[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem Überspannungsablei.- ter mit
a) einer in dem Gehäuse angeordneten, aus einer Vielzahl von Ableiterelementen gebildeten
Säule und
b) mehreren die Säule umschließenden Abschirmkörpern.
[0002] Ein Überspannungsableiter mit diesen Merkmalen ist beispielsweise durch die DE-AS
20 37 921 bekannt geworden. Die Abschirmkörper haben dabei die Aufgabe, für eine gleichmäßige
Verteilung der Spannung auf die in Reihe geschalteten Ableiterelemente zu sorgen.
Das erwünschte Arbeiten des Überspannungsableiters läßt sich auf diese Weise auch
dann sicherstellen, wenn der Überspannungsableiter ein geerdetes Metallgehäuse besitzt,
wie man es in Verbindung mit druckgasisolierten, metallgekapselten Schaltanlagen verwendet.
[0003] Die erwähnte Anordnung der Ableiterelemente, zu denen insbesondere.spannungsabhängige
Widerstände und Funkenstrecken gehören, in einer Säule ist bei überspannungsableitern
seit langer Zeit bewährt, weil sie die erwünschte Reihenschaltung ohne zusätzliche
Schalt- oder Verbindungselemente ermöglicht. Diese Anordnung führt jedoch zu einer
außerordentlichen Höhe der Überspannungsableiter, wenn diese für sehr hohe Betriebsspannungen,
z. B. 500 kV oder mehr, ausgeführt werden sollen. Zur Verringerung der Bauhöhe ist
es bereits bekannt, die Ableiterelemente auf mehrere parallele Säulen zu verteilen
und hierzu gerüst- oder etagenartige Konstruktionen anzuwenden (CH-PS 304 299 und
303 429-sowie US-PS
29 46 920). Diese Anordnungen eignen sich jedoch nicht für metallgekapselte Ableiter,
weil der Aufwand für die Vergleichmäßigung der Spannungsverteilung zu groß wird und
der Raumgewinn zum Teil durch die Mittel für die Spannungsverteilung aufgezehrt wird.
Einfache Abschirmkörper wie bei der einsäuligen Anordnung sind jedenfalls nicht anwendbar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gleichermaßen zum Einbau in Metallkapselungen
oder für Freiluft geeigneten Überspannungsableiter für hohe und sehr hohe Betriebsspannungen
zu schaffen, der bei geringer Bauhöhe mit einfachen Mitteln zur Steuerung der Span-
_ nungsverteilung auskommt und ein größeres Energieaufnahmevermögen besitzt.
[0005] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Überspannungsableiter der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß
c) die Abschirmkörper untereinander durch Stützkörper verbunden sind und daß
d) die Abschirmkörper eine Einrichtung zur Befestigung von Ableiterelementen besitzen.
[0006] Der Grundgedanke der Erfindung besteht somit darin, eine Anzahl von Abschirmkörpern
als Träger von Ableiterelementen einzusetzen, anstatt wie bisher eine Säule von Ableiterelementen
als Träger von Abschirmkörpern.zu benutzen.
[0007] Die Raumausnutzung kann noch dadurch gesteigert werden, daß in dem von jedem Abschirmkörper
umschlossenen Raum mehrere Ableiterelemente in Reihen- und/oder Parallelschaltung
angeordnet sind. Eine mechanisch stabile Anordnung läßt sich dabei so erreichen, daß
die Abschirmkörper an ihrem inneren Umfang eine umlaufende Vertiefung besitzen, in
der Klemmstücke verankerbar sind. Als Klemmstücke sind beispielsweise Gleitmuttern
verwendbar, in die die Ableiterelemente mit einem Gewindebolzen eingeschraubt werden.
[0008] Eine Parallelschaltung von Ableiterelementen kann sich auch über mehrere Ebenen erstrecken.
Insbesondere können wenigstens zwei benachbarte Abschirmkörper untereinander leitend
verbunden und dadurch die an ihnen angebrachten Ableiterelemente parallelgeschaltet
sein. Somit lassen sich unter Verwendung einheitlicher Teile Überspannungsableiter
mit den jeweils gewünschten Werten des Ableitstromes und der Löschspannung bei erhöhtem
Energieaufnahmevermögen herstellen.
[0009] Mehrere Ableiterelemente können in dem von einem Abschirmkörper umschlossenen Raum
insbesondere in kreuz-oder sternförmiger Anordnung untergebracht werden; dabei empfiehlt
es sich, im Mittelpunkt dieser Anordnung einen Verbindungskörper vorzusehen, der mit
den Verbindungskörpern benachbarter Gruppen von Ableiterelementen verbindbar ist.
Die Verbindungskörper können leitend oder isolierend sein, je nachdem, auf welchem
Weg der Ableitstrom die Gesamtanordnung durchfließen soll.
[0010] Eine aus gleichartigen, von Abschirmkörpern und in deren Innenraum angeordneten Ableiterelementen
gebildete Säule kann an beiden Enden mit Abschirmkörpern größeren Durchmessers versehen
sein. Diese verbessern das Feldbild an den Enden der Ableiteranordnung und können
zugleich zur Befestigung innerhalb eines umschließenden Gehäuses oder als erdseitige
Basis bzw. Spannungsanschluß bei einer Aufstellung ohne Gehäuse benutzt werden.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die Fig. 1 zeigt einen metallgekapselten Überspannungsableiter im
Schnitt.
[0012] In den Fig. 2 und 3 sind zwei Ausführungsformen von Überspannungsableitern für Freiluftaufstellung
ohne Gehäuse in Ansicht dargestellt.
[0013] Der Überspannungsableiter 1 umfaßt ein Metallgehäuse 2, das gasdicht verschließbar
ist und ein Isoliergas, z. B. SF
6, enthält. Der als Ganzes mit 3 bezeichnete aktive Teil des Ableiters ist mittels
einer Durchführung 4 mit den spannungführenden Teilen der zu schützenden Anlage verbunden.
Am gegenüberliegenden Ende des zylindrischen Gehäuses 2 befindet sich ein Erdanschluß
5.
[0014] Der aktive Teil 3 umfaßt eine Anzahl kreisringförmiger Abschirmkörper 6, die an ihrem
inneren Umfang eine nutartige Vertiefung 7 aufweisen. Es kann sich auch um einen Schlitz
handeln, wenn die Abschirmkörper 6 als Hohlkörper aus Blech hergestellt sind. Die
Nut 7 schafft die Möglichkeit, an jeder beliebigen Stelle des inneren Umfanges der
Abschirmkörper 6 mittels geeigneter Klemmstücke, Gleitmuttern oder ähnlicher Teile
Ableiterelemente 1-0 zu befestigen. In dem gezeigten Beispiel sind in dem von jedem
Abschirmkörper 6 umschlossenen Raum vier Ableiterelemente 10 in kreuzförmiger Anordnung
vorgesehen. Diese vier Ableiterelemente sind bei leitender Verbindung mit den Abschirmkörpern
6 und mit einem gemeinsamen zentralen Verbindungskörper 11 elektrisch parallelgeschaltet.
Jedes einzelne Ableiterelement 10 kann dabei ein spannungsabhängiger Widerstand, eine
Funkenstrecke, eine Reihenschaltung solcher Elemente oder ein der Steuerung der Spannungsverteilung
dienendes Element sein. Welche Elemente gewählt bzw. miteinander kombiniert werden,
hängt davon ab, welche Spannungen und Ströme der Uberspannungsableiter beherrschen
soll. Im Hinblick auf eine möglichst kompakte Bauform des Überspannungsableiters für
hohe und sehr hohe Betriebsspannungen empfiehlt es sich, als spannungsabhängige Widerstände
solche auf der Basis von Zinkoxid zu verwenden. Natürlich sind auch Widerstände auf
der Basis von Siliziumkarbid oder anderen nichtlinearen Materialien verwendbar.
[0015] Wie die Fig. 1 zeigt, ist an jeder Verbindungsstell eines Ableiterelementes 10 mit
einem Abschirmkörper 6 auf der einen Seite ein isolierender Stützkörper 12 und auf
der anderen Seite ein leitender Stützkörper 13 angeordnet. Auf diesen ruht jeweils
die nächste Gruppe von Ableiterelementen 10 mit ihrem zugehörigen Abschirmkörper 6.
Wählt man abwechselnd von Ebene zu Ebene leitende und isolierende Stützkörper und
stellt in entsprechend abwechselnder Folge leitende Verbindungen zwischen je zwei
mittleren Verbindungskörpern 11 her, so erhält man einen abwechselnd von außen nach
innen und von innen nach außen verlaufenden Strompfad durch den gesamten Überspannungsableiter.
Wie ohne weiteres erkennbar ist, kann je Ebene auch eine kleinere oder größere Anzahl
von Ableiterelementen als vier untergebracht werden.
[0016] Am unteren Ende der gezeigten Anordnung befindet sich ein weiterer Abschirmkörper
14 mit größerem Durchmesser zur Vergleichmäßigung des Randfeldes. Ein gleicher größerer
Abschirmkörper 14 befindet sich am oberen Ende des aktiven Teiles 3. Der gesamte aktive
Teil ist, wie in der Fig. 1 dargestellt, in dem Metallgehäuse 2 durch die Durchführung
4 und die Isolierstützer 15 befestigt und zentriert. Anstelle eines Metallgehäuses
kann auch ein Isolierstoffgehäuse verwendet werden, wenn der Ableiter für Freiluftaufstellung
vorgesehen ist.
[0017] Wie dies bei Überspannungsableitern in gekapselter Ausführung an sich bekannt ist,
kann das Gehäuse bzw. die Kapselung mit einer Brechmembran versehen sein, die bei
einer Überlastung des aktiven Teiles des Überspannungsableiters eine zu starke Druckbeanspruchung
des Gehäuses bzw. der Kapselung verhindert. Hierbei können die Innenräume der Abschirmkörper,
wenn diese als Hohlkörper ausgeführt sind, bei geeigneter Verbindung mit den Ableiterelementen
als Auffang- oder Pufferräume für die bei einer Überlastung auftretenden Gase benutzt
werden. Diese beanspruchen dann nicht unmittelbar das Gehäuse oder die Kapselung und
können daraus an einer gewünschten Stelle abgeleitet werden.
[0018] Der Überspannungsableiter 20 gemäß der Fig. 2 ist ohne Gehäuse ausgeführt. Sein Aufbau
entspricht dem anhand der Fig. 1 erläuterten Aufbau des aktiven Teiles. Es sind somit
eine Anzahl von ringförmigen Abschirmkörpern 21 vorgesehen, an die sich in Richtung
des Spannungsanschlusses 22 ein größerer Abschirmkörper 23 und in Richtung des Erdanschlusses
24 ebenfalls ein größerer Abschirmkörper 25 anschließen. Zwischen dem unteren abschließenden
Abschirmkörper 25 und dem Erdanschluß 24 ist dabei ein Überwachungsgerät 26, z. B.
ein Ansprechzähler, eingefügt.
[0019] Zwei der Abschirmkörper 21 sind in der Fig. 2 teilweise geschnitten dargestellt,
um die Ableiterelemente sichtbar zu machen. Wie man erkennt, enthält jeder Abschirmkörper
21 in ähnlicher Anordnung wie in der Fig. 1 Ableiterelemente 27. Ebenso ist durch
abwechselnde Einfügung von leitenden und isolierenden Stützkörpern 30 und 31 sowie
leitenden und isolierenden Verbindungskörpern 32 und 33 für eine von Ebene zu Ebene
wechselnde Fließrichtung des Stromes gesorgt, wie durch die eingetragenen Pfeile angedeutet
ist.
[0020] Der Überspannungsableiter 35 gemäß der Fig. 3 unterscheidet sich gegenüber dem Überspannungsableiter
20 in der Fig. 2 dadurch, daß jeweils zwei benachbarte Abschirmkörper 36 unmittelbar
aneinanderliegend und daher in leitender Verbindung angeordnet bzw. zu einem Abschirmkörper
vereinigt sind. Auf diese Weise sind die von ihnen umschlossenen Ableiterelemente
37 parallelgeschaltet. Bei insgesamt sechs Abschirmkörpern 36 entstehen hierdurch
drei Gruppen in sich parallelgeschalteter Ableiterelemente, die dann in der gleichen
Weise, wie dies zuvor erläutert wurde, in Reihe geschaltet sind. Diese Anordnung mit
teilweiser Parallelschaltung ist dann von Vorteil, wenn höhere Ableitströme bzw. Energiewerte
zu beherrschen sind.
[0021] Die Anzahl der in den Figuren gezeigten Abschirmkörper ist nur zum Zweck einer übersichtlichen
Darstellung gewählt. In ihrer tatsächlichen Ausführung können die Überspannungsableiter
daher eine geringere oder größere Anzahl von Abschirmkörpern aufweisen. Ferner ist
die Kreisringform der Abschirmkörper lediglich als zweckmäßiges Beispiel gewählt.
Daher können, wenn es sich für die Unterbringung der Ableiterelemente als günstig
erweist, auch andere Formen, z. B. rechteckige oder quadratische Abschirmkörper mit
allseitig verrundeter Form, gewählt werden.
1. Überspannungsableiter mit
a) einer in dem Gehäuse angeordneten, aus einer Vielzahl von Ableiterelementen gebildeten
Säule und
b) mehreren die Säule umschließenden Abschirmkörpern, dadurch gekennzeichnet , daß
c) die Abschirmkörper (6) untereinander durch Stützkörper (12, 13) verbunden sind
und daß
d) die Abschirmkörper (6) eine Einrichtung (7) zur Befestigung von Ableiterelementen
(10) besitzen.
2. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem von jedem
Abschirmkörper (6) umschlossenen Raum mehrere Ableiterelemente (10) in Reihen- und/oder
Parallelschaltung angeordnet sind.
3. Überspannungsableiter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens
zwei benachbarte Abschirmringe (36) miteinander leitend verbunden und dadurch die
an ihnen angebrachten Ableiterelemente parallelgeschaltet sind.
4. Überspannungsabieiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmkörper
an ihrem inneren Umfang eine umlaufende Vertiefung (7) besitzen, in der Klemmstücke
o. dgl. verankerbar sind.
5. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei kreuz- oder
sternförmiger Anordnung einer Gruppe von Ableiterelementen (10) im Mittelpunkt ein
Verbindungskörper (11) angeordnet ist, der mit den Verbindungskörpern (11) benachbarter
Gruppen von Ableiterelementen (10) verbindbar ist.
6. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine aus gleichartigen,
von Abschirmkörpern (6) und in deren Innenraum angeordneten Ableiterelementen (10)
gebildete Säule an beiden Enden mit Abschirmkörpern (14) größeren Durchmessers versehen
ist.