(19)
(11) EP 0 037 090 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.10.1981  Patentblatt  1981/40

(21) Anmeldenummer: 81102299.5

(22) Anmeldetag:  26.03.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01F 27/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT FR NL SE

(30) Priorität: 31.03.1980 DE 3012550

(71) Anmelder: TRANSFORMATOREN UNION AKTIENGESELLSCHAFT
D-7000 Stuttgart 50 (DE)

(72) Erfinder:
  • Herzog, Max
    D-7000 Stuttgart 50 (DE)

(74) Vertreter: Mehl, Ernst, Dipl.-Ing. et al
Postfach 22 13 17
D-80503 München
D-80503 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flüssigkeitsgekühlter Transformator für grosse Leistungen


    (57) In flüssigkeitsgekühlten Transformatoren für große Leistungen muß der Aktivteil für den Transport und zur Aufnahme von Horizontalkräften im Betrieb fest mit dem Kessel verbunden werden. Dies erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß von jeweils unter einem Ende des Aktivteils liegenden Fußplatten (4) mindestens die in Längsrichtung (11) des Aktivteils außenliegenden Ecken über Ausschnitten (12) im Kesselboden (1) liegen. Dabei sind diese Ecken von Anschlagklötzen (3) spielfrei und formschlüssig in ihrer Lage festgehalten, wobei die Anschlagklötze (3) ihrerseits von die Ausschnitte (12) im Kesselboden (1) öldicht abschließenden Einsatzteilen (2) getragen sind. Diese Befestigung des Aktivteils im Kessel eines Transformators ist besonders vorteilhaft anwendbar, wenn beim Transport des Transformators zu seinem Einsatzort mit dem Auftreten von stärkeren Belastungen, insbesondere durch Beschleunigungskräfte, zu rechnen ist oder wenn der Transformator in einem durch Erdbeben gefährdeten Gebiet eingesetzt werden soll.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen flüssigkeitsgekühlten Transformator für große Leistungen mit in einem Kessel aufgestellten Aktivteil, wobei der Aktivteil mit seiner Preßeinrichtung auf großflächigen dem Kesselboden aufliegenden Fußplatten befestigt ist.

    [0002] In derartigen Transformatoren können beim Transport oder auch verursacht durch Erdbeben horizontale Relativbewegungen zwischen dem Aktivteil und dem Kessel auftreten. Zur Unterdrückung dieser Bewegungen des Aktivteils sind bisher üblicherweise Verschraubungen des Aktivteils mit am Kesselboden befestigten Winkeln oder Klötzen eingesetzt worden. Diese Verschraubungen erfordern jedoch infolge ihrer großen Abmessungen und infolge der für die Zugänglichkeit erforderlichen großen Öffnungen einen erheblichen konstruktiven und fertigungstechnischen Aufwand.

    [0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für die Arretierung des Aktivteils eines Transformators in dem zugehörigen Kessel eine Anordnung anzugeben, die eine spielfreie und bis zu größten Kräften wirksame Einspannung des Aktivteils gewährleistet.

    [0004] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Transformator der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß von der jeweils unter einem Ende des Aktivteils liegenden Fußplatte mindestens die in Längsrichtung des Aktivteils außenliegenden Ecken über Ausschnitten im Kesselboden liegen, daß diese Ecken von Anschlagklötzen spielfrei und formschlüssig in ihrer Lage festgehalten sind und daß die Anschlagklötze ihrerseits von die Ausschnitte öldicht abschliessenden Einsatzteilen getragen sind. Dabei sind vorteilhafterweise die festgehaltenen Ecken der Fußplatten ausgeklinkt und stützen sich mit den dadurch geschaffenen, einen Innenwinkel bildenden Kanten in Längs- und Querrichtung an den zugehörigen Anschlagklötzen ab.

    [0005] Nach zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung ist vorgesehen, daß sowohl die Verbindung der Anschlagklötze mit dem Einsatzteil als auch die öldichte Verbindung des Einsatzteiles mit dem Kesselboden durch eine Schweißnaht hergestellt ist und daß zwischen den festgehaltenen Ecken und dem jeweils zugeordneten-Anschlagklotz zusätzliche Klötze als Stoßdämpfer liegen.

    [0006] Andere Weiterbildungen der Erfindung bestehen darin, daß der für die Anschlagklötze selbst verwendete Werkstoff sich mindestens in seinem Elastizitätsmodul stark von den Werkstoffen des Kesselbodens und der Fußplatten unterscheidet oder daß die oberen Kanten der Ecken der Fußplatten unter einem Randwulst der Anschlagklötze liegen und dadurch auch vertikal gehalten sind.

    [0007] Die erfindungsgemäße Anordnung ist sehr vorteilhaft, weil sie einfach aufgebaut ist und ohne Schwierigkeiten durch einfache Variation ihrer Abmessungen jedem Belastungsfall anpaßbar ist. Außerdem werden wesentlich höhere Belastungswerte beherrscht als mit den bisher üblichen Anordnungen, so daß auch Transporte-unter sehr ungünstigen Bedingungen durchgeführt werden können und andererseits auch die Aufstellung dieser Transformatoren in Erdbebengebieten ohne weiteres möglich ist.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:

    Figur 1 eine Prinzipdarstellung eines Transformatoraktivteils,

    Figur 2 einen Teilquerschnitt entlang der Linie II-II in Figur 3 in gegenüber Figur 1 vergrößertem Maßstab und

    Figur 3 einen Teilquerschnitt entlang der Linie III-III in Figur 2.



    [0009] Die Darstellung in Figur 1 zeigt den Transformatoraktivteil vor seinem Einbau in einen Transformatorkessel. Dieser Transformatoraktivteil besteht im wesentlichen aus einem dreischenkligen Kern 6 und Wicklungen 7.

    [0010] Unter Zuhilfenahme eines in Figur 1 nicht näher dargestellten Gestells zum Pressen des aus Lamellen geschichteten Kernes 6 und der Wicklungen 7 sind unter dem unteren Joch des Kernes 6 Fußplatten 4 befestigt. Diese Fußplatten 4 übertragen alle vertikalen und horizontalen Kräfte zwischen dem Aktivteil des Transformators und dem diesen umschließenden Transformatorkessel.

    [0011] Das nicht näher dargestellte Gestell des Aktivteils ist mit seinen Füßen 5 in an sich bekannter Art und Weise durch Schraubenbolzen auf den Fußplatten 4 befestigt und gegen seitliches Verschieben auf den Fußplatten 4 durch auf diese aufgeschweißte Leisten 8 zusätzlich gesichert. Darüberhinaus können auch die Füße 5 unmittelbar auf die Fußplatte 4 aufgeschweißt sein. Die Einleitung der vom Aktivteil ausgehenden Kräfte in die Füße 5 erfolgt über die unteren Enden von Zugdeckplatten 9 und Verstärkungswinkel 10, die mit den Füßen 5 verschweißt sind.

    [0012] Die Fußplatten 4 ruhen nach dem Einsetzen des Transformatoraktivteils unmittelbar auf einem Kesselboden 1. Dabei liegen die in Richtung der Transformatorlängsachse 11 außenliegenden Ecken der unter den Enden des Aktivteils angeordneten Fußplatten 4 über Ausschnitten 12 im Kesselboden 1. Diese Ecken sind ausgeklinkt und bilden mit ihren Kanten 13 einen Innenwinkel. Beim Einsetzen des Aktivteils in den Kessel werden die Fußplatten 4 auf dem Kesselboden 1 so ausgerichtet, daß die von den Kanten 13 gebildeten Innenwinkel etwa gleichmäßig über den Ausschnitten 12 liegen.

    [0013] Nun wird von unten außen durch jeden der Ausschnitte 12 je ein von einem Einsatzteil 2 getragener Anschlagklotz 3 in den von den Kanten 13 gebildeten Winkel geschoben. Die Anschlagklötze 3 sind vorher fest, beispielsweise durch Schweißen, mit dem jeweils zugehörigen Einsatzteil 2 verbunden worden. Nach Überprüfung der richtigen Lage des Aktivteils im Kessel werden nunmehr die Einsatzteile 2 öldicht unter die Ausschnitte 12 geschweißt. Dabei bzw. dadurch werden die Anschlagklötze 3 an den Kanten 13 in den ausgeklinkten Ecken der Fußplatte 4 festgehalten.

    [0014] Durch diese Anordnung sind die FuBplatten 4 spielfrei so auf dem Kesselboden 1 befestigt, daß auch große horizontale Kräfte sicher übertragen werden. Derartige Kräfte können beispielsweise durch Transportstöße oder bei Erdbeben auftreten,

    [0015] Zur Übertragung von größeren Vertikalkräften zwischen der Fußplatte 4 und dem Kesselboden 1, insbesondere zur Verhinderung eines Abhebens der FuBplatten 4 vom Kesselboden 1, können die Anschlagklötze 3 in nicht dargestellter Art und Weise mit über die Fußplatte 4 greifenden WUlsten versehen werden und dadurch auch in vertikaler Richtung einen Formschluß erzeugen.


    Ansprüche

    1. Flüssigkeitsgekühlter Transformator für große Leistungen mit in einem Kessel aufgestellten Aktivteil, wobei der Aktivteil mit seiner Preßeinrichtung auf großflächigen dem Kesselboden aufliegenden Fußplatten befestigt iet, dadurch gekennzeichnet,

    -daß von der jeweils unter einem Ende des Aktivteils liegenden Fußplatte (4) mindestens die in Längsrichtung (11) des Aktivteils außenliegenden Ecken über Ausschnitten (12) im Kesselboden (1) liegen

    -daß diese Ecken von Anschlagklötzen (3) spielfrei und formschlüssig in ihrer Lage festgehalten sind und

    -daß die Anschlagklötze (3) ihrerseits von die Ausschnitte (12) öldicht abschließenden Einsatzteilen (2) getragen sind.


     
    2. Flüssigkeitsgekühlter Transformator nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die festgehaltenen Ecken der Fußplatten (4) ausgeklinkt sind und sich mit den dadurch geschaffenen, einen Innenwinkel bildenden Kanten (13) in Längs- und Querrichtung an den zugehörigen Anschlagklötzen (3) abstützen.
     
    3. Flüssigkeitsgekühlter Transformator nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Verbindung der Anschlagklötze (3) mit dem Einsatzteil (2) als auch die öldichte Verbindung des Einsatzteiles (2) mit dem Kesselboden (1) durch eine Schweißnaht hergestellt ist.
     
    4. Flüssigkeitsgekühlter Transformator nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den festgehaltenen Ecken und dem jeweils zugeordneten Anschlagklotz (3) zusätzliche Klötze als Stoßdämpfer liegen.
     
    5. Flüssigkeitsgekühlter Transformator nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß der für die Anschlagklötze (3) verwendete Werkstoff sich mindestens in seinem Elastizitätsmodul stark von den Werkstoffen des Kesselbodens (1) und der Fußplatte (4) unterscheidet.
     
    6. Flüssigkeitsgekühlter Transformator nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Kanten der Ecken der Fußplatten (4) unter einem Randwulst der Anschlagklötze (3) liegen und dadurch auch vertikal gehalten sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht