[0001] Die Erfindung betrifft das Auslösesystem eines Selbstschalters zur Unterbrechung
eines Stromkreises mit mindestens einem thermomechanischen Wandler, einem Kurzschlußauslöser
und einem Schaltwerk mit einer Verklinkung, welche von dem thermomechanischen Wandler
bzw. Kurzschlußauslöser im Falle eines Überstromes (Überlast- oder Kurzschlußstrom)
ausgelöst wird und den Stromkreis unterbricht.
[0002] Auslösesysteme dieser Art haben eine große Verbreitung erlangt und dienen im wesentlichen
dem Schutz von elektrischen Leitungen und an diesen angeschlossenen Geräten. Im Zuge
der laufenden Verstärkung der Netze ergibt es sich zwangsläufig, daß aufgrund der
immer kleiner werdenden Impedanz im Versorgungsnetz evtl. auftretende Kurzschlußströme
immer größere Werte erreichen.
[0003] Bei Selbstschaltern, insbesondere bei Leitungsschutzschaltern, die für das Schalten
hoher Kurzschlußströme vorgesehen sind, war die Realisierung einer ausreichenden Kurzschlußfestigkeit
des thermomechanischen Wandlers, der bei auftretender Temperaturerhöhung eine mechanische
Auslenkung erfährt und eine Kraftwirkung hervorruft, welche das Schaltschloß auslöst,
schwierig, da der thermomechanische Wandler in der Regel in dem Stromkreis lag und
durch die hohen Kurzschlußströme zerstört werden konnte.
[0004] In der deutschen Offenlegungsschrift 15 88 513 wurde daher vorgeschlagen, daß die
Heizung der thermischen Überstromauslösung (thermomechanischer Wandler), die mit der
Spule des Kurzschlußauslösers in Reihe geschaltet ist und den vollen Strom führt,
kurzgeschlossen wird, sobald der Schaltkontakt geöffnet ist und der Lichtbogen die
Löschbleche erreicht hat. Durch diese Lösung wird zwar die Kurzschlußfestigkeit des
thermomechanischen Wandlers verbessert, diese Lösung hat jedoch den Nachteil, daß
mit Kurzschließen des thermomechanischen Wandlers die Schalterimpedanz abnimmt, wodurch
der Kurzschlußstrom ansteigt und damit die Belastung des Löschblechstapels zunimmt.
[0005] Um eine ausreichende Kurzschlußfestigkeit zu schaffen, wurde in der Vergangenheit
schon oft versucht, ein Auslöseelement für den Überlastbereich zu finden, das die
Auslösefunktion übernehmen kann, ohne von der direkten Strombeaufschlagung abhängig
zu sein, d.h. ein Element, das nicht in dem Stromkreis liegt, sondern indirekt beheizt
wird. Beispielsweise ist durch die DE-AS 16 40 882 eine thermische Auslöseeinrichtung
mit einem durch ein Heizelement beheizbaren Bimetall bekannt geworden. Diese Auslöser
sind jedoch einerseits auch nur begrenzt kurzschlußfest und haben andererseits den
Nachteil, daß durch den Heizleiter eine zusätzliche Impedanz in den Stromkreis eingeschaltet
ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Auslösesystem zur Unterbrechung
eines Stromkreises der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine hohe Kurzschlußfestigkeit
aufweist, zusätzliche Impedanzen im Auslösesystem vermeidet und unter Vermeidung der
eingangs genannten Nachteile so einfach wie möglich aufgebaut ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der thermomechanische Wandler
des Auslösesystems aus einer Formgedächtnislegierung besteht und in Wärmekontakt mit
einer in den Strompfad des Selbstschalters liegenden Wärmequelle steht. Solch eine
im Strompfad liegende Wärmequelle kann z. B. die Spule oder das Joch eines magnetischen
Kurzschlußauslösers sein. Als Wärmequelle kann aber auch ein Schenkel einer dynamischen
Auslöseschleife, die als Kurzschlußauslöser dient, oder ein Abschnitt einer Strombahn
dienen. Die Vorteile gegenüber bekannten Lösungen ergeben sich daraus, daß für die
Beheizung des thermomechanischen Wandlers kein zusätzliches Heizelement erforderlich
ist, weil die Erwärmung einer in dem Auslösesystem enthaltenen Wärmequelle ausgenützt
werden kann. Ein entsprechend ausgelegter thermomechanischer Wandler aus einer Formgedächtnislegierung
lenkt bei Überschreiten einer bestimmten Auslösetemperatur sprunghaft aus und kann
hierdurch ein Schaltwerk auslösen. Die Erfindung macht sich die Eigenschaft der. sprunghaften
Auslenkung zu nutze, in dem der thermomechanische Wandler in Wärmekontakt, insbesondere
Berührungskontakt, mit einer Wärmequelle gebracht wird. Dieser Wärmekontakt bleibt
bis zum Erreichen der Auslösetemperatur und der dadurch bewirkten Auslenkung des thermomechanischen
Wandlers unverändert, da die
Formgedächtnislegierung bis zu dieser Temperatur keine nennenswerte Formänderung erfährt.
[0008] Für den thermomechanischen Wandler sind sowohl Formgedächtnislegierungen mit Einweg-
als auch mit Zweiwegeffekt geeignet. Bei Verwendung einer Formgedächtnislegierung
mit Einwegeffekt, muß dafür Sorge getragen werden, daß nach Auslösung der Schaltfunktion
und Wiederabkühlung des thermomechanischen Wandlers dieser mit der Rückstellung des
Auslösers wieder plastisch verformt wird. Bei erneuter Erwärmung gewinnt die Legierung
dann ihre ursprüngliche Form zurück und löst wieder die Schalt÷ funktion aus.
[0009] Es ist vorteilhaft den thermomechanischen Wandler einseitig einzuspannen, so daß
sein freies Ende bei Temperaturerhöhung auslenken und die Schaltfunktion auslösen
kann.
[0010] Zur Festlegung der Auslösefunktion kann erfindungsgemäß der thermomechanische Wandler
durch eine aufgeprägte Kraft vorgespannt werden., denn durch die Vorspannung kann
die Auslösetemperatur, bei der die Rückverformung der plastisch verformten Legierung
einsetzt , festgelegt werden.
[0011] In vorteilhafter Weise läßt sich der thermomechanische Wandler als streifenförmiges
Teil ausbilden, das sich zur Erzielung eines guten Wärmekontaktes an die Wärmequelle
im Strompfad des Selbstschalters (z. B. Spule oder Joch eines magnetischen Kurzschlußauslösers,
dem Schenkel einer dynamischen Auslöseschleife oder dem Abschnitt einer Strombahn)
anschmiegt. Die Auslegung als Blattfeder kann zur Festlegung der Umwandlungstemperatur
zwischen martensitischen und austernitischen Phase, also zur Festlegung der Temperatur,
bei der sich die Legierung sprunghaft auslenkt, dienen.
[0012] Einer weiteren Ausgestaltung zur Folge, läßt sich der thermomechanische Wandler als
Spirale ausbilden, die vorzugsweise koaxial zur Wärmequelle angeordnet ist. Der besondere
Vorteil ist hier darin zu sehen, daß sich die Spirale bei Temperaturerhöhung und dadurch
hervorgerufener Auslenkung nicht von der Wärmequelle abhebt, wie dies bei einemstreifenförmigen
Teil geschehen kann. Damit bleibt bei der Ausgestaltung als Spirale der Wärmekontakt
auch bei erfolgter Auslenkung voll bestehen. Die Spirale kann als vorgespannte Feder
ausgebildet werden, wobei die Vorspannung axial oder radial erfolgen kann. Sie kann
so gestaltet werden, daß die temperaturbedingte auslenkende Kraft entweder in Richtung
der Spiralachse oder radial (Torsionskraft) wirkt. Sofern als Wärmequelle der magnetische
Kurzschlußauslöser dient, kann die Spirale entweder außen über die Magnetauslösespule
oder das Joch gelegt werden, oder in einigen Fällen auch innerhalb der Magnetauslösespule
angeordnet werden.
[0013] Einem weiteren Merkmal der Erfindung zur Folge werden zur Einstellung eines vorgegebenen
Auslösestromes die Größe und Form der wärmeaustauschenden Flächen der Wärmequelle,
z. B. Spule oder Joch eines magnetischen Kurzschlußauslösers, Schenkel einer dynamischen
Auslöseschleife oder Abschnitt einer Strombahn) und des thermomechanischen Wandlers
so gestaltet, daß ein dem Auslösestrom zugeordneter Wärmeübergang zwischen Kurzschlußauslö.
- ser und thermomechanischem Wandler besteht.
[0014] Erfindungsgemäß kann zur Einstellung eines vorgegebenen Auslösestromes zwischen den
wärmeaustauschenden Flächen der Wärmequelle und des thermomechanischen Wandlers eine
Zwischenschicht ausgewählter Wärmeleitfähigkeit, Dicke und Auflagefläche eingefügt
werden. Solch eine Zwischenschicht kann sowohl den Auslösestrom als auch die Auslösezeitkonstante
beeinflussen. Wird z. B. eine
Zwischensicht aus Kunststoffolien zwischen den Kurzschlußauslöser und den thermomechanischen
Wandler eingefügt, so spricht das Auslösesystem erst nach größerer Zeitkonstante und
bei größerer Strombelastung an. Bei Wahl einer Kupferzwischenschicht verringern sich
beide Werte. Es ist-daher möglich, in gewissen Grenzen die Kenndaten eines Auslösesystems
lediglich durch Austausch der Zwischenschicht zu variieren. Es kann für unterschiedliche
Selbstschalternennstromstärken ein einziger thermomechanischer Wandler verwendet werden,
wenn die Auslösespule auf eine bestimmte Leistung dimensioniert wird und gleicher
Wärmeübergang durch die Zwischenschicht sichergestellt ist.
[0015] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß der thermomechanische
Wandler durch die in dem Strompfad des Selbstschalters liegende Wärmequelle ausschließlich
indirekt beheizt werden kann. Dies hat eine unbegrenzte Kurzschlußfestigkeit des thermomechanischen
Wandlers zur Folge.
[0016] Es ist jedoch auch möglich, wo dies für die Auslegung einer geeigneten Auslösecharakteristik
notwendig ist, den thermomechanischen Wandler zumindest teilweise in den Stromkreis
einzuschalten. Hierbei kann der thermomechanische Wandler z. B. sowohl parallel als
auch in Reihe zum Kurzschlußauslöser angeordnet werden. Bei Reihenschaltung wird zur
Erhöhung der Kurzschlußfestigkeit des thermomechanischen Wandlers dieser vorzugsweise
durch einen Parallelwiderstand überbrückt.
[0017] Anhand der Zeichnung, in der mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung gezeigt sind,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0018] Es zeigen
Figur 1 bis 10 jeweils eine Prinzipschaltung des Auslösesystems,
Fig. 11 eine schematische Darstellung des Auslöseelemen.ts und
Fig. 12 eine grafische Darstellung der Auslenkung des temperaturempfindlichen Elements
in Abhängigkeit von der Temperatur.
[0019] Die Figur 1 zeigt die Prinzipschaltung eines Auslösesystems gemäß dem Stand der Technik.
Solch ein Auslösesystem ist zum Beispiel in dem Selbstschalter enthalten, der in der
deutschen Offenlegungsschrift 15 88 513 beschrieben ist. Bei dem Auslösesystem sind
zwischen Anschlußklemmen 14 und 15 folgende Bauelemente in Reihe geschaltet: Ein thermomechanischer
Wandler 11, der gemäß dem Stand der Technik gewöhnlich aus einem Thermobimetall besteht,
ein magnetischer Kurzschlußauslöser 12 und eine Schaltkontaktstelle 13, die in bekannter
Weise aus einem ortsfesten Kontaktstück 28 und einem beweglichen Kontaktstück 27 besteht.
Die Schaltkontaktstelle 13, die in geöffnetem Zustand dargestellt ist, wird, wie die
gestrichelten Wirkungslinien andeuten, bei Auftreten eines Kurzschluß- oder Überlaststromes
entweder durch den magnetischen Kurzschlußauslöser 12 oder durch ein Schaltschloß
16 geöffnet, wobei das Schaltschloß 16 seinerseits entweder durch den thermomechanischen
Wandler 11 oder durch den magnetischen Kurzschlußauslöser 12 ausgelöst wird.
[0020] Die Figur 2 unterscheidet sich von der Figur 1 nur dadurch, d
aß hier der thermomechanische Wandler 11 nicht wie in Figur 1 mit dem magnetischen Kurzschlußauslöser
12 in Reihe, sondern parallel geschaltet ist.
[0021] Bei dem in Figur3dargestellten Prinzipschaltbild eines Auslösesystems gem. der Erfindung
liegt zwischen den Anschlußklemmen 14 und 15 lediglich der magnetische Kurschlußauslöser
12 und die Schaltkontaktstelle 13. Der einseitig eingespannte thermomechanische Wandler
21, ist ein Streifen aus einer Formgedächtnislegierung und steht in direktem Wärmekontakt
mit dem magnetischen Kurzschlußauslöser 12. Er wird nicht vom Strom durchflossen,
sondern bei Temperaturerhöhung des stromdurchflossenen magnetischen Kurzschlußauslösers
12 durch diesen beheizt. Sobald bei Kurzschluß- oder Überlaststrom die Temperatur
des thermomechanischen Wandlers 21 einen Ansprechwert überschreitet, lenkt sich der
thermomechanische Wandler 21 sprunghaft aus und wirkt auf ein Schaltschloß 16 ein,
welches seinerseits die Schaltkontaktstelle 13 öffnet und den Stromfluß unterbricht.
Es ist auch hier, wie in Figur 1 und 2 vorgesehen, daß der magnetische
Kurzschlußauslöser 12 sowohl direkt als auch über das Schaltschloß 16 auf die Schaltkontaktstelle
13 einwirkt.
[0022] Figur 4 und Figur 5 stellen Prinzipschaltungen des Auslösesystems entsprechend Figur
3 dar, nur daß hier die Wärmequelle zur Beheizung des einseitig eingespannten thermomechanischen
Wandlers 21 nicht, wie in Figur 3, eine magnetische Kurzschlußauslösespule ist, sondern,
wie in Figur 4 dargestellt, ein dynamischer Auslöser 17 oder wie in Figur 5 dargestellt,
ein Abschnitt einer Strombahn 20. Die in Figur 4 dargestellte dynamische Auslöseschleife
17 besteht aus einem feststehenden Schenkel 18 und einem freien Schenkel 19, die sich
bei hohen Stromstößen abstoßen. Durch die Abstoßungskräfte wird der freie Schenkel
19 ausgelenkt und bewirkt entweder über das Schaltschloß 16 oder direkt die Öffnung
der Schaltkontaktstelle 13.
[0023] Das in Figur 6 dargestellte Prinzipschaltbild eines Auslösesystems gem. der Erfindung
unterscheidet sich lediglich in der Ausführung des einseitig eingespannten thermomechanischen
Wandlers 31 von Figur 4. Der thermomechanische Wandler 31 ist hier nicht streifenförmig,
sondern als Schraubenfeder aus einer Formgedächtnislegierung ausgebildet, die koaxial
um den feststehenden Schenkel des dynamischen Auslösers 17 gelegt ist. Das freie Ende
des thermomechanischen Wandlers 31 wird in Abhängigkeit des durch den dynamischen
Auslöser 17 fliessenden Stromes erwärmt und lenkt sich bei Überschreiten einer Auslösetemperatur
aus und wirkt auf ein Schaltschloß 16 ein. Die Auslenkung des thermomechanischen Wandlers
31 erfolgt je nach dessen Auslegung in axialer oder radialer Richtung.
[0024] Bei den in den Figuren 7, 8 und 9 dargestellten Prinzipschaltbildern eines Auslösesystems
gem. der Erfindung ist ein einseitig eingespannter thermomechanischer Wandler 41,
51, 61 spiralförmig um die Spule eines magnetischen Kurzschlußauslösers 12 gewickelt.
Die Auslenkung bei Überschreiten einer Auslösetempera- tur erfolgt in Figur 7 axial,
in dem sich die Spirale zusammenzieht, in Figur 8 ebenfalls axial, in dem sich die
Spirale streckt und in Figur 9 radial, in dem sich die. Spirale verdreht (Torsion).
Durch Anlegen einer Vorspannung können die thermomechanischen Wandler der Figuren
7 bis 9 als Druckfeder 41, Zugfeder 51 und als Torsionsfeder 61 ausgelegt werden.
Die Pfeile A, B und C deuten an, in welche Richtung sich der thermomechanische Wandler
31, 41, 51 bei Überschreiten der Ansprechtemperatur verformt um dann auf das Schaltschloß
16 einzuwirken.
[0025] Bei der indirekten Beheizung des thermomechanischen Wandlers wie er in der Schaltanordnung
des Auslösesystems in Figur 3 bis Figur 9 dargestellt ist, wird der thermomechanische
Wandler nicht vom Strom durchflossen. Hieraus ergibt sich einerseits eine unbegrenzte
Kurzschlußfestigkeit des thermomechanischen Wandlers, andererseits wird das Auslösesystem
nicht durch den Widerstand eines in Reihe geschalteten thermomechanischen Wandlers,
wie in Figur 1 gezeigt, belastet.
[0026] Bei einer Auslegung eines Auslösesystems, bei der die Erwärmung
z.
B. des magnetischen Kurzschlußauslösers durch den durchfließenden Strom nicht ausreicht,
um den thermomechanischen Wandler auszulösen, kann eine Schaltungsanordnung angewendet
werden, wie sie in Figur 10 dargestellt ist. Der thermomechanische Wandler 21 ist
hier parallel zum magnetischen Kurzschlußauslöser 12 angeordnet. Das eingespannte
Ende des thermomechanischen Wandlers 21 ist mit der Anschlußklemme 14 verbunden und
das freie Ende des thermomechanischen Wandlers 21 ist über eine flexible Leitung 33
mit dem beweglichen Kontaktstück 27 der
Schaltkontaktstelle 13 verbunden. Ein Teil des Stromes, der in das
Auslösesystem eintritt, fließt durch den Ln Wärmekontakt zum magnetischen Kurzschlußauslöser
12 stehenden thermomechanischen Wandler 21, der andere Teil fließt durch den magnetischen
Kurzschlußauslöser 12.
[0027] Die Figur 11 stellt einen schematischen Schnitt durch einen magnetischen Kurzschlußauslöser
22 dar, der einen Magnetkern 23, einen Magnetanker 24, an welchem ein Auslösestift
25 befestigt ist, und eine Magnetauslösespule 26 enthält. Im Falle eines Überlast-
oder Kurzschlußstromes kann der Auslösestift 25 ein bewegliches Kontaktstück 27 von
einem festen Kontaktstück 28 abheben, was zu einer Unterbrechung des Stromflusses
führt. Auf der Stirnseite des magnetischen Kurzschlußauslösers 22 ist ein rechtwinklig
ausgebildeter thermomechanischer Wandler 21 befestigt, dessen parallel zur Achse des
Kurzschlußauslösers verlaufender Schenkel sich bei Temperaturerhöhung frei auszubiegen
vermag (gestrichelte Linie), wobei er über eine Klinke 29 und ein nicht dargestelltes
Schaltschloß, welches auf das bewegliche Kontaktstück 27 einwirkt, eine Stromunterbrechung
verursacht.
[0028] In Figur 11 handelt es sich beim thermomechanischen Wandler 21 um einen einseitig
eingespannten Streifen aus einer Formgedächtnislegierung, der sich entsprechend Figur
12 erst bei Überschreiten einer Auslösetemperatur
aT bei Erwärmung sprunghaft auslenkt.
[0029] Bei der Auslösetemperatur T
a erreicht die Auslenkung S einen Auslösehub S
a, der über die Klinke 29 zu einer Auslösung des Schaltschlosses 16 und damit zum Öffnen
der Kontaktstelle 13 führt. Durch die sprunghafte Auslenkung des thermomechanischen
Wandlers 21 ist sichergestellt, daß ein guter Wärmekontakt zwischen dem magnetischen
Kurzschlußauslöser 22 und dem thermomechanischem Wandler 21 bis zu dessen Auslenkung
gegeben ist.
[0030] In einem weiteren Ausführungsbeispiel, das nicht dargestellt ist, kann in einer Spalte
S zwischen den magnetischen Kurzschlußauslöser 22 und den thermomechanischen Wandler
21 zur Einstellung eines bestimmten Wärmeübergangswertes eine Zwischenschicht eingefügt
werden. Diese Zwischenschicht kann z. B. eine Kupferzwischenlage (kleine Zeitkonstante
für das Auslösesystem wegen großer Leitfähigkeit der Zwischenlage) oder eine Kunststoffolie
(große Zeitkonstante für das Auslösesystem wegen kleiner Leitfähigkeit der Zwischenlage)
sein.
1. Auslösesystem eines Selbstschalters zur Unterbrechung eines Stromkreises mit mindestens
einem thermomechanischen Wandler, einem Kurzschlußauslöser und einem Schaltwerk mit
einer Verklinkung, welche von dem thermomechanischen Wandler bzw. Kurzschlußauslöser
im Falle eines Überstromes (Überlast- oder Kurzschlußstrom) ausgelöst wird und den
Stromkreis unterbricht, dadurch gekennzeichnet, daß der thermomechanisch Wandler (21,
31, 41, 51, 61) aus einer Formgedächtnislegierung besteht und in Wärmekontakt mit
einer in dem Strompfad des Selbstschalters liegenden Wärmequelle z. B. der Spule oder
dem Joch eines magnetischen Kurzschlußauslösers (12, 22), dem Schenkel einer dynamischen
Auslöseschleife (17) oder dem Abschnitt einer Strombahn (20) steht.
2. Auslösesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der thermomechanische
Wandler (21, 31, 41, 51, 61) einseitig eingespannt ist.
3. Auslösesystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
thermomechanische Wandler (21, 31, 41, 51, 61) vorgespannt ist.
4. Auslösesystem nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
thermomechanisch Wandler (21, als streifenförmiges Teil, z. B. als Blattfeder, ausgebildet
ist.
5. Auslösesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
thermomechanisch Wandler (31, 41, 51, 61) als Spirale ausgebildet ist, die vorzugsweise
koaxial zur Wärmequelle, z. B. zur Spule oder dem Joch des magnetischen Kurzschlußauslösers
(12, 22,), zum Schenkel einer dynamischen Auslöseschleife (17) oder zum Abschnitt
einer Strombahn (20) angeordnet ist.
6. Auslösesystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spirale sich bei
Temperaturerhöhung axial auslenht.
7. Auslösesystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spirale sich bei
Temperaturerhöhung radial verformt (Torsion).
8. Auslösesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Einstellung eines vorgegebenen Auslösestromes die Größe und Form der wärmeaustauschenden
Flächen der Wärmequelle-und des thermomechanischen Wandlers (21, 31, 41, 51, 61) so
gestaltet sind, daß ein dem Auslösestrom zugeordneter Wärmeübergang zwischen Wärmequelle
und thermomechanischem Wandler (21, 31, 41, 51, 61) besteht.
9. Auslösesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Einstellung eines vorgegebenen Auslösestromes zwischen den wärmeaustauschenden Flächen
der Wärmequelle und des thermomechanischen Wandlers (21, 31, 41, 51, 61) eine Zwischenschicht ausgewählter Wärmeleitfähigkeit, Dicke und Auflagefläche
eingefügt wird.
10. Auslösesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
thermomechanische Wandler (21, 31, 41, 51, 61) ausschließlich indirekt beheizt wird.
11. Auslösesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
thermomechanische Wandler (21, 31, 41, 51, 61) sowohl indirekt beheizt als auch von
einem Teil des das Auslösesystem durchfliessenden Stromes durchflossen und durch Joulesche
Wärme erwärmt wird.
12. Auslösesystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der thermomechanische
Wandler (21, 31, 41, 51, 61) elektrisch parallel zum magnetischen Kurzschlußauslöser
(12, 22) angeordnet ist.
13. Auslösesystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der thermomechanische
Wandler (21, 31; 41, 51, 61) elektrisch in Reihe zum magnetischen Kurzschlußauslöser
(12, 22) angeordnet ist und vorzugsweise durch einen Parallelwiderstand überbrückt
ist.