[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Etikettieren
von Behältern, insbesondere zum Aufkleben von Flaschenhalsetiketten, die aus mit einer
bei der Flaschenreinigung beständi-. gen Beschichtung versehenen Aluminiumfolienabschnitten
bestehen.
[0002] Für das Etikettieren von Behältern werden seit langem und in großem Umfang Aluminiumfolienabschnitte
verwendet. Sie lassen sich in vielfacher Weise durch Kaschieren, Drucken, Prägen usw.
veredeln und eignen sich gut für eine dekorative Aufmachung von Behältern. Ein Hauptanwendungsgebiet
ist die Abdeckung des Verschlusses und oberen Teils des Halses von Bierflaschen, auf
denen sie mittels in Wasser nicht oder nur schwer löslichen Klebemitteln befestigt
werden, um ein unbeabsichtigtes Ablösen, z.B. durch auf gekühlten Flaschen kondensierende
Luftfeuchtigkeit, zu vermeiden.
[0003] Bei der Wiederverwendung der Flaschen müssen diese zuvor gereinigt und die aufgebrachten
Etiketten abgelöst werden. Dazu werden heiße Spüllaugen verwendet, die nicht nur die
verwendeten Klebemittel zu lösen imstande sind, sondern auch die Aluminiumfolien auflösen,
soweit diese - wie bisher üblich - lediglich mit einer in der Reinigungslauge löslichen
Beschichtung versehen sind.
[0004] Im Hinblick auf die Umweltbelastung geht man inzwischen mehr und mehr dazu über,
die Aluminiumfolienabschnitte mit solchen Beschichtungen zu versehen, die gegen die
Spüllaugen beständig sind. Damit wird die Auflösung des Aluminiums weitgehend vermieden
und dessen Rückgewinnung vereinfacht. Durch die Verwendung derartig beschichteter
Aluminiumfolienabschnitte wird jedoch das Ablösen der Etiketten bei der Flaschenreinigung
erheblich erschwert.
[0005] Um hier eine Abhilfe zu schaffen, sind bereits verschiedene-Vorschläge gemacht worden.
So wird z.B. in der DE-OS 26 40 109 vorgeschlagen, Flaschenfolien zu verwenden, die
beidseitig mit einem die Waschlauge abstoßenden Lack versehen sind und die durch Überdehnen
der Prägung an vielen Stellenperforiert sind. Auf diese Weise soll das Ablösen erleichtert
werden, da die Lauge die Klebemittel nicht nur vom Rand des Etiketts her auflöst,
sondern auch durch die Perforation eindringen kann. Dieser Vorschlag hat jedoch den
Nachteil, daß beim Aufbringen der Etiketten die Klebemittel durch die Perforation
auf die Außenseite der Etiketten hindurchdringen, wodurch nicht nur die Etikettier-
und Transporteinrichtungen verschmiert werden, sondern auch die Handhabung beim Endverbraucher
zu Unannehmlichkeiten führt.
[0006] Derartig perforierte Folien sind daher vom Markt nicht akzeptiert worden.
[0007] Nach einem Vorschlag gemäß DE-OS 28 19 501 sind Etiketten aus Aluminiumfolie vorgesehen,
die beidseitig einen laugenbeständigen Oberflächenfilm aufweisen und bei denen zumindest
die für die Verbindung mit der Trägerseite vorgesehene Folienseite eine oder mehrere
Substanzen enthält, die in Gegenwart von Wasser eine Waschwirkung ergeben bzw. fördern.
Durch die zusätzlich erforderlichen Substanzen wird die Herstellung der Etiketten
nicht nur verteuert, sondern auch kompliziert, weil nur mit der Folienbeschichtung
verträgliche Waschsubstanzen eingesetzt werden können, die außerdem nicht hygroskopisch
sein dürfen, damit die Etiketten nicht durch Feuchtigkeitsaufnahme bereits vor dem
Aufbringen auf die Flaschen unbrauchbar werden.
[0008] Schließlich ist in der Patentanmeldung P 29 21 402 vorgeschlagen worden, in der Folienbeschichtung
beidseitig miteinander korrespondier-ende Schwachstellen vorzusehen, durch die nach
punktueller Auflösung der Aluminiumfolie die Waschlauge unter die Etiketten eindringen
kann. Hierbei besteht der Nachteil, daß die Beschichtung erheblich kompliziert wird,
weil die Schwachstellen auf beiden Seiten der Aluminiumfolie exakt einander zugeordnet
werden müssen. Außerdem wird bei diesem Vorschlag in Kauf genommen, daß Teilbereiche
der Aluminiumfolie aufgelöst werden müssen, wobei diese Bereiche umso größer sind,
je größer die Schwachstellenbereiche gewählt werden müssen, um in Hinblick auf die
Fertigungsgenauigkeit beim Beschichten auf jeden Fall noch eine ausreichende Teilüberlappung
zusammengehöriger Schwachstellen auf der Vorder-und Rückseite der Folie zu erreichen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Etikettieren von Behältern
zu schaffen, bei dem Aluminiumfolienabschnitte mit einer bei der Flaschenreinigung
beständigen Beschichtung verwendet werden können, ohne daß die Ablösung der Etiketten
bei der Flaschenreinigung beeinträchtigt oder erschwert wird und ohne daß die Nachteile
der bekanntgewordenen Vorschläge auftreten.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Etiketten verwendet werden,
die eine Mehrzahl nach einem festen Muster verteilt angeordnete Perforationen aufweisen
und daß beim Aufbringen der Etiketten um jede Perforation ein Bereich von Klebemittelauftrag
ausgespart bleibt. Nach einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens werden Etiketten
verwendet, bei denen die Perforationen gleichzeitig mit dem Bedrucken oder Prägen
der Aluminiumfolienabschnitte hergestellt werden. Nach einer besonders vorteilhaften
Variante des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß Etiketten verwendet werden, bei
denen die Perforationen erst beim Aufbringen in der Etikettiervorrichtung hergestellt
werden.
[0011] Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Etikettiermaschine vorgesehen, bei der die
Leimpaletten in der Leimauftragsfläche Vertiefungen entsprechend dem Perforationsmuster
aufweisen. Für die Herstellung der Perforationen in der Etikettiervorrichtung ist
vorgesehen, daß die Leimpaletten in der Leimauftragsfläche kreisförmige Vertiefungen
aufweisen und daß zentral zu diesen Vertiefungen Durchgangsbohrungen vorgesehen sind,
durch die ein Satz Perforationsnadeln durchführbar ist, der auf einem in geeigneter
Weise synchron gesteuertenHubwerkzeug befestigt ist.
[0012] Für das erfindungsgemäße Verfahren sind bei der Herstellung und beim Etikettieren
keine nennenswerten zusätzlichen Aufwendungen erforderlich. Werden die Perforationen
beim Bedrucken oder Prägen der Aluminiumfolienabschnitte hergestellt, so ist lediglich
dafür zu sorgen, daß sie richtig in die Etikettiermaschine eingelegt werden, um die
Zuordnung der vom Leimauftrag freibleibenden Bereiche zu den Perforationsstellen zu
gewährleisten. Dies bedeutet jedoch keinen zusätzlichen Aufwand, da die Aluminiumfolienabschnitte
schon im Hinblick auf die meist vorhandene Bedruckung exakt geschnitten und sorgfältig
in die Etikettiermaschine eingelegt werden müssen. Um insoweit jedoch gewisse Fertigungstoleranzen
oder Bedienungsfehler völlig ausschalten zu können, ist es besonders vorteilhaft,
die Perforationen im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Leimauftrag auf die Aluminiumfolienabschnitte
herzustellen, wozu lediglich eine kleine Zusatzeinrichtung an der Etikettiermaschine
erforderlich ist.
[0013] Die Haftung der Etiketten auf den Behältern wird durch die partielle Aussparung des
Leimauftrags nicht beeinträchtigt, zumal das Perforationsmuster sich für den jeweiligen
Anwendungsfall in einfacher Weise optimieren läßt.
[0014] Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen.
[0015]
Figur 1 zeigt ein Etikett mit Perforiermuster und zugehöriger Leimpalette.
Figur 2 zeigt eine Leimpalette für die Herstellung der Perforation während des Etikiervorgangs.
[0016] Der in Figur 1 dargestellte Folienabschnitt 6 weist sechs im Dreieck angeordnete
kleine Perforationslöcher 7 auf. In der zugehörigen Leimpalette sind nach dem gleichen
Anordnungsmuster sechs kreisförmige Vertiefungen
2vorgesehen. Infolge dieser Vertiefungen nimmt die Leimpalette in diesen Bereichen
kein Klebemittel auf und kann daher bei der Übertragung des Klebemittels auf den Folienabschnitt
in diesen Bereichen kein Klebemittel übertragen.
[0017] In Figur 2 ist eine Leimpalette 1 in Ansicht und Schnitt dargestellt. Die Vertiefungen
2 sind wie in Figur 1 in einem dreiecksförmigen Muster angeordnet, wobei außerdem
zentrale Durchgangsbohrungen 3 vorgesehen sind, durch die Perforationsnadeln 4, die
in entsprechender Positionierung auf einem Hubwerkzeug 5 befestigt sind, hindurchgeführt
werden können, wobei sie den auf der Leimpalette 1 vorübergehend haftenden Aluminiumfolienabschnitt
6 durchstoßen. Das Hubwerkzeug 5 ist in der Darstellung nur schematisch angedeutet
und die erforderlichen Antriebsmittel sind ganz weggelassen worden, weil insoweit
eine Anpassung auf die jeweils vorhandenen Etikettiermaschinen erforderlich ist, was
nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
1. Verfahren zum Etikettieren von Behältern, insbesondere zum Aufkleben von Flaschenhalsetiketten,
die aus mit einer bei der Flaschenreinigung beständigen Beschichtung versehenen Aluminiumfolienabschnitten
bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß Etiketten verwendet werden, die eine Mehrzahl
nach einem festen Muster verteilt angeordnete Perforationen aufweisen, und daß beim
Aufbringen der Etiketten um jede Perforationsstelle ein Bereich vom Klebemittelauftrag
ausgespart bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Etiketten verwendet werden,
bei denen die Perforationen gleichzeitig mit dem Bedrucken oder Prägen der Aluminiumfolienabschnitte
hergestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationen unmittelbar
vor dem Aufkleben in der Etikettiervorrichtung hergestellt werden.
4. Etikettiervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leimpaletten (1) in der Leimauftragsfläche Vertiefungen (2)
entsprechend dem Perforationsmuster aufweisen.
5. Etikettiermaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leimpaletten (1) in der Leimauftragsfläche kreisförmige Vertiefungen
(2) aufweisen und daß zentral zu den Vertiefungen Durchgangsbohrungen (3) vorgesehen
sind, durch die ein Satz Perforationsnadeln (4) durchführbar ist, der auf einem in
geeigneter Weise synchron gesteuertenHubwerkzeug (5) befestigt ist.