[0001] Die Erfindung betrifft einen schalldämpfenden ' Belag zur festen, dauerhaften oder
vorübergehenden Auflage auf Flächen eines zu bedämpfenden Körpers, bestehend aus Plättchenelementen
hoher Elastizität, die nebeneinander und in zwei oder mehr Lagen übereinander versetzt
angeordnet sind, wobei sich zwischen den Lagen ein Material zur Umwandlung von Scherkräften
in Wärme befindet.
[0002] Ein derartiger Dämpfungsbelag ist beispielsweise aus der DE-PS 27 08 896 bekannt
und zeichnet sich durch ein theoretisch nicht zu übertreffendes Verhältnis zwischen
dem Verlustmodul des Dämpfungsbelages und dem Elastizitätsmodul des zu bedämpfenden
Körpers aus. Dieses Verhältnis stellt ein Maß für die Dämpfungswirkung eines Dämpfungsbelages
dar. Die Dämpfungsmasse bei einem derartigen Belag soll nach der dafür zugrundeliegenden
Theorie vornehmlich die zwischen den Plättchen auftretenden Scherkräfte aufnehmen
und in Wärme umsetzen. Gleichzeitig soll die Dämpfungsmasse jedoch die einzelnen Lagen
der Plättchenelemente untereinander zusammenhalten, um eine vernünftige Handhabung
des Belages zu gewährleisten. Beide Eigenschaften sind jedoch in idealer Weise nicht
miteinander vereinbar.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen schalldämpfenden Belag der obengenannten Art
zu schaffen, mit dem auch Dämpfungsstoffe verwendet werden können, die keine oder
nur geringe adhäsive Eigenschaften aufweisen.
[0004] Diese Aufgabe erfüllt ein nach Patentanspruch 1 ausgebildeter Dämpfungsbelag, welcher
in vorteilhafter Weise nach den Patentansprüchen 2 bis 4 weitergebildet sein kann.
[0005] Ein zu Transport- und Lagerzwecken aufrollbarer bandförmiger Dämpfungsbelag ist vorteilhafterweise
nach den Patentansprüchen 5 oder 6 ausgebildet.
[0006] Da zur optimalen Übertragung von durch Schwingungen verursachten Scherkräften zwischen
den Plättchenelementen diese in einem intensiven Kontakt mit der Dämpfungsmasse stehen
müssen, ist es vorteilhaft, wenn z.B. nach dem im Patentanspruch 7 beschriebenen Verfahren
die äußeren Lagen so verspannt werden, daß sie einen ständigen Druck auf die dazwischen
liegenden Lagen und die Dämpfungsmasse ausüben.
[0007] Nach der in dem obengenannten Patent beschriebenen Theorie ist die genaue Einhaltung
der Schichtdicke des Dämpfungsmaterials zwischen den Plättchenlagen sowie dessen Schubmodul
von entscheidender Bedeutung. Bei der Verarbeitung von flüssigen Dämpfungsmaterialien
ist die Einhaltung dieser Größen oft schwierig. Dieses Problem läßt sich gemäß Patentanspruch
8 für einen schalldämpfenden Belag durch Verwendung eines Flüssigkeit aufnehmenden
Geles lösen. Die Dämpfungsmasse kann dann beispielsweise im festen Zustand als Folie
verarbeitet werden und erst nach Fertigstellung des Dämpfungsbelages durch einen gesteuerten
Quellvorgang in einer Flüssigkeit auf die gewünschten Werte gebracht werden.
[0008] Die nachfolgend beschriebenen Figuren zeigen in teilweise schematischer Weise Ausführungsbeispiele
für Dämpfungsbeläge nach der Erfindung. Es zeigen:
Fig. la-c den Aufbau eines zweilagigen flächenhaften Belages aus aus Plättchenelementen;
Fig. 2a-c den Aufbau eines dreilagigen bandförmigen Dämpfungsbelages;
Fig. 3 ein als Decklage geeignetes Plättchenband für einen mehrlagigen Dämpfungsbelag;
Fig. 4 eine Verbindung zwischen den äußeren Lagen eines mehrlagigen Dämpfungsbelages.
[0009] Der in einer Aufsicht gezeigte Dämpfungsbelag gem. Fig. 1a besteht aus zwei Lagen
1 und 2 von quadratischen Plättchenelementen 1.1 bzw. 2.1 aus einem Material mit hoher
Elastizität, wie z.B. Stahl. Die Plättchenelemente der beiden Lagen sind derart versetzt
zueinander angeordnet, daß jeweils ein Plättchenelement der Lage 1 die Ecken von vier
aneinandergrenzenden Plättchenelementen der Lage 2 gleichmäßig überdeckt und umgekehrt.
Zwischen den Lagen 1 und 2 befindet sich ein nicht dargestelltes Dämpfungsmaterial
zur Aufnahme von Scherkräften, welche durch das Einleiten von Körperschallschwingungen
in die untere Lage 2 zwischen den Plättchenelementen entstehen. Die untere Lage 2
ist mit einem nicht dargestellten Klebstoff zur festen, dauerhaften oder vorübergehenden
Auflage auf einen zu bedämpfenden Körper versehen.
[0010] Wie aus den Fig. 1b und c zu entnehmen ist, weisen die Plättchenelemente 2.1 der
unteren Lage 2 Laschen 2.2 auf, welche jeweils zwischen zwei Plättchenelemente 1.1
der oberen Lage 1 hindurchgeschoben und über eines der Plättchen 1.1 gebogen werden.
Wenn die Laschen 2.2 in der in Fig. 1a angedeuteten Weise angeordnet und gebogen werden,
so wird jedes Plättchen der Lage 1 durch jeweils 2 gegenüberliegende Laschen 2.2 zweier
Plättchenelemente der unteren Lage 2 gehalten. Da die Halterung durch die Laschen
2.2 Bewegungen der Plättchenelemente in Flächenebene zulassen, werden eingeleitete
Schwingungen innerhalb einer Flächenebene durch die Laschen 2.2 nicht von einer Lage
auf die andere übertragen. Andererseits verhindern die Laschen, daß der gesamte Belag
in seine Einzelteile zerfällt, wenn das Dämpfungsmaterial nicht dazu geeignet ist,
die Plättchenlagen untereinander zusammenzuhalten.
[0011] Der in Fig. 2c in einem Schnitt dargestellte bandförmige Dämpfungsbelag weist zwei
unterschiedliche Bänder aus aneinanderhängenden Plättchenelementen auf, welche in
einer Aufsicht. in den Fig. 2a und b dargestellt sind. Das in Fig. 2a gezeigte sog.
Plättchenband 3 besteht aus rechteckigen oder quadratischen, nebeneinander angeordneten
Plättchenelementen 3.1, welche an einem Rand über Verbindungsstege 3.2 zusammenhängen.
Das in Fig. 2b gezeigte andere Plättchenband 4 besteht ebenfalls aus quadratischen
oder rechteckigen, nebeneinander angeordneten Plättchenelementen 4.1, welche jedoch
an beiden Rändern über relativ schwache Verbindungsstege 4.2 miteinander verbunden
sind. Die Randmitten jedes Plättchenelementes 4.1 weisen Kerben 4.3 auf. Die Verbindungsstege
3.2 und 4.2 sind so dimensioniert, daß Schwingungen eines Plättchenelementes nicht
oder nur in geringem Maße von diesen auf benachbarte Plättchenelemente übertragen
werden.
[0012] Zur Herstellung eines bandförmigen Dämpfungsbelages gem. Fig. 2c werden jeweils zwei
Plättchenbänder gem. Fig. 2a zu einem Rechteckwellenband gepreßt, so daß die Plättchenelemente
3.1 jeweils abwechselnd den oberen oder unteren Teil der Rechteckamplitude bilden
und wobei die Verbindungsstege 3.2 durch den Preßvorgang gezogen und dabei verjüngt
werden. Zwei solche Bänder 3.I und 3.II werden mit ihren offene nicht mit Verbindungsstegen
versehenen Rändern seitlich ineinander geschoben und bilden somit die obere und untere
Plättchenlage eines Dämpfungsbandes, wobei jeweils zwei Plättchenelemente des einen
Bandes 3.I und des anderen Bandes 3.II deckungsgleich übereinander liegen. Der Raum
zwischen den so gebildeten Lagen wird abwechselnd mit einer ungeraden Anzahl von versetzt
angeordneten Plättchenbändern 4 - in Fig. 2c ist ein solches Plättchenband vorhanden
- sowie mit Schichten eines Dämpfungsmaterials 5 ausgefüllt. Die Verbindungsstege
3.2 der Plättchenbänder 3.I bzw. 3.II verlaufen dabei durch die Kerben 4.3 des Plättchenbandes
4. Die Kerben sind so bemessen, daß ein definierter Bewegungsspielraum zwischen einem
Plättchenband 4 und einem der Plättchenbänder 3.I,bzw. 3.II verbleibt. - Werden mehr
als nur ein Plättchenband der in Fig. 2b gezeigten Art in den Raum zwischen den Bändern
3.I und 3.II eingefügt, so müssen ein Teil der Plättchenbänder 4 Kerben im Bereich
der Verbindungsstege 4.2 aufweisen, damit diese Plättchenbänder um je eine halbe Plättchenlänge
versetzt zu den benachbarten Bändern angeordnet werden können . -
[0013] Bei dem in Fig. 2c gezeigten Dämpfungsbelag können die einzelnen Plättchenlagen weder
ausfallen, noch sich in Längsrichtung so verschieben, daß sich die nach der Theorie
geforderte Ordnung der einzelnen Plättchenelemente grundsätzlich ändert.
[0014] Eine seitliche Verschiebung der Plättchenbänder 3.I und 3.II kann entweder dadurch
verhindert werden, daß an den äußeren Rändern der Plättchenelemente 3.I, die nicht
durch Verbindungsstege miteinander verbunden sind, nach außen weisende Laschen 3.3
angeordnet sind, welche nach dem Ineinanderschieben zweier derartiger Plättchenbänder
umgebogen werden. Eine andere Möglichkeit, ein Auseinanderfallen des Dämpfungsbelages
durch seitliche Verschiebung zu verhindern, besteht in der Verwendung von Plättchenbändern
3 gem. Fig. 3, bei denen die Verbindungsstege 3.2 zwischen den Plättchenelementen
3.1 jeweils abwechselnd an einem oder dem anderen äußeren Randbereich angeordnet sind.
[0015] In Fig. 4 ist in schematischer Weise eine Verbindung zwischen den äußeren Lagen eines
bandförmigen Dämpfungsbelages dargestellt, bei welchem Plättchenelemente 6.1 der oberen
Lage des Dämpfungsbandes mit den Plättchenelementen 6.2.der unteren Lage an den äußeren
Randbereichen über Verbindungen 7 zusammengehalten werden. Diese Verbindungen 7 sind
an den Verbindungspunkten 7.1 mit den Plättchenelementen sowie im Kreuzungspunkt 7.2
drehbar oder zumindest innerhalb eines bestimmten Winkelbereiches leicht beweglich.
Verbindungen dieser Art können beispielweise aus einem Fadengeflecht bestehen
1. Schalldämpfender Belag zur festen, dauerhaften oder vorübergehenden Auflage auf
Flächen eines zu bedämpfenden Körpers, bestehend aus Plättchenelementen hoher Elastizität,
die nebeneinander und in zwei oder mehr Lagen übereinander versetzt angeordnet sind,
wobei sich zwischen den Lagen ein Material zur Umwandlung von Scherkräften in Wärme
befindet, dadurch gekennzeichnet , daß zumindest die Plättchenelemente (1.1, 2.1;
3.1; 6.1,6.2) der beiden äußeren Lagen sowohl innerhalb einer Lage, als auch zumindest
teilweise zwischen den Lagen, unter Beibehaltung eines Bewegungsspielraumes innerhalb
der Flächenebene des Belages, miteinander verbunden sind.
2. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Bewegungsspielraum größer
ist als die durch eingeleitete Körperschallschwingungen verursachten Schwingungsamplituden
eines Plättchenelementes.
3. Belag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Bewegungsspielraum
durch definierte maximale Zug- oder Schubkräfte bestimmt wird, welche auf mechanische
Verbindungen (3.2) zwischen zwei Plättchenelementen (3.1) wirken.
4. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Bewegungsspielraum
durch mechanische Anschläge (3.3, 4,3) verschiebbarer und/oder drehbarer mechanischer
Verbindungen (2.2, 3.2) zwischen zwei Plättchenelementen begrenzt wird.
5. Bandförmiger Dämpfungsbelag aus über Verbindungsstege miteinander verbundenen Plättchenelementen
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß zumindest ein Teil
der Plättchenelemente (3.1, 6.1, 6.2) einer Lage Halteelemente (3.2, 7) aufweist,
welche zumindest einen Teil der Plättchenelemente einer weiteren Lage unter Beibehaltung
eines Bewegungsspielraumes halten.
6. Dämpfungsbelag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die äußeren Lagen
aus zwei Bändern (3.I, 3.11) von an einem Randbereich über einen Verbindungssteg (3.2)
zusammenhängenden Plättchenelementen (3.1.I, 3.1.II) bestehen, welche ineinander verschränkt
angeordnet sind und, daß sich zwischen den äußeren Lagen eine ungerade Anzahl von
Lagen aus Plättchenelementen (4.1) befindet.
7. Verfahren zur Herstellung eines Dämpfungsbelages nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet , daß die äußeren Lagen (3.I, 3.II) durch Strecken des bandförmigen
Dämpfungsbelages in Längsrichtung gegeneinander verspannt werden.
8.'Schalldämpfender Belag zur festen, dauerhaften oder vorübergehenden Auflage auf Flächen
eines zu bedämpfenden Körpers, bestehend aus Plättchenelementen hoher Elastizität,
die nebeneinander und in zwei oder mehr Lagen übereinander versetzt angeordnet sind,
wobei sich zwischen den Lagen ein Material zur Umwandlung von Scherkräften in Wärme
befindet, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet ,
daß das Material zur Umwandlung von Scherkräften in Wärme ein Flüssigkeit aufnehmendes
Gel (5) ist.