(19)
(11) EP 0 036 833 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.09.1981  Patentblatt  1981/39

(21) Anmeldenummer: 81810046.3

(22) Anmeldetag:  16.02.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06L 1/08, D06F 43/00, C11D 3/43
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI LU

(30) Priorität: 22.02.1980 LU 82193

(71) Anmelder: Airwick AG
4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Denissenko, Serge
    F-86440 Migné-Auxances (FR)
  • Rossard, Jean-Claude
    F-86440 Migné-Auxances (FR)

(74) Vertreter: Schirner, Rolf B. (DE) et al
Inzlingerstrasse 284
CH-4125 Riehen
CH-4125 Riehen (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Reinigung von Textilmaterial


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hausreinigung von Kleidern mit Hilfe von Lösungsmitteln, bei dem man

    A. das Kleidungsstück mit einem mindestens ein organisches Lösungsmittel enthaltenden Reinigungsmittel behandelt und dann

    B. das Kleidungsstück flach auf einen saugfähigen Bogen legt und

    C. zum Abschleudern das Kleidungsstück und den saugfähigen Bogen zusammen flach auf die innere Kreisfläche der Trommel einer Waschmaschine auflegt.


    Der Vorgang A lässt sich in zwei aufeinanderfolgenden Schritten unter Verwendung eines Fleckenentfernungsmittels bzw. eines Spülmittels durchführen.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hausreinigung von Kleidern.

    [0002] Es ist wohlbekannt, dass man Kleider unter Verwendung des chemischen Reinigungsverfahrens reinigen kann, wobei organische Lösungsmittel wie Trichloräthylen eingesetzt werden, die ein hohes Lösungsvermögen für die meisten Substanzen, welche Kleider häufig verschmutzen, und einen niedrigen Siedepunkt, aufweisen, der eine leichte Rückgewinnung dieser Lösungsmittel gestattet.

    [0003] Einer der Nachteile dieses Verfahrens besteht darin, dass die chemische Reinigung wegen der Giftigkeit der Dämpfe dieser Lösungsmittel nur in Spezialgeschäften durchgeführt werden kann, die mit grossen und sehr aufwendigenEinrichtungen und mit guter Lüftung versehen sind. Der Benutzer muss deshalb ausgehen, um sich zu'diesem Geschäft zu begeben; ferner können die Kleider nicht innerhalb eines Zeitraums gereinigt werden, der es dem Benutzer ermöglicht, die Kleider abzuholen und mitzunehmen. Der Benutzer versäumt deshalb Zeit und muss auch von einem Ort zum andern gehen, was stets Geld kostet. Ausserdem werden die Kleider einem Spezialisten übergeben, der sie im gleichen Bad mit zahlreichen anderen behandeln wird, wobei stets eine Infektionsgefahr durch Mikroben wie Bakterien, Pilze und Viren besteht, die durch die Kleider von an mehr oder weniger schweren Krankheiten leidenden Drittpersonen eingebracht werden.

    [0004] Diese Nachteile lassen sich durch ein neuartiges Verfahren beseitigen, welches es ermöglicht, Kleider in kürzester Zeit ohne Rückstand und ohne Gefahr zu Hause zu reinigen.

    [0005] Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Hausreinigung von Kleidern mit Hilfe eines Lösungsmittels, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man nacheinander in den folgenden drei Stufen:

    A. das Kleidungsstück mit einem mindestens ein organisches Lösungsmittel enthaltenden flüssigen Reinigungsmittel behandelt, .

    B. das Kleidungsstück flach auf einen saugfähigen Bogen legt und

    C. zum Abschleudern das Kleidungsstück und den saugfähigen Bogen zusammen flach auf die innere Kreisfläche der Trommel einer Waschmaschine auflegt.



    [0006] Das bzw. die im Reinigungsmittel vorhandenen Lösungsmittel werden unter für ihr Fleckenentfernungsvermögen bekannten Flüssigkeiten ausgewählt.

    [0007] Das in Stufe A des Verfahrens eingesetzte Reinigungsmittel enthält vorzugsweise ein alkoholisches oder ketonisches Lösungsmittel, einen Aether, ein chloriertes Lösungsmittel, einen Kohlenwasserstoff oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren davon.

    [0008] Das für sich oder im Gemisch mit einem oder mehreren anderen Lösungsmitteln verwendete alkoholische Lösungsmittel wird vorzugsweise unter Alkanolen mit eins bis vier Kohlenstoffatomen, wie Methanol, Aethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol, sek.-Butanol, tert.-Butanol und Gemischen dieser Alkanole ausgewählt; bevorzugt wählt man das alkoholische Lösungsmittel unter Aethanol, Propanol und Isopropanol; dies kann auch Benzylalkohol sein.

    [0009] Das für sich oder im Gemisch mit einem oder mehreren anderen Lösungsmitteln verwendete ketonische Lösungsmittel wird vorzugsweise unter Alkanonen mit drei bis sechs Kohlenstoffatomen, wie Aceton, Butanon, Pentanon-2, Pentanon-3, 2-Methylbutanon-3, Hexanon-3, 3-Methylpentanon -2, 4-Methylpentanon-2, 2-Methylpentanon-3 und Gemischen dieser Ketone ausgewählt; als ketonisches Lösungsmittel kann auch Cyclohexanon anwesend sein; das bevorzugte ketonische Lösungsmittel wird unter Aceton und Butanon ausgewählt.

    [0010] Der für sich oder im Gemisch,mit einem oder mehreren anderen Lösungsmitteln verwendete Aether wird vorzugsweise unter Oxaalkanen und deren hydroxy-substituierten Derivaten, Y-Dioxaalkanen und deren hydroxy-substituierten Derivaten, Bis-Y-trioxaalkanen mit höchstens zehn Kohlenstoffatomen und Gemischen dieser Verbindungen ausgewählt.

    [0011] Beispiele für Oxaalkane sind Diäthyläther, Dipropyläther, Diisopropyläther, Butyläther und Isobutyläther. Hydroxy-substituierte Oxaalkane sind beispielsweise 2-Methoxyäthanol, 2-Aethoxyäthanol, 2-Isopropoxyäthanol, 2-Methoxypropanol, 2-Aethoxypropanol und 2-Isopropoxypropanol.

    [0012] Beispiele für Y-Dioxaalkane sind Dimethyl-, Diäthyl-, Dipropyl- und Diisopropyläther des Aethylenglykols, Propylenglykols und Butylenglykols.

    [0013] Hydroxy-substituierte Y-Dioxaalkane sind zum Beispiel die Monomethyl-, Monoäthyl-, Monopropyl- und Monoisopropyläther des Diäthylenglykols und Dipropylenglykols.

    [0014] Beispiele für Bis-Y-trioxaalkane sind die Dimethyl-, Diäthyl-, Dipropyl- und Diisopropyläther des Diäthylenglykols sowie die Dimethyl- und Diäthyläther des Dipropylenglykols.

    [0015] Vorzugsweise besitzen die Aether einen Verdunstungsindex, der weniger als hundertmal der des Aethyläthers ist, wobei dieser Index der zur vollständigen Verdunstung des auf ein Filterpapier aufgebrachten Lösungsmittels erforderlichen Zeit proportional ist.

    [0016] Das für sich oder im Gemisch mit einem oder mehreren anderen Lösungsmitteln verwendete chlorierte Lösungsmittel wird vorzugsweise unter den di- bis tetrachlorierten Derivaten des Methans, den di- bis pentachlorierten Derivaten des Aethans und Aethylens, den mono- bis trichlorierten Derivaten des Cyclohexans und Monochlorbenzols ausgewählt. Beispiele für Lösungsmittel dieses Typs sind Methylenchlorid, 1,1-Dichloräthan, 1,2-Dichloräthan, 1,1-Dichloräthylen, 1,2-Dichloräthylen, 1,1,1-Trichloräthan, 1,1,2-Trichloräthan, Trichlpräthylen, 1,1,2,2-Tetrachloräthan, Tetrachloräthylen, Pentachloräthan, Monochlorcyclohexan, 1,4-Dichlorcyclohexan, Monochlorbenzol und Gemische dieser Verbindungen.

    [0017] Der für sich oder im Gemisch mit einem oder mehreren Lösungsmitteln verwendete Kohlenwasserstoff wird vorzugs- weise unter gesättigten cyklischen, aliphatischen oder alicyklischen Kohlenwasserstoffen, aromatischen oder alkylaromatischen Kohlenwasserstoffen, Terpenkohlenwasserstoffen mit 10 Kohlenstoffatomen und Gemischen dieser Kohlenwasserstoffe ausgewählt.

    [0018] Die für sich oder im Gemisch mit den anderen Kohlenwasserstoffen verwendeten aromatischen und alkylaromatischen kohlenwasserstoffe werden beispielsweise unter den folgenden ausgewählt: Toluol, Aethylbenzol, ortho-Xylol, meta-Xylol, para-Xylol, Isopropylbenzol, 1,3,5-Trimethylbenzol, Cumol, Pseudocumol, 1,4-Diisopropylbenzol, Tetralin, 1-Methyltetralin, 2-Methyltetralin und deren Gemische.

    [0019] Die für sich oder im Gemisch mit den anderen Kohlenwasserstoffen verwendeten, gesättigten Kohlenwasserstoffe werden beispielsweise unter den folgenden ausgewählt: 2-Methylheptan, Oktan, Aethylcyclohexan, Nonan, Isopropylcyclohexan, Dekan, Undekan, Dodekan, Dekalin, 1,2-Dimethylcyclohexan, 1,3-Dimethylcyclohexan, 1,4-Dimethylcyclohexan, 2-Methyloktan, 2-Methylnonan und deren Gemische.

    [0020] Handelsübliche Gemische von aromatischen Kohlenwasserstoffen und deren Gemische mit gesättigten Kohlenwasserstoffen sind ebenfalls geeignet. Die folgenden sind Beispiele für solche Gemische, wobei die Prozentgehalte an aromatischen Kohlenwasserstoffen in Klammern angegeben sind: Panasol RX-5 (70%), RX-21 (99%), RX-22 (94%), RX-34 (100%), Amsco LEP Solvent (18,5%), Amsco mineral spirit (17%), Amsco 140 Solvent (17%), Amsco 460 Solvent (18%), Laktane Esso (21,5%), Varsol 1 Esso (18%), Varsol 2 Esso (31,5%), Varsol 3 Esso (15%), Solvesso 100 (99%), Solvesso 150 (97%), Tolu-Sol 19 Shell (25%), Tolu-Sol 25 Shell (25%), Tolu-Sol 28 Shell (28%), Tolu-Sol 40 Shell (39%), Tolu-Sol 45 Shell (45%), Cyclo-Sol 43 Shell (99%), TS-28 R Shell (73%), TS-28 Shell (75%), Cyclo-Sol 53 Shell (99,5%), Cyclo-Sol 63 Shell (99,5%), Mineral Spirits 105 Shell (28%), Mineral Spirits 110 Shell (27%), Nona-Sol 120 Shell (20%), White Spirit Shell (17%), White Spirit BP (18%), Dilutine M 5 Shell (<5%), Dilutine 21 Shell (17%), Tetrasol G Shell (<5%), Sangajol B Shell (17%), Solnap BP (3%), Supersol BP (97%), Petrole normal BP (15%), Exsol D. 45/100 Esso (1,2%), Esso D. 60/95 Esso (1,2%), Exsol D. 70/100 Esso (1,2%), Exsol D. 100/130 Esso (4%), Exsol D. 100/160 Esso (4%), Exsol D. 145/195 Esso (5%), Varsol 145/195 Esso (17%), Essence speciale E Esso (9%), und Essence speciale F Esso (12,5%).

    [0021] Die für sich oder im Gemisch mit den anderen Kohlenwasserstoffen verwendeten Terpenkohlenwasserstoffe werden beispielsweise unter den folgenden ausgewählt: Pinen, Limonen, Dipenten, Terpinen, Terpinolen, Menthen, Myrcen, Sabinen, Ocimen, Phellandren und deren Gemische.

    [0022] Wahlweise, doch bevorzugt, kann das Reinigungsmittel ferner eine Wassermenge bis zu 60 Gewichtsprozent des Reinigungsmittels enthalten. In diesem Fall ist es zweckmässig, jedoch nicht unbedingt notwendig, dass mit dem Wasser ein Tensid vorliegt. Gewünschtenfalls kann dies auch bei Abwesenheit von Wasser vorhanden sein.

    [0023] Erfindungsgemäss verwendbare Tenside kann man unter sämtlichen bekannten anionen-aktiven, kationen-aktiven, amphoteren oder nicht-ionogenen Tensiden auswählen. Typische Tenside sind in "McCutcheon's Detergents and Emulsifiers 1969 Annual, [McCutcheons Tensid- und Emulgatorenjahrbuch 1969]" beschrieben, wo diese Verbindungen geordnet verzeichnet sind. Weitere geeignete Tenside sind in Surface Active Agents and Detergents, [Tenside und Waschmittel], Band II, von Schwartz, Perry und Berch (Interscience Publishers, 1958) beschrieben.

    [0024] Geeignete anionen-aktive Tenside sind beispielsweise Seifen sowie synthetische sulfierte und sulfonierte Tenside, insbesondere anionen-aktive Tenside mit etwa 8 bis 26 und vorzugsweise etwa 10 bie 22 Kohlenstoffatomen im Molekül. Die Seifen sind im allgemeinen wasserlösliche Seifen langkettiger Fettsäuren mit je 10 bis 18 Kohlenstoffatomen und deren Gemische.

    [0025] Sulfierte und sulfonierte Tenside sind ebenfalls in der Technik bekannt und lassen sich aus geeigneten sulfonierbaren organischen Stoffen herstellen (wobei "wirkliche" Sulfonierung und/oder Sulfierung erfolgen kann). Unter der grossen Vielfalt geeigneter Sulfate und Sulfonate verwendet man bevorzugt aliphatische Sulfate und Sulfonate mit etwa 8 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, vorzugsweise mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen.

    [0026] Die in Frage kommenden waschaktiven alkylaromatischen Sulfonate können einkerniger oder mehrkerniger Struktur sein.

    [0027] Insbesondere kann der aromatische Kern sich von Benzol, Toluol, Xylol, Phenol, Kresolen, Phenoläthern, Naphthalin oder Phenantrenderivaten ableiten. Es wurde auch gefunden, dass man die Alkylgruppe in ähnlicher Weise variieren kann. So können beispielsweise die Alkylgruppen eine lineare oder verzweigte Kette aufweisen (wobei lineare Ketten besonders bevorzugt sind), und dies können zum Beispiel Dodecyl-, Tridecyl-, Pentadecyl-, Octyl- Nonyl-, Decyl- oder Undecylreste, von Fettprodukten abgeleitete gmischte Alkyle, Olefine aus gekracktem Paraffinwachs-oder auch Polymere niedriger Monoolefine sein. Die Anzahl am Kern stehender Sulfongruppen dann zwar schwanken, doch liegt gewöhnlich nur eine dieser Gruppen vor, um den bestmöglichen Ausgleich zwischen den hydrophilen und hydrophoben Teilen des Moleküls beizubehalten und wirksame Oberflächenaktivität zu erzielen.

    [0028] Weitere spezielle Beispiele für geeignete oberflächenaktive alkylaromatische Sulfonate sind lineare Alkylbenzolsulfonate, in denen die Alkylgruppe 10 bis 18 Kohlenstoffatome, beispielsweise etwa 10 bis 15 Kohlenstoffatome im Durchschnitt enthält; spezielle Beispiele dafür sind Natriumdodecylbenzolsulfonat, Natriumtridecylbenzolsulfonat und höhere Natriumalkylbenzolsulfonate, in denen das Alkyl 10 bis 15 Kohlenstoffatome aufweist und im Durchschnitt 12,5 Kohlenstoffatome im Molekül enthält.

    [0029] Weitere geeignete Mittel sind sulfatierte oder sulfonierte, oberflächenaktive aliphatische Verbindungen mit vorzugsweise 12 bis 22 Kohlenstoffatomen. Die folgenden fallen unter diese Definition: Schwefelsäureester von unvollständig mit langkettigen Fettsäuren veresterten Polyalkoholen, zum Beispiel das Monosulfat des Kokosfettmonoglycerids und das Monosulfat des Talgglycerids, reine oder gemischte langkettige Alkylsulfate, zum Beispiel Laurylsulfat und Cetylsulfat, hydroxy-sulfonierte langkettige Fettsäureester, wie langkettige Fettsäureester der Isäthionsäure, Sulfate von Fettsäureäthanolamiden der Aminoalkylsulfonsäuren (beispielsweise das Laurylamid des Taurins), und Olefin- und Paraffinsulfate. Insbesondere verwendet man vorzugsweise sulfierte aliphatische Verbindungen mit mindestens etwa 8 Kohlenstoffatomen, speziell solche mit etwa 12 bis 18 oder 22 Kohlenstoffatomen im Molekül. Wenn ein Phosphorgehalt zulässig ist, kann man auch die entsprechenden organischen Phosphate und Phosphonate zusätzlich oder anstelle der oberflächenaktiven aliphatischen und aromatischen Sulfate und Sulfonate einsetzen.

    [0030] Als kationen-aktive Tenside kommen langkettige quartäre Alkylammoniumverbindungen in Betracht, beispielsweise quartäre Cetylammoniumsalze. Zu dieser Gruppe gehören Cetyltrimethylammoniumchlorid und Cetylpyridinium- - Diäthylenaminodthyloleylamid.

    [0031] Nicht-ionogene Tenside umfassen: Polyoxyäthylen- äther hydroxy-substituierter alkylaromatischer Verbindungen (beispielsweise polyoxyäthylenierte Alkylphenole), Polyoxyethylenäther hydrophober Propylenoxydpolymere sowie höhere Alkylaminoxyde wie Lauryldimethylaminoxyd. Erfindungsgemäss ist es ferner möglich, amphotere Mittel zu verwenden; als Beispiele dafür seien genannt: Salze von höheren Alkyl-ß-aminopropionsäuren, beispielsweise das Natriumsalz von N-lauryl-ß-alanin, durch höhere Alkylgruppen substituierte Betaine, zum Beispiel Lauryldimethylammoniumessigsäure, sowie Verbindungen vom Imidazolintyp, wofür das Dinatriumsalz des 1-(2-Hydroxyäthyl)-1-(carboxymethyl)-2-(hendecyl)-4,5-dihydroimidazoliniumhydroxids als Beispiel genannt sei.

    [0032] Die anionen-aktiven und kationen-aktiven Tenside werden im allgemeinen in Form ihrer wasserlöslichen Salze eingesetzt. Soweit es sich um synthetische anionen-aktive Verbindungen handelt, werden die Alkalisalze, (zum Beispiel die Natrium- und Kaliumsalze) bevorzugt, doch ist es möglich, gewünschtenfalls andere Salze einzusetzen, zum Beispiel Ammoniumsalze, Niederalkylaminsalze (d.h. Salze von Mono- und Trialkylaminen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, z.B. Methylamin, Diisopropylamin und Tributylamin), Salze von Niederalkanolaminen (z.B. Aethanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin und Isopropanolamin) und auch Erdalkalisalze sowie Salze ähnlicher Metalle, beispielsweise Calcium- und Magnesiumsalze. Bei den kationen-aktiven Tensiden können Chlorid, Sulfat, Acetat und dergleichen als Anionen vorliegen.

    [0033] Im erfindungsgemässen Verfahren verwendet man bevorzugt Alkyldimethylaminoxyde und Acylaminoalkyl-dimethylaminoxyde, wie Dodecyldimethylaminoxyd und 3-Lauroylamidopropyl-dimethylaminoxyd, für sich oder im Gemisch mit einem anionen-aktiven Tensid, wie einem Natriumalkylsulfat oder -alkyläthersulfat, und/oder einem nicht-ionogenen Tensid, wie einem polyoxyäthylenierten Alkylphenol, zum Beispiel oxyäthyleniertem Octyl- oder Nonylphenol mit vorzugsweise 8 bis 10 Mol Aethylenoxyd.

    [0034] Bei Verwendung eines Tensids liegt dieses vorzugsweise im Reinigungsmittel zu einem Anteil zwischen 0.1 und 25 Gewichtsprozent vor.

    [0035] Enthält das Reinigungsmittel Wasser, so kann es sein, dass die so gebildete Zusammensetzung homogen ist, ohne dass Rühren erforderlich wäre, oder aber sie muss gerührt werden, um die Bestandteile zu vermischen und eine Suspension zu erhalten, die mindestens für den Zeitraum der Behandlung mit Sicherheit stabil ist.

    [0036] Das gegebenenfalls im Reinigungsmittel vorhandene Wasser ist ein weiches Wasser irgendwelchen Ursprungs (Fluss, Quelle oder Regen); vorzugsweise verwendet man ein Wasser niedriger Härte oder besonders bevorzugt entsalztes Wasser. Bei Gegenwart von Wasser im Reinigungsmittel liegt dessen Anteil vorzugsweise zwischen 5 und 60 Gewichtsprozent.

    [0037] Wahlweise kann das Reinigungsmittel auch eine chlorfluorierte Verbindung mit eins oder zwei Kohlenstoffatomen enthalten, welche man unter bei Raumtemperatur flüssigen Verbindungen auswählt, wie Trichlorfluormethan und Trichlortrifluoräthan;

    [0038] Gewünschtenfalls kann das Reinigungsmittel auch ein Antischaummittel, ein Parfum, ein Antistatikum, ein Aerosoltreibmittel und/oder ein Bakterizid enthalten.

    [0039] Enthält das Reinigungsmittel mehrere organische Lösungsmittel, so wählt man dafür vorzugsweise ein alkoholisches Lösungsmittel; besonders bevorzugt besteht dieses aus Isopropanol.

    [0040] Ist das alkoholische Lösungsmittel nicht das einzige Lösungsmittel im Reinigungsmittel, so liegt es vorzugsweise darin zu einem Anteil von 10 bis 90 Gewichtsprozent bei einer wasserfreien Zusammensetzung und 3 bis 60 Gewichtsprozent bei einer wässrigen Zusammensetzung vor

    [0041] Ist der Aether nicht das einzige Lösungsmittel im Reinigungsmittel, so liegt-er vorzugsweise darin zu einem Anteil von 2 bis 90 Gewichtsprozent bei einer wasserfreien Zusammensetzung und 0.5 bis 40 Gewichtsprozent bei einer wässrigen Zusammensetzung vor.

    [0042] Ist das ketonische Lösungsmittel nicht das einzige Lösungsmittel im Reinigungsmittel, so liegt es vorzugsweise darin zu einem Anteil zwischen 0.2 und 10 Gewichtsprozent vor.

    [0043] Ist das chlorierte Lösungsmittel nicht das einzige Lösungsmittel im Reinigungsmittel, so liegt es darin vorzugsweise zu einem Anteil zwischen 3 und 45 Gewichtsprozent vor.

    [0044] Ist ein Kohlenwasserstoff nicht das einzige Lösungsmittel im Reinigungsmittel, so liegt er darin vorzugsweise zu einem Anteil zwischen 3 und 60 Gewichtsprozent vor.

    [0045] Bei Gegenwart des chlorfluorierten Lösungsmittels im Reinigungsmittel, wird dieses vorzugsweise zu einem Anteil zwischen 5 und 50 Gewichtsprozent eingesetzt.

    [0046] Das bei der Durchführung verwendete Reinigungsmittel kann in beliebiger Weise, wie durch Tränken oder Sprühen aufgebracht werden; Sprühen wird jedoch bei weitem bevorzugt, da es einfacher und sparsamer ist. Dazu verwendet man einen das Reinigungsmittel enthaltenden Behälter wie eine biegsame Flasche, mit der man einfach durch Drücken sprüht, oder einen mit einer direktfördernden Pumpe oder einer zuvor unter Druck gesetzten Pumpe ausgerüsteten Behälter. Ferner kann man eine Aerosoldose benutzen, wobei man das dem Reinigungsmittel zugesetzte Treibmittel unter den dem Fachmann bekannten auswählt, beispielsweise Propan, Butan, Dichlordifluormethan, Di-Stickstoffmonoxyd und Kohlendioxyd; dabei werden beispielsweise 20 bis 100 Teile Propan, Butan oder Dichlordifluormethan bzw. 3 bis 10 TeileDi-Stickstoffmonoxyd oder Kohlendioxyd auf 100 Gewichtsteile Reinigungsmittel eingesetzt.

    [0047] Weist das zu behandelnde Kleidungsstück lokal begrenzte Flecken auf, so kann man eine grössere Menge Reinigungsmittel auf diese Flecken sprühen und dann mit einem geeigneten Stoff wie einem Lappen oder einem Stück Filz reiben. Dieser Stoff kann dabei bleibend auf dem das Reinigungsmittel enthaltenden Behälter angebracht sein, sodass man gleichzeitig mit derserben Hand sprühen und reiben kann.

    [0048] Nach einer vorteilhaften Variante des Verfahrens wird die Stufe A in zwei Schritten durchgeführt, bei denen beiden ein spezielles Reinigungsmittel angewendet wird und die darin bestehen, dass man Al. die lokal begrenzten Flecken mit einem Fleckenentfernungsmittel behandelt und A2. das Kleidungsstück als Ganzes mit einem Spülmittel behandelt.

    [0049] Die Fleckenentfernungs- und Spülmittel entsprechen der obigen Beschreibung des Reinigungsmittels; sie können einander ähnlich sein, doch ist es im allgemeinen vorzuziehen, für das Fleckenentfernungsmittel ein stärker aktives Produkt als für das Spülmittel zu verwenden.

    [0050] Als besonders vorteilhaftes Fleckenentfernungsmittel kommt beispielsweise eine Zusammensetzung in Betracht, die mehrere Lösungsmittel, Wasser und ein Tensid enthält.

    [0051] Eine Fleckenentfernungszusammensetzung kann beispielsweise enthalten:



    [0052] Ganz besonders bevorzugt wird diese Fleckenentfernungszusammensetzung ferner einen oder mehrere der folgenden Bestandteile enthalten:

    ketonisches Lösungsmittel: 2 bis 20%



    [0053] Das Spülmittel kann mit besonderem Vorteil zum Beispiel eine Zusammensetzung sein, die.mehrere Lösungsmittel, Wasser und ein Tensid zu anderen Anteilen als das Fleckenentfernungsmittel enthält.

    [0054] Eine Spülzusammensetzung wird beispielsweise enthalten:



    [0055] Ganz besondets bevorzugt wird diese Spülzusammensetzung ferner einen oder mehrere der folgenden Bestandteile enthalten:



    [0056] Das Fleckenentfernungsmittel ist vorzugsweise in einem Behälter, der wie oben angegeben mit einem faserigen oder porösen, einen Reiblappen darstellenden Stoff ausgerüstet ist, enthalten. Dieser Stoff besteht zweckmässig aus Wollfilz und/oder Baumwolle und/oder lösungsmittelbeständigen synthetischen Fasern.

    [0057] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Fleckenentfernungsmittel in einem Behälter länglicher zylindrischer Form eingeschlossen, an dessen Oeffnung der den Reiblappen darstellende poröse Stoff angebracht ist; dieser Stoff steht über dem Innenteil mit dem Fleckenentfernungsmittel in Verbindung, und dieses gelangt deshalb wegen der Porosität ans äussere Ende, welches mit dem Kleidungsstück in Berührung kommen soll.

    [0058] Das Spülmittel ist vorzugsweise in einem Behälter mit einem von Hand, mechanisch oder durch ein Treibmittel betätigten Sprühsystem enthalten.

    [0059] In Stufe B des Verfahrens wird das Kleidungsstück flach auf einen saugfähigen Bogen gelegt. Natürlich kann das Kleidungsstück nach einer Variante des Verfahrens vor der Behandlung A auf dem saugfähigen Bogen ausgebreitet worden sein.

    [0060] Der saugfähige Bogen besteht aus einem beliebigen bekannten, porösen oder faserigen, biegsamen Stoff. Spezielle Beispiele für saugfähige- Bögen sind vorzugsweise schwachgeleimtes oder ungeleimtes Papier, Baumwollgewebe, Pflanzenfaservliese, Filze und Zellstoffwatte in einer oder mehreren Lagen. Ein saugfähiger Bogen kann auch aus einer Schicht saugfähigen pulverförmigen Stoffs zwischen zwei Schichten faserigem Stoff oder zwischen einer Schicht von faserigem Stoff und einer Schicht durchlässigem Stoff wie einer Polyäthylen bestehen. Als saugfähiger pulverförmiger Stoff kommen trockener Ton, Kaolin, Montmorillonit, natürliche oder synthetische Kieselsäure oder gemahlene Pflanzenfasern in Betracht.

    [0061] Die Dicke des saugfähigen Bogens hängt von dessen Saugfähigkeit ab; in der Praxis soll die verwendete Dicke einer zwischen 15 und 200 Gramm pro Quadratmeter und vorzugsweise zwischen 30 und 100 Gramm pro Quadratmeter liegenden Dichte entsprechen.

    [0062] Die Abmessungen des saugfähigen Bogens hängen einerseits von denen der Waschmaschinentrommeln und andererseits von denen des bzw. der behandelten Kleidungsstücke ab. In der Praxis wird der verwendete Streifen für eine Krawatte oder ein Halstuch 5 bis 15 cm breit und für mehrere Krawatten oder Halstücher bis 150 cm breit sein.

    [0063] Zur Behandlung einer Hose, einer Jacke oder eines Gabardin-Regenmantels soll der verwendete Streifen die grösste bei der Waschmaschine zulässige Breite und Länge aufweisen. Vorzugsweise besitzt der saugfähige Bogen eine Länge zwischen 30 und 150 cm und eine Breite zwischen 5 und 40 cm.

    [0064] Für Kleider dazwischenliegender Grössen werden die Abmessungen des saugfähigen Bogens ebenfalls dazwischen liegen und auf die Grösse des bzw. der behandelten Kleidungsstücke passen.

    [0065] Natürlich kann man zweckmässig kleine Stücke saugfähigen Bogen an den Stellen auflegen, wo die Kleider gefaltet sind, wie an Krägen, Manschetten, Schlaufen oder Aufschlägen.

    [0066] Gewünschtenfalls und je nach dem Verschmutzungsgrad der vorher behandelten Kleider kann man natürlich den saugfähigen Bogen einmal oder mehrmals wieder verwenden, z.B. nach dem Trocknen.

    [0067] Nach einer vorteilhaften Variante kann der saugfähige Bogen aus mehreren Lagen bestehen, von denen diejenige, die mit dem Kleidungsstück in Berührung gekommen ist, vor der nächsten Behandlung entfernt wird. Um ihm besondere Eigenschaften zu verleihen, kann der saugfähige Bogen auch eine spezielle Struktur aufweisen, wie eine gewellte, plissierte. leicht geprägte oder satinierte.

    [0068] Um sie gut an der Innenwand der Waschmaschinentrommel zu halten, kann man den saugfähigen Bogen und das bzw. die behandelten Kleidungsstücke mittels eines Systems von Klammern und/oder Schiebern zusammenhalten, wobei letztere vorteilhaft die ganze Breite des saugfähigen Bogens besetzen. Auch kann man einen starren Kunststoff-oder Metallstreifen verwenden, auf dem der saugfähige Bogen mit dem Kleidungsstück zusammenfixiert wird.

    [0069] Auf der von der Berührung mit dem Kleidungsstück abgekehrten Seite kann der saugfähige Bogen auch mit einer mehr oder weniger starren, undurchlässigen Folie bedeckt sein, die man beispielsweise unter Polyäthylen-, Polypropylen- und Polyamidfolien sowie einem Mehrschichtenkomplex auswählt.

    [0070] Nach einer bevorzugten Variante wird die undurchlässige Folie durch Heissbeschichtung des saugfähigen Bogens erhalten und ist einstückig mit diesem.

    [0071] Nach einer anderen Variante ist die Breite der undurchlässigen Folie auf einer oder auf beiden Seiten grösser als die des saugfähigen Bogens, sodass sie auf die von der Berührung mit dem saugfähigen Bogen abgekehrte Seite des Kleidungsstücks herumgefaltet werden kann.

    [0072] Nach einer weiteren Variante weist die den saugfähigen Bogen übergreifende undurchlässige Folie ein Befestigungssystem auf, das es ermöglicht, sie über dem bzw. den Kleidungsstücken geschlossen zu halten; ein derartiges System kann aus Druckknöpfen, einem Reissverschluss, einem Klettenverschlussstreifen, Haken oder dergleichen bestehen. Als Grenzfall kann man mit einem derartigen System eine dichte Hülle um das bzw. die Kleidungsstücke erzielen, sodass ausschleudern sogar in Gegenwart von Wasser in der Waschmaschine möglich ist.

    [0073] Nach einer weiteren Variante bildet die den saugfähigen Bogen übergreifende Folie einen Sack, welcher diesen und das bzw. die Kleidungsstücke umhüllt.

    [0074] Nach einer anderen Variante weist der saugfähige Bogen in Sackform Zwickel auf, die es gestatten, sein Fassungsvermögen zu erhöhen.

    [0075] Der Zweck des saugfähigen Bogens besteht darin, das Reinigungsmittel nach Ausziehen des Schmutzes aus dem bzw. den Kleidungsstücken zu sammeln.

    [0076] Das Abschleudern dient dazu, das Reinigungsmittel so vollständig wie möglich in die saugfähige Schicht wandern zu lassen. Dieser Vorgang stellt den Gegenstand der Stufe C dar, bei welcher das Kleidungsstück und der saugfähige Bogen als Ganzes, gegebenenfalls zusammen mit der undurchlässigen Folie, flach auf die innere Kreisfläche der Trommel einer Waschmaschine aufgelegt werden, wobei das Kleidungsstück dem Inneren der Trommel und der saugfähige Bogen der durchlöcherten Wand der Trommel zugekehrt sind. Es genügt dann, nach Abstellen des Wassereinlasses die Trommel anlaufen zu lassen.

    [0077] Besitzt die Waschmaschine eine Programmierung, so stellt man den Programmschalter auf Schleudern. Ein Schleudergang kann ausreichen, doch ist es im allgemeinen vorzuziehen, zwei Gänge vorzunehmen.

    [0078] Das Kleidungsstück und der saugfähige Bogen als Ganzes lassen sich entweder durch die Eigensteifigkeit des saugfähige Bogens und/odergegebenenfalls vorhandenen undurchlässigen Folie oder mittels eines Systems von Klammern, Verschh'lssenJ Schiebern oder Rippen oder irgend eines anderen geeigneten Systems gegen die Wand der Trommel halten.

    [0079] Nach dem Ende des Abschleuderns wird das Ganze aus der Trommel entnommen und das Kleidungsstück von dem saugfähigen Bogen getrennt. Das Kleidungsstück kann in diesem Zustand benutzt werden, doch ist es im allgemeinen vorzuziehen, es fertig trocknen zu lassen. Weist die Waschmaschine eine Trockenvorrichtung auf, so kann man natürlich diese dazu verwenden, die Arbeit zu beendigen. Dabei ist es vorzuziehen, das Kleidungsstück nicht völlig mit einer undurchlässigen Folie zu bedecken.

    [0080] Der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens wird durch die nachfolgenden Beispiele und Versuche erläutert, welche in keiner Weise eine Einschränkung darstellen. Falls nicht anders angegeben, sind Teile und Prozentangaben, Gewichtsteile und Gewichtsprozente, bezogen auf das Gesamtgewicht des jeweiligen Reinigungsmittels.








    Versuch 1



    [0081] Man stellt eine Kombination aus einem Reinigungsmittel und einem saugfähigen Bogen in der unten angegebenen Zusammensetzung (Werte in Gewichtsprozenten) her:

    1. Reinigungsmittel


    (a) N-(C-7/l7)-Acyl-amidopropyl-N'-dimethylaminoxyd.



    [0082] Das Reinigungsmittel gibt man in eine Flasche, die mit einer kleinen, die Zusammensetzung in zersprühter Form abgebenden handbetätigten Pumpe ausgerüstet ist; ein als Reiblappen verwendbares Stück Filz (sogenannte Klavierhammerqualität) mit einem Durchmesser von 20 mm und einer Dicke von 8 mm wird auf den ihrer Oeffnung gegenüberliegenden Teil der Pumpe geklebt.

    2. Saugfähiger Bogen



    [0083] Der saugfähige Bogen besteht aus einer einzigen Schicht eines 70 g/m2 schweren hellblaufarbigen Vlieses von 25 cm Breite und einem Meter Länge.

    [0084] Der saugfähige Bogen ist auf einer Seite mit einer durch Heissbeschichtung darauf erhaltenen, 22 g/m2 schweren undurchlässigen Polyäthylenfolie bedeckt; eine 0.05 mm dicke und 20 cm breite Polyäthylenfolie wird über die ganze Länge auf den Rand dieser undurchlässigen Folie aufgeschweisst.

    [0085] Die so aufgebaute Kombination wird dazu verwendet, auf einem 25 . 35 cm grossen Stück reinem Schurwollegewebes Flecken zu reinigen, die etwa 1 cm2 gross sind und von folgenden Produkten stammen: gesüsstem Kaffee, verschmutztem Fett, schwarzer Schuhcreme, Maulbeerenkonfitüre, schwarzer Filzschreibetinte, Olivenöle pikante Tomatensauce, Senf, Granatäpfelsirup, Essig und Rotwein. Man lässt diese Flecken einige Tage altern und wendet das Verfahren dann wie folgt an:

    Die Flecken besprühen und den Reiblappen benutzen (wobei das Gewebe auf den saugfähigen Bogen gelegt ist, um die Entfernung des Fleckens zu erleichtern);

    das ganze Gewebe allgemein besprühen;

    das Gewebe flach auf den saugfähigen Bogen (die nicht mit Polyäthylen beschichtete Seite) legen;

    das Gewebe mit der 0/05 mm Polyäthylenfolie bedecken;

    das Ganze gegen die Kreisfläche der Trommel einer Waschmaschine legen und mittels Hartpolyäthylenschiebern fixieren;

    zehn Minuten abschleudern;

    das Gewebe herausnehmen und 30 Minuten an der Luft trocknen.



    [0086] Danach ist es ersichtlich, dass sämtliche Flecken verschwunden sind, und ein Vergleich des so behandelten Gewebes mit einem identischen, unbefleckten und unbehandelten Gewebe lässt keinen Unterschied erkennen.

    [0087] Parallel dazu werden Flecken von identischen, auf die gleiche Weise befleckten Gewebestücken unter Verwendung von zehn verschiedenen handelsüblichen Produkten zur Fleckenentfernung im Haushalt und zehn Fleckenentfernungsprodukten für industrielle Zwecke entfernt. Die Behandlung wird durch Tränken in Perchloräthylen (1,1,2,2-Tetrachloräthylen) und anschliessendes Trocknen an der Luft zu Ende geführt.

    [0088] In allen Fällen findet man, dass die Qualität der erzielten Reinigung der nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhaltenen unterlegen ist. Um ein befriedigendes Ergebnis auf andere Weise als nach der erfindungsgemässen Methode zu erhalten, ist es erforderlich, sich eines speziellen industriellen Fleckenentfer ers für jeden Flecken zu bedienen.

    Versuch 2



    [0089] Man verfährt wie im Versuch 1, unter Verwendung eines Wolle/Polyestergewebes aus "Tergal"® und man erhält die

    Versuch 3



    [0090] Man verfährt wie im Versuch 1, unter Verwendung eines Naturseidegewebes, und man erhält die gleichen Ergebnisse.

    Versuch 4



    [0091] Man verfährt wie im Versuch 1, unter Verwendung eines Acetatkunstseidegewebes, und man erhält die gleichen Ergabnisse.

    Versuch 5



    [0092] Man verfährt wie im Versuch 1, unter Verwendung eines Baumwollgewebes, und man erhält die gleichen Ergebnisse.

    Versuch 6



    [0093] Man verfährt wie im Versuch 1, unter Verwendung eines Baumwolle/Polyestergewebes aus "Dacron" ®, und man erhält die gleichen Ergebnisse.

    Versuch 7



    [0094] Man verfährt wie im Versuch 1, wobei man nacheinander die folgenden Zusammensetzungen 7-A bis 7-F anwendet:



    [0095] In allen Fällen ist das erhaltene Ergebnis mit dem von Versuch 1 identisch.

    Versuch 8



    [0096] Man verfährt wie im Versuch 1, wobei man in.zwei getrernten Teilen nacheinander die als Fleckenentfernungszu- folgt verwendet:





    [0097] Die Fleckenentferriungszusammensetzungen gibt man jeweils in einen zylindrischen Behälter mit 28 mm Durchmesser, dessen Oeffnung mit einem Filzstück versehen ist, das mit der Zusammensetzung in Berührung kommt und als Reiblappen dient.

    [0098] Die Spülzusammensetzungen werden in einen Bekälter gegeben, der mit einer kleinen handbetätigten Pumpe versehen ist, die es gestattet, die Zusammensetzung in versprühter Form abzugeben.

    [0099] Zunächst werden die Flecken punktweise mit einer Fleckenentfernungszusammensetzung und anschliessend das ganze Gewebe durch Besprühen mit einer Spülzusammensetzung behandelt. Zum Schluss verfährt man wie im Versuch 1. In allen Fällen erhält man die gleichen Ergebnisse wie im Versuch 1.

    Versuch 9



    [0100] Man stellt eine Kombination aus einem Reinigungsmittel und einem saugfähigen Bogen in der unten angegebenen Zusammensetzung (Werte in Gewichtsprozenten) her:

    1. Reinigungsmittel



    [0101] Die Fleckenentfernungszusammensetzung gibt man in einen zylindrischen Behälter mit 28 mm Durchmesser, dessen Oeffnung mit einem Filzstück versehen ist, das mit der Zusammensetzung in Berührung kommt und als Reiblappen dient.

    [0102] Die Spülzusammensetzung wird in eine Aerosoldose gegeben.

    2. Saugfähiger Bogen



    [0103] Der saugfähige Bogen besteht aus drei Lagen 20 g/m schwerem, gebleichtem Vlies und ist 25 cm breit und 120 cm lang, sodass er nach Bedarf zugeschnitten werden kann.

    [0104] Der saugfähige Bogen weist eine leicht geprägte, weisse, undurchlässige, 25 g/m schwere und 25 cm breite Polyäthylenfolie auf, die über die ganze Länge auf eine Seite des saugfähigen Bogens aufgeschweisst ist.

    [0105] Die Vorrichtung umfasst auch eine zweite, halbstarre, undurchlässige, 0,3 mm dicke Polyäthylenfolie.

    [0106] Diese zweite undurchlässige Folie hat eine Breite von 70 cm und eine Länge von 120 cm; sie ist über ihre ganze Länge mit einem Zwickel auf beiden Seiten gefaltet, sodass sie eine 26 cm breite Hülle bildet, die den saugfähigen Bogen, die erste undurchlässige Folie und das Kleidungsstück enthalten soll; die so gebildete Hülle kann mittels. eines Klettenverschluss-Systems verschlossen werden.

    [0107] So aufgebaute Kombinationen werden mit Gebrauchsanweisungen an Hausfrauen verteilt. Nach zwölf Tagen werden Erhebungen darüber angestellt, wieweit von diesen Gebrauch gemacht wurde und wie die Hausfrau die erzielten Ergebnisse im Vergleich mit den im allgemeinen erhaltenen Ergebnissen, wenn sie ihre Kleider einer gewerblichen Reinigungsanstalt anvertraut, beurteilt.




    Ansprüche

    1. Verfahren zur Hausreinigung von Kleidern mit Hilfe eines Lösungsmittels, dadruch gekennzeichnet, dass man nacheinander in den folgenden drei Stufen:

    A. das Kleidungsstück mit einem mindestens ein organisches Lösungsmittel enthaltenden Reinigungsmittel behandelt,

    B. das Kleidungsstück flach auf einen saugfähigen Bogen legt und

    C. zum Abschleudern das Kleidungsstück und den saugfähigen Bogen zusammen flach auf die innere Kreisfläche der Trommel einer Waschmaschine auflegt.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in der Behandlungsstufe A ein Reinigungsmittel verwendet, das mindestens ein unter alkoholischen und ketonischen Lösungsmitteln, Aethern, chlorierten Lösungsmitteln und Kohlenwasserstoffen ausgewähltes Lösungsmittel enthält.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmittel Wasser enthält.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmittel ein unter anionen-aktiven, kationen-aktiven, amphoteren und nicht-ionogenen Verbindungen ausgewähltes Tensid enthält.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmittel ein unter chlorfluorierten, bei Raumtemperatur flüssigen Methan- oder Aethanderivaten ausgewähltes Hilfslösungsmittel enthält.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmittel sich in einem Behälter befindet, der mit einer Einrichtung zur Abgabe des Mittels in versprühter Form versehen ist.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufe A in zwei aufeinanderfolgenden Schritten durchgeführt wird, bei denen beiden ein spezielles Reinigungsmittel angewandt wird und die darin bestehen, dass man A1. lokal begrenzte Flecken auf dem Kleidungsstück mit A2. das Kleidungsstück als Ganzes mit einem Spülmittel behandelt.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fleckenentfernungsmittel sich in einem Behälter befindet, der an seiner Oeffnung mit einem fasrigen oder porösen Material versehen ist, das bei Umkehrung des Behälters das Reinigungsmittel durchfliessen lässt und als Reiblappen verwendet wird.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete dass der saugfähige Bogen unter Papier, Baumwollgeweben, Pflanzenfaservliesen, Filzen und Zellstoffwatten ausgewählt wird, wobei der saugfähige Bogen aus einer oder mehreren Lagen bestehen und einen pulverförmigen, saugfähigen Stoff enthalten kann.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kleidungsstück und der saugfähige Bogen zusammen durch eine starre Vorrichtung an der Wand der Trommel der Waschmaschine gehalten wird.
     





    Recherchenbericht