(57) Bekannte Weißgoldbäder auf der Basis 2 -10 g/l Gold als Sulfitokomplex, 2 - 40 g/l
Alkalisulfit, 2 - 40 g/l eines Komplexbildners, 1 - 10 g/l Nickel und 1 -20 g/l Kadmium
jeweils in Form wasserlöslicher Salze sind empfindlich gegen Verunreinigungen durch
Schwermetalle und Cyanide. Diese Empfindlichkeit läßt sich beheben durch Zusatz von
0,5 - 10 g/l Orotsäure und/oder deren Derivate und/oder deren Salze.
[0001] Die Erfindung betrifft ein galvanisches Bad zur Abscheidung hochglänzender Weißgoldüberzüge
mit 2 - 10 g/1 Gold in Form eines Sulfitokomplexes, 2 - 40 g/1 Alkalisulfit, 2 - 40
g/1 eines Komplexbildners, 1 - 10 g/1 Nickel und 1 - 20 g/1 Kadmium jeweils in Form
wasserlöslicher Salze.
[0002] Zur korrosionsfesten Beschichtung von Gebrauchsgegenständen aus Metall, wie z. B.
Brillengestelle, Uhrengehäuse, Armbänder oder Feuerzeuge, werden oft galvanische Überzüge
aus Weißgold benötigt. Es sind Weißgoldbäder bekannt, die das Gold als Sulfitokomplex
enthalten und außerdem Alkalisulfit und Äthylendiamintetraessigsäure. Als Legierungsmetalle
werden gewöhnlich Kupfer, Nickel und/oder Kadmium verwendet, als Glanzmittel z. B.
Phosphonsäure (DE-OS 23 34 813). Mit diesen Bädern lassen sich dicke, duktile Weißgoldüberzüge
mit einem Goldgehalt von rund 75 % abscheiden. Nachteilig ist jedoch, daß beim Betrieb
solcher Bäder geringe Verunreinigungen von Schwermetallen,wie Blei oder Eisen und
Cyanidionen bzw. komplexe Cyanide,in manchen Fällen zu Störungen führen können, die
sich ungünstig auf den Glanz der Überzüge auswirken.
[0003] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein galvanisches Bad zur Abscheidung
hochglänzender Weißgoldüberzüge zu schaffen mit 2 - 10 g Gold in Form eines Sulfitkomplexes,
2 - 40 g/1 Alkalisulfit, 2 - 40 g/1 eines Komplexbildners, 1 - 10 g/1 Nickel und 1
- 20 g/1 Kadmium jeweils in Form wasserlöslicher Salze, das nicht empfindlich gegen
Schwermetalle und Cyanidverunreinigungen ist.
[0004] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bad 0,5 - 10 g/1 Orotsäure
und/oder deren Derivate und/oder Salze enthält. Als Orotsäure bezeichnet man die Uracil-4-carbonsäure.
[0005] Die erfindungsgemäßen Bäder werden vorzugsweise bei einem pH-Wert zwischen 9 und
11, einer Temperatur zwischen 50 und 70
0 C und einer Stromdichte zwischen 0,5 und 2 A/dm
2 betrieben.
[0006] Das folgende Beispiel soll die Vorteile der erfindungsgemäßen Bäder näher erläutern.
In 1 Liter Wasser werden 5 g Gold in Form seines Sulfitokomplexes, 10 g Dinatriumsulfit,
15 g Tetranatriumäthylendiamintetraacetat, 4 g Nickelsulfat und 12 g Kadmiumsulfat
gelöst. Aus diesem Bad erthält man bei einem pH-Wert von etwa 10 bei 70
0 C und einer Stromdichte von 1
A/dm2 weiße, seidenmatte Überzüge, die etwa 80 % Gold und 20 % Kadmium neben Spuren von
Nickel enthalten. Gibt man zu diesem Elektrolyten 2 g 1-Hydroxyäthyliden-1,1-diphosphonsäure
zu, so erhält man zwar hochglänzende Überzüge, der Glanz verschwindet jedoch wieder,
wenn man geringe Mengen Eisen dem Bad als Verunreinigung zusetzt.
[0007] Fügt man dem Elektrolyten aus 5 g Gold als Sulfitokomplex, 10 g Dinatriumsulfit,
15 g Tetranatrium- äthylendiamintetraacetat, 4 g Nickelsulfat und 12 g Kadmiumsulfat
6 g Orotsäure zu, so erhält man bei einem pH-Wert von 10, einer Temperatur von 70
C und einer Stromdichte von 1 A/dm
2 ebenfalls hochglänzende, weiße Schichten, die bis zu einer Schichtdicke von über
30 um absolut rißfrei aufwachsen und einen ausgezeichneten Glanz aufweisen. Diese
Bäder sind weitgehend umempfindlich gegen Verunreinigungen durch Schwermetalle und
insbesondere Cyanide. Man erhält mit diesen Bädern Goldüberzüge mit 66 bis 75 % Gold,
Rest Kadmium, je nach Stromdichte, wobei höhere Stromdichten einen höheren Kadmiumgehalt
im Überzug bewirken.
1. Galvanisches Bad zur Abscheidung hochglänzender Weißgoldüberzüge mit 2 - 10 g/l
Gold in Form eines Sulfitkomplexes, 2 - 40 g/1 Alkalisulfit, 2 - 40 g/1 eines Komplexbildners,
1 - 10 g/1 Nickel und 1 - 20g/1 Kadmium jeweils in Form wasserlöslicher Salze, dadurch
gekennzeichnet, daß es 0,5 - 10 g/1 Orotsäure und/oder deren Derivate und/oder Salze
enthält.
2. Galvanisches Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es bei einem pH-Wert
zwischen 9 und 11, Temperaturen zwischen 10 und 700 C und Stromdichten von 0,5 bis 2 A/dm2 betrieben wird.