichtungsstreifen, die einen biegsamen Träger aufweisen, an dessen Unterseite parallel
zu dessen Längsrändern verlaufende, zusammendrückbare Dichtungskörper aus Schaumstoff
angeordnet sind, die sich an die Oberseite der darunter liegenden Dacheindeckungsplatten
anschmiegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungskörper (2) einen sich an den
Träger (1) anschließenden ersten Abschnitt (4) mit rechteckigem Querschnitt aufweisen,
dessen Höhe etwa dem kleinsten Abstand zwischen der Abdeck-Kappe (12) und den Dacheindeckungsplatten
(13, 14) gleich ist, und sich an diesen ersten Abschnitt (4) ein im Querschnitt dreieckförmiger
Abschnitt (5) anschließt, dessen Höhe (H2) größer ist als das Profil der Dacheindeckungsplatten (13, 14), so daß die Dichtungskörper
mit einem schneidenartig zulaufenden Abschnitt an den Dacheindeckungsplatten anliegen.
2. First- oder Gratabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Abschnitt (4) der Dichtungskörper (2) einen etwa quadratischen Querschnitt aufweist
und die Höhe (H2) des zweiten Absdnittes (5) gleich oder größer ist als die Höhe des ersten Abschnittes.
3. First- oder Gratabdeckung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Abschnitt (5) der Dichtungskörper (2) im Querschnitt die Form eines gleichschenkligen
Dreiecks aufweist, das mit seiner Basis (6) an den ersten Abschnitt (4) anschließt.
4. Dichtungssbeifen für eine Dacheindeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1) aus einer flexiblen Kunststoff-Folie mit
einer Breite von etwa 160 mm besteht und die an dessen Ränder anschließenden Dichtungskörper
(2) eine Breite von etwa 50 mm aufweisen und die Höhe ihres ersten Abschnittes (4)
ebenfalls etwa 50 mm und die Gesamthöhe etwa 115 mm beträgt.
5. Dichtungsstreifen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Folie
durchsichtig oder wenigstens durchscheinend ist.
6. Dichtungsstreifen nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungskörper
(2) mit einem Akrylharz imprägniert sind.