[0001] Die Erfindung betrifft ein Schrägschneidrad mit Treppenscharfschliff, dessen hohe
und tiefe Zahnflanken je eine Evolventenschraubenfläche darstellen.
[0002] Schräge Außen- und Innenstirnräder lassen sich im Wälzstoßverfahren mit einem Schrägschneidrad
erzeugen, das eine Wälzdrehung und zusätzlich eine oszillierende Schraubbewegung ausführt.
Die Schneidkanten der Schneidradzähne hüllen dabei ein gedachtes Schrägstirnrad ein,
das sich am Werkrad abwälzt.
[0003] Schneidräder für Stirnräder sind Gegenstand der deutschen Norm DIN 1829, deren Teil
1 Begriffe und Bestimmungsgrößen unter anderem für Schrägschneidräder mit Treppenscharfschliff
enthält. Die mittlere Flankenlinie eines Schrägschneidrades ist unter einem Schrägungswinkel,
der auch derjenige des Werkrades ist, gegen die Radachse geneigt. Der Treppenscharfschliff
ergibt sich dadurch, daß die Spanflächen der Schneidradzähne in bezug auf die achsnormale
Stirnebene des Schrägschneidrades um einen Steigungswinkel geneigt sind, der im allgemeinen
mit dem Zahnschrägungswinkel übereinstimmt. Beim Schrägschneidrad mit Treppenscharfschliff
werden diejenigen Zahnflanken als hohe Flanken bezeichnet, deren Schneidkanten beim
Blick in Achsrichtung auf die Spanfläche vorstehen, d.h. höher liegen. Die tiefen
Flanken sind die mit den tiefer liegenden Schneidkanten.
[0004] Die Spanfläche jedes Schneidrades ist - unabhängig davon, ob es sich um ein Gerad-
oder Schrägschneidrad handelt - um einen Spanwinkel n, der im allgemeinen die Größenordnung
von 5° hat, gegen die Normalebene des Schneidrades geneigt.
[0005] Die-Evolventenflächen, welche die Zahnflanken eines Schrägschneidrades bilden, sind
nicht parallel zur Zahnlängsrichtung, sondern gegen diese um einen Freiwinkel-t geneigt,
der im Teilkreis üblicherweise 2° beträgt. Daraus ergibt sich bei den infolge Abnutzung
an den Span- und Freiflächen erforderlichen Nachschliffen eine Profilverschiebung
des Schneidkantenprofils, die durch Verringern des Achsabstandes zwischen Schneidrad
und Werkrad ausgeglichen wird. Das von den Schneidkanten der Zähne gebildete wirksame
Zahnprofil, das auch als Zahnprofil des gedachten Hüllschneidrades bezeichnet werden
kann, weicht trotz Berücksichtigung von Span- und Freiwinkel in der Schneidradberechnung
bei Gerad- und Schrägschneidrädern endlicher Zähnezahl infolge der Geometrie der Spanfläche
von einem den Verzahnungsdaten des Werkrades entsprechenden genauen Evolventenprofil
ab. Während jedoch die Profil-Formabweichungen bei Geradschneidrädern sehr gering
sind und zudem immer in Form konkaver Abweichungen auftreten, die eine im allgemeinen
erwünschte konvexe Profilkorrektur am Werkrad hervorrufen, erreichen die Profil-Formabweichungen
bei Schrägschneidrädern mit zunehmendem Schrägungswinkel erhebliche Beträge, die außerdem
den Nachteil haben, daß sie auf der hohen und der tiefen Flanke entgegengesetzt gekrümmt
sind, und zwar auf der hohen Flanke konvex und auf der tiefen Flanke konkav.
[0006] Bei Schrägschneidrädern mit Treppenscharfschliff sind die Profil-Formabweichungen
der wirksamen Schneidkanten außerdem mit Profil-Winkelabweichungen verbunden, derart,
daß die ausmittelnden Geraden der mit Schneidentaster gemessenen oder durch Berechnung
bestimmten Prüfbilder der wirksamen Schneidkanten beim Vergleich des neuen Zustandes
mit jedem Nachschliff infolge der durch die stetig abnehmende Profilverschiebung bewirkten
stetigen Verlagerung des Profil-Prüfbereiches zu kleineren Wälzlängen zunehmend verschränkt
sind. Diesen Profil-Winkelabweichungen am Schneidrad entsprechen Profil-Winkelabweichungen
am Werkrad, die bisher nur dadurch in zulässigen Grenzen gehalten werden konnten,
daß man von der gesamten Zahnbreite des Schneidrades nur einen verhältnismäßig geringen
Teil als Nutzbreite zuließ und somit die Anzahl der möglichen Nachschliffe, als- die
Nutzungsdauer des Schneidrades, entsprechend beschränken mußte, um den Anforderungen
an die Genauigkeit der mit Schrägschneidrädern hergestellten Zahnräder, beispielsweise
für Kraftfahrzeuggetriebe, genügen zu können. Unter dieser Beschränkung leidet die
Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Schrägschneidrädern trotz hoher Zerspanungsleistung,
die den Einsatz von Schneidrädern gerade in der Großserienfertigung besonders wünschenswert
macht.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die bisher bei Schrägschneidrädern
infolge ihres Treppenscharfschliffes auftretenden und deshalb üblicherweise als Treppenschliffehler
bezeichneten Abweichungen zu vermindern, ohne die Herstellung oder Instandhaltung
solcher Schrägschneidräder wesentlich aufwendiger zu machen.
[0008] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Profile der Evolventenschraubenflächen
im Stirnschnitt von einem exakten, mit Kugeltaster meßbaren Evolventenprofil in einer
Weise abweichen, durch welche die ausmittelnden Geraden der Prüfbilder dieser Profile
sich beim Vergleich des neuen Zustandes mit jedem Nachschliff zunehmend unterscheiden
in Form einer Verschränkung, die der Verschränkung der ausmittelnden Geraden der mit
Schneidentaster meßbaren Prüfbilder der wirksamen Schneidkanten von mit exakten Evolventenprofilen
ausgebildeten Zahnflanken entgegengesetzt ist.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schrägschneidrades
beträgt die Verschränkung der ausmittelnden Geraden der Evolventenschraubenflächen
beim Vergleich des neuen Zustandes mit dem letzten möglichen Nachschliff des Schrägschneidrades
null bis vierzig Winkelminuten, vorzugsweise vier bis fünfundzwanzig Winkelminuten,
bezogen auf die Änderung der betreffenden Normaleingriffswinkel.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1A einen Schnitt parallel zur Mittenebene eines Zahnes eines Schrägschneidrades,
Fig. 1B den Teilzylinderschnitt B-B in Fig. 1A,
Fig. 1C den Normalschnitt C-C in Fig. 1B,
Fig. 1D einen Schnitt desselben Schrägschneidrades in einer die Schneidradachse enthaltenden
Ebene,
'Fig. 1E den Stirnschnitt E-E in Fig. 1D,
Fig. 2A ein mit einem Evolventenprüfgerät mittels Schneidentaster aufgenommenes (oder
berechnetes) Prüfbild der wirksamen Schneidkante einer hohen Zahnflanke, deren Evolventenschraubenfläche
im Stirnschnitt ein übliches, exakt evolventenförmiges Profil aufweist,
Fig. 2B ein entsprechendes Prüfbild der wirksamen Schneidkante einer tiefen Zahnflanke,
Fig. 3A zwei übereinander projizierte Prüfbilder der wirksamen Schneidkante der hohen
Zahnflanke nach dem ersten und nach dem letzten möglichen Treppenscharfschliff,
Fig. 3B zwei entsprechende Prüfbilder der tiefen Zahnflanke,
Fig. 4A eine durch Spiegelung des in Fig. 3A dargestellten Prüfbildes an einer waagerechten
Bezugslinie sich ergebende gedachte Korrektur der hohen Zahnflanke, welche die Fehler
von deren wirksamer Schneidkante vollständig ausgleichen würde,
Fig. 4B die entsprechende gedachte Korrektur der tiefen Zahnflanke,
Fig. 5A das Prinzip der Erzeugung der Evolventenschraubenfläche einer hohen Zahnflanke
mit Korrektur im Wälzverfahren,
Fig. 5B einander überlagerte, mit Kugeltaster im Stirnschnitt gemessene Prüfbilder
der in Fig. 5A dargestellten, mit außermittigem Rollbogen wälzgeschliffenen Zahnflanke
am vorderen und am hinteren Ende ihres nutzbaren Bereichs,
Fig. 6A das Prinzip der Erzeugung der Evolventenschraubenfläche einer tiefen Zahnflanke
mit Korrektur im Wälzverfahren,
Fig. 6B einander überlagerte, mit Kugeltaster gemessene Prüfbilder der in Fig. 6A
dargestellten tiefen Zahnflanke, die durch Wälzschleifen mit außermittigem Rollbogen
eine zur Kompensation der Balligkeit ihrer wirksamen Schneidkante an sich richtige
Korrektur erhalten hat, die jedoch den falschen Drehsinn der Ausgleichsverschränkung
der ausmittelnden Geraden aufweist,
Fig. 6C einander überlagerte, mit Kugeltaster gemessene Prüfbilder der in Fig. 6A
dargestellten tiefen Zahnflanke, die durch Wälzschleifen mit außermittigem Rollbogen
eine im Hinblick auf den richtigen Drehsinn der Verschränkung der ausmittelnden Geraden
ihrer Schneidkanten richtige Korrektur erhalten hat,
Fig. 7A die Stirnansicht'eines neuen Schneidradzahnes,
Fig. 7B die Stirnansicht des Zahnes im abgeschliffenen Zustand,
Fig. 8A eine Seitenansicht eines Schrägschneidrades mit Treppenscharfschliff,
Fig. 8B eine perspektivische Darstellung des Schrägschneidrades, und
Fig. 8C die Draufsicht des Schrägschneidrades.
[0011] Die Darstellung von Teilen eines Schrägschneidrades in Fig. 1A bis 1D entspricht
DIN 1829 Teil 1 Seite 8. Jeder Zahn 10 des Schrägschneidrades hat eine Spanfläche
12, die im Schnitt durch die Zahnmittenebene gemäß Fig. 1A gegen die Normalebene 14
des Schneidradzahnes um den Spanwinkel n geneigt ist und ferner im Teilzylinderschnitt
gemäß Fig. 1B gegen die Stirnebene 11 um den Steigungswinkel
T geneigt ist. Jeder Zahn hat ferner eine Zahnkopffläche 16, die im Achsschnitt gemäß
Fig. 1D um den Freiwinkel
x0 geneigt ist. Ferner hat jeder Zahn eine tiefe Flanke 18 und eine hohe Flanke 20,
die gegen die Zahnmittenebene gemäß Fig. 1B um den Flankenfreiwinkel bzw. ζ
T geneigt sind. Die Schneidrad-Eingriffswinkel in achsnormaler Schnittebene an der
tiefen Flanke 18 bzw. der hohen Flanke 20 sind in Fi
g. 1E mit a
tOT bzw. α
tOH bezeichnet. Die tiefe Zahnflanke 18 bildet mit der Spanfläche 12 gemäß Fig.. 1B eine
Schneidkante 22, während die hohe Zahnflanke 20 mit der Spanfläche 12 eine Schneidkante
24 bildet, deren wirksame Stirnschnitt-Zahnformen in Fig. 2B bzw. Fig. 2A als Evolventenprüfbilder
dargestellt sind.
[0012] Unter der Voraussetzung, daß die Zahnflanken 18 und 20 auf je einer exakten Evolventenschraubenfläche
liegen, ist deren in beliebigem Stirnschnitt berechenbares oder mit einem Kugeltaster
meßbares Profil eine Evolvente, die in dem üblichen Evolventenprüfbild als waagerechte
Gerade erscheint. Eine solche Evolvente ist in den Figuren jeweils mit ev bezeichnet.
Unterhalb dieser Evolvente erscheint in Fig. 2A das mit einem Schneidentaster meßbare
Prüfbild der wirksamen Schneidkante 24 der hohen Zahnflanke in Gestalt eines konvexen
Bogens. In entsprechender Weise erscheint die wirksame Schneidkante 22 der tiefen
Zahnflanke 18 in Fig. 2B oberhalb der Evolvente ev als konkaver Bogen. Die Profil-Formabweichung
f
f des Prüfbildes der wirksamen Schneidkanten 22 und 24 bezeichnet den Treppenschliffehler,
den die Schneidkanten 22 und 24 aufweisen, obwohl sie an Zahnflanken 18 bzw. 20 ausgebildet
sind, deren berechenbares oder mit Kugeltaster meßbares Prüfbild im Stirnschnitt voraussetzungsgemäß
und in der bisher üblichen Weise genau evolventenförmig ist. Die in Fig. 2A und 2B
dargestellten Evolventenprüfbilder der Schneidkanten 24 bzw. 22 sind beliebig herausgegriffen,
d.h. es handelt sich um Schneidkanten nach einem beliebigen Scharfschliff.
[0013] In Fig. 3 sind zwei Prüfbilder der Schneidkante 24 der hohen Zahnflanke 20 dargestellt,
und zwar ein Prüfbild 24', das sich nach dem ersten Scharfschliff, also bei der Herstellung
desselben Schrägschneidrades ergibt, dessen Prüfbilder auch in Fig. 2A und 2B dargestellt
sind. Ferner ist in Fig. 3A das Prüfbild 24'' dargestellt, das die Schneidkante 24
an der hohen Zahnflanke 20 desselben Schrägschneidrades nach dem letzten möglichen
Scharfschliff ergibt. Die beiden Prüfbilder, die sich teilweise überdecken, sind ergänzt
durch je eine ausmittelnde.Gerade 26' bzw. 26'', welche die beiden Enden der Eingriffsstrecke
Lα
Neu bzw. Lα
Alt der Schneidkante 24 der hohen Zahnflanke 20 im neuen bzw. alten Zustand miteinander
verbindet und die Lage des Prüfbildes in bezug auf die exakte Evolvente ev kennzeichnet.
[0014] In entsprechender Weise sind in Fig. 3B die Prüfbilder 22' und 22" der Schneidkante
22 der tiefen Zahnflanke 18 nach dem ersten und nach dem letzten möglichen Scharfschliff,
also in neuem und in altem Zustand, dargestellt und auch hier sind die zugehörigen
ausmittelnden Geraden 28' und 28" eingezeichnet.
[0015] Die gesamte bisherige Darstellung beruht, um dies noch einmal hervorzuheben, auf
der Voraussetzung, daß die Prüfbilder der tiefen Zahnflanken 18 und der hohen Zahnflanken
20 des Schrägschneidrades, wie bisher angestrebt, auf der genauen Evolvente ev liegen,
wenn man sie im Stirnschnitt mißt oder berechnet.
[0016] In Fig. 4A und 4B sind nun die Prüfbilder aus Fig. 3A und 3B an der waagerechten
Bezugslinie, welche die exakte Evolvente ev darstellt, gespiegelt. Der Erfindung liegt
die Erkenntnis zugrunde, daß sich die Treppenschliffehler weitgehend ausgleichen lassen,
wenn die Evolventenschraubenflächen, welche die hohe Zahnflanke 20 bzw. die tiefe
Zahnflanke 18 bilden, im Stirnschnitt derart von einem genauen Evolventenprofil abweichen,
daß sich an diesen Zahnflanken die in Fig. 4
A und 4B dargestellten Prüfbilder im Stirnschnitt mit einem Kugeltaster messen lassen.
Es handelt sich hier wohlgemerkt nicht mehr um die Prüfbilder der Schneidkanten, die
sich mit einem Schneidentaster messen lassen.
[0017] In Fig. 5A ist ein Zahn 10 des Schrägschneidrades mit Blick- . richtung auf seine
Stirnseite dargestellt; der Stirnschnitt erscheint hier in Draufsicht und die hohe
Zahnflanke 20 in Schrägansicht. Von diesem Zahn interessieren im Zusammenhang mit
Fig. 5B ein vorderer Stirnschnitt 1 und ein hinterer Stirnschnitt 2. Fig. 5A zeigt
zwei verschiedenen Lagen der Erzeugenden einer hohen Zahnflanke 20. Der Zahnrücken
ist dabei zwecks vereinfachter Darstellung zylindrisch (Schrägstirnrad) statt kegelig
(Schrägschneidrad) gezeichnet.
[0018] In Fig. 5B sind nun die in diesen Stirnschnitten 1 und 2 im Wälzschliff mit entsprechenden
Einrichtungen, beispielsweise mit außermittigem Rollbogen, erzeugten Korrektur-Prüfbilder
20' und 20'' der hohen Zahnflanke 20 dargestellt und die zugehörigen ausmittelnden
Geraden mit 30' bzw. 30'' bezeichnet. Die zugehörigen Eingriffsstrecken sind als L
α1 bzw. L
α2 bezeichnet; die Summe dieser Eingriffsstrecken abzüglich ihrer überlappung ist mit
EL bezeichnet. Die ausmittelnde Gerade 30" geht aus der ausmittelnden Geraden 30'
durch eine Drehung um einen Verschränkungswinkel ξ
H hervor. Die Profilkorrektur der hohen Zahnflanken ist derart gewählt, daß der sich
aus ihr ergebende Verschränkungswinkel ξ
H dem Betrag nach zumindest annähernd gleich groß, der Richtung nach aber entgegengesetzt
ist zu dem entsprechenden Schränkungswinkel der Schneidkante 24 der hohen Zahnflanke
20 gemäß Fig. 3A. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Profilkorrektur der hohen
Zahnflanke 20 den Treppenschliffehler der Schneidkante 24 dieser Zahnflanke 20 vollständig
oder wenigstens annähernd kompensiert, und zwar sowohl hinsichtlich deren balligen
Abweichungen von der Evolvente ev wie hinsichtlich der Verschränkungen.
[0019] Bei der tiefen Zahnflanke 18, die in Fig. 6A in einer Rückenansicht des Zahns 10
dargestellt ist, läßt sich eine gleichermaßen vollständige Korrektur nicht durchführen,
weil bei der Erzeugung der korrigierten tiefen Zahnflanke 18 im Wälzschliff mittels
außermittigem Rollbogen die Reihenfolge der Prüfbilder in bezug auf den Balligkeitsverlauf
sich umkehrt (siehe Fig. 6B), so daß die Verschränkung nicht den nach Fig. 4B gewünschten,
aus der Treppenschliffehler-Berechnung hervorgegangenen Drehsinn erhält. Man hat die
Wahl, gemäß Fig. 6B die infolge des Treppenschliffehlers auftretende ballige Abweichung
der wirksamen Schneidkante 22 von der Evolvente ev weitgehend zu beseitigen und dabei
eine zusätzliche Verschränkung g T in Kauf zu nehmen, die mit derjenigen in Fig. 3B
richtungsgleich ist; das Ergebnis ist dann, daß die ausmittelnden Geraden der mit
Schneidentaster meßbaren Prüfbilder der wirksamen Schneidkante 22 nach dem ersten
und nach dem letzten Scharfschliff eine entsprechend verstärkte Verschränkung aufweisen.
Dies bedeutet, daß nur bei einem mittleren Abnutzungszustand des Schneidrades Werkräder
gefertigt werden können, deren Eingriffswinkelabweichung an den von den Schneidkanten
22 bearbeiteten Flanken innerhalb enger Toleranzen liegen; im neuen und im nahezu
vollständig verbrauchten Zustand erzeugt das Schneidrad dagegen Werkräder mit entsprechend
vergrößerter, im allgemeinen nicht zulässiger Eingriffswinkelabweichung.
[0020] Deshalb ist es im allgemeinen vorzuziehen, die Profilkorrektur der tiefen Zahnflanke
18 gemäß Fig. 6C so zu wählen, daß die Verschränkung der ausmittelnden Geraden der
mit Kugeltaster im Stirnschnitt meßbaren Prüfbilder in den Stirnschnitten 1 und 2
eine Verschränkung ζ
T aufweist, die der in Fig. 4B dargestellten entgegengerichtet ist. Die Schneidkante
22 der tiefen Zahnflanke 18 ergibt dann nach dem ersten und nach dem letzten möglichen
Scharfschliff mit Schneidentaster meßbare Prüfbilder, deren Verschränkung gleich oder
nahe null ist. Gegenüber diesem im Hinblick auf die Genauigkeit der Eingriffswinkel
der Werkräder entscheidenden Vorteil ist es von untergeordneter Bedeutung, daß der
größte Absolutbetrag der Profil-Formabweichung der Prüfbilder der Schneidkante 22
von der Evolvente ev größer ist als wenn eine Flankenkorrektur an der tiefen Zahnflanke
18 unterlassen worden wäre, zumal die vergrößerte Profil-Formabweichung eine vergrößerte
Konvexballigkeit der erzeugten Werkrad-Zahnprofile bewirkt, die im allgemeinen erwünscht,
in besonderen Fällen (Vorverzahnung der beim Rollen gezogenen Werkradflanken) sogar
erforderlich ist.
[0021] In Fig. 7A'und 7B ist das unkorrigierte, genaue Evolventenprofil der tiefen Zahnflanke
18 und der hohen Zahnflanke 20 jeweils mit dicken Linien dargestellt, und zwar in
Fig. 7B für den Stirnschnitt 1 und in Fig. 7B für den Stirnschnitt 2. Mit dünnen Linien
sind schematisch und unmaßstäblich die zugehörigen Korrekturen dargestellt, welche
die Flankenprofile in den betreffenden Stirnschnitten übereinstimmend mit Fig. 5B
und Fig. 6C aufweisen müssen, damit sich die erwünschte Korrektur des Treppenschliffehlers
der wirksamen Schneidkanten 22 und 24 ergibt.