[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine transportable Vorrichtung zum Verankern eines
Sicherheitsgeschirrs an gefährlichen, im wesentlichen ebenen Arbeitsstellen, wie Flachdächern
od.dgl..
[0002] Die Arbeitssicherheit und die hierauf bedachten Unfallverhütungsvorschriften verlangen
bei Arbeiten auf erhöhten Arbeitsstellen, wie z.B. auf Flachdächern od.dgl., insbesondere
bei einer 5 m überschreitenden Randhöhe einen ausreichenden Schutz gegen Absturz der
mit diesen Arbeiten betrauten Personen. Im allgemeinen ist ein Anseilschutz erforderlich,
wozu die verschiedensten Sicherheitsgeschirre dienen. Diese verlangen sämtlich einen
Anschlagpunkt auf der erhöhten Fläche. Bei Flachdächern od.dgl. fehlen solche Anschlagpunkte
im allgemeinen. Zum Anschlag der Sicherheitsgeschirre dienende Anker müßten eigens
angebracht werden und erfordern einen hohen Kostenaufwand. Nach Fertigstellung der
Arbeiten würden solche Anker störend zurückbleiben und der Korrosion durch Witterungseinflüsse
ausgesetzt sein, so daß sie bei einem späteren Anwendungsfall möglicherweise gar nicht
mehr brauchbar wären und eine eigene Unfallgefahr bedeuteten. Ein solcher Anschlagpunkt
muß in Verbindung mit einem Falldämpfer eine horizontal wirkende Kraft von 750 kp
aufnehmen können.
[0003] Aus den geschilderten Schwierigkeiten erwächst das Bedürfnis nach einer Verankerungsvorrichtung
für Sicherheitsgeschirre, die an beliebigen Arbeitsstellen ohne große Schwierigkeiten
aufgestellt und nach Gebrauch wieder entfernt werden kann. Gegenüber den bekannten
Vorrichtungen richtet sich die Erfindung auf eine transportable Verankerungsvorrichtung.
In Ausgestaltung dieses allgemeinsten Gedankens zeichnet sich die Vorrichtung aus
durch einen flexiblen großformatigen Behälter mit im Verhältnis zu seiner Höhe großer
Grundfläche und mit einer Armatur zum Anschluß an eine Wasserleitung sowie wenigstens
einer Halterung zum Anschlagen des Sicherheitsgeschirrs.
[0004] Ein solcher Behälter wird am Gebrauchsort mit Wasser gefüllt, was entsprechend den
üblichen Gegebenheiten mit einem einfachen Wasserschlauch ohne weiteres möglich ist.
Daraus folgt aber andererseits, daß ein solcher Behälter nach Ablassen des Wassers
jederzeit transportabel ist und an einem neuen Arbeitsplatz wieder aufgestellt werden
kann. Die im Verhältnis zur Behälterhöhe große Grundfläche sorgt für die erforderliche
Haftung auf der Unterlage. Ein solcher Behälter ist, ausgehend von einem Fassungsvermögen
leicht zu berechnen, damit die den Vorschriften entsprechende Kraft erreicht wird.
Eine unsachgemäße Handhabung ist praktisch ausgeschlossen, weil jedermann den Füllzustand
einer solchen Vorrichtung ohne weiteres erkennt, d.h. also, daß ein nur teilweises
Füllen des Behälters einer Aufsichtsperson sofort auffällt und mithin ein solcher
Fehler abgestellt werden kann.
[0005] Der Behälter der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann aus PVC-beschichtetem hochfestem
Gewebe bestehen, welches an sich zur Herstellung von Behältern bereits bekannt ist.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß der Behälter einen umlaufenden Saum und in diesem
angeordnete Anschlagösen für die Sicherheitsgeschirre aufweist. Ein solcher Saum ist
bei derartigen Behältern vielfach ohnehin vorhanden. Er braucht lediglich mit den
notwendigen Ösen versehen zu werden. Der Saum ist darüber hinaus im allgemeinen gegenüber
der Behälterwand verstärkt, so daß die notwendige Festigkeit von vornherein gewährleistet
ist.
[0006] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Anordnung so zu treffen, daß
die Auflagerfläche des Behälters einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist. Das heißt
m.a.W., daß zumindest der Behälterboden an seiner Außenseite eine reibungserhöhende
Oberfläche aufweist.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Behälter mit einem Sicherheitsventil
und ggf. auch einem Ablaßventil versehen. Bei einem Fassungsvermögen des Behälters
von 1000 1 und einem Reibungskoeffizienten von 0,75 - 0,80 lassen sich ohne weiteres
horizontale Kräfte zwischen 750 bis 800 kp aufnehmen. Das Ablaßventil kann ggf. zum
Entlüften beim Füllvorgang dienen. Findet diese Verankerungsvorrichtung bei Arbeiten
auf einem Dach Verwendung, kann nach bedarf das Wasser jederzeit aus dem Behälter
abgelassen werden und das Wasser frei auf dem Dach ablaufen.
[0008] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht eine Verankerungsvorrichtung in Gebrauchsstellung
und
Fig. 2 ein Detail in vergrößerter Schnittdarstellung.
[0009] Die Wand 1 des Behälters 2 besteht aus einem beschichteten hochfesten Gewebe. Ggf.
kann der Boden 10 noch eigens verstärkt sein bzw. kann seine Auflagerfläche 3 in einer
reibungserhöhenden Weise ausgebildet sein. Wandung 1 und Boden 10 sind im Bereich
eines umlaufenden Saumes 4 miteinander verbunden, im allgemeinen verschweißt. In diesen
Saum 4 sind in regelmäßigen Abständen Ösen 5 angeordnet, die zum Befestigen von Sicherheitsgeschirren,
beispielsweise mittels eines Karabinerhakens oder Sicherheitshakens dienen.
[0010] Der Behälter 2 weist im wesentlichen Quaderform und eine rechteckige Grundfläche
auf. An der Stirnseite 6 ist ein Füllstutzen 7 angeordnet, der ein Absperrventil 8
aufweist, welches nur schematisch dargestellt ist. Dieser Stutzen 7 weist eine Schnellkupplung
oder Gewindekupplung zum Anschluß eines Wasserschlauchs auf. Ein Sicherheitsventil,
welches im einzelnen nicht dargestellt ist, dient dem Schutz vor Überbelastung beim
Füllen. Der Behälter 2, insbesondere aber der Boden 10, sind unter Vermeidung scharfer
Kanten, Rillen od.dgl. ausgebildet, um Beschädigungen, z.B. durch Kantenpressung,
an der Auflagerfläche, ggf. dem Flachdach, zu vermeiden.
[0011] Die Ösen 5 sind im Saum 4 derart ausgelegt, daß sie unbeschadet eine Belastung von
mindestens 750 kp aushalten. Ist die Grundfläche des Behälters etwa 1 m x 2 m groß,
ergibt sich eine Belastung für die Unterlage, ggf. das Flachdach, von 0,05 kp/cm
2. Überträgt man diese Belastung auf eine Wärmedämmschicht etwa aus Styropor des Typs
PS 20, beträgt die nach der entsprechenden Norm zulässige Druckspannung bei 10 % Stauchung
1,0 - 1,4 kp/cm
2. Daraus folgt, daß die Anwendung einer solchen Verankerungsvorrichtung selbst für
die Wärmedämmschicht eines Flachdachs unschädlich ist.
1. Transportable Vorrichtung zum Verankern eines Sicherheitsgeschirrs an gefährlichen,
im wesentlichen ebenen Arbeitsstellen, wie Flachdächern, gekennzeichnet durch einen
flexiblen großformatigen Behälter (2) mit im Verhältnis zu seiner Höhe großer Grundfläche
(3) und mit einer Armatur (Stutzen 7) zum Anschluß an eine Wasserleitung sowie wenigstens
einer Halterung zum Anschlagen des Sicherheitsgeschirrs.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) einen
umlaufenden Saum (4) und in diesem angeordnete Anschlagösen (5) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagerfläche
(3) des Behälters (2) einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(2) ein Sicherheitsventil aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(2) ein Ablaßventil (8) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(2) insbesondere an seiner Auflagerfläche (3) keine scharfen Kanten aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen
zum Anschlagen des Sicherheitsgeschirrs in Höhe des Behälterbodens (10) an dessen
äußerem Umfang angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen
zum Anschlagen des Sicherheitsgeschirrs an den Seitenwänden des Behälters angeordnet
sind.