(19)
(11) EP 0 037 598 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1981  Patentblatt  1981/41

(21) Anmeldenummer: 81200264.0

(22) Anmeldetag:  10.03.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F41D 11/00, F41D 11/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 26.03.1980 CH 2369/80

(71) Anmelder: Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon-Bührle AG
CH-8050 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Graber, Heinz
    CH-8142 Uitikon (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anstechsicherung an einer selbsttätigen Feuerwaffe


    (57) Diese Anstechsicherung verhindert ein unbeabsichtigtes Auslösen eines Schusses und kann an bestehenden Feuerwaffen nachträglich eingebaut werden. Sie befindet sich daher in einem austauschbaren Gehäuseteil (16) der Feuerwaffe. In diesem Gehäuseteil (16) befindet sich eine Vorholfeder (17) in einer Federhülse (14) sowie ein Sperrglied (25), das sich mit Hilfe eines Nockens (33) in die Bahn der Federhülse (14) bewegen lässt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anstechsicherung an einer selbsttätigen Feuerwaffe, mit einen Verschluss, der durch eine in einer Federhülse befindlichen Vorholfeder aus einer hinteren Stellung in eine Zündstellung verschiebbar ist, wobei die Federhülse in einem abnehmbaren Gehäuseteil der Feuerwaffe angeordnet ist.

    [0002] Eine Anstechsicherung ist notwendig, um zu verhindern, dass ein Schuss in unbeabsichtigter Weise ausgelöst wird. Diese Anstechsicherung hat die Aufgabe zu verhindern, dass der Verschluss in seine Zündstellung gelangt. Am Verschluss ist ein Zündstift befestigt, der in die Zündkapsel der Patrone eindringt, sobald sich der Verschluss in der Zündstellung befindet. Mit der Anstechsicherung wird ein Sperrglied in die Bahn des Verschlusses gebracht, welches verhindert, dass der Verschluss sich in die Zündstellung verschieben kann.

    [0003] Eine solche auch als Fangvorrichtung bezeichnete Anstechsicherung ist in der CH-PS 556 524 beschrieben. Diese bekannte Anstechsicherung befindet sich im eigentlichen Waffengehäuse und hat daher den Nachteil, dass sie sich bei vorhandenen Feuerwaffen nicht mehr nachträglich einbauen lässt.

    [0004] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der Schaffung einer Anstechsicherung, die leicht in die vorhandenen Feuerwaffen eingebaut werden kann, ohne dass schwer austauschbare Gehäuseteile der Feuerwaffe ersetzt werden müssen.

    [0005] Die erfindungsgemässe Anstechsicherung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie im genannten abnehmbaren Gehäuseteil der Feuerwaffe angeordnet ist, indem in diesem Gehäuseteil ein in die Bahn der Federhülse verschiebbares Sperrglied der Anstechsicherung, sowie ein durch eine Stange verschiebbarer Nocken, auf dem sich das Organ der Anstechsicherung unter der Kraft einer Feder abstützt, angeordnet ist. Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Anstechsicherung ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch einen Teil einer Feuerwaffe, mit dem Verschluss in Zündstellung;

    Fig. 2 dasselbe wie Fig. l, jedoch mit dem Verschluss vor der Zündstellung, d.h. in gesicherter Stellung vorne;

    Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. l;

    Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3;

    Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 6;

    Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5.



    [0006] Die Fig. 1 - 4 beziehen sich auf eine Feuerwaffe gemäss der CH-PS 556 524. Gemäss Fig. 1 befinden sich in einem Verschlussgehäuse 1 ein zweiteiliger Verschluss, der einen Verschlusskopf 2 und ein Steuerstück 3 aufweist. Dieser Verschluss ist im Verschlussgehäuse 1 verschiebbar und das Steuerstück 3 ist im Verschlusskopf 2 verschiebbar. In seiner vordersten Stellung, der sogenannten Zündstellung, liegt der Verschluss an einer Fläche 5 und an einer im Verschlussgehäuse 1 befindlichen Patrone 6 an. Am Steuerstück 3 ist ein Zündstift 4 befestigt, der die Patrone 6 in der erwähnten Zündstellung ansticht. Der Verschlusskopf 2 weist zwei Aussparungen auf, in denen je ein Riegel 7 schwenkbar angeordnet ist. Am Verschlussgehäuse 1 sind zwei Rastflächen 8 vorgesehen.

    [0007] Gemäss Fig. 1 und 4 ist das Steuerstück 3 in einer Aussparung 9 des Verschlusskopfes 2 verschiebbar eingesetzt und steht über je einen Vorsprung 10 mit zwei Kupplungsstücken 11 in Antriebsverbindung. Die Kupplungsstücke 11 sind gemäss Fig. 3 in je einer Kammer angeordnet, welche durch einen Steg 12 des Verschlusskopfes 2 und eine Seitenwand des Verschlussgehäuses 1 gebildet wird. Jedes der beiden Kupplungsstücke 11 steht über einen Nocken 13 mit je einer ausserhalb des Verschlussgehäuses 1 angeordneten Federhülse 14 in Antriebsverbindung. Der Nocken 13 ist an der Federhülse 14 befestigt und ragt durch das Verschlussgehäuse 1 in eine Ausnehmung 15 des Kupplungsstückes 11.

    [0008] Gemäss Fig. 1 und 3 befindet sich die Federhülse 14 in einem Gehäuse 16. Erfindungsgemäss wird dieser Gehäuseteil auf einer Seite der Waffe anders ausgebildet, wie aus Fig. 5 und 6 ersichtlich ist.

    [0009] Gemäss Fig. 5 befindet sich die linke Federhülse 14 in diesem Gehäuseteil 16 und enthält eine Vorholfeder 17, welche das Bestreben hat, die Federhülse 14 in der Zeichnung nach links zu schieben, bis sie gegen eine Schulter 18 stösst, d.h. bis der in Fig. 1 dargestellte Verschluss sich in Zündstellung befindet. Im Gehäuseteil 16 ist um eine Achse 19 schwenkbar ein Fangarm 20 gelagert. In einer Bohrung 21 des Fangarmes 20 befindet sich ein Bolzen 22. Dieser Bolzen 22 wird durch die Kraft einer Feder 23 gegen einen Deckel 24 des Gehäuseteiles 16 gedrückt, wodurch der Fangarm 20 im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 19 geschwenkt wird und in die in Fig. 5 gezeigte Stellung gelangt. In dieser Stellung ragt der Fangarm 20 in die Bahn der Federhülse 14 und ist in der Lage, die Vorwärtsbewegung der Federhülse 14 abzubremsen.

    [0010] Im Gehäuseteil 16 ist gemäss Fig. 5 und 6 ein Sperrglied 25 der Anstechsicherung verschiebbar angeordnet. In einer Bohrung des Sperrgliedes 25 befindet sich ein Bolzen 27. Dieser Bolzen 27 wird durch die Kraft einer Feder 28 gegen einen Anschlag 29 des Gehäuseteiles 16 gedrückt, wodurch das Sperrglied 25 nach unten gedrückt wird und in die in Fig. 6 gezeigte Stellung gelangt. In dieser Stellung befindet sich das Sperrglied 25 ausserhalb der Bahn der Federhülse 14 und ist nicht in der Lage, die Vorwärtsbewegung der Federhülse 14 zu verhindern.

    [0011] Im Sperrglied 25 ist ferner eine Nockenrolle 30 (Fig. 5) auf einem Bolzen 31 drehbar gelagert. Der Bolzen 31 befindet sich in einer Bohrung 32 des Sperrgliedes 25 (Fig. 6).

    [0012] Gemäss Fig. 5 stützt sich die Nockenrolle 30 auf einem Nocken 33 ab, der an einer verschiebbaren Stange 34 befestigt ist. Diese Stange 34 ist in zwei Bohrungen 35 und 36 des Gehäuseteiles 16 verschiebbar gelagert. Eine Schraubenfeder 37, welche sich einerseits an einer Schulter 39 der Stange 34 und anderseits am Gehäuseteil 16 abstützt, hat das Bestreben, die Stange 34 in Fig. 5 nach links in die gezeigte Stellung zu schieben, in welcher das Sperrglied 25 sich in seiner untersten Stellung ausserhalb der Bahn der Federhülse 14 befindet. Durch einen nicht dargestellten Seilzug kann die Stange 34 entgegen der Kraft der Feder 37 nach rechts verschoben werden. Bei dieser Verschiebung der Stange 34 läuft die Nockenrolle 30 auf eine schräge Fläche 38 des Nockens 33 auf, wodurch das Sperrglied 25 entgegen der Kraft der Feder 28 angehoben wird und in die Bahn der Federhülse 14 gelangt. Die Federhülse 14 kann somit nicht in ihre vorderste Stellung gelangen und daher kann auch der Verschluss nicht in die Zündstellung bewegt werden. Die Feuerwaffe ist somit gegen ein unbeabsichtigtes Auslösen eines Schusses gesichert.


    Ansprüche

    Anstechsicherung an einer selbsttätigen Feuerwaffe, mit einem Verschluss (2, 3), der durch eine in einer Federhülse (14) befindlichen Vorholfeder (17) aus einer hinteren Stellung in eine Zündstellung verschiebbar ist, wobei die Federhülse (14) in einem abnehmbaren Gehäuseteil (16) der Feuerwaffe angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstechsicherung im genannten abnehmbaren Gehäuseteil (16) der Feuerwaffe angeordnet ist, indem in diesem Gehäuseteil (16) ein in die Bahn der Federhülse (14) verschiebbares Sperrglied (25) der Anstechsicherung, sowie ein durch eine Stange (34) verschiebbarer Nocken (33), auf dem sich das Sperrglied (25) der Anstechsicherung unter der Kraft einer Feder (28) abstützt, angeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht