(19)
(11) EP 0 037 534 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1981  Patentblatt  1981/41

(21) Anmeldenummer: 81102315.9

(22) Anmeldetag:  27.03.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C25D 3/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB LI

(30) Priorität: 03.04.1980 DE 3013030

(71) Anmelder: Degussa Aktiengesellschaft
D-60311 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Bitzer, Eberhard, Ing.grad.
    D-7470 Ebingen (DE)
  • Aichinger, Wilhelm
    D-7070 Schwäbisch Gmünd (DE)
  • Steinhilber, Gerhard, Ing.grad.
    D-7080 Aalen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Galvanisches Bad und dessen Verwendung zur Abscheidung hochglänzender Weissgoldüberzüge


    (57) Bekannte Weißgoldbäder auf der Basis 2 -10 g/l Gold als Sulfitokomplex, 2 - 40 g/l Alkalisulfit, 2 - 40 g/l eines Komplexbildners, 1 - 10 g/l Nickel und 1 -20 g/l Kadmium jeweils in Form wasserlöslicher Salze sind empfindlich gegen Verunreinigungen durch Schwermetalle und Cyanide. Diese Empfindlichkeit läßt sich beheben durch Zusatz von 0,5 - 10 g/l Orotsäure und/oder deren Derivate und/oder deren Salze.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein galvanisches Bad zur Abscheidung hochglänzender Weißgoldüberzüge mit 2 - 10 g/1 Gold in Form eines Sulfitokomplexes, 2 - 40 g/1 Alkalisulfit, 2 - 40 g/1 eines Komplexbildners, 1 - 10 g/1 Nickel und 1 - 20 g/1 Kadmium jeweils in Form wasserlöslicher Salze.

    [0002] Zur korrosionsfesten Beschichtung von Gebrauchsgegenständen aus Metall, wie z. B. Brillengestelle, Uhrengehäuse, Armbänder oder Feuerzeuge, werden oft galvanische Überzüge aus Weißgold benötigt. Es sind Weißgoldbäder bekannt, die das Gold als Sulfitokomplex enthalten und außerdem Alkalisulfit und Äthylendiamintetraessigsäure. Als Legierungsmetalle werden gewöhnlich Kupfer, Nickel und/oder Kadmium verwendet, als Glanzmittel z. B. Phosphonsäure (DE-OS 23 34 813). Mit diesen Bädern lassen sich dicke, duktile Weißgoldüberzüge mit einem Goldgehalt von rund 75 % abscheiden. Nachteilig ist jedoch, daß beim Betrieb solcher Bäder geringe Verunreinigungen von Schwermetallen,wie Blei oder Eisen und Cyanidionen bzw. komplexe Cyanide,in manchen Fällen zu Störungen führen können, die sich ungünstig auf den Glanz der Überzüge auswirken.

    [0003] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein galvanisches Bad zur Abscheidung hochglänzender Weißgoldüberzüge zu schaffen mit 2 - 10 g Gold in Form eines Sulfitkomplexes, 2 - 40 g/1 Alkalisulfit, 2 - 40 g/1 eines Komplexbildners, 1 - 10 g/1 Nickel und 1 - 20 g/1 Kadmium jeweils in Form wasserlöslicher Salze, das nicht empfindlich gegen Schwermetalle und Cyanidverunreinigungen ist.

    [0004] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bad 0,5 - 10 g/1 Orotsäure und/oder deren Derivate und/oder Salze enthält. Als Orotsäure bezeichnet man die Uracil-4-carbonsäure.

    [0005] Die erfindungsgemäßen Bäder werden vorzugsweise bei einem pH-Wert zwischen 9 und 11, einer Temperatur zwischen 50 und 700 C und einer Stromdichte zwischen 0,5 und 2 A/dm2 betrieben.

    [0006] Das folgende Beispiel soll die Vorteile der erfindungsgemäßen Bäder näher erläutern. In 1 Liter Wasser werden 5 g Gold in Form seines Sulfitokomplexes, 10 g Dinatriumsulfit, 15 g Tetranatriumäthylendiamintetraacetat, 4 g Nickelsulfat und 12 g Kadmiumsulfat gelöst. Aus diesem Bad erthält man bei einem pH-Wert von etwa 10 bei 700 C und einer Stromdichte von 1 A/dm2 weiße, seidenmatte Überzüge, die etwa 80 % Gold und 20 % Kadmium neben Spuren von Nickel enthalten. Gibt man zu diesem Elektrolyten 2 g 1-Hydroxyäthyliden-1,1-diphosphonsäure zu, so erhält man zwar hochglänzende Überzüge, der Glanz verschwindet jedoch wieder, wenn man geringe Mengen Eisen dem Bad als Verunreinigung zusetzt.

    [0007] Fügt man dem Elektrolyten aus 5 g Gold als Sulfitokomplex, 10 g Dinatriumsulfit, 15 g Tetranatrium- äthylendiamintetraacetat, 4 g Nickelsulfat und 12 g Kadmiumsulfat 6 g Orotsäure zu, so erhält man bei einem pH-Wert von 10, einer Temperatur von 70 C und einer Stromdichte von 1 A/dm2 ebenfalls hochglänzende, weiße Schichten, die bis zu einer Schichtdicke von über 30 um absolut rißfrei aufwachsen und einen ausgezeichneten Glanz aufweisen. Diese Bäder sind weitgehend umempfindlich gegen Verunreinigungen durch Schwermetalle und insbesondere Cyanide. Man erhält mit diesen Bädern Goldüberzüge mit 66 bis 75 % Gold, Rest Kadmium, je nach Stromdichte, wobei höhere Stromdichten einen höheren Kadmiumgehalt im Überzug bewirken.


    Ansprüche

    1. Galvanisches Bad zur Abscheidung hochglänzender Weißgoldüberzüge mit 2 - 10 g/l Gold in Form eines Sulfitkomplexes, 2 - 40 g/1 Alkalisulfit, 2 - 40 g/1 eines Komplexbildners, 1 - 10 g/1 Nickel und 1 - 20g/1 Kadmium jeweils in Form wasserlöslicher Salze, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,5 - 10 g/1 Orotsäure und/oder deren Derivate und/oder Salze enthält.
     
    2. Galvanisches Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es bei einem pH-Wert zwischen 9 und 11, Temperaturen zwischen 10 und 700 C und Stromdichten von 0,5 bis 2 A/dm2 betrieben wird.