[0001] Die Erfindung betrifft
- ein Verfahren zur Herstellung von druckempfindlichen, kohlefreien Durchschreibesystemen,
bei welchem auf einer Oberfläche des Papiersubstrates partiell oder vollflächig mit
der Technik des Naß- oder Trockenoffsetdruckes oder des Buchdruckes eine Beschichtungskomposition
aufgebracht wird, die Farbstoffvorläufer enthaltende Mikrokapseln enthält;
- die nach diesem Verfahren hergestellten Durchschreibesysteme;
- eine Offsetdruck- bzw. Buchdruckfarbe, die aus Reaktionsharzen, Farbstoffvorläufer
enthaltenden Mikrokapseln, Abstandhaltern, sowie weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen
besteht;
- die Verwendung dieser Offsetdruck- bzw. Buchdruckfarben zur Herstellung druckempfindlicher,
kohlefreier Durchschreibesysteme auf Offsetdruck- bzw. Buchdruckmaschinen.
[0002] Reaktionsdurchschreibepapiere sind bekannt (vergl. M. Gutcho, Capsule Technology
and Microencapsulation, Noyes Data Corporation, 1972, Seiten 242-277; G. Baxter in
Microencapsulation, Processes and Applications, herausgegeben von J. E. Vandegaer,
Plenum Press, New York, London, Seiten 127-143).
[0003] Reaktionsdurchschreibepapiere bestehen vorzugsweise aus zwei oder mehreren lose aufeinandergelegten
Papierblättern, wobei das jeweils obere auf der Rückseite
eine Geberschicht und das jeweils untere auf der Vorderseite eine Nehmerschicht enthält.
Es ist also jeweils eine Geberschicht und eine Nehmerschicht miteinander in Kontakt.
Die Geberschicht enthält Mikrokapseln, deren Kernmaterial eine Lösung eines Farbbildners
in einem organischen Lösungsmittel ist, und die Nehmerschicht enthält ein Material,
das den Farbstoffbildner zum Farbstoff entwickelt. Beim Beschreiben werden die Kapseln
unter dem hohen Druck des Schreibgerätes zerstört und das auslaufende Kernmaterial
trifft auf die Nehmerschicht, so daß eine Durchschrift entsteht.
[0004] Die Nehmerschicht enthält in der Regel Bindemittel und Pigmente, z.B. aktive Absorbentien,
wie Kaolin, Attapulgit, Montmorillonit, Bentonit, saure Bleicherde oder Phenolharze.
Man kann z.B. auf der Geberschicht säureaktivierbare Farbstoffe und in der Nehmerschicht
sauer reagierende Komponenten einsetzen.
[0005] Eine Fortentwicklung dieser Reaktionsdurchschreibepapiere sind die "Einkomponenten"-Reaktionsdurchschreibepapiere.
In diesen trägt eine Seite eines einzelnen Panierblattes den Farbstoffvorläufer, im
allgemeinen in Form von Mikrokapseln und gleichzeitig den Farbentwickler. Wenn nun
Druck ausgeübt wird, z.B. durch eine Schreibmaschine oder ein anderes Schreibwerkzeug,
wird die den Farbvorläufer enthaltende Kapsel aufgerissen, und der Farbvorläufer reagiert
mit dem ihn umgebenden Farbentwickler (vergl. US-PS 2 730 456).
[0006] Die Beschichtung des Papiersubstrates zur Herstellung der kohlefreien Durchschreibesysteme
geschieht nach dem längst bekannten Stand der Technik im allgemeinen vollflächig mit
einer wäßrigen Beschichtungskomposition, wie z.B. in den deutschen Offenlegungsschriften
1 934 457 und 1 955 542 beschrieben.
[0007] Bei den beschriebenen Verfahren besteht der Nachteil, daß nach dem Auftrag der Beschichtungsmasse
das Wasser verdampft, was einen beträchtlichen Aufwand an Energie erfordert. Die Notwendigkeit
zu trocknen erfordert weiterhin die Verwendung einer komplexen und kostspieligen Apparatur,
um kontinuierlich ein Substrat zu trocknen, das mit einer wäßrigen Beschichtungsverbindung
beschichtet worden ist. Ein anderes, aber damit zusammenhängendes Problem betrifft
die Beseitigung des verschmutzten Wassers, das von der Herstellung und von der Reinigung
der wäßrigen Beschichtungskomposition herrührt.
[0008] Verwendet man bei der Herstellung der Beschichtungen flüchtige organische Lösungsmittel,
so muß ebenfalls das überschüssige Lösungsmittel verdampft.werden, um die Beschichtung
zu trocknen.. Auf diese Weise entstehen Lösungsmitteldämpfe, die besondere Gefahren
darstellen.
[0009] Vollflächige Beschichtungen sind unrationell, weil in den meisten Fällen nur Teile
des Durchschreibesystems ausgenutzt werden.
[0010] Es sind daher zahlreiche Verfahren bekannt geworden, Beschichtungskompositionen partiell
auf ein Papiersubstrat aufzubringen. So können nach dem Stand der Technik wäßrige
oder lösungsmittelhaltige Beschichtungen mittels Tiefdruck oder Flexodruck partiell
auf einen Papierträger aufgebracht werden (siehe z.B. DE-OS 2 541 001, US-Patente
3 016 308 und 3 914 511). Auch bei diesen Verfahren besteht der Nachteil, die Beschichtungen
nachträglich trocknen zu müssen. Aus diesen Gründen wurde beispielsweise in den US-Patentschriften
3 016 308, 3 079 351 und 3 684 549, sowie in den deutschen Offenlegungsschriften 2
719 914 und 2 719 935 vorgeschlagen, die Mikrokapseln in Wachse aufzunehmen und mit
derartigen Heißschmelzsystemen Beschichtungen des Papierträgers vorzunehmen.
[0011] Diese vorgeschlagenen Maßnahmen vermeiden zwar das Entfernen der Lösungsmittel, die
wachsartige Beschichtung verändert aber den Papiercharakter, da relativ große Mengen
der Wachse aufgebracht werden müssen.
[0012] Außerdem werden die Schmelzsysteme auf Heißcarbondruckmaschinen appliziert, die zwar
in einem On-Line-System das Drucken, Beschichten mit Wachsmassen, und Endbearbeitung
zusammenzufassen gestattet, jedoch in jedem Fall für jeden Verfahrensschritt eine
separate Anlage benötigt.
[0013] Verfahren, Mikrokapseln in Beschichtungsmassen auf Offsetdruckmaschinen oder gar
Buchdruckmaschinen zu verdrukken, galten bei diesem Stand der Technik als nicht durchführbar,
da allgemein angenommen wurde, daß sowohl bei der Herstellung der Druckfarbe als auch
in den Verreiberwalzen der Druckmaschinen und während des Druckvorganges die Scher-
und Druckkräfte die Mikrokapseln weitgehend zerstören würden.
[0014] Dieser Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß in Druckfarben eingearbeitete
Mikrokapseln auf Offset- und Buchdruckmaschinen auf einen Papierträger weitgehend
unbeschädigt aufgetragen werden können.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung von druckempfindlichen,
kohlefreien Durchschreibesystemen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß auf einer Oberfläche
des Papiersubstrats partiell oder vollflächig mit der Technik des Naß- oder Trockenoffsetdruc
kes oder des Buchdruckes eine Beschich- t
ungskomposition aufgebracht wird, die Farbstoffvorläufer enthaltende Mikrokapseln enthält.
[0016] Gegenstand der Erfindung sind ferner die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Durchschreibesysteme.
[0017] Dieser Erfindung liegt ferner die Erkenntnis zugrunde, daß eine Beschichtungskomposition
aus Reaktionsharzen, Farbstoffvorläufer enthaltenden Mikrokapseln und Abstandshaltern,
sowie gegebenenfalls weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen mit Offsetdruckmaschinen oder
Buchdruckmaschinen auf eine Papierbahn aufgebracht werden können.
[0018] Gegenstand der Erfindung ist demnach auch eine Offsetdruck- bzw. Buchdruckfarbe,
die aus Reaktionsharzen (bevorzugt 90-20 Gew.-% der Farbe), Farbstoffvorläufer enthaltenden
Mikrokapseln (bevorzugt 10 - 40 Gew.-% der Farbe), Abstandshaltern (bevorzugt 2 -
20 Gew.-% der Farbe), sowie weiteren Hilfs-und Zusatzstoffen (bis zu 50 Gew.-% der
Farbe) besteht.
[0019] Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung dieser Druckfarben zur Herstellung
druckempfindlicher, kohlefreier Durchschreibesysteme auf Offsetdruck- bzw. Buchdruckmaschinen.
[0020] Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einzusetzenden Mikrokapseln
und Verfahren zu deren Herstellung sind in großer Zahl bekannt. So können die seit
langem bekannten Mikrokapseln verwendet werden, die durch Koazervierung oder Komplexkoazervierung
aus Gelatine und Gummi arabicum, sowie Gelatine und anderen anorganischen und organischen
Polyanionen hergestellt werden können. Verschiedene derartige Verfahren sind unter
anderem in M. Gutcho, Capsule Technology and Microencapsulation, Noyes Data Corporation
1972, bekannt geworden.
[0021] Insbesondere werden beim erfindungsgemäßen Verfahren Mikrokapseln verwendet, deren
Wände aus Polymeren, Polykondensations- und Polyadditionsprodukten bestehen.
[0022] Die nachfolgende Übersicht ist G. Baxter, Microencapsulation,Processes and Applications,
herausgegeben von J.
E. Vandegaer, entnommen und zeigt eine Zusammenstellung der nach dem Stand der Technik
bekannt gewordenen Kapselwandpolymeren.

[0023] Es können für das erfindungsgemäße Verfahren auch Mikrokapseln mit Wänden aus speziellen
Polyacrylaten, wie z.B. in DE-OS 2 237 545 und DE-OS 2 119 933 beschrieben, verwendet
werden.
[0024] Ferner können Phenol- oder Harnstoff-Formaldehydkondensate als Wandmaterial eingesetzt
werden, gegebenenfalls auch in Kombination mit den vorgenannten Kapselwandpolymeren.
[0025] Bevorzugt werden beim erfindungsgemäßen Verfahren Mikrokapseln verwendet, deren Hüllen
aus Polyadditionsprodukten aus Poly-Isocyanaten und Polyaminen bestehen.
[0026] Zur Herstellung derartiger Mikrokapseln einzusetzende Isocyanate sind Diisocyanate,
wie Xylylen-1,4-diisocyanat, Xylylen-1,3-diisocyanat, Trimethylen-diisocyanat, Hexamethylen-diisocyanat,
Propylen-1,2-diisocyanat, Butylen-1,2-diisocyanat, Ethyliden-diisocyanat, Cyclo-hexyl-1,2-diisocyanat,
Cyclohexyl-1,4-diisocyanat, Polyisocyanatvorpolymerisate, z.B. Anlagerungsprodukt
von Hexamethylendiisocyanat und Hexantriol, Anlagerungsprodukt von 2,4-Toluylendiisocyanat
mit Brenzkatechin, Anlagerungsprodukt von Toluylendiisocyanat mit Hexantriol, Anlagerungsprodukt
von Toluylendiisocyanat mit Trimethylolpropan, Anlagerungsprodukt von Xylylendiisocyanat
mit Trimethylolpropan oder geeignete Polyisocyanate, die den vorstehend angegebenen
Verbindungen analog sind.
[0027] Weitere modifizierte aliphatische Isocyanate sind solche auf Basis von Hexamethylen-1,6-diisocyanat,
m-Xylylendiisocyanat, 4,4'-Diisocyanato-dicyclohexyl-methan bzw. Isophorondiisocyanat,
die pro Molekül mindestens zwei funktionelle Isocyanatgruppen besitzen.
[0028] Weitere geeignete Verbindungen sind Polyisocyanate auf Grundlage von Derivaten des
Hexamethylen-1,6-diisocyanats mit Biuretstruktur, deren Herstellung aus den DE-AS
11 01 394 und 15 43 178, sowie aus den DE-OS 15 68 017 und 19 31 055 hervorgeht.
[0029] Die verwendbaren Polyisocyanate können vor dem Einsatz zur Mikroverkapselung zusätzlich
modifiziert werden durch Umsetzung mit di- und trifunktionellen Kettenverlängerern,
z.B. Wasser, mit mehrfunktionellen Alkoholen wie Ethandiol, Glycerin oder Trimethylolpropan
bzw. Carbonsäuren wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure in Anteilen von 0,01
bis 0,5 Mol pro Isocyanat-Äquivalent.
[0030] Anstelle der Isocyanatgruppen können als reaktive Gruppen auch Carbodiimid-, Uretdion-,
Uretonimin-, Uretidindiondiimin-, 4-Imino-oxazolidinon-(2)-, ß-Alkylen-propiolacton-
bzw. Cyclobutandion-(l,3)-gruppen vorhanden sein.
[0031] So sind beispielsweise einsetzbar Polyisocyanato-polyuretonimine, wie sie durch Carbodiimidisierung
von Biuretgruppen enthaltendem Hexamethylen-1,6-diisocyanat mit Phosphor-organischen
Katalysatoren entstehen, durch weitere Umsetzung primär gebildeter Carbodiimidgruppen
mit Isocyanatgruppen zu Uretonimingruppen. Weiterhin können diese Isocyanate in Mischung
miteinander und anderen aliphatischen und aromatischen Isocyanaten verwendet werden.
[0032] Je nach Reaktionsbedingungen kann das resultierende modifizierte Polyisocyanat erhebliche
Anteile an Oxadiazintrion, Triisocyanurat bzw. sym. Triazindionimin als Strukturelement
enthalten. Auch solche Produkte eignen sich als Hüllenbildner.
[0033] Besonders geeignet sind Diisocyanate der Formel I

n = 3-6.
[0034] Zur Umsetzung mit den genannten Isocyanaten geeignete-Diamine sind aliphatische primäre
oder sekundäre
Di- und Polyamine, wie z.B.:
Ethylendiamin-(1,2), Bis(3-aminopropyl)-amin, Hydrazin, Hydrazin-ethanol.-(2), Bis-(2-methylaminoethyl)-methylamin,
1,4-Diaminocyclohexan, 3-Amino-1-methyl-amino- propan, N-Hydroxy-ethylethylendiamin.,
N-Methyl-bis-(3-aminopropyl)-amin, 1,4-Diamino-n-butan, 1,6-Diamino-n-hexan, Ethylen-(1,2)-diamin-N-Ethyl-sulfonsäure
(als AlkaliSälz), N-Aminoethylethylendiamin-(1,2) (Diethylentriamin),Bis-(N,N'-aminoethyl)-ethylendiamin-(1,2)
(Triethylentetramin). Hydrazin und seine Salze werden im vorliegenden Zusammenhang
ebenfalls als Diamine angesprochen.
[0035] Beispiele für die Farbbildner sind Triphenylmethanverbindungen, Diphenylmethanverbindungen,
Xanthenverbindungen, Thiazinverbindungen, Spiropyranverbindungen oder dergleichen.
[0036] Beispiele für die vorstehend aufgeführten Gruppen sind die folgenden:
Beispiele für eine Triphenylmethanverbindung sind 3,3-Bis-(p-dimethylaminophenyl)-6-dimethylaminophthalid
(nämlich Kristallviolettlacton, nachstehend als C.V.L. bezeichnet) und 3,3-Bis-(p-dimethylaminophenyl)-phthalid
(nämlich Malachitgrünlacton).
[0037] Beispiele für eine Diphenylmethanverbindung sind 4,4'- bisdimethylaminobenzhydrylbenzylether,
N-Halogenphenylleucolamin, N-ß-Naphthylleucolamin, N-2,4,5-Trichlor- phenylleucolamin,
N-2,4-Dichlorphenylleucolamin oder dergl.
[0038] Beispiele für eine Xanthenverbindung sind Rhodamin-ßanilinolactam, Rhodamin-β-(p-nitroanilin)-lactam,
Rhodamin-β-(p-chloranilin)-lactam, 7-Dimethyl-amin-2-methoxy- fluoran, 7-Diethylamin-3-methoxyfluoran,
7-Diethylamin-3-methylfluoran, 7-Diethylamin-3-chlorfluoran, 7-Diethylamin-3-chlor-2-methylfluoran,
7-Diethylamin-2,4-Dimethylfluoran, 7-Diethylamin-2,3-dimethylfluoran, 7-Diethylamin-(3-acetylmethylamin)-fluoran,
7-Diethyl-amin-3-methylfluoran, 3,7-Diethylaminfluoran, 7-Diethylamino-3-(dibenzylamin)-fluoran,
7-Diethylamin-3-(methylbenzylamin)-fluoran, 7-Diethylamin-3-(chlorethylmethylamino)-fluoran,
7-Diethylamin-3-(dichlorethyl-amin)-fluoran, 7-Diethylamin-3-(diethylamin)-fluoran
oder dergl.
[0039] Beispiele für eine Thiazinverbindung sind
-N-Benzoyl- leucomethylenblau, o-Chlorbenzoylleucomethylenblau, p-Nitrolbenzoylleucomethylenblau
oder dergl.
[0040] Beispiele für eine Spiroverbindung sind 3-Methyl-2,2'- spirobis-(benzo(f)-chromen)
oder dergl.
[0041] Lösungsmittel, die diese Farbbildner lösen, sind z.B. chloriertes Diphenyl, chloriertes
Paraffin, Baumwollsamenöl, Erdnußöl, Silikonöl, Phthalatester, Phosphatester, Sulfonatester,
Monochlorbenzol, ferner teilhydrierte Terphenyle, alkylierte Diphenyle, alkylierte
Naphthaline, Arylether, Arylalkylether, höher alkyliertes Benzol und andere, die allein
oder kombiniert eingesetzt werden können.
[0042] Häufig werden den Lösungsmitteln Verdünnungsmittel zugesetzt, wie z.B. Kerosin, n-Paraffine,
Isoparaffine.
[0043] Zur Herstellung der Mikrokapseln nach dem Polyadditionsverfahren werden zunächst
die Farbgeber und das Isocyanat in den genannten
[0044] Lösungsmitteln gelöst und diese organische Phase in der kontinuierlichen wäßrigen
Phase, die Schutzkolloid und gegebenenfalls Emulgatoren enthalten kann, emulgiert.
Zur Emulsion gibt man eine wäßrige Polyaminlösung in stöchiometrischer Menge zum Polyisocyanat
in der organischen Phase.
[0045] Zur Emulgierung und Stabilisierung der gebildeten Emulsion werden der wäßrigen Phase
Schutzkolloide und Emulgierhilfsmittel zugesetzt. Beispiele für solche, als Schutzkolloide
wirkende Produkte sind Carboxymethylcellulose, Gelatine und Polyvinylalkohol.
[0046] Beispiele für Emulgatoren sind oxethyliertes 3-Benzylhydroxybiphenyl, Umsetzungsprodukte
von Nonylphenol mit unterschiedlichen Mengen Ethylenoxid und SorbitanTettsäureester.
[0047] Die Mikrokapseln können kontinuierlich oder diskontinuierlich hergestellt werden.
Man verwendet im allgemeinen Dispergiergeräte, die ein Schergefälle erzeugen. Beispiele
hierfür sind Blatt-, Korb-, Schnellrührer, Kolloidmühlen, Homogenisatoren, Ultraschalldispergatoren,
Düsen, Stahldüsen, Supratonmaschinen. Die Stärke der Turbulenz beim Vermischen ist
in erster Linie bestimmend für den Durchmesser der erhaltenen Mikrokapseln. Kapseln
in der Größe von 1 bis 2000
/um können hergestellt werden. Bevorzugt sind Kapseln mit Durchmessern von 2 bis 20
/um. Die Kapseln agglomerieren nicht und haben eine enge Teilchengrößenverteilung.
Das Gewichtsverhältnis von Kernmaterial zu Hüllenmaterial ist 50 - 90 zu 50 - 10.
[0048] Die Mikrokapseln werden zur Applikation auf dem Papierträger nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren in geeignete harzartige Bindemittel aufgenommen und zu einer für den Naß-.
oder Trockenoffsetdruck bzw. für den Buchdruck geeigneten Druckfarbe formuliert.
[0049] Hierzu kann beispielsweise so vorgegangen werden, daß die wäßrigen Mikrokapseldispersionen
in das Bindemittel eingerührt werden, und das Wasser anschließend im Vakuum abgezogen
wird. Derartige Verfahren sind ebenfalls zur Einarbeitung von Pigmenten in Druckfarben
als sogenanntes Flush-Verfahren bekannt geworden.
[0050] Ein anderes Verfahren besteht beispielsweise darin, daß man die wäßrigen Kapseldispersionen
durch Sprühtrocknung in agglomeratfreie Kapselpulver überführt und anschließend nach
bekannten Verfahren in die Druckfarben einarbeitet.
[0051] Die Sprühtrocknung von Mikrokapseln gehört bereits zum bekannten Stand der Technik.
Andere bekannte Trocknungstechniken können ebenfalls zur Herstellung der Kapselpulver
eingesetzt werden.
[0052] Die Mikrokapselpulver werden nach den erfindungsgemäßen Verfahren in Bindemittel
eingearbeitet, die nach bekanntem Stand der Technik zur Herstellung einer im Naß-
oder Trockenoffsetdruck bzw. Buchdruck verarbeitbaren Druckfarbe verwendet werden.
[0053] Offsetdruckfarben und Buchdruckfarben sind bekannt, sie enthalten als Basis ein Reaktionsharz,
also ein organisches Harz, das durch eine chemische Reaktion (z.B. mit Luftsauerstoff
oder Peroxid, oder UV-Strahlung oder Elektronenstrahlung) gehärtet werden kann.
[0054] Als Bindemittel für Buch- und Offsetdruckfarben verwendet man in erster Linie Kombinationen
verschieden viskoser Standöle mit lufttrocknenden Alkydharzen, Hartharzen oder Harzfirnissen.
Letztere werden durch Lösen von natürlichen oder synthetischen Harzen in Mineralöl
hergestellt.
[0055] Weitere geeignete Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Bindemitteln werden
u.a. in den "Lackrohstofftabellen" von E. Karsten 6. Auflage 1976, Curt R. Vincentz
Verlag Hannover und in "Printing and Litho Inks" von Herbert Jay Wolfe, 6. Auflage
1967 McNair Donald Company, New York City, beschrieben.
[0056] Die an das Druckfarben-Bindemittel gestellten Anforderungen sind für das erfindungsgemäße
Verfahren folgende:
1. Ausreichende Verträglichkeit mit den üblichen Standölen und Mineralölen möglichst
schon bei Raumtemperatur, sowie weitgehende Kombinierbarkeit mit anderen Bindemitteln,
Hartharzen oder Harz-Öl-Verkochungen.
2. Gutes Benetzungsvermögen für die Mikrokapseln, um den Anreibeprozeß zu vereinfachen.
3. Hohe Aufnahmefähigkeit für die Mikrokapseln zur Erzielung farbstarker Durchschriften.
4. Kurze Trocknungszeiten.
5. Hohe Glanzgebung.
6. Voll ausreichende Haft- und Scheuerfestigkeit auf Papier, Kunststoff- und Metallfolien.
7. Gutes rheologisches Verhalten, das zusammen mit dem der Mikrokapseln den einwandfreien
Transport der Druckfarbe innerhalb der Maschine gewährleistet und auch auf schnellaufenden
Druckmaschinen kein Spritzen oder Rupfen der Druckfarbe verursacht.
[0057] Diese kurze Aufzählung läßt bereits erkennen, daß ein Bindemittel allein kaum alle
gewünschten Eigenschaften in sich vereinigen kann, und man in der Regel mit Bindemittel-Kombinationen
arbeitet.
[0058] Beispielsweise können Vinylgruppen-haltige Monomere oder auch Acrylate und Methacrylate
den möglicherweise verwendeten Bindemitteln zugefügt-werden, insbesondere auch strahlenhärtende
Harze.
[0059] Buch- und Offsetdruckfarben enthalten außerdem - in kleinen Mengen - verschiedene
Hilfsmittel, z. B. Sikkative und Hautverhütungsmittel, sowie Drucköle und Druckpasten
(vergl.W.Wacenski in "Der Polygraph" Heft 12, 1980, S.1016-1021).
[0060] Sikkative (= Trocknungsbeschleuniger) sind Öl- und benzinlösliche Metallverbindungen
vorwiegend von Kobalt, Blei und Mangan mit organischen Säuren wie Fett-, Harz- oder
Naphthensäure.
[0061] Je nach Gehalt der Druckfarbe an trocknenden Bestandteilen (Ölen, Alkydharzen, Desmalkyd-Typen)
kann man geringe Sik-kativ-Mengen (um 2 %) einsetzen, um die Trocknungszeit der Druckfarbe
zu verkürzen. Zu große Mengen können ein zu hartes Auftrocknen der Druckfarbe bewirken
(es treten besonders beim Aufeinanderdruck mehrerer Farben zahlreiche Schwierigkeiten
auf) oder sogar die Trocknung verzögern.
[0062] Hautverhütungsmittel sollen das Eintrocknen der Buch-und Offsetdruckfarben in der
Dose oder das Antrocknen auf den Walzen der Druckmaschine - evtl.. bei vorübergehendem
Maschinenstillstand - unterbinden. Hautverhütungsmittel sind flüchtiger (oximischer)
oder nichtflüchtiger (phenolischer) Natur. Sie sind in ihrer Wirkung den Sikkativen
entgegengesetzt. Auch sie werden der Druckfarbe in nur geringen Mengen (1 -
5 %) zugesetzt. Druckhilfsmittel wie Drucköle oder Druckpasten gestatten es, die kapselhaltige
Beschichtungskomposition den herrschenden Verarbeitungsbedingungen weiter anzupassen.
[0063] Drucköl, eine Mischung aus Spindelöl (Mineral-Öl) und Leinöl, setzt die Konsistenz
der Komposition herab und verbessert deren Wegschlagen. Druckpasten machen die Farbe
"kürzer"; diese Pasten werden gewöhnlich durch Schmelzen von Wachsen, Vaseline oder
Wollfett in Mineralölen erhalten. Sie haben keine trocknenden Eigenschaften und sind
von Trockenpasten (Sikkativen) streng zu unterscheiden.
[0064] Zur Verhinderung der Agglomeration der Mikrokapseln können der Druckfarbe Dispergierhilfsmittel,
vorzugsweise aus der Gruppe der kationischen Tenside zugesetzt werden.
[0065] Um Zerstörungen der Mikrokapseln beim Anreiben der Druckfarbe und beim Druckvorgang
selbst zu verhindern, werden in einer bevorzugten Ausführungsform sogenannte Abstandhalter
in Mengen von 10 - 30 Gew.-%, bezogen auf die Menge an Mikrokapseln, der Druckfarbe
zugesetzt. Diese Abstandhalter werden nach bekanntem Stand der Technik auch bei der
Herstellung der üblichen kohlefreien Durchschreibepapiere verwendet. Sie können beispielsweise
aus Cellulosefaserpartikeln oder Stärkekörnern, deren Durchmesser in der Regel das
1,5 - 2-fache der Mikrokapseldurchmesser beträgt, bestehen.
[0066] Als weitere Zusatzmittel können beispielsweise Pigmente und Hilfsmittel, die die
Opazität der Beschichtung günstig beeinflussen, zugesetzt werden.
[0067] Die Menge an Mikrokapseln, die in die Binderformulierung eingearbeitet wird, richtet
sich nach den Anforderungen, die an die fertige Druckfarbe gestellt werden muß. Die
Menge an Kapseln wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren so hoch eingestellt, wi.e
es unter Berücksichtigung der Rheolo-gie: und "Zügigkeit" der fertigen Druckfarbe
vertretbar ist, um andererseits mit einem möglichst geringen Beschichtungsgewicht
eine optimale Menge an Mikrokapseln aufzubringen.
[0068] Zur Formulierung der Druckfarbe kann beispielsweise die Bindemittelformulierung vorgelegt
und die Trockenkapseln und sonstige Additive mittels Planetenmischer eingebracht werden.
[0069] Die so hergestellte Binderformulierung wird anschließend auf dem Dreiwalzenstuhl
in mehreren Passagen angerieben.
[0070] Es ist ebenfalls, wie bereits ausgeführt, ein zur Herstellung von Druckfarben längst
bekanntes Verfahren, wässrige KapselDispersionen in die Bindemittelformulierung einzurühren
und anschließend das Wasser im Vakuum zu verdampfen (Flush-Verfahren).
[0071] Die so hergestellte Binderformulierung kann auf handelsüblichen Offsetdruckmaschinen
im Naß- oder Trockenoffsetverfahren verdruckt werden.
[0072] Der Naßoffsetdruck - oder häufiger auch nur als Offsetdruck bezeichnet - ist das
klassische Flachdruckverfahren, bei dem druckende und nicht-druckende Flächen sich
auf nahezu einer Ebene befinden. Das Drucken wird ermöglicht durch das gegenseitige
Abstoßen von Fett und Wasser. Die druckenden Stellen sind so präpariert, daß sie Wasser
abstoßen und dadurch die oleophile Druckfarbe annehmen, während die nicht-druckenden
Stellen hydrophil eingestellt sind und Druckfarbe abstoßen.
[0073] Offsetmaschinen besitzen daher Farb- und Feucht-Walzensysteme, die die auf einem
Plattenzylinder befindliche Druckplatte benetzen und das Druckbild über einen Gummizylinder
auf die Papierbahn absetzen.
[0074] Beim "Trockenoffset" bedient man sich der gleichen Druckmaschine, arbeitet jedoch
ohne Feuchtwerk. Dieses Druckverfahren wird daher auch häufiger als "indirekter Buchdruck"
bezeichnet.
[0075] In der Arbeitsweise unterscheidet man noch zwischen Bogen-und Rollenoffset. Während
beim Bogenoffset beschnittene Bogen bedruckt werden, wird im Rollenoffset auf eine
Papierbahn gedruckt, die von Rollen abgewickelt wird.
[0076] Der Offsetdruck gehört daher zum längst bekannten Stand der Technik, und geeignete
Druckmaschinen, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren ausgeübt werden kann, sind
daher handelsüblich.
[0077] Vorzugsweise erfolgt das Verdrucken in einer Rollenoffsetdruckmaschine mit mehreren
Druckwerken hintereinander. Derartige Druckmaschinen sind für den Mehrfarbenoffsetdruck
bereits handelsüblich.
[0078] Es ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß mit derartigen
Mehrfarbenoffsetdruckmaschinen in einem Arbeitsgang gedruckt und das erfindungsgemäße
Durchschreibepapier hergestellt werden kann.
[0079] Die Binderformulierung kann auch auf handelsüblichen Buchdruckmaschinen verdruckt
werden.
[0080] Der Buchdruck gehört daher zum längst bekannten Stand der Technik, und geeignete
Druckmaschinen, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren ausgeübt werden kann, sind
daher handelsüblich.
[0081] Es ist möglich, zur besseren und rascheren Trocknung der so gefertigten Papiere zusätzliche
Vorrichtungen in die Druckmaschinen zu integrieren, beispielsweise Warmluftgebläse,
die die Beschichtungen rasch abtrocknen oder bei Verwendung strahlenhärtbarer Bindemittel
eine entsprechende Strahlenquelle anzubringen.
[0082] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht ferner darin, daß
an den Papierträger keinerlei besondere Anforderungen gestellt werden. Als Papierträger
können beispielsweise handelsübliche CF-Papiere verwendet werden, deren Vorderseite
bereits mit einem Farbentwickler beschichtet sind, und die auf der Rückseite mit den
erfindungsgemäßen Druckfarben bedruckt werden können.
[0083] Es können jedoch auch normale, unbeschichtete Papiere verwendet und die Entwicklerkomposition
ebenfalls in der Druckmaschine aufgebracht werden.
[0084] In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können in die mikrokapselhaltigen
Druckfarben die farbentwickelnden Substanzen gleich miteingearbeitet werden.
[0085] Durch Aufdrucken von Druckfarben, die gleichzeitig Farbstoffvorläufer enthaltende
Mikrokapseln und Farbentwickler enthalten, auf die Oberseite der Papierträgerbahn
können sogenannte Einkomponenten-Reaktionspapiere hergestellt werden.
[0086] Farbentwickelnde Substanzen sind bekannt. Es sind in der Regel saure Tone, wie Montmorillonite,
Bentonite und Smectite oder Phenolverbindungen.
[0087] Weitere Erläuterungen können den nachfolgenden Beispielen entnommen werden.
Beispiel 1
[0088] Es wurde eine Offsetdruckfarbe wie folgt hergestellt:
[0089] In 440 g Drucklack (Brillantglanzüberdrucklack 10754 der Druckfarbenfabrik Gebr.
Schmidt GmbH, Frankfurt) wurden 200 g Mikrokapselpulver eingerührt. Das Mikrokapselpulver
war weitgehend agglomeratfrei und bestand aus Kapseln der mittleren Korngröße von
5
/um. Die Kapseln waren ferner dadurch gekennzeichnet, daß die Wände aus einem Polyadditionsprodukt
aus dem Oxadiazintrion von Hexamethylendiisocyanat und Diethylentriamin bestanden.
Der Inhalt der Kapseln war eine 2,7%ige Lösung von Kristallviolettlacton in Diisopropylnaphthalin.
Das Kern/Wand-Verhältnis der Kapseln betrug 85 : 15.
[0090] Nach Einrühren der Mikrokapseln in den Drucklack wurden 55 g Cellulosekleinfasern
einer mittleren Größenfraktion von 50
/um zugegeben. Ferner wurden 85 g Drucköl (Drucköl Spezial der Druckfarbenfabrik Gebr.
Schmidt GmbH, Frankfurt) zugefügt.
[0091] Die Mischung wurde 5mal über einen Dreiwalzenstuhl angerieben. Die derartig formulierte
Beschichtungskomposition wurde als Trockenoffsetdruck mit einer Offsetdruckmaschine
(Heidelberger Offsetdruckmaschinenfabrik, Format 64 x 46) auf ein Papier mit einem
Flächengewicht von 40 g/m
2 aufgetragen.
[0092] Das Auftragsgewicht der Beschichtung betrug 4,2 gjm
2. Das Papier wurde dann mit der bedruckten Seite auf ein handelsübliches CF-Papier,
das mit farbentwickelnden Substanzen beschichtet war, aufgelegt. Bei Anwendung eines
normalen Schreibdruckes konnten gut lesbare Kopien auf dem CF-Blatt erhalten werden.
[0093] In einem Test wurden ferner auf eine Kombination des bedruckten CB-Papiers und einem
CF-Papier weitere 7 Rohpapiere aufgelegt, und mit einer Schreibmaschine bei konstanter
Anschlagstärke mit dem Buchstaben klein "w" ein Quadrat der Fläche 4 x 4 cm so eng
wie möglich beschriftet.
[0094] Die auf dem CF-Papier erscheinende 8. Durchschrift wurde mit einem Remissionsmeßgerät
(Elrephomat der Fa. Zeiss) auf den Verlust an Reflexion gegenüber nichtbeschriftetem
Papier untersucht und der entsprechende Wert ermittelt.
[0095] Der Remissionswert ist definiert durch

wobei
I = gemessener Remissionswert
Io = Remissionswert des unbeschrifteten Papiers.
[0096] Es wurde ein Remissionswert gemessen von 17,9 %.
Beispiel 2
[0097] Es wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, verfahren, mit dem Unterschied, daß auf
das Papier ein Beschichtungsgewicht von 9 g/m
2 aufgetragen wird.
[0098] Bei der Remissionsmessung der 8. Durchschrift nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Methode wurde ein Remissionswert von 33 % gemessen.
Beispiel 3
[0099] Es wurde eine 30 %-ige wässrige Mikrokapseldispersion hergestellt, deren Mikrokapselwände
aus einem Polyadditionsprodukt aus dem oxadiazintrion von Hexamethylendiisocyanat
und einem Polyamin bestanden. Der Kapselinhalt war eine Lösung von 2,7 % Kristallviolettlacton
und 0,9 % N-Benzoylieukomethylenblau in Di-Isopropyl-Diphenyl. Das Kern/Wandverhältnis
der Mikrokapseln betrug 83 : 17.
[0100] Die 30 %-ige Kapseldispersion wurde durch Sprühtrocknung in ein weitgehend agglomeratfreies
Kapselpulver überführt. Der mittlere Kapseldurchmesser wurde zu 7,3
/um bestimmt.
[0101] In einem Planetenmischer wurden 300 Gewichtsteile urethanmodifiziertes Alkydharz
(Desmalkyd L 181 der Fa. Bayer AG) vorgelegt und 125 Gewichtsteile des gefertigten
Mikrokapselpulvers untergerührt. 75 Gewichtsteile Leinöl-Standöl wurden zugefügt.
[0102] Die so angerührte Mischung wurde dreimal über einen Dreiwalzenstuhl angerieben und
die so angeteigte Farbe in einer Vakuumkammer entlüftet.. Die so gefertigte, 25 Gew.-.%
Mikrokapseln enthaltende Druckfarbe wurde mit einer Rollenoffsetmaschine mit Dahlgren-Feuchtwerk
(Hersteller: Müller Martini) im Naßoffsetverfahren auf die Rückseite eines handelsüblichen
CF-Papiers (Giroset - CF der Fa. Feldmühle) ein Quadrat der Seitenlänge 5 cm aufgedruckt.
[0103] Das Auftragsgewicht der Beschichtung betrug
5,
5 g/m
2 und nach Trocknung wurde ein spotbeschichtetes kohlefreies Durchschreibepapier erhalten.
[0104] Bei der Beschriftung mehrerer übereinandergelegter,so hergestellter Papiere ließ
sich innerhalb der aufgedruckten Quadrate eine gut lesbare Durchschrift erzeugen.
[0105] Das nachfolgende Beispiel beschreibt die Herstellung der erfindungsgemäßen Druckfarbe
nach dem in der Druckfarbenindustrie bekannten, sogenannten Flush-Verfahren.
Beispiel 4
[0106] In einem Vakuumkneter wurden 300 Gewichtsteile urethanmodifiziertes Alkydharz (Desmalkyd
L 181 der Fa. Bayer AG), sowie 75 Gewichtsteile Leinöl-Standöl vorgelegt. Unter ständigem
Rühren wurden 125 Gewichtsteile einer 30 %-igen Mikrokapseldispersion, entsprechend
Beispiel 3 herge
- stellt, langsam hinzugegeben. Der Vakuumkneter wurde unter weiterem ständigen Rühren
evakuiert und auf eine Temperatur von etwa 60°C erwärmt, bis alles Wasser verdampft
war.
[0107] Man erhielt eine 25 % Mikrokapseln enthaltende Druckfarbe, die mit einer Bogen-Offsetdruckmaschine
(Heidelberger Offsetdruckmaschinenfabrik) auf die Vorderseite eines handelsüblichen
CF-Papieres (Giroset CF der Fa. Feldmühle) in Form eines Quadrates der Seitenlänge
5 cm verdruckt wurde. Das Beschichtungsgewicht betrug 5 g/m2 und nach dem beschriebenen
Verfahren wurde ein spotbeschichtetes Einkomponentenreaktionspapier hergestellt, das
beim Übereinanderlegen innerhalb des quadratförmigen Aufdrucks gute Durchschreibergebnisse
lieferte.
Beispiel 5
[0108] Es wurde eine 30%ige wäßrige Mikrokapseldispersion hergestellt, deren Mikrokapselwände
aus einem Polyadditionsprodukt aus dem Oxadiazintrion von Hexamethylendiisocyanat
und einem Polyamin bestanden. Der Kapselinhalt war eine Lösung von 2,7 % Kristallviolettlacton
und 0,9 7 N-Benzoylleukomethylenblau in Di-Isopropyl-Diphenyl. Das Kern/Wand-Verhältnis
der Mikrokapseln betrug 83 : 17.
[0109] Die 30%ige Kapseldispersion wurde durch Sprühtrocknung in ein weitgehend agglomeratfreies
Kapselpulver überführt, deren mittlerer Kapseldurchmesser zu 7,3
/um bestimmt wurde.
[0110] In einem Planetenmischer wurden 30 Gew.-Teile urethanmodifiziertes Alkydharz (Desmalkyd(
R) L 181 der Bayer AG) vorgelegt und 125 Gew.-Teile des gefertigten Mikrokapselpulvers
untergerührt. 75 Gew.-Teile Leinöl-Standöl wurden zugefügt.
[0111] Die so angerührte Mischung wurde dreimal über einen Dreiwalzenstuhl angerieben und
die so angeteigte Farbe in einer Vakuumkammer entlüftet. Die so gefertigte 25 Gew.-%
Mikrokapseln enthaltende Druckfarbe wurde mit einer Buchdruckmaschine (Hersteller:
Heidelberger Maschinenfabrik) im Buchdruckverfahren auf die Rückseite eines handelsüblichen
CF-Papiers (Giroset - CF der Fa. Feldmühle) der Großbuchstabe W in 10 cm Größe aufgedruckt.
[0112] Das Auftragsgewicht der Beschichtung betrug'5,5 g/m
2 und nach Trocknung wurde ein spotbeschichtetes,kohlefreies Durchschreibepapier erhalten.
[0113] Bei der Beschriftung mehrerer übereinandergelegter, so hergestellter Papiere ließ
sich innerhalb des aufgedruckten Buchstabens eine gut lesbare Durchschrift erzeugen.
Beispiel 6
[0114] Es wurde eine Buchdruckfarbe wie folgt hergestellt:
[0115] In 275 g Drucklack (Brillantglanzüberdrucklack 10754 der Druckfarbenfabrik Gebr.
Schmidt GmbH, Frankfurt/M.) wurden 200 g Mikrokapselpulver eingerührt. Das Mikrokapselpulver
war weitgehend agglomeratfrei und bestand aus Kapseln der mittleren Korngröße von
5 µm. Die Kapseln waren ferner dadurch gekennzeichnet, daß die Wände aus einem Polyadditionsprodukt
aus dem Oxadiazintrion von Hexamethylen- diisocyanat und Diethylentriamin bestanden.
Der Inhalt der Kapseln war eine 2,7%ige Lösung von Kristallviolettlacton in Diisopropylnaphthalin.
Das Kern/Wand-Verhält.nis der Kapseln betrug 85 : 15.
[0116] Die Mischung wurde 5mal über einen Dreiwalzenstuhl angerieben. Die derartig formulierte
Beschichtungskomposition wurde a.ls Buchdruck mit einer- Buchdruckmaschine (Heidelberger
Maschinenfabrik) auf ein Papier mit einem Flächengewicht von 40 g/m aufgetragen.
[0117] Das Auftragsgewicht der Beschichtung betrug 5,5 g/m
2. Das Papier wurde dann mit der bedruckten Seite auf ein handelsübliches CF-Papier,
das mit farbentwickelnden Substanzen beschichtet war, aufgelegt. Bei Anwendung eines
normalen Schreibdruckes konnten gut lesbare Durchschriften erzielt werden.