(19)
(11) EP 0 037 045 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.10.1981  Patentblatt  1981/40

(21) Anmeldenummer: 81102144.3

(22) Anmeldetag:  21.03.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 9/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 02.04.1980 DE 8009099 U

(71) Anmelder: SCHWEIZERISCHE ALUMINIUM AG
CH-3965 Chippis (CH)

(72) Erfinder:
  • Sontheimer, Wilfried
    D-77 Singen 15 (DE)

(74) Vertreter: Hiebsch, Gerhard F., Dipl.-Ing. 
Postfach 464
78204 Singen
78204 Singen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladen od. dgl. Vorrichtung


    (57) Ein Rolladen aus mehreren seine Fläche bildenden und aneinandergelenkten Profilstäben, deren eine Längskante als rinnenartige Lagerschale in seitlichem Abstand zur Rolladenfläche die mit ihr ein Gelenk ergebende, im Querschnitt hakenähnliche Längskante des benachbarten Profilstabes aufnimmt, soll so ausgestaltet werden, daß durch wechselnde Druckeinwirkung etwa bei Wind aber auch schon beim Öffnen und Schließen des Rolladens entstehende Klappergeräusche an den Gelenken unterbunden werden.
    Dies soll durch ein am Profilstab (2) festlegbares Formteil (A,B) erreicht werdern, welches mit wenigstens einem der hakenähnlichen Längskante zugeordneten Druckorgan (26, 26b) der Lagerschale (14) des benachbarten Profilstabes anliegt, wobei das Druckorgan bevorzugt als begrenzt federnder Arm vom Formkörper (32) des Formteiles abragt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladen od. dgl. Vorrichtung aus mehreren seine Fläche bildenden und aneinander delenkten Profilstäben, deren eine Längskante als rinnenartige Lagerschale in seitlichen Abstand zur Rolladenfläche die mit ihr ein Gelenk ergebende, im Querschnitt hakenähnliche Längskante des benachbarten Profilstabes aufnimmt.

    [0002] Derartige Rolläden sind zum zeitweiligen Verschließen der Öffnungen vor Fenstern, Türen oder Garagentoren sowie als Lamellentüren für Möbel bekannt und mit dem Vorzug versehen, auf einfache Weise zusammengesetzt werden zu können. Als Nachteil hat sich erwiesen, daß durch wechselnde Druckeinwirkung etwa bei Wind aber auch schon beim Öffnen und Schließen dieser Rolläden Klappergeräusche an den Gelenken entstehen, die zu unterbinden Aufgabe vorliegender Erfindung ist.

    [0003] Zur Lösung dieser Aufgabe führen am Profilstab festlegbare Formteile, welche mit wenigstens einem jener hakenähnlichen Längskante zugeordneten Druckorgan der Lagerschale des benachbarten Profilstabes anliegen und so auch bei größeren Fertigungstoleranzen ein "Gehen" des Rolladens im Gelenk verhindern.

    [0004] Als besonders günstig hat es sich erwiesen, das Druckorgan als begrenzt federnden Arm vom Formkörper.des Formteiles abragen zu lassen, da die hier durch geschaffene begrenzte Elastizität das Anpassen an die jeweiligen Erfordernisse begünstigt.

    [0005] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Außenkante der Lagerschale -- im Querschnitt gesehen -- von einem Radius bestimmt, welcher um die Drehachse eines in der Lagerschale ruhenden Kederwulstes der hakenähnlichen Längskante geführt ist. Dank dieser Maßgabe bleibt der von jenen Druckorganen ausgeübte Druck in allen Stellungen des Gelenkes weitest-gehend gleich.

    [0006] Das Formteil weist erfindungsgemäß einen flachen Formkörper auf, der beidends in etwa an den Längskanten des Profilstreifens verlaufenden und zu einander weisenden Nuten klemmend eingesetzt ist. Dabei kann bevorzugtermaßen der Formkörper zumindest an einem Rand mit in die Nut des Profilstabes einsetzbaren armartigen Anformungen versehen sein, welche ebenfalls den Vorteil begrenzter Nachgiebigkeit besitzen.

    [0007] Im Rahmen der Erfindung liegt es, daß sich der flach ausgebildete Formkörper vom einen die armartigen Anformungen aufweisenden Rand zum anderen Rand hin -- quer zu seiner eine Symmetrielinie ergebenden Mittelachse -- erweitert und zu-dem mit einer Konsole versehen ist, welche die Druckorgane als Enden eines die Mittelachse kreuzenden Quersteges trägt.

    [0008] Ein anderer erfindungsgemäßer Formkörper ist mit einem Querkörper verbunden, der in Einbauzustand der Schmalkante des jeweiligen Profilstreifens als Anschlag anliegt und von dem in etwa parallelen Abstand zum Formkörper wenigstens ein Druckarm abragt. Dieses Formteil wird an den Enden der Profilstreifen fixiert und dient gleichzeitig insoweit als Arretierung, als es die Profilstreifen daran hindert, sich in Richtung ihrer Längskanten gegeneinander zu verschieben.

    [0009] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in:

    Fig. 1: den Längsschnitt durch einen Rolladen od. dgl.;

    Fig. 2: die Ansicht eines Ausschnittes aus Fig. 1;

    Fig. 3: den Längsschnitt durch einen anderen Rolladen;

    Fig. 4: die Sicht auf einen Teil aus Fig. 3.



    [0010] Ein insgesamt vertikal bewegbarer Rolladen 1 weist mehrere an ihren Längsseiten aneinandergelenkte Profilstäbe 2 auf, die -- gemäß Kontur 2 a in Fig. 1 in einem Winkel w -- gegeneinander schwenkbar sind. Hierzu ist die in Fig. 1 obere Längskante querschnittlich gesehen durch eine Abwinklung 3, ein an diese angesetztes Kurvenstück 4 sowie von dessen Enden ausgehende Hakenstege 5, 6 zu einem Gelenkteil 7 eines Gelenkes 8 ausgeformt. Das äußere Hakenteil 6 jedes Gelenkteiles 7 verläuft nahezu parallel zur Hauptebene E des Profilstabes 2 und endet nach unten hin in einem kederartigen Wulst 9.

    [0011] An die andere Längskante ist als Gegengelenkteil 10 eine nach unten offene Rinne 11 angeformt, welche das Gelenkteil 7 des benachbarten Profilstreifens 2 aufnimmt.

    [0012] Die Rinne 11 besteht aus einem von der Längskante des Profilstabes 2 ausgehenden etwa viertelkreisartigen Profilteil 12 und einem zur Hauptebene E etwa parallelen Anschlußstück 13, das nach unten hin in einen aufwärts gekrümmten Haken 14 übergeht. Diesem liegt ein ebenfalls hakenartiger Steg 15 am anderen Ende jenes Profilteiles 12 ein wenig höhenversetzt gegenüber. An die obere Außenseite des Profilteiles 12 ist ein gegen die Hauptebene E gerichteter Vorsprung 16 angefqrmt.

    [0013] In zusammengebautem Zustand des Rolladens 1 ruht der Kederwulst 9 des einen Gelenkteiles 7 in dem so eine Lagerschale ergebenden Hakenende 14 des anderen Gelenkteiles 10. Ein Verschwenken der Profilstäbe 2 gegeneinander im Sinne des Pfeiles z in Fig. 1 wird begrenzt durch die als Anschlag dem Steg 15 des einen Gelenkteiles 10 zugeordnete Abwinklung 3 des anderen Gelenkteiles 7.

    [0014] Parallel zur Hauptebene E des Profilstabes 2 ist an diesem gemäß Fig. 1, 2 ein Formteil A mit seinem oberen Rand 20 und unteren armartigen Anformungen 21 einerseits hinter dem Hakensteg 5 der oberen Längskante sowie andererseits hinter dem Vorsprung 16 an der unteren Längskante klemmend festgelegt. Von dem sich zwischen diesen Klemmstellen 20/5 und 21/16 erstreckenden -- in Draufsicht nahezu dreiecksförmigen -- sich zu seinem oberen Rand 20 hin erweiternden Formkörper 22 ragt in dessen Mittelachse M eine angeformte Konsole 24 ab, die einen Quersteg 25 mit seitlich abragenden, begrenzt federnden Druckarmen 26 trägt.

    [0015] Letztere drücken gegen die Unterseite der Lagerschale 14 des benachbarten Profilstreifens 2.

    [0016] Das Formteil B wird an der Schmalseite 29 des Profilstreifens 2 in diesen eingeschoben und sitzt dann ebenfalls mit Klemmteilen 30, 31 in der oben beschriebenen Weise hinter dem Hakensteg 5 einerseits und dem Vorsprung 16 andererseits fest; diese Klemmteile 30, 31 werden von dem streifenartigen Formkörper 32 angeboten. An diesen ist -- wie in Fig. 4 erkennbar -- seitlich ein Querkörper 33 angeformt, der sich an die Schmalseite 29 des Profilstreifens 2 anschmiegt.

    [0017] Von diesem Querkörper 33 ragt oben ein begrenzt elastischer Arm 26b ab, der seinerseits wiederum der Unterseite der Lagerschale 14 anliegt.

    [0018] Die Druckarme 26, 26b sind so ausgebildet bzw. ausgeformt, daß sie nur soviel nachgeben, wie es zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen notwendig ist. Nach Ausschöpfen dieses Federbereiches werden sie von der Konsole 24 bzw. dem Querkörper 33 am weiteren Nachgeben gehindert. Der Bereich des benachbarten Profilstabes 2, gegen den die Druckarme 26 bzw. 26b drücken, ist -- wie gesagt -- die Außenseite der Lagerschale 14, in welcher der Kederwulst 9 des anderen Profilstabes 2 lagert, in dem das Formteil A, B, durch Einklipsen bzw. Einschieben formschlüssig-festgelegt ist. Die Höhe h des Formkörpers 22, 32 ist so gewählt, daß seine Ränder -- beim Ausführungsbeispiel A nach unten hin die Anformungen 21 -- in zueinander weisenden Längsnuten 18 eingreifen, die von der vorderen Profilstabwand 19 einerseits und andererseits oben vom Hakensteg 5 sowie unten vom Vorsprung 16 begrenzt sind.

    [0019] Die Formkörper A und B bilden in einfacher Weise herstellbare und leicht zu handhabende Fixiereinsätze für die Profilstreifen 2 und bestimmen das für die Drehbewegung des Gelenkes 8 erforderliche Spiel; sie hindern die einzelnen Profilstäbe 2 daran, gegeneinander zu schlagen, wenn sie in zusammengebautem Zustand einen Rolladenpanzer, eine Schiebetüre an Möbeln oder eine Rolltüre an Garagen und dergleichen ergeben.

    [0020] Die Außenwandkontur der Lagerschale 14 wird von einem Radius r um die Drehachse D des Gelenkes 8 bestimmt, so daß der Druck der Druckarme 26, 26b gegen die Lagerschale 14 in allen Gelenkstellungen erhalten bleibt.


    Ansprüche

    1. Rolladen od. dgl. Vorrichtung aus mehreren seine Fläche bildenden und aneinandergelenkten Profilstäben, deren eine Längskante als rinnenartige Lagerschale in seitlichem Abstand zur Rolladenfläche die mit ihr ein Gelenk ergebende, im Querschnitt hakenähnliche Längskante des benachbarten Profilstabes aufnimmt, gekennzeichnet durch ein am Profilstab (2) festlegbares Formteil (A,B), welches mit wenigstens einem der hakenähnlichen Längskante (7) zugeordneten Druckorgan (26, 26b) der Lagerschale (14) des benachbarten Profilstabes anliegt.
     
    2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckorgan (26, 26 ) als begrenzt federnder Arm vom Formkörper (22, 32) des Formteiles (A, B) abragt.
     
    3. Rolladen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur der Lagerschale (14) von einem Radius (r) bestimmt ist, welcher um die Drehachse (D) eines in der Lagerschale (14) ruhenden Kederwulstes (9) der hackenähnlichen Längskante (7) geführt ist.
     
    4. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Formstück (A, B) einen flachen Formkörper (22, 32) aufweist, der beidends in etwa an den Längskanten des Profilstreifens (2) verlaufenden und zueinander weisenden Nuten (J8) klemmend eingesetzt ist.
     
    5. Rolladen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (22) zumindest an einem Rand mit in die Nut (18) des Profilstreifens (2) einsetzbaren armartigen Anformungen (21) versehen ist.
     
    6. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der flach ausgebildete Formkörper (22) von einem die armartigen Anformungen (21) aufweisenden Rand zum an-deren Rand (20) hin erweitert und mit einer Konsole (24) versehen ist, welche die Druckorgane (26) als Endstücke eines Quersteges (25) trägt.
     
    7. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (32) mit einem Querkörper (33) verbunden ist, der in Einbauzustand der Schmalkante (29) des Profilstabes (2) anliegt und von dem in etwa parallelem Abstand zum Formkörper wenigstens ein Druckorgan (26b) abragt.
     
    8. Rolladen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Querkörper (33) wenigstens im Bereich der einen Längskante des Profilstabes (2) dessen Schmalkante (29) in Richtung der Formkörperhöhe (h) überragt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht