[0001] Die Erfindung betrifft ein schlauchförmiges Inlet zum Füllen und Entleeren von Schüttgut-Containern
mit einem den Entleerungs-Vorgang fördernden Fluidisierungsboden.
[0002] Üblicherweise besitzen Container zum Entleeren am Boden eine Schüttöffnung. Das Entleeren
stellt sich aus verschiedener Hinsicht problematisch dar. Ein wesentliches Hindernis
ist der natürliche Schüttwinkel des Schüttgutes.
[0003] Bei waagerecht stehendem Container fließen zunächst theoretisch so viele Partikel
des Schüttgutes ab, bis sich an dem verbleibenden Schüttgut zur Entleerungsöffnung
hin ein bestimmter Schüttwinkel eingestellt hat.
[0004] Bei diesem Schüttwinkel, der von Schüttgut zu Schüttgut variiert, verharren die Schüttgutpartikel
im Container. Dem wird üblicherweise mit einem Kippen des Containers entgegengewirkt.
Gleichwohl kommt es in der Praxis häufig nicht zu einer Entleerung des Containers.
Das verbleibende Schüttgut muß dann in der Regel durch Bedienungsleute abgegraben
werden. Das Abgraben durch die Entleerungsöffnung hindurch ist arbeitsaufwendig und
mit erheblicher Verletzungsgefahr verbunden. Die Verletzungsgefahr resultiert aus
einer plötzlichen starken Entleerung beim Abgraben. In der Vergangenheit hat es deshalb
eine Vielzahl von Lösungsvorschlägen zur Verbesserung des Entleerungsvorganges bei
Containern gegeben, die sich alle in der Praxis nicht haben durchsetzen können.
[0005] Aus der DE-A 2724715 und dem US-A 2943891 sind zwei Lösungsvorschläge bekannt, die
einen Fluidisierungsboden vorsehen. Der Fluidisierungsboden läßt sich aufblasen und
dadurch aus der Horizontalen in eine Neigung bringen, die ein Kippen des Containers
erübrigt. Darüber hinaus besitzt der Fluisidierungsboden eine Vielzahl von Öffnungen,
durch die Luft in das Schüttgut gedrückt wird und das Schüttgut in einen Bewegungszustand
bringt, in dem es leichter ausfließt. Die bekannten Inlets haben sich jedochin der
Praxis nicht durchsetzen können. Das wird auf mangelnde Funktionssicherheit und aufwendige
Herstellung zurückgeführt. Funktionsstörungen können insbesondere dann auftreten,
wenn die Fluidisierung im Anfang nicht greift und erst mit zunehmendem Kippvorgang
in Gang gerät. Dann tritt ein zu Verstopfungen der Entleerungsöffnung führender Mengenschub
auf. Ferner hat sich bei dem Inlet nach der DE-A-2724715 gezeigt, daß flexible Fluidisierungsböden
sich sehr leicht unregelmäßig ausbilden und das erheblich das Ausfließen des Schüttgutes
beeinträchtigt. Nach der US- A-2943891 sind deshalb vorzugsweise fest ausgebildete
Fluidisierungsböden vorgesehen.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Funktionssicherheit der Inlets
möglichst ohne den baulichen Aufwand vergrößernde Maßnahmen zu erhöhen. Dabei geht
die Erfindung von dem Gedanken aus, durch Steuerung der Fluidisierung, d.h. durch
Steuerung der Druckluftzuführung, Betriebsstörungen des Kippvorganges entgegenzuwirken.
Überraschenderweise zeigt sich, daß dazu keine komplizierte Steuerung erforderlich
ist, die den verschiedensten, den Entleerungsvorgang bestimmenden Variablen folgt.
Nach der Erfindung ist es ausreichend, den Luftverbrauch in bestimmten Grenzen zu
halten. Dieser erfindungsgemäße Bereich geht von 0,3 bis 0,7 cbm/ qm Containerboden
und Minute. Die dadurch in das Schüttgut des Containers eindringende Luft stellt für
jeden Betriebsfall eine ausreichende Fluidisierungswirkung sicher. Der erfindungsgemäße
Luftverbrauch wird durch eine entsprechende Luftdurchlässigkeit des Inletbodens an
der Berührungsfläche mit dem Schüttgut bewirkt. Diese Berührungsfläche ist bei einem
doppelbödigen Inletboden die Oberseite. Im Falle eines durch mehrere Leitungen gebildeten
Inletbodens sind die den Inletboden bildenden Leitungen an der Oberseite luftdurchlässig
ausgelegt. Die Verwendung von Leitungen ist für eine gleichmäßige Verteilung der angeforderten
Druckluft auf die Gesamtfläche des Inletbodens von Vorteil. Dementsprechend liegen
die Leitungen möglichst dicht nebeneinander. In weiterer Ausbildung der Erfindung
wird das zur weiteren Vergleichmäßigung der Verteilung der anströmenden Luft noch
.-zur Luftdurchlässigkeit der Trennwände zwischen den Leitungen genutzt. Die Luftdurchlässigkeit
der Trennwände ist an den Leitungen größer als an deren Oberseite. Infolgedessen strömt
zunächst in alle Leitungen Druckluft und setzt erst danach der ei
gent- liche Fluidisierungsvorgang durch in das Schüttgut eintretende Druckluft ein.
[0007] Im übrigen ist eine Perforation des Inletbodens und/oder der die Leitungen trennenden
Wände von besonderem Vorteil. Das gilt vor allem für Perforationen, die mit Hilfe
von Nadelwalzen hergestellt worden sind und infolgedessen eine für das Austreten der
Druckluft günstige Verformung des Inletbodens und der Trennwände an den Druckluftaustrittsöffnungen
verursachen.
[0008] In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Figur 1 - 3 verschiedene erfindungsgemäße Inletts für Container im Ausschnitt.
[0009]
Figur 4 ein Inlett nach Figur 1 in schematischer Gesamtdarstellung,
Figur 5 einen Einfülltrichter für Inletts nach Figur 1 - 4,
Figur 6 + 7 verschiedene, vorteilhafte Nähte für Inletts nach Figur 1 - 6,
Figur 8 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Inlett nach Figur 4,
Figur 9 eine in Faltung herzustellende Naht,
Figur 10-13 verschiedene Ansichten eines gefalteten Inlettendes mit Trichteröffnung
zum Entleeren,
Figur 14-16 verschiedene Ansichten eines dem erfindungsgemäßen Inlettende angepaßten
Containerendes,
Figur 17+18 verschiedene Containerbetriebsstellungen.
[0010] Ein erfindungsgemäßes Inlett für einen Container hat einen Umfang, der gleich der
Summe aus doppelter Breite und doppelter Höhe des Containers ist. Die Inlettlänge,
flach-, doppel-liegend, wird durch die Containerlänge bestimmt. Länge und Breite des
Inlettbodens sind gleich Länge und Breite des Containerbodens.
[0011] Das Inlett wird in mehreren Abschnitten gefertigt. Zuerst wird der Inlettboden hergestellt.
Das geschieht aus einer die Außenwand des Inletts bildenden Bahn 2 bzw. Haut und einer
perforierten, dem Schüttgut zugewandten Plane bzw. Bahn 1. Die Perforation erfolgt
vor der Fertigung des Bodens zum Beispiel mit Hilfe einer Nadelwalze.
[0012] Die Verbindung beider aufeinanderliegender, den Inlettboden bildenden Bahnen 1 und
2 erfolgt im Falle schweißbarer Bahnen durch Schweißen. Als Schweißvorrichtungen dienen
Heizkeile. Geschweißt wird mit Hilfe von Wärmeimpulsen bzw. durch Wärmekontaktschweißen
und/oder Hochfrequenzschweißen. Darüber hinaus können die Bahnen durch Fadennäht
E verbunden werden. Die Fadennähte können auch an Stelle der Schweißnähte treten. Das
gleiche gilt für Klebenähte.
[0013] Bei ausschließlicher Verwendung von Fadennähten ist zwischen den Bahnen 1 und 2 an
den Nahtstellen ein Dichtungsmittel vorgesehen. Das Dichtungsmittel wird in flüssiger
Form während des Nähens aufgebracht. Zum Kleben sind beispielsweise auch Klebestreifen
geeignet. Figur 1 zeigt einen Inlettboden, dessen Planen 1 und 2 durch die Nähte 3
unmittelbar miteinander verbunden sind. Die Nähte verlaufen parallel zueinander in
Längsrichtung des Inletts, so daß zwischen den Planen 1 und 2 und den Nähten 3 jeweils
ein Hohlraum besteht, der eine Leitung 4 bildet. Die Leitungen 4 erlangen beim Einblasen
von Luft mehr oder weniger die aus der Figur 1 ersichtliche runde Form. Unter der
Belastung des Schüttgutes entsteht statt der runden Form eine etwa ovale Form, d.h.
werden die Leitungen 4 etwas abgeflacht.
[0014] Die Nähte 3 zwischen den Leitungen 4 haben nach Figur 1 die Form von Stegen, die
die Leitungen 4 miteinander verbinden. Die Nähte 3 werden im Betriebsfall auf Schälung
beansprucht. Dabei darf das Produkt aus Belastungsfläche je cm Nahtlänge und Innendruck
der Leitungen 4 nicht größer werden als die zulässige Schälkraft an den Nahtstellen
bzw. die zulässige Reißkraft der ggfs. durch Perforation beim Nähen geschwächten Bahnen
1 und 2. Innendruck, Nahtlänge und zulässige Reißkraft sind zugleich Kriterien für
die zulässige Stegbreite bzw. Nahtbreite bei der Unterteilung des Inlettbodens.
[0015] Die Versorgung der Leitungen 4 mit Druckluft erfolgt nach Figur 4 durch eine der
Leitungen 4, die über eine quer verlaufende und in gleicher Weise wie die Leitungen
4 hergestellte Leitung 5 miteinander verbunden sind. Die die Leitung 5 begrenzenden
Nähte unterscheiden sich lediglich insofern von den Nähten 3, als sie an der Verbindungsstelle
mit den Leitungen 4 unterbrochen sind, um einen Lufteintritt und Luftaustritt von
der Leitung 5 in die Leitungen 4 und umgekehrt zu ermöglichen.
[0016] Nach Figur 2 sind die in den Inlettboden bildenden Bahnen 1 und 2 nur an den äußeren
Rändern der Bahn 1 unmittelbar miteinander verbunden. Zwischen den äußeren Rändern
sind die Bahnen 1 und 2 durch Stege 6 mittelbar miteinander verbunden. Die Stege 6
besitzen im Querschnitt eine Z-Form und unterteilen den in Figur 2 dargestellten Hohlraum
zwischen den Bahnen 1 und 2 in Leitungen 7.
[0017] Der Inlettboden nach Figur 2 wird in gleicher Weise wie der nach Figur 1 hergestellt.
Dabei finden für die Stege 6 größere Materialdicken als für die Bahnen 1 und 2 Verwendung.
Das hat den Vorteil größerer Festigkeit zwischen den Leitungen 7. Mit den größeren
Materialdikken der Stege 6 läßt sich auch eine mit einer Lochung der Stege 6 verbundene
Stegschwächung ausgleichen.
[0018] Die Lochung bzw. Perforation, die wie die der Bahn 1 mit Hilfe einer Nadelwalze erfolgen
kann, macht die Stege luftdurchlässig, so daß von einer querverlaufenden, die .Leitungen
7 miteinander verbindenden besonderen Leitung abgesehen werden kann.
[0019] Statt gelochter bzw. perforierter Stege können auch Stege aus grobmaschigem und/oder
beschichtetem Gewebe verwendet werden. Soweit dann eine Abdichtung der Stege in Betracht
kommt, erfolgt diese nur zur Bahn 2 hin.
[0020] Die Stege 6 werden überwiegend auf Scherung beansprucht. Das läßt bei gleichen Abmessungen
gegenüber den Leitungen 4 nach Figur 1 höhere Innendrücke zu.
[0021] Nach Figur 3 werden perforierte Streifen 8 mit der Bahn 2 verbunden. Die Verbindung
erfolgt wie nach Figur 1 und 2. Dabei ist außerdem die Verwendung von Heizkeilen vorteilhaft.
Mit Hilfe der Heizkeile lassen sich die Streifen 8 derart auf die Bahn 2 schweißen,
daß die seitlichen Enden der Streifen 8 innenliegen und gleichzeitig eine Verschweißung
des zwischen den seitlichen Enden liegenden Streifenteiles ausgeschlossen wird. Die
in Figur 3 schematisch dargestellte Betriebsform der durch die Bahn 2 und die Streifen
8 gebildeten Leitungen 9 ergibt sich selbsttätig beim Aufblasen der Leitungen 9. Unter
der Last des Schüttgutes erfahren die Leitungen 9 dann wie die Leitungen 4 eine Abflachung.
Der Vorteil der in Figur 3 dargestellten Leitungen 9 liegt in einer ausschließlichen
Beanspruchung der Nähte auf Scherung. In der Ausführungsform nach Figur 3 kann der
Abstand zwischen den einzelnen Leitungen 9 beliebig gewählt werden.
[0022] Alle perforierten Inlettböden zeigen günstige Betriebsrerhältnisse, insbesondere
einen guten Druckaufbau, wenn die Perforation besonders klein ist. Das gilt auch für
eine nur teilweise Bodenbelastung mit Schüttgut nach teilweiser Entleerung des Containers.
Solch geringe Perforationsbohrungen entstehen z.B. durch Nadelstiche. Nach der Erfindung
weisen für Kohlenstaub geeignete Inletts 2 - 4 Nadelstiche pro cm
2 auf. Als Inlettmaterial dient vorzugsweise ein Pölyäthylenbändchengewebe (PE-Bändchengewebe),
daß beidseitig mit je 50 gr/m
2 Polyathylen (PE) beschichtet ist.
[0023] Die Plane 2 bzw. lbildet nach Figur 4 neben dem Boden auch die übrigen Wände des
Inletts. An der Oberseite des Inletts befinden sich verschiedene Einfüllöffnungen.
Die Anzahl, Abmessung und Lage der Einfüllöffnungen ist gleich der Anzahl, Abmessung
und Lage der Einfüllöffnungen bzw. Lucken im Containerdach. Ggfs. kann, wenn es die
Ladeeinrichtungen zulassen, auch völlig ohne Einfüllöffnungen 10 gearbeitet werden.
In diesem Fall dient die Entleerungsöffnung des Inletts gleichzeitig als Einfüllöffnung.
[0024] An den Einfüllöffnungen 10 befinden sich Einfülltrichter bzw. Einfüllstutzen 11,
die sich aus Lappen 12 zusammensetzen. Die Lappen 12 sind wie die Bahn 1 an der Bahn
2 (am Inlett) befestigt.
[0025] Anstelle einer einzigen , alle Inlettwände bildenden Bahn 1 bzw. 2, können nach Figur
8 auch mehrere Bahnen 13, 14 und 15 zu einem Inlett miteinander verbunden werden.
Die Nähte zwischen den einzelnen Bahnen 13, 14 und 15 sind in Figur 8 mit 16 gezeichnet.
Für alle Nähe sind die in Figur 6 und 7 dargestellten Nahtformen besonders geeignet.
In Figur 6 ist ein Überlappungsstoß mit sich überlappenden Enden 17 und 18 gezeigt.
[0026] Von dem Überlappungsstoß unterscheidet sich der Stoß nach Figur 7 durch stumpf einander
gegenüberliegende Enden 17 und 18, die durch einen Materialstreifen 19 miteinander
verbunden sind. Beide Nahtformen haben den Vorteil ausschließlicher Scherbeanspruchung.
Beim Fertigen des Inletts werden zunächst sämtliche Längsnähte geschweißt bzw. genäht.
Bei diesem Fertigungsabschnitt läßt sich auch die letzte Längsnaht mit der das Schweißen
wesentlich erleichternden Gegenlage herstellen. Als Gegenlage dienen Holzleisten bzw.
Metallschienen, die für die Fertigung der Quernähte aus dem Inlett herausgenommen
werden. Die Fertigung der Quernähte erfolgt ohne Gegenlage. Die Quernähte lassen sich
schweißen, kleben und nähen. Beim Schweißen ist zwischen den miteinander zu verbindenden
Enden 17 und 18 und dem sich an das Ende 17 anschließende Materialteil ein Isolierstreifen
20 vorgesehen. Der Isolierstreifen bildet ein Anti-Haftmittel. Er verhindert eine
Verbindung der durch die beiden Enden 17 und 18 gebildeten Naht mit dem sich an das
Ende 17 anschließenden Material. Ein Isolierstreifen erübrigt sich, wenn es sich um
klebfähige Inlettwerkstoffe handelt bzw. ein Klebestreifen als Verbindungsmittel für
die Enden 17 und 18 dient.
[0027] Teilweise kommt auch eine Inlettfertigung aus Schlauchabschnitten in Betracht. In
die Schlauchabschnitte werden Einlagen eingelegt, die entweder in der in Figur 1-3
dargestellten Form mit dem Schlauch verbunden werden und sich dann mit dem Schlauch
zu einem Doppelboden ergänzen oder lediglich punkt- oder linienförmig an den Schlauch
angeheftet werden. Im letzteren Fall bewirkt die Belastung des Schüttgutes die zur
Bildung der Leitungen 4 oder 5 oder 9 notwendige Berührung mit dem Schlauch.
[0028] Beim Einbau des erfindungsgemäßen Inletts in einen'Container werden die Einfüllstutzen
11 durch die Containerluken geführt und dort befestigt. Für die Befestigung ist ein
Einklemmen zwischen Lukenrand und Lukendeckel ausreichend. Das Inlett ist damit in
seiner Lage bereits fixiert. Anschließend wird das Inlett mit Luft gefüllt. Das kann
durch eine gesonderte Füllöffnung oder über den Doppelboden geschehen. Im Falle der
Benutzung des Doppelbodens wird eine der Leitungen 4, die mit einem nach außen führenden
Anschluß versehen ist, mit einem Preßluftschlauch 21 verbunden. Der Preßluftschlauch
ist mit einem örtlichen Preßluftnetz bzw. einem mit dem Container transportablen Kompressor
oder Druckbehälter verbunden. Neben dem einen Preßluftschlauch 21 können noch weitere
Preßluftschläuche mit dem Inlettboden bzw. den Leitungen 4 verbunden sein. Das ist
bei hohem Luftbedarf von Vorteil.
[0029] Durch den Luftdruck legt sich das Inlett an die Wände des Containers an. Ein geringes
Übermaß des Inletts stellt sicher, daß die Nähte des Inletts durch das Anlegen und
die nachfolgende Belastung mit dem Schüttgut nicht beansprucht werden.
[0030] Durch das Anlegen an die Containerwände entsteht die in Figur 4 und 10 dargestellte
Inlettquaderform. Bei schlauchförmiger Ursprungsform des Inletts bedingt die nachfolgende
Quaderform an der Stirnwand des Containers einen Materialüberschuß, aus dem sich Dreiecke
formen lassen, deren Ecken mit 22, 23 und 24 bezeichnet sind. Die Faltung geht im
Betriebsfall dem Einfüllen von Luft bzw. dem Einfüllen von Schüttgut voraus.
[0031] Nach Bildung der Dreiecke 22, 23 und 24 erfolgt eine in Figur 11 - 13 dargestellte
weitere Faltung der dreieckigen Enden um die Linien 22/24 herum. Dadurch liegt das
Material in der Darstellung nach Figur,13 mehrfach übereinander. Die umgefalteten,
dreieckigen Enden lassen sich zur Montage- bzw. Zentrierung des Inletts im Container
zum Beispiel um Tragstäbe wickeln, die oben und unten an der zugehörenden Containerseite
angeordnet sind. Als Tragstab kann ein einfaches Rohr dienen. Das der Stirnseite gegenüberliegende
Inlettende ist für die Entleerung des Containers bestimmt und wird an der Entleerungsseite
des Containers befestigt. Die Befestigung erfolgt wiederum durch Umwickeln eines dreieckigen
Endes um einen Tragstab. Im vorliegenden Fall beschränkt sich das Umwickeln auf das
obere, dreieckige Ende. Das Inlett ist dann an drei Kanten bzw. an drei an diesen
Kanten vorstehenden dreieckigen Enden im Container befestigt. Das gewährleistet die
für ein beschädigungsfreies Einfüllen des Schüttgutes notwendige Zentrierung des Inletts
im Container.
[0032] Die Zentrierung kann andererseits auch mittels Ösen,Haken, Bändern erfolgen. Die
Ösen sind dann im Inlett und die Haken am Container angeordnet oder umgekehrt. Das
Inlett läßt sich dann mit seinen Ösen auf die Haken des Containers hängen bzw. mit
ggfs. vorhandenen Haken in Ösen des Containers einhaken. Bei Verwendung von Bändern
kann auf Haken verzichtet werden. Die Bänder sind dann am Inlett bzw. im Container
befestigt. Wahlweise sind die vorstehenden Enden des Inletts auch so ausgebildet,
daß sie sich durch Ösen oder andere, geeignete Öffnungen des Containers schlingen
lassen.
[0033] Die Ösen, Haken und Bänder können auch zur Sicherung der um die Tragstäbe gewickelten
Enden verwendet werden. In der vorgesehenen Lage des Inletts sollen die Längsnähte
des Inletts möglichst parallel zu den Längskanten des Containers und die Quernähte
des Inletts möglichst parallel zu den querverlaufenden Kanten des Containers verlaufen.
Das gibt eine außerordentlich gute Kontrolle für die notwendige Fixierung des Inletts
im Container.
[0034] Das nach Befestigung der drei gefalteten Inlettenden verbleibende unbefestigte Inlettende
bildet einen Entleerungstrichter und wird zur Vermeidung unerwünschter Entleerung
mit einer als Klemmschiene 25 ausgebildeten Klemmvorrichtung verschlossen. Die Betriebsstellung
der Klemmschiene ist in Figur 11 dargestellt. Die Klemmschiene besteht aus einem umgebogenen
Federdraht oder aus gegeneinander verschraubbaren Leisten.
[0035] Das mit der Klemmschiene verschlossene dreieckige Inlettende wird bei der Inlettmontage
gleichfalls in die in Figur 13 dargestellte Faltlage gebracht. Die Faltlage der dreieckigen
Enden nach Figur 13 entspricht der sich beim Umwickeln bzw. Umschlingen der zugehörenden
Tragstäbe ergebenden Lage. Dabei findet eine Umschlingung der Tragstäbe um etwa 180°
statt. Statt dessen kann auch eine mehrfache Umschlingung, die einem Aufrollen bzw.
Aufwickeln der dreieckigen Enden gleichkommt, stattfinden. Das Wickeln sichert zugleich
die dreieckigen Enden auf den Tragarmen. Zweckmäßigerweise sind die Tragarme dazu
drehbeweglich und in ihrer jeweiligen Drehstellung arretierbar angeordnet. Eine einfache
Ausführung dieser Anordnung wird durch zum Wickeln lösbare und zum Arretieren am Container
befestigbare Tragarme gebildet.
[0036] Durch das Wickeln, wie auch mit Hilfe der Ösen, Haken und Bänder,.läßt sich das Inlett
leicht im Container verspannen und in die jeweils gewünschte Lage bringen.
[0037] Vorteilhafte Spannungsebenen sind die zu den Flächen und/oder Raumdiagonalen des
Inletts gehörenden Ebenen. Für eine solche Spannung, wie auch für andere Inlettanordnungen,
z.B. mit Haken, Ösen und Bändern, bedarf das Inlett an den Enden je nach Spannmittel,
keiner besonderen Faltung und können die dreieckigen Enden ggfls. auch abgeschweißt
bzw. abgetrennt werden.
[0038] Die Inlett- und Containerfüllung erfolgt je nach Ausführung des Inletts bzw. Aufhängung
des Inletts im Container in verschiedenen Varianten. Sind Inlettenden um Tragstäbe
gewickelt, so wird das Inlett vor der Füllung mit Schüttgut mit Luft aufgeblasen.
Das gewährleistet ein gleichmäßiges Anlegen des Inletts an die Containerwände und
verhindert eine Faltenbildung und eine damit verbundene nachteilige Zugbeanspruchung
des Inletts. Die das Inlett stützende Luft entweicht während des Füllvorgangs mit
Schüttgut. Der Füllvorgang erfolgt gegen geringen Überdruck im Inlett.
[0039] Bei einer Inlettaufhängung bzw. Inlettspannung an den Kanten und/oder entlang der
Flächen- oder Raumdiagonalen ist auch ohne vorhergehende Luftfüllung und Füllen gegen
einen geringen Überdruck ein ausreichendes Anliegen des Inlett
san den Containerwänden gewährleistet.
[0040] Bei einem Füllvorgang durch die Entleerungsöffnung des Inletts wird der mit dem Inlett
ausgekleidete Container 26 derartig auf ein Kippchassis 27 gestellt, daß die Entleerungsöffnung
des Inletts und Containers bzw. dessen Türen im gekippten Zustand oben sind. Dieser
Vorgang ist in Figur 17 dargestellt. Als Kippchassis 26 wird ein üblicher Kraftfahrzeughänger
bzw. Lastkraftwagen mit Kippvorrichtung verwendet.
[0041] Soweit das Inlett mit einer Klemmschiene 25 versehen ist, wird diese entfernt. Das
vorher durch Abtrennen der Spitze mit einer Entleerungsöffnung versehene dreieckförmige
Inlettende wird über den Füllstutzen eines Silos 28 gestreift bzw. an ein Füllaggregat
angeschlossen. Die Befestigung des Inlettendes am Füllstutzen des Silos 28 erfolgt
mittels einer sogenannten Sackschnalle, d.h. einer das Inlettende auf dem Füllstutzen
umschließenden und gegen den Füllstutzen pressenden Klemmvorrichtung. Das Füllen durch
die Entleerungsöffnung ist gegenüber einer horizontalen Füllung bereits bei einem
Neigungswinkel des Containers von 60
0 von Vorteil. Bei einem solchen Neigungswinkel ergibt sich ein Füllwinkel von 30°
und ein Füllungsgrad des Containers bzw. Inletts von 92,3 % bei einem 20 ft-Container.
Die Abmessung eines solchen Containers sind 5,9 m x 2,2 m x 2,3 m. Daraus ermittelt
sich ein COntainervolumen von 31,2 cbm. Das nicht befüllbare Volumen ist dann 0,5
x 1,9 x 1,9 x tg 3
00 x 2,3 =-2,4 cbm.
[0042] Während des Füllvorganges braucht der Inlettboden nicht aufgeblasen werden, wenn
die Bildung eines Schüttkegels unberücksichtigt bleiben kann. Der sich bildende Schüttkegel
verringert den Füllungsgrad des Containers bzw. Inletts. Er ist vernachlässigbar,
wenn das Containervolumen bzw. Inlettvolumen infolge hohen spezifischen Schüttgutgewichts
und begrenzter Containerladefähigkeit nicht vollständig genutzt werden kann. Bei vollständiger
Nutzungsmöglichkeit läßt sich der Füllungsgrad mit Hilfe des aufblasbaren Inlettbodens
vorteilhaft beeinflussen. Durch Aufblasen des Inlettbodens entsteht ein Luftkissen
unterhalb des Schüttgutes. Der dazu notwendige Luftdruck beträgt bei üblichen Schüttgütern
mit etwa 0,6 to/cbm spezifischem Gewicht maximal 1,5 bar Überdruck. Durch Druckschwankungen
wird eine Inlettbodenvibration erzeugt. Gleichzeitig dringt Luft durch ggfs. vorhandene
Austrittsöffnungen an der Inlettbodenoberseite in das Schüttgut. Der Luftaustritt
aus dem Inlettboden erfolgt an der gesamten Bodenoberfläche und ist in Figur 4 mit
Pfeilen angedeutet. Die in das Schüttgut entweichende Luft drückt auf die einzelnen
Schüttgutpartikel. Allein schon dadurch oder durch alleinige Vibration des Inlettbodens,
zumindest aber bei gleichzeitiger Vibration und Entweichen von Luft entsteht ein Fließvorgang
im Schüttgut. Das Schüttgut verteilt sich gleichmäßig im Container.
[0043] Das bei der Beaufschlagung des Inlettbodens mit Luft entstehende Luftkissen entweicht
nach Abstellungen der Druckluftzufuhr in kurzer Zeit, so daß es nach Abschalten der
Druckluftzufuhr einem vollständigen Füllen des Containers bzw. Inletts nicht entgegensteht.
[0044] Zum Entleeren werden die an der rückwärtigen, zur Entleerungsöffnung des Inletts
gehörenden Containertüren geöffnet. Es wird das mit der Entleerungsöffnung versehene
Inlettende herausgeklappt oder gezogen und entlang der Linie 29 abgeschnitten, sofern
dieses Inlettende noch nicht abgetrennt ist. Das ist regelmäßig bei Containerfüllung
durch die Einfüllöffnungen 10 der Fall, deren Einfüllstutzen zum Füllen in gleicher
Weise wie das Inlettende nach Figur 17 genutzt wird. Um das Inlett beim Öffnen der
Containertüren vor einer unzulässigen Zugbelastung und einem Zerreißen zu sichern,
befindet sich in dem Containerende ein Schott 30. Zum Abstützen bzw. Aufhängen des
Schotts 30 sind zwei Quertraversen 31 vorgesehen. Die Anordnung der Quertraversen
31 wird durch die jeweilige Bauart des Containers bestimmt. Zwischen Unterkante Schott
30 und Containerboden verbleibt über die gesamte Containerbreite ein Freiraum von
40 - 50 cm Höhe. Dieser Freiraum ist für die Containerentleerung vorgesehen.
[0045] Durch den Freiraum hindurch wird das abzuschneidende Inlettende hindurchgezogen und
auf den Einlaufstutzen eines Förderaggregates zum Entleeren geschoben und dort mit
einer Sackschnalle befestigt. Als Förderaggregate zum Entleeren wie auch zum Füllen
eignen sich u.a. Düsenförderer, Druckförderer, Umsetzstationen, Vakuumförderer sowie
Durchblaszellenradschleusen. Beim Abschneiden des herausgezogenen Inlettendes wird
eine dem Umfang des Einlaufstutzens angepaßte Schnittlänge gewählt.
[0046] Das Förderaggregat fördert das aus dem Container austretende Schüttgut zu einem beliebigen
Bestimmungsort. Um einem Durchhängen des Inlettendes zwischen Container und Einfüllstutzen
des Förderaggregates entgegenzuwirken und das Inlett vor der Belastung scharfer Kanten
zu sichern bzw. vom Schüttgutgewicht weitgehend zu entlasten, wird das Inlettende
zwischen Container und Einfüllstutzen mit einer Rutsche 32 unterstützt. Die Rutsche
läßt sich in die sonst zur Türverriegelung des Containers dienenden Nocken oder Ösen
des Containergehäuses einhängen.
[0047] Das eigentliche Entleeren, d.h. Austreten der Schüttgutpartikel aus dem Container
beginnt erst nach Entfernen der Klemmschiene 25. Mit zunehmender Entleerung wird der
Container 26 gekippt. Gleichzeitig wird der Entleerungsvorgang durch ein Einblasen
von Luft in den Inlettboden unterstützt. Das Einblasen von Luft bewirkt je nach Ausbildung
des Inlettboden ein Austreten von Luft in das Schüttgut und/oder bei Erzeugung von
Druckschwankungen eine Inlettbodenvibration. Dafür befindet sich beispielsweise in
der zu dem Inlettboden führenden Luftdruckleitung 21 ein Ventil, mit dem kurzzeitig
von Hand Luft abgelassen werden kann. Das Ventil kann einfachster Bauart und manuell
bedienbar sein. Die Vibration kann unregelmäßig sein. Häufig führt bereits eine einzige
Druckschwankung zu Beginn des Entleerungsvorganges selbst bei verbackenem, d.h. verfestigtem
Schüttgut zu einem Lösen der Schüttgutpartikel. Wiederholte Druckschwankungen unterstützen
den fortschreitenden Entleerungsvorgang. Dabei hat sich gezeigt, daß es nach einer
Luftbeaufschlagung von 45 - 60 sek. für die Entleerung von Vorteil ist, den Container
in Kippstellung zu bringen. Die zu erreichende Kippstellung beträgt 50 - 60
0. Zur Minderung der Schüttgutbelastung beim Kippen wird das Schott in Stufen geöffnet.
Eine Verwendung von 6 - 8 Stufen ist ausreichend.
[0048] Ein beispielsweise mit Kohlenstaub gefüllter Container läßt sich auch nach langem
Transport und entsprechender Verdichtung mit Hilfe des erfindungsgemäßen Inletts leicht
entleeren. Dabei ist ein Luftverbrauch von 0,5 cbm/ qm Containerfläche und Minute
ausreichend. Eine ständige Beaufschlagung mit Luft ist nicht erforderlich. Für eine
vollständige Entleerung genügt eine Einschaltzeit von 10 - 20 % der Entleerungszeit
für die Druckluftquelle. Daraus ergibt sich ein Luftverbrauch zwischen 3 und 6 cbm/qm
Inlettboden und Stunde. Der Luftverbrauch läßt sich durch eine verhältnismäßig große
LuftdruckvorspEnnung günstig beeinflussen, die in kurzer Zeit den notwendigen Druckaufbau
im Inlettboden sicherstellt. Der Druckaufbau wird ferner mit einer Verringerung der
Anzahl von Luftaustrittsöffnungen im Inlettboden beschleunigt. Das gleiche gilt für
die Verringerung der Öffnungsweite der Austrittsöffnungen. Das heißt,kleine Einstiche
bei der Perforation der Bahn 1 sind von Vorteil. Desgleichen ist wichtig, daß die
Leitungen des Inlettbodens nicht durch sich zwischen die Leitung setzendes Schüttgut
verstopft werden. Dem wirken eine möglichst dichte Aneinanderordnung der Leitungen
und eine ebene Inlettbodenfläche entgegen.
L) Schlauchförmiges Inlet zum Füllen und Entleeren von Schüttgut-Containern mit einem
dem Entleerungsvorgang förderlichen Fluidisierungsboden, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fluidisierungsboden auf einen Luftverbrauch von 0,3 - 0,7 cbm/qm Containerboden
und Minute ausgelegt ist.
2) Schlauchförmiges Inlet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Inletboden
(1, 2) und/oder im Falle von den Inletboden bildenden Leitungen (4, 5) diese Leitungen
(4, 5) an der Oberseite luftdurchlässig sind.
3) Schlauchförmiges Inlet nach Anspruch 2, d a durch gekennzeichnet, daß die Leitungen
(4) dicht aneinander liegen und an den sie trennenden Wänden luftdurchlässig sind.
4)Schlauchförmiges Inlet nach Anspruch 3, d a durch gekennzeichnet, daß die Luftdurchlässigkeit
der Leitungen (4) an den Trennwänden größer als an der Oberseite ist.
5)Schlauchförmiges Inlet nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 - 4, gekenn zeichnet
durch eine Perforation des Inletbodens (1, 2) und/oder der die Leitungen (4) trennenden
Wände.
6) Schlauchförmiges Inlet nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch Nadelwalzen zur Perforation.
7) Schlauchförmiges Inlet nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch 2 - 4 Nadelstiche
pro qcm.