[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei solchen Geräten ist meist in der Druckleitung des Kompressors ein Absperrventil
vorgesehen, das, wenn die Förderung aus dem Mischkessel abgestellt werden soll, geschlossen
wird (DE-A1 2 005 787). Dies hat eine Steigerung des Luftdrucks in der Leitung vor
dem Absperrventil bzw. in einem vor dem Absperrventil angeordneten Speicherkessel
zur Folge. Es sind auch Geräte bekannt, bei welchen zwischen dem Speicherkessel und
dem Kompressor ein Rückschlagventil und vor diesem ein Druckentlastungsventil angeordnet
ist. Dies ist besonders bei schweren Kolbenverdichtern oder Schraubenverdichtern notwendig,
um deren Leistungsaufnahme bei beendeter Druckluftförderung zu reduzieren.
[0003] Des weiteren sind Geräte bekannt, bei denen der Kompressor bei geöffnetem oder entleertem
Mischkessel weiterarbeitet. Die geförderte Druckluft bläst dann entweder durch den
Mischkessel selbst oder durch eine getrennte Entlüftungsleitung ins Freie. Dabei wird
jedoch, insbesondere bei ölgefluteten Schraubenverdichtern, welche zwecks Ölabscheidung
aus der Luft druckseitig angedrosselt sein müssen, viel Leerlaufleistung verbraucht.
Dies hat einen unnötig hohen Kraftstoffverbrauch, eine störende Wärmeentwicklung und
bei Kolbenverdichtern auch eine lästige Staubentwicklung zur Folge.
[0004] Es sind auch Geräte mit Schraubenverdichtern bekannt, welche beim Abstellen der Mischgutförderung
sowohl druck- wie auch saugseitig abgesperrt werden. Dabei bleibt jedoch auf der Druckseite
der Verdichterschraube der volle Luftdruck erhalten. Die Leistungsaufnahme wird hierbei
nur auf etwa 70% reduziert.
[0005] Diese bei saugseitiger Drosselung, ohne druckseitige Entlastung, sich besonders bei
Schraubenverdichtern einstellende geringe Leistungsreduzierung auf nur etwa 70% -
bezogen auf die Kompressor-Leistungsaufnahme bei voller Förderung gegen Enddruck -
ist bei Estrichförderung besonders nachteilig. Dies gilt besonders, wenn der Antrieb
der Schraubenverdichter mit Dieselmotoren erfolgt. Das gleichzeitig von demselben
Motor angetriebene Mischwerk benötigt nämlich während des Befüllens und Mischens eine
hohe Leistung..Sie überschreitet die oben freigegebenen 30% Motorleistung oft bei
weitem. Das fertig gemischte Fördergut erfordert demgegenüber zur Förderung an die
Verarbeitungsstelle nur 10 - 20% der Motorleistung. Daher müssen bei Maschinen bisheriger
Bauart Dieselmotoren unter zusätzlichem Kostenaufwand ganz erheblich überdimensioniert
werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile
ein Gerät zu schaffen, das einerseits sehr einfach zu bedienen ist, wodurch die Gefahr
von Fehlbedienungen vermieden wird, und bei dem andererseits der Motor insbesondere
während der Zeit entlastet wird, in der dem Mischwerk des Kessels frische Zuschlagstoffe
oft trocken zugegeben werden, so daß der Motor mit wesentlich geringerer Leistung
ausgelegt werden kann. Dabei wird die Rest-Leistungsaufnahme des Kompressors während
der Misch-phase bei geschlossenem Saugleitungsventil und damit gestoppter Förderung
auf einen Bruchteil jenes Wertes reduziert, der bei voller Luftförderung gegen Enddruck
benötigt wird.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 angegebenen Mitteln und vorteilhafterweise mit den im Unteranspruch 2 angegebenen
Mitteln gelöst.
[0008] Auf diese Weise erfolgt die Bedienung des Gerätes lediglich durch Betätigung des
Saugleitungsventils bzw. eines mit diesem gekoppelten, in der Druckleitung angeordneten
Entlüftungsventils, während die in der Oberluftleitung und der Unterluftleitung angeordneten,
der Druckluftverteilung dienenden Drosseln nur bei Inbetriebnahme des Gerätes eingestellt
zu werden brauchen und dann in dieser Einstellung verbleiben.
[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gerätes in schematischer
Weise dargestellt.
[0010] Der Motor 7
'treibt sowohl den Kompressor 8 als auch gleichzeitig über die Welle 23 die Mischwerkwelle
2 des Mischkessels 1 an. Der Kompressor 8 erhält seine Luft durch die Saugleitung
18, in der eine Drossel 19 und ein Rückschlagventil 24 angeordnet sind. In den als
Schraubenverdichter ausgebildeten Kompressor 8 wird saugseitig Öl eingespritzt, das
über einen in der Zeichnung nicht dargestellten Ölkreislauf von dem Abscheiderkessel
11 bzw. von einem diesem nachgeschalteten Ölkühler in das Gehäuse des Kompressors
8 eintritt. Das Öl-Luft-Gemisch gelangt über ein in der Leitung 9 angeordnetes Rückschlagventil
10 bzw. eine diesem nachgeschaltete Drossel oder ein Druckminderventil in den Abscheiderkessel
11, aus dessen Filterpatrone 12 weitgehend ölfreie Druckluft in die Verteilerleitung
13 strömt. In der an die Verteilerleitung 13 angeschlossenen Unterluftleitung 14 und
Oberluftleitung 15 ist je eine Drossel 16 bzw. 17 angeordnet, die zum Zweck der richtigen
Verteilung der Druckluft von Hand eingestellt werden können. Das Öffnen und Schließen
des in der Saugleitung 18 angeordneten Ventils 19 kann mittels des Verstellzylinders
20 oder auch von Hand erfolgen,
[0011] Der Antrieb der Mischwerkwelle 2 erfolgt von der Welle 21 des Motors 7 beispielsweise
über den Keilriemenantrieb 22, die Welle 23 und das Getriebe 6. Der Mischkessel 1
weist einen Mischgutauslaß 3, einen die Füllöffnung verschließenden Deckel 4 und einen
Entlüftungshahn 5 auf.
[0012] Bei Beginn der Förderung des gemischten Gutes wird der Dekkel 4 und der Entlüftungshahn
5 geschlossen und das Saugleitungsventil 19 geöffnet. Der Luftdruck steigt hierauf
infolge der Vorkompression im Totraum und im Abscheiderkessel zunächst nur langsam
an, was den Vorteil hat, daß das Mischwerk nicht durch eine plötzliche Kompression
des Mischgutes und damit verbundener plötzlicher-Ansteifung der Konsistenz überbeansprucht
oder blockiert wird.
[0013] Es konnte beobachtet werden, daß insbesondere Estrich häufig Luftporen aufweist,
die in drucklosem Zustand stark verflüssigend wirken. Diese werden jedoch bei einem
Druck von 1 bis 2 Atmosphären so komprimiert, daß ihre verflüssigende Wirkung entfällt
und das dann plötzlich nur noch erdfeuchte Mischgut nur schwer durchgerührt werden
kann. Erfolgt der Druckanstieg jedoch langsam, so wird das Mischgut durch eine oder
mehrere Umdrehungen des Rührwerks aufgelockert, bevor es durch den nachfolgenden Druckanstieg
angesteift wird.
[0014] Sobald der Förderdruck bei sich entleerendem Mischkessel absinkt, wird das Saugleitungsventil
19 geschlossen und nach Öffnen des Entlüftungshahns 5 der Deckel 4 angehoben. Die
Förderung des Kompressors hört hierdurch auf und auf seiner Druckseite tritt eine
Druckluftentspannung ein, die zu einer so weitgehenden Verringerung der Leistungsaufnahme
der Verdichterschraube führt, wie sie, unter der Voraussetzung, daß der Kompressor
weiterdrehen muß, von keinem anderen Regelsystem erreicht wird.
[0015] Mit dem Vorteil, die Motorleistung in der Aufbereitungsphase, in der das weitgehend
trockene Material im Mischkessel einen erhöhten Kraftbedarf erfordert, weitgehend
ausnutzen zu können und damit den Motor klein dimensionie-u-ren zu können, ist der
Vorteil einer hohen Betriebssicherheit und einer einfachen Bedienung verbunden.
1. Gerät zum Mischen von Mörtel, Beton und ähnlichen Dickstoffen, sowie zum Fördern
des Mischgutes mittels von einem Kompressor erzeugter Druckluft, das einen zum Antrieb
sowohl des Kompressors als auch eines Mischwerkes dienenden Motor sowie eine in eine
Oberluftleitung und eine Unterluftleitung mündende Druckleitung aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Saugleitung (18) des Kompressors (8) in an sich bekannter
Weise ein Absperrventil (19) angeordnet ist und die Druckleitung (13) während der
Misch-Phase bei geschlossenem Absperrventil (19) entlüftet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in der Unterluftleitung (14)
und der Oberluftleitung (15) je eine Drossel (16,17) angeordnet ist.