[0001] Die Erfindung betrifft eine Anstechsicherung an einer selbsttätigen Feuerwaffe, mit
einen Verschluss, der durch eine in einer Federhülse befindlichen Vorholfeder aus
einer hinteren Stellung in eine Zündstellung verschiebbar ist, wobei die Federhülse
in einem abnehmbaren Gehäuseteil der Feuerwaffe angeordnet ist.
[0002] Eine Anstechsicherung ist notwendig, um zu verhindern, dass ein Schuss in unbeabsichtigter
Weise ausgelöst wird. Diese Anstechsicherung hat die Aufgabe zu verhindern, dass der
Verschluss in seine Zündstellung gelangt. Am Verschluss ist ein Zündstift befestigt,
der in die Zündkapsel der Patrone eindringt, sobald sich der Verschluss in der Zündstellung
befindet. Mit der Anstechsicherung wird ein Sperrglied in die Bahn des Verschlusses
gebracht, welches verhindert, dass der Verschluss sich in die Zündstellung verschieben
kann.
[0003] Eine solche auch als Fangvorrichtung bezeichnete Anstechsicherung ist in der CH-PS
556 524 beschrieben. Diese bekannte Anstechsicherung befindet sich im eigentlichen
Waffengehäuse und hat daher den Nachteil, dass sie sich bei vorhandenen Feuerwaffen
nicht mehr nachträglich einbauen lässt.
[0004] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in
der Schaffung einer Anstechsicherung, die leicht in die vorhandenen Feuerwaffen eingebaut
werden kann, ohne dass schwer austauschbare Gehäuseteile der Feuerwaffe ersetzt werden
müssen.
[0005] Die erfindungsgemässe Anstechsicherung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie im genannten
abnehmbaren Gehäuseteil der Feuerwaffe angeordnet ist, indem in diesem Gehäuseteil
ein in die Bahn der Federhülse verschiebbares Sperrglied der Anstechsicherung, sowie
ein durch eine Stange verschiebbarer Nocken, auf dem sich das Organ der Anstechsicherung
unter der Kraft einer Feder abstützt, angeordnet ist. Ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemässen Anstechsicherung ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung
ausführlich beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch einen Teil einer Feuerwaffe, mit dem Verschluss
in Zündstellung;
Fig. 2 dasselbe wie Fig. l, jedoch mit dem Verschluss vor der Zündstellung, d.h. in
gesicherter Stellung vorne;
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. l;
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3;
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 6;
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5.
[0006] Die Fig. 1 - 4 beziehen sich auf eine Feuerwaffe gemäss der CH-PS 556 524. Gemäss
Fig. 1 befinden sich in einem Verschlussgehäuse 1 ein zweiteiliger Verschluss, der
einen Verschlusskopf 2 und ein Steuerstück 3 aufweist. Dieser Verschluss ist im Verschlussgehäuse
1 verschiebbar und das Steuerstück 3 ist im Verschlusskopf 2 verschiebbar. In seiner
vordersten Stellung, der sogenannten Zündstellung, liegt der Verschluss an einer Fläche
5 und an einer im Verschlussgehäuse 1 befindlichen Patrone 6 an. Am Steuerstück 3
ist ein Zündstift 4 befestigt, der die Patrone 6 in der erwähnten Zündstellung ansticht.
Der Verschlusskopf 2 weist zwei Aussparungen auf, in denen je ein Riegel 7 schwenkbar
angeordnet ist. Am Verschlussgehäuse 1 sind zwei Rastflächen 8 vorgesehen.
[0007] Gemäss Fig. 1 und 4 ist das Steuerstück 3 in einer Aussparung 9 des Verschlusskopfes
2 verschiebbar eingesetzt und steht über je einen Vorsprung 10 mit zwei Kupplungsstücken
11 in Antriebsverbindung. Die Kupplungsstücke 11 sind gemäss Fig. 3 in je einer Kammer
angeordnet, welche durch einen Steg 12 des Verschlusskopfes 2 und eine Seitenwand
des Verschlussgehäuses 1 gebildet wird. Jedes der beiden Kupplungsstücke 11 steht
über einen Nocken 13 mit je einer ausserhalb des Verschlussgehäuses 1 angeordneten
Federhülse 14 in Antriebsverbindung. Der Nocken 13 ist an der Federhülse 14 befestigt
und ragt durch das Verschlussgehäuse 1 in eine Ausnehmung 15 des Kupplungsstückes
11.
[0008] Gemäss Fig. 1 und 3 befindet sich die Federhülse 14 in einem Gehäuse 16. Erfindungsgemäss
wird dieser Gehäuseteil auf einer Seite der Waffe anders ausgebildet, wie aus Fig.
5 und 6 ersichtlich ist.
[0009] Gemäss Fig. 5 befindet sich die linke Federhülse 14 in diesem Gehäuseteil 16 und
enthält eine Vorholfeder 17, welche das Bestreben hat, die Federhülse 14 in der Zeichnung
nach links zu schieben, bis sie gegen eine Schulter 18 stösst, d.h. bis der in Fig.
1 dargestellte Verschluss sich in Zündstellung befindet. Im Gehäuseteil 16 ist um
eine Achse 19 schwenkbar ein Fangarm 20 gelagert. In einer Bohrung 21 des Fangarmes
20 befindet sich ein Bolzen 22. Dieser Bolzen 22 wird durch die Kraft einer Feder
23 gegen einen Deckel 24 des Gehäuseteiles 16 gedrückt, wodurch der Fangarm 20 im
Gegenuhrzeigersinn um die Achse 19 geschwenkt wird und in die in Fig. 5 gezeigte Stellung
gelangt. In dieser Stellung ragt der Fangarm 20 in die Bahn der Federhülse 14 und
ist in der Lage, die Vorwärtsbewegung der Federhülse 14 abzubremsen.
[0010] Im Gehäuseteil 16 ist gemäss Fig. 5 und 6 ein Sperrglied 25 der Anstechsicherung
verschiebbar angeordnet. In einer Bohrung des Sperrgliedes 25 befindet sich ein Bolzen
27. Dieser Bolzen 27 wird durch die Kraft einer Feder 28 gegen einen Anschlag 29 des
Gehäuseteiles 16 gedrückt, wodurch das Sperrglied 25 nach unten gedrückt wird und
in die in Fig. 6 gezeigte Stellung gelangt. In dieser Stellung befindet sich das Sperrglied
25 ausserhalb der Bahn der Federhülse 14 und ist nicht in der Lage, die Vorwärtsbewegung
der Federhülse 14 zu verhindern.
[0011] Im Sperrglied 25 ist ferner eine Nockenrolle 30 (Fig. 5) auf einem Bolzen 31 drehbar
gelagert. Der Bolzen 31 befindet sich in einer Bohrung 32 des Sperrgliedes 25 (Fig.
6).
[0012] Gemäss Fig. 5 stützt sich die Nockenrolle 30 auf einem Nocken 33 ab, der an einer
verschiebbaren Stange 34 befestigt ist. Diese Stange 34 ist in zwei Bohrungen 35 und
36 des Gehäuseteiles 16 verschiebbar gelagert. Eine Schraubenfeder 37, welche sich
einerseits an einer Schulter 39 der Stange 34 und anderseits am Gehäuseteil 16 abstützt,
hat das Bestreben, die Stange 34 in Fig. 5 nach links in die gezeigte Stellung zu
schieben, in welcher das Sperrglied 25 sich in seiner untersten Stellung ausserhalb
der Bahn der Federhülse 14 befindet. Durch einen nicht dargestellten Seilzug kann
die Stange 34 entgegen der Kraft der Feder 37 nach rechts verschoben werden. Bei dieser
Verschiebung der Stange 34 läuft die Nockenrolle 30 auf eine schräge Fläche 38 des
Nockens 33 auf, wodurch das Sperrglied 25 entgegen der Kraft der Feder 28 angehoben
wird und in die Bahn der Federhülse 14 gelangt. Die Federhülse 14 kann somit nicht
in ihre vorderste Stellung gelangen und daher kann auch der Verschluss nicht in die
Zündstellung bewegt werden. Die Feuerwaffe ist somit gegen ein unbeabsichtigtes Auslösen
eines Schusses gesichert.
Anstechsicherung an einer selbsttätigen Feuerwaffe, mit einem Verschluss (2, 3), der
durch eine in einer Federhülse (14) befindlichen Vorholfeder (17) aus einer hinteren
Stellung in eine Zündstellung verschiebbar ist, wobei die Federhülse (14) in einem
abnehmbaren Gehäuseteil (16) der Feuerwaffe angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anstechsicherung im genannten abnehmbaren Gehäuseteil (16) der Feuerwaffe
angeordnet ist, indem in diesem Gehäuseteil (16) ein in die Bahn der Federhülse (14)
verschiebbares Sperrglied (25) der Anstechsicherung, sowie ein durch eine Stange (34)
verschiebbarer Nocken (33), auf dem sich das Sperrglied (25) der Anstechsicherung
unter der Kraft einer Feder (28) abstützt, angeordnet ist.