[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschleuniger für geladene Teilchen mit einer
evakuierten Beschleunigerröhre und einem die Beschleunigerröhre vakuumdicht abschließenden
Austrittsfenster für die beschleunigten Teilchen.
[0002] Beschleuniger für geladene Teilchen, vorwiegend Elektronen-, gelegentlich auch Protonenbeschleuniger,
werden hauptsächlich in der medizinischen Strahlentherapie seltener für Zwecke der
Strahlendurchleuchtung und Sterilisation von Proben aller Artbenützt. Sie erzeugen
einen eng gebündelten Strahl beschleunigter geladener Teilchen. Elektronenbeschleuniger,
meist Linearbeschleuniger, seltener Kreisbeschleuniger (Betatrons) werden jedoch auch
dazu verwendet, um Röntgenstrahlung mit einem dem Elektronenstrahl ausgesetzten Target
zu erzeugen. Diese meist sehr harte Röntgenstrahlung wird wiederum meist zur medizinischen
Strahlentherapie, gelegentlich aber auch zur Sterilisation von Proben aller Art verwendet.
[0003] Die Beschleunigung der geladenen Teilchen erfolgt im Inneren einer evakuierten Beschleunigerröhre.
Zur Applikation müssen die geladenen Teilchen, oder aber die Röntgenstrahlung des
dem Teilchenstrahl ausgesetzten Targets, durch ein die Beschleunigerröhre vakuumdicht
abschließendes Austrittsfenster nach außen gelangen. Das Austrittsfenster besteht
im allgemeinen aus einer dünnen Metallfolie. Der Strahl geladener Teilchen besitzt
bei gängigen Elektronenbeschleunigern Energien von etwa 4 MeV. Beim Auftreffen des
Teilchenstrahls auf der Metallfolie werden Sekundärelektronen aus der Metallfolie
herausgeschlagen. Außerdem wird das Austrittsfenster an der Auftreffstelle des Teilchenstrahls
erwärmt. Die Sekundärelektronen treten zu einem Teil auch nach rückwärts gerichtet
ins Innere der Beschleunigerröhre hinein, aus dem Material des Strahlenaustrittsfensters
aus. Diese Sekundärelektronen werden im elektrischen Feld der Beschleunigerröhre nach
rückwärts beschleunigt und treffen mit der vollen Beschleunigungsenergie auf das dem
Austrittsfenster gegenüberliegende Ende der Beschleunigungsröhre auf. Dort erzeugen
sie wiederum Sekundärelektronen und vor allem harte Röntgenstrahlung. Zur Abschirmung
derselben ist eine starke und schwere Strahlenschutzumkleidung auch ' dieses Endes
der Beschleunigungsröhre erforderlich. Schließlich besteht bei hoher Strahlleistung
auch die Gefahr des Überhitzens des Austrittsfensters am Auftreffpunkt des Teilchenstrahls.
Dies führt zu einer-Steigerung der Erzeugungsrate der Sekundärelektronen und ist in
Extremfällen auch mit der Gefahr des Durchschmelzens des Austrittsfensters mit der
Folge der Zerstörung der Beschleunigerröhre verbunden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Beschleuniger für die geladenen Teilchen
kleiner, leichter und sicher zu beuen und zugleich den.Strahlenschutz sowie die Betriebssicherheit
zu verbessern.
[0005] Bei einem Teilchenbeschleuniger der eingangs genannten Art ist daher erfindungsgemäß
in der Nähe des Austrittsfensters eine Vorrichtung zur wiederholten Ablenkung des
Strahls geladener Teilchen angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß auch die am Austrittsfenster
emittierten thermischen Sekundärelektronen abgelenkt werden. Sie werden jedoch in
Folge ihrer geringeren Engergie ungleich stärker abgelenkt als die beschleunigten
Primärelektronen. Dies hat zur Folge, daß die vom Austrittsfenster emittierten Sekundärelektronen
auf die das Austrittsfenster umgebende Wandung der Beschleunigerröhre abgelenkt werden,
während die beschleunigten Primärelektronen gleichzeitig eine nur ganz geringe Ablenkung
erfahren. Die auf die Wandung der Beschleunigerröhre auftreffenden Sekundärelektronen
können nun nicht mehr nach rückwärts beschleunigt werden und keine Röntgenquanten
mehr an dem dem Austrittsfenster gegenüberliegenden Ende der Beschleunigerröhre auslösen.
Daher können die Strahlenschutzmaßnahmen in diesem Bereich weitgehend vermindert werden.
Außerdem vergrößert sich so im zeitlichen Mittel die Auftreffläche der beschleunigten
Elektronen auf dem Austrittsfenster, so daß die lokale thermische Belastung vermindert
wird. Dadurch wird sowohl die Ausbeute an Sekundärelektronen vermindert und als Nebeneffekt
auch die maximale thermisch zulässige Strahlleistung erhöht.
[0006] Eine besonders zweckmäßige Konstruktion ergibt sich wenn die Vorrichtung in Ausgestaltung
der Erfindung an dem dem Austrittsfenster zugewandten Ende der Beschleunigerröhre
angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, daß sie sich in unmittelbarer Nähe des Entstehungsortes
der Sekundärelektronen befindet und die Sekundärelektronen noch vor dem Durchlaufen
des ersten Hohlraumresonators der Beschleunigerröhre, d.h. mit der geringstmöglichen
Energie an die Wand der Beschleunigerröhre ablenken. Hierdurch können die ablenkenden
Kräfte besonders klein gehalten werden und wird die Ablenkung des Strahls beschleunigter
Teilchen - der Primärstrahlung also - minimiert.
[0007] In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Vorrichtung den Strahl
geladener Teilchen kreisförmig ablenken. Dies hat zur Folge, daß. das ablenkende Feld
stets unglich Null ist und am Austrittsfenster erzeugte Sekundärelektronen zu keinem
Zeitintervall nach rückwärts beschleunigt werden können. Außerdem wird so die Auftreffläche
des Teilchenstrahls auf dem Fenster bei geringstmöglicher Ablenkkraft maximiert.
[0008] Eine besonders einfache lösung ergibt sich, wenn die Vorrichtung in Ausgestaltung
der Erfindung den Strahl geladener Teilchen in linearer Richtung vor und zurück ablenkt.
In diesem Fall werden die Sekundärelektronen auf einander gegenüberliegenden Seiten
der Beschleunigerröhre abgelenkt. In diesem Fall muß jedoch anderweitig dafür Sorge
getragen werden, daß kein Strahlimpuls während des Feldnulldurchganges der Ablenkvorrichtung
erzeugt wird.
[0009] Eine besonders zweckmäßige Konstruktion ergibt sich, wenn die Vorrichtung in Weiterbildung
der Erfindung ein wechselndes Magnetfeld erzeugt. Ein solches Magnetfeld läßt sich
anders als ein ablenkendes elektrisches Feld außerhalb der Beschleunigerröhre erzeugen
und ohne Durchführungen oder sonstige Einbauten im Innern der Beschleunigerröhre im
Inneren der Beschleunigerröhre zu Wirkung bringen.
[0010] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Beschleunigerröhre,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Aufsicht auf den Auftreffpunkt des Strahls geladener Teilchen auf das
Austrittsfenster bei ausgeschalteten und eingeschalteten Magnetspulen,
Fig. 4 eine Aufsicht auf den-Auftreffpunkt des Strahls geladener Teilchen auf das
Austrittsfenster bei einer einzigen eingeschalteten Magnetspule,
Fig. 5 eine- Schaltanordnung für die Magnetspulen der Fig. 2 und
Fig. 6 eine Schaltanordnung zur Änderung der an den drei Spulen der Fig. 2 anliegenden
Spannung.
[0011] Die Fig. 1 und 2 zeigen in stark schematisierter Darstellung einen Linearbeschleuniger
1, wie er für medizinische Zwecke verwendet wird. Seine Beschleunigerröhre 2 trägt
an ihrem einen Ende eine Teibhenquelle 4 und an ihrem anderen Ende ein Strahlenaustrittsfenster
8. Von der Teilchenquelle 4 werden im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
Elektronen ins Innere der Beschleunigungsröhre 2 emittiert. Diese Elektronen werden
durch die im Innern der Beschleunigerröhre erzeugten elektrischen Felder beschleunigt.
Zu diesem Zweck besteht die Beschleunigerröhre aus einer Reihe von aneinandergekuppelten
Hohlraumresonatoren 5, an die, in hier nicht weiter dargestellter Weise, eine elektromagnetische
Welle, sei es als stehende oder als Wanderwelle, angekuppelt wird. Die Beschleunigerröhre
2 eines Linearbeschleunigers ist im wesentlichen rotationssymmetrisch und besitzt
eine gerade Symmetrieachse 6. Sie ist evakuiert. Eine solche Beschleunigerröhre ist
beispielsweise unter der Typenbezeichnung "Los Alamos" bekannt.
[0012] Die durch die Teilchenquelle 4, einer Glühkathode mit nachgeschalteter Vorbeschleunigungsstecke
(nicht dargestellt), in die Beschleunigerröhre 2 eingeschlossenen Elektronen werden
längs der Symmetrieachse 6 der Beschleunigerröhre 2 im Takt der angekuppelten Hochfrequenz
beschleunigt. Auf das Austrittsfenster 8 trifft daher ein gepulster Elektronenstrahl
auf. Das Austrittsfenster besteht aus einer dünnen Metallfolie, die die Beschleunigerröhre
vakuumdicht abschließt. Die Metallfolie soll bei Teilchenbeschleunigern möglichst
dünn sein, um den Teilchenstrahl so wenig wie möglich zu schwächen. Der auf das Strahlenaustrittsfenster
auftreffende Elektronenstrahl hat einen Durchmesser von ca. 0, 5 mm. In den Fig. 3
und 4 ist der Auftreffpunkt des nicht abgelenkten Elektronenstrahls auf das Austrittsfenster
mit 10 bezeichnet.
[0013] Die beschleunigten Elektronen verlassen das Austrittsfenster 8 als Elektronenstrahl
12. Die Elektronen haben im Ausführungsbeispiel eine Energie von 4 MeV. Dieser austretende
Elektronenstrahl 12 kann auch auf ein im Bedarfsfall in seinen Weg gebrachtes Target
(13) auftreffen, um Röntgenstrahlenimpulse zu erzeugen. In der Strahlenthera
pie werden entweder der austretende Elektronenstrahl 12 oder die vom Target emittierten
Röntgenstrahlen eingesetzt.
[0014] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, ist eine magnetische Ablenkvorrichtung 14, 16, 18
zur wiederholten Ablenkung des Strahls an der Beschleunigerröhre in einer Ebene unmittelbar
vor dem Strahlenaustrittsfenster 8 angeordnet. Die Wandung der Beschleunigerröhre
besteht im Ausführungsbeispiel aus nicht ferromagnetischem Material, vorzugsweise
aus Kupfer. Die Wirkung einer solchen Ablenkvorrichtung besteht darin, daß sie die
vom Austrittsfenster aus ins Innere der Beschleunigerröhre 2 austretenden Sekundärelektronen
gegen die Wandung der Beschleunigerröhre ablenkt. Außerdem vergrößert sie über die
Zeit gemittelt die Auftreffläche 10 der beschleunigten Elektronen auf das Austrittsfenster
und vermindert so dessen örtliche thermische Belastung. In den Figuren 3 und 4 ist
in vergrößerter Darstellung die durch periodische Ablenkung im Zeitmittel vergrößerte
Auftreffläche 10a des Teilchenstrahls auf dem Austrittsfenster 8 eingezeichnet.
[0015] Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 besitzt die magnetische Ablenkvorrichtung
drei Magnetspulen 14, 16, 18. Damit diese ihr veränderliches Magnetfeld so nah wie
möglich an der Auftreffläche der Elektronen auf das Austrittsfenster zur Wirkung bringen,
sind diese. Magnetspulen an der Außenseite der Beschleunigerröhre in Strahlenrichtung
etwas vor dem Strahlenaustrittsfenster 3 angeordnet. Die drei Magnetspulen sind um
120° gegeneinander um die Symmetrieachse 6 der Beschleunigerröhre 2 und damit zugleich
auch um den längs der Symmetrieachse beschleunigten Elektronenstrahl versetzt angeordnet.
Die drei Symmetrieachsen 24, 26, 28 der Magnetspulen 14, 16, 18 sind senkrecht zur
Richtung des Elektronenstrahls ausgerichtet. Sie treffen sich in einem gemeinsamen
Punkt auf der Symmetrieachse der Beschleunigerröhre.
[0016] Die Magnetspulen 14, 16, 18 sind an Wechselspannung angeschossen. Als Wechselspannungsquelle
eignet sich am besten Drehstrom. So wie das in der Fig. 5 gezeigt ist, können die
Magnetspulen an den Polen U, V und W der Drehstromquelle angeschlossen werden. Bei
eingeschaltetem Strom erzeugt jede der drei Spulen ein Magnetfeld, das eine rechtwinklig
zur Symmetrieachse der Beschleunigerröhre gerichtete Kraftkomponente besitzt. Das
magnetische Feld der Magnetspule 14 ist in der Fig. 2 herausgezeichnet und mit 25
bezeichnet. Die Fig. 2 läßt erkennen, daß die Magnetspulen 14, 16 und 18 des Ausführungsbeispiels,
an den kreisförmigen Umfang der Beschleunigerröhre 2 angepaßt sind. Auf diese Weise
wird ein besserer Übergang des magnetischen Feldes als mit geraden Spulen erreicht:
Magnetspulen ohne Kern haben sich gut bewährt.
[0017] Mit Hilfe der drei Magnetspulen 14, 16 und 18 wird ein Drehfeld erzeugt. Unter der
Voraussetzung, daß die drei Spulen dieselbe Dimension haben und vom selben Drehstrom
durchflossen werden, wird der Elektronenstrahl kreisförmig um den Auftreffpunkt der
Symmetrieachse 6 auf dem Strahlenaustrittsfenster 8 herum verschoben. Dies wird in
der Fig. 3 gezeigt. Dort ist in vergrößerter Darstellung sowohl die Auftreffläche
10 des Elektronenstrahls bei abgeschalteten Magnetspulen als auch die Auftreffläche
10a des kreisförmig abgelenkten Elektronenstrahls auf dem Austrittsfenster bei eingeschalteten
Magnetspulen dargestellt. Wird nur eine der drei Magnetspulen 14, 16, 18 eingeschaltet,
so wird nur eine lineare Verschiebung des Auftreffpunkts des Elektronenstrahls auf
dem Austrittsfenster erreicht, so wie das in Fig. 4 gezeigt wird.
[0018] Es ist auch möglich, daß die drei Magnetspulen in unterschiedlichem Abstand von der
Beschleunigerröhre 2 anzuordnen sind, wenn beispielsweise an einer Stelle andere Bauelemente
an der Beschleunigerröhre befestigt sind. In solche einem Fall kann das gleichmäßige
Drehfeld dadurch erreicht werden, daß die eine, weiter entfernte Spule über einen
Anpassungstransformator an eine höhere Spannung gelegt wird. Ein solcher Anpassungstransformator
30 in Dreieckschaltung ist in der Fig. 6 dargestellt. Er dient dazu um den Magnetspulenstrom
bei unterschiedlichen Windungszahlen oder unterschiedlichem Windungsdurchmesser so
zu kompensieren, daß das magnetische Feld trotz unterschiedlicher Spulenabmessungen
und/oder Spulenabstand im Innern der Beschleungerröhre gleich groß ist. Auch wenn
die eine Spule zum Beispiel aus Platzgründen kleiner gehalten werden muß als die andere
Spule, dann kann dies durch eine Kompensation des Stromes durch diese Spule ausgeglichen
werden. Der Transformator 30 ist einerseits an die Anschlüsse U, V" W einer Drehstromversorgung
und auf der anderen Seite an der oder die Magnetspulen angeschlossen. Am einfachsten
ist es, hierzu den Drehstrom aus dem öffentlichen Netz zu verwenden.
[0019] Wenn die Elektronen mit einer Pulsfrequenz von 300 Impulsen pro Sekunde beschleunigt
werden und die Netzfrequenz des Drehstromes 50 oder 60 Hz beträgt, so dreht sich der
Auftreffpunkt 15 auf dem Kreis 10a etwa 50 oder 60 mal pro Sekunde. Dabei werden während
einer einzigen Umdrehung fünf bis sechs Elektronenimpulse auf das Strahlenaustrittsfenster
auftreffen. Das führt dazu, daß die thermische Energie, die beim Aufprallen der Elektronen
auf das Strahlenaustrittsfenster erzeugt wird, sich auf einem wesentlich größeren
Querschnitt verteilt. So läßt sich beispielsweise die ursprüngliche Auftrefffläche
von 0, 5 mm
2 auf 2 mm
2 vergrößern. Das hat zur Folge, daß auch die örtliche Aufheizung und damit die Emission
von Sekundärelektronen selbst vermindert wird. Als Nebeneffekt wird außerdem die Gefahr
eines Durchbrennens des Strahlenaustrittsfensters verringert.
[0020] Während die Primärelektronen auf Energien von etwa 4 MeV beschleunigt werden und
nur sehr geringfügig durch das kreisförmige Magnetfeld abgelenkt werden, haben die
Sekundärelektronen niedrigere, sog. thermische Energie. Sie würden ohne die Spulen
14, 16, 18 längs der Symmetrieachse der Beschleunigerröhre in entgegengesetzter Richtung
auf die Elektronenquelle 4 zu be-schleunigt werden und dort beim Auftreffen auf die
dortige Wandung, bzw. in der Wandung eingesetzten Teilchenquelle 4, energiereiche
Röntgenstrahlen erzeugen. Dies würde ihrerseits wiederum eine aufwendige, schwere
und platzbeanspruchende Abschirmung erforderlich machen. Diese unerwünschte nach Rückwärts
gerichtete harte Röntgenstrahlung ist in der Fig. 1 mit 44 bezeichnet. Die Magnetfelder
der eingeschalteten Magnetspulen 14, 16, 18 lenken aber diese am Austrittsfenster
noch langsamen thermischen Elektronen aus ihrer ursprünglichen Richtung ab und lassen
sie gegen die inneren Wände der Beschleunigerröhre stoßen. Auf diese Weise kann der
Aufwand für die Strahlenabschirmung deutlich vermindert werden.
[0021] Der Aufwand könnte noch weiter vermindert werden, wenn statt der drei Magnetspulen
nur eine Magnetspule auf der Beschleunigerröhre befestigt würde und die Emission der
Teilchenquelle 4 in Abhängigkeit des Stromes durch die Magnetspule so gesteuert wird,
daß sie nur bei aufgebautem Magnetfeld erfolgen kann. Es wäre auch möglich statt der
von Wechselstrom durchflossenen Magnetspulen ein konstantes Magnetfeld, beispielsweise
eines Permanentmagneten zu verwenden. In diesem Fall würden die Sekundärelektronen
genauso abgefangen, nur würde die thermische Belastung des Strahlenaustrittsfensters
nicht vermindert.
1. Beschleuniger für geladene Teilchen mit einer evakuierten Beschleunigerröhre und
einem die Beschleunigerröhre vakuumdicht abschließenden Austrittsfenster für die beschleunigten
Teilchen, dadurch gekennzeichnet , daß in der Nähe des Austrittsfensters (8) eine
Vorrichtung (14, 16, 18) zur wiederholten Ablenkung des Strahls geladener Teilchen
angeordnet ist.
2. Beschleuniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung (14,
16, 18) an dem dem Austrittsfenster (8) zugewandten Ende der Beschleunigerröhre (2)
angeordnet ist.
3. Beschleuniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung (14,
16, 18) den Strahl geladener Teilchen kreisförmig ablenkt.
4. Beschleuniger nach Anspruch 1, dadurch . gekennzeichnet , daß die Vorrichtung (14,
16, 18) den Strahl geladener Teilchen in linearer Richtung vor und zurück ablenkt.
5. Beschleuniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung (14,
16, 18) ein wechselndes Magnetfeld erzeugt.
6. Beschleuniger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung (14,
16, 18) mindestens eine Magnetspule umfaßt.
7. Beschleuniger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Magnetspule (14,
16, 18) am äußeren Umfang der aus nicht ferromagnetischem Material bestehenden Beschleunigerröhre
(2) angeordnet ist.
8. Beschleuniger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Achse (24, 26,
28) der Magnetspule (14, 16, 18) senkrecht zur Richtung des Strahls geladener Teilchen
in der Beschleunigerröhre (2) ausgerichtet ist.
9. Beschleuniger nach Anapruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß drei Magnetspulen (14,
16, 18) gegeneinander um 120°versetzt um den Strahl geladener Teilchen herum angeordnet
sind.
10. Beschleuniger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß sich die Achsen (24,
26, 28) der drei Magnetspulen (14, 16, 18) in einem einzigen, auf der Symmetrieachse
(6) der Beschleunigerröhre gelegenen Punkt schneiden.
11. Beschleuniger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die drei Magnetspulen
(14, 16, 18) an Drehstrom angeschlossen sind.
12. Beschleunger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Magnetfeld (25)
der drei Magnet spulen (14, 16, 18) im Bereich des Austrittsfensters (8) bei, bezogen
auf die Symmetrieachse (6) der Beschleunigerröhre (2) unsymmetrische Anordnung der
Magnetspulen, durch Kompensation der angelegten Spannungen und/oder Spulengrößen exakt
gleich gehalten ist.
13. Beschleuniger für geladene Teilchen mit einer evakuierten Beschleunigerröhre und
einem die Beschleunigerröhre vakuumdicht abschließenden Austrittsfenster für die beschleunigten
Teibhen im wesentlichen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine Vorrichtung
zur konstanten Ablenkung des Strahls geladener Teilchen in der Nähe des Austrittsfensters
angeordnet ist.
14. Beschleuniger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung ein
konstantes Magnetfeld erzeugt.