[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit mehreren gegeneinander beweglichen Teilen,
deren Lage in mehreren Positionen zueinander arretiert werden kann, wobei die Arretiermittel
hydraulisch betätigt werden.
[0002] Es sind zwei Gruppen von Vorrichtungen dieser Art bekannt, die stets Kolben und Zylinder
aufweisen und daher teuer sind. So gibt es Vorrichtungen, bei denen durch die Kolbenkraft
die Arretiermittel gegeneinander gedrückt werden und so eine Relativbewegung der beweglichen
Teile verhindert wird. Aber es gibt auch Vorrichtungen mit einem geschlossenen Hydraulikkreis,
in dem ein Zylinder mit einem beidseitig mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagten Kolben
vorgesehen ist, wobei der Kolben über eine Stange mit den beweglichen Teilen verbunden
ist und seine Lage durch das Absperren eines Ventils arretiert wird.
[0003] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung benötigt weder Kolben noch Zylinder und ist deshalb
billig und wartungsfrei.
[0004] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Arretiermittel mit Hilfe
eines unter Hydraulikdruck elastisch verformbaren Behälters betätigt werden.
[0005] Im einzelnen ist vorgesehen, daß mindestens ein Betätigungselement mit je einem mit
Hydraulikflüssigkeit gefüllten elastisch verformbaren Behälter vorgesehen ist, daß
der elastische Behälter von starren Wänden umgeben ist, von denen mindestens eine
zumindest teilweise beweglich ist, daß jeder elastische Behälter mit einer Druckkammer
hydraulisch verbunden ist, daß die Verbindungsleitung ein vom Druck unabhängiges Volumen
hat, daß an jeder Druckkammer mechanisch eine Kraft auf die Hydraulikflüssigkeit einleitbar
ist und daß die hydraulische Flüssigkeit in dem elastisch verformbaren Behälter des
Betätigungselementes durch Bewegung der beweglichen, starren Wand die Arretiermittel
betätigt.
[0006] In einer Weiterführung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Druckkammer aus einem
mit starren Wänden versehenen Behälter besteht, in dem ein elastisch verformbarer
Behälter angeordnet ist, daß zum mechanischen Einleiten einer Kraft zumindest ein
Teil mindestens einer der starren Wände des Behälters beweglich ist, daß durch diese
Bewegung der elastische Behälter zusammengedrückt und ein Teil der darin enthaltenen
Hydraulikflüssigkeit herausgedrückt wird, daß das Volumen des elastischen Behälters
in dem Betätigungselement durch die verdrängte Hydraulikflüssigkeit vergrößert wird
und daß dadurch die bewegliche starre Wand des Betätigungselementes bewegt wird.
[0007] Dabei können von einer Druckkamner aus gleichzeitig mehrere Betätigungselemente betätigt
werden. Außerdem kann auch der elastische Behälter der Druckkammer auf Arretiermittel
wirken, so daß die Druckkammer auch die Funktion eines Betätigungselementes übernimmt.
[0008] Die arretierende Wirkung der Vorrichtung kann verstärkt werden, wenn die sich gegenüberliegenden
Flächen der Arretiermittel so ausgebildet sind, daß selbsthemmender Formschluß (self-locking
due to shape) besteht.
[0009] Weitere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele erläutert werden unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen.
[0010]
Fig. 1 verdeutlicht das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip, wobei der elastische
Behälter des Betätigungselementes in Fig. 1a im drucklosen Zustand ist und in Fig.
1b unter Hydraulikdruck steht.
Fig. 2 stellt eine Vorrichtung dar, bei der die elastischen Behälter der Druckkammer
und des Betätigungselementes im Bereich der Arretiermittel angeordnet sind und die
Oberfläche der Arretiermittel mit einer Sägeverzahnung versehen ist.
Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung, bei der der elastische Behälter des Betätigungselementes
auf den Hebel einer Seilbremse wirkt, wobei in Fig. 3a ein Ausschnitt vergrößert dargestellt
ist.
Fig. 4a zeigt in der Draufsicht den Schnitt durch das Druckglied einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, mit dem zwei getrennte Druckkammern gleichzeitig betätigt werden können.
Fig. 4b stellt einen Schnitt entlang Linie B - B in Fig. 4a dar und zeigt die Druckkammer
im drucklosen Zustand.
Fig. 4c zeigt denselben Schnitt wie Fig. 4b, wobei aber die Druckkammer unter Druck
steht.
Fig. 4d zeigt einen Schnitt C - C in Fig. 4b.
Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung, bei der die Arretierung mit einem in eine Ausnehmung
hineinfassenden Stift erfolgt.
Fig. 5a stellt einen Schnitt durch das Druckglied dieser Vorrichtung dar, mit dem
nacheinander zwei getrennte Druckkammern betätigt werden.
[0011] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt, die zur Arretierung
der Bewegung zweier um Achse 12 herum gegeneinander drehbarer Teile 10 und 11 dient.
Teile 10 und 11 können beispielsweise Sitz und Rückenlehne eines Bürostuhls entsprechen.
[0012] . Vorrichtung 1 unterteilt sich in zwei hauptsächliche Teile, nämlich eine Druckkammer
2 und ein Betätigungselement 3, die durch einen Schlauch 24 mit einem vom Druck unabhängiges
Volumen verbunden sind.
[0013] In Fig. 1a ist Vorrichtung 1 in gelöstem Zustand gezeigt, in dem sich die Teile 10
und 11 beliebig gegeneinander drehen können. Der in einer teilweise offenen, ringförmigen
Kammer 15 des Betätigungselementes angeordnete ebenfalls ringförmige elastische Behälter
16 ist drucklos und hat einen ovalen Querschnitt. Die Federringe 21 und 22 halten
die drehbaren Teile 10 und 11 gegeneinander und verhindern ein Verkanten . Das Gelenk
wird durch einen Niet 20 zusammengehalten.
[0014] Die offene Seite der Kammer 15 wird mit einem Deckel 25 abgedeckt. Deckel 25 ist
durch geeignete Mittel 9 gegenüber Teil 11 drehsteif verbunden.
[0015] In einer rohrförmigen Druckkammer, die, wie in Fig. 1 gezeigt, mit dem einen der
drehbaren Teile identisch sein kann, aber auch getrennt angeordnet sein kann, ist
ein elastischer Behälter 23 vorhanden. Teil 11 ihren und elastischer Behälter 23 sind
an dem Betätigungselement 3 entfernten Enden 17 bzw. 18 verschlossen.
[0016] Für den Fall der gleichzeitigen Betätigung zweier Betätigungselemente, etwa bei zwei
koaxialen Gelenken von Fahrzeugsitzen mit verstellbarer Rückenlehne wird das in Fig.
1 verschlossene Ende 17, 18 geöffnet und mit einem weiteren Betätigungselement verbunden,
das im wesentlichen Element 3 gleicht, aber auf das zweite koaxiale Gelenk wirkt.
[0017] Der hydraulische Druck wird in der in Fig. 1 gezeigten Ausführung dadurch erzeugt,
daß ein Druckstück 26 mit einem Hebel 27 in einen Schlitz 28 in Druckkammer 11 hineinge
drückt wird. Der elastische Behälter 23 wird dadurch zusammengedrückt (Fig. 1b) und
der andere elastische Be-16 hälter auseinandergedrückt. Arretierflächen 29 und 3
0, die mit den Teilen 1o bzw. 11 fest verbunden sind, werden durch die im elastischen
Behälter 16 herrschende Hydraulikkraft gegeneinander gepreßt und arretieren dadurch
eine Drehbewegung der Teile 1o und 11 zueinander.
[0018] Es ist offensichtlich für die Erfindung ohne Bedeutung, daß der elastische Behälter
16 und die Kammer 15 des Betätigungselementes ringförmig um die Drehachse herum angeordnet
sind. Sie können beispielsweise auch gerade ausgebildet und einseitig oder auch gabelförmig
beidseitig der Drehachse liegen.
[0019] Ebenso offensichtlich kann die in Fig. 1 gezeigte handbetätigte Druckkammer 2 durch
eine andere Druckkammer ersetzt werden, bei der beispielsweise die Hydraulikkraft
durch einen Motor oder auch pneumatisch erzeugt wird.
[0020] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die Drehbewegung zweier
Gelenke 31 und 32 gleichzeitig arretiert werden soll. Dies kann beispielsweise bei
zwei koaxialen Gelenken einer Gartenliege der Fall sein, bei der die Winkellage von
einem Kopfteil 33 gegenüber einem Mittelteil 34 verstellbar ist. Die beiden Gelenke
31 und 32 sind hydraulisch durch einen Schlauch 35 verbunden, der beispielsweise in
einer Fußstütze 36 der Gartenliege angeordnet ist.
[0021] Kopfteil 33 ist in Gelenk 31 mit einem Arretiermittel 37 und in Gelenk 32 mit einem
Arretiermittel 38 fest verbunden. Mittelteil 34 ist in Gelenk 31 mit einem Arretiermittel
39 und in Gelenk 32 mit einem Arretiermittel 4o fest verbunden. Die Arretiermittel
37 bis 4o sind als Scheiben ausgebildet, die auf den einander gegenüberliegenden Seiten
mit einer Sternverzahnung versehen sind. Die Sternverzahnung weist unterschiedliche
Neigung der Flanken auf. Die steilen Flanken der Zähne wirken in Richtung des größten
zu erwartenden Drehmoments. Ihre Neigung ist vorzugsweise so gewählt, daß selbsthemmender
Formschluß entsteht.
[0022] Gelenk 31 ist im arretierten Zustand dargestellt. Dabei werden die Arretiermittel
37 und 39 über den von starren Wänden 43 umgebenen elastischen Behälter 41 und durch
eine bei 44 drehfest mit Wand 43 verbundene, in Achsrichtung bewegliche Platte 45
zusammengedrückt. Die Druckkraft wird durch Handhebel 51 aufgebracht.
[0023] Die aus elastischen Behälter 41 verdrängte Hydraulikflüssigkeit wird durch Schlauch
35 zu dem in Gelenk 32 befindlichen elastischen Behälter 46 geleitet. Elastischer
Behälter 46 vergrößert dadurch sein Volumen und drückt über eine in Achsrichtung bewegliche
Platte 47 die Arretiermittel 38 und 4o gegeneinander. Dadurch wird Gelenk 32 gleichzeitig
wie Gelenk 31 arretiert bzw. bei Lösen von Handhebel 51 wieder gelöst.
[0024] Gelenk 32 ist zum besseren Verständnis des gelösten Zustands beider Gelenke 31 und
32 im frei drehbaren Zustand gezeigt. Die mit einer Sternverzahnung versehenen Arretiermittel
33 und 4o sind durch eine Feder 48 so weit auseinandergedrückt, daß die Zähne nicht
im Eingriff sind. Gleichzeitig ist der elastische Behälter 46, der von starren Wänden
49 umgeben ist, zusammengedrückt und Hydraulikflüssigkeit über Schlauch 35 in elastischen
Behälter 41 zurückgeflossen.
[0025] Im gelösten Zustand von Gelenk 31 ist die Sternverzahnung von Arretiermittel 37 und
39 durch eine Feder 5o ebenfalls auseinandergedrückt.
[0026] Fig. 3 zeigt das Betätigungselement einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, das nach
Art einer Seilbremse eine um Achse 54 drehbare Scheibe 52 gegenüber einem Gehäuse
53 in beliebiger Winkellage arretiert. Dazu ist um oder Band einen wesentlichen Teil
des Umfangs von Scheibe 52 ein Seil 55Therumgelegt, das an seinem einen Ende bei 56
am Gehäuse 53 befestigt ist. Das andere Ende von Seil 55 ist bei 57 mit einem Hebel
58 verbunden, der in einem Lager 59 gegenüber Gehäuse 53 drehbar gelagert ist.
[0027] Eine Feder 60 drückt gegen Hebel 58, spannt dadurch Seil 55 und arretiert so Scheibe
52 gegenüber Gehäuse 53.
[0028] Die Arretierung wird bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel durch einen elastischen
Behälter 61 gelöst, der von festen Wänden 62 umgeben ist, wobei jedoch eine Seite
offen ist und durch Hebel 58 abgedeckt wird. Der elastische Behälter 61 ist über eine
Leitung 63 konstanten Volumens mit einer nicht dargestellten Druckkammer hydraulisch
verbunden. In Fig. 3 ist der elastische Behälter 61 durch Feder 6o zusammengedrückt.
Wird nun in der nicht-dargestellten Druckkammer auf die Hydraulikflüssigkeit eine
Kraft eingeleitet, so wird über Leitung 63 das Volumen des elastischen Behälters 61
vergrößert, der sich nur in Richtung des Hebels 58 ausdehnen kann. Hebel 58 wird dadurch
gegen Feder 6o nach unten gedrückt, während das andere Ende 57 sich nach oben bewegt
und die Spannung im Seil 55 aufgehoben wird. Scheibe 52 kann nunmehr um Achse 54 gedreht
werden.
[0029] Die Bremswirkung kann wesentlich verstärkt werden, wenn zwischen Scheibe 52 und Seil
55 Formschluß besteht. In Fig. 3a ist ein Ausschnitt einer solchen Variante von Fig.
3 vergrößert dargestellt, bei dem Scheibe 52 auf ihrem Umfang eine Verzahnung 64 aufweist.
Da in dem in Fig. 3a angedeuteten Beispiel vorgesehen ist, daß das hauptsächliche
abzubremsende Drehmoment im Gegenuhrzeigersinn wirkt, sind die in dieser Richtung
wirkenden Zahnflanken mit einer größeren Steigung versehen, so daß sich im Zusammenwirken
mit Band 65 selbsthemmender Formschluß ergibt. Dazu ist Band 65 mit Zähnen 66 versehen,
deren eine Zahnflanke eine grössere Steigung aufweist. Die Ausbildung von Zähnen 66
kann sich auf einen bestimmten Bereich von Band 65 beschränken. Im anderen Bereich
ist das Band 65 glatt ausgebildet.
[0030] Je nach Zahnteilung kann Scheibe 52 in einer Anzahl von Winkellagen arretiert werden.
Durch die Größe der Zähne ist jedoch eine Grenze
ge-setzt. Die Anzahl der möglichen Winkellagen läßt sich jedoch bei unveränderter Zahngröße
wesentlich vergrößern, wenn am Umfang von Scheibe 52 eine andere Zahnteilung vorgesehen
wird, als beim Band 65. Dies ist in Fig. 3a angedeutet.
[0031] Durch die unterschiedliche Zahnteilung greifen nicht mehr alle Zähne ineinander,
sondern nur noch jeder n-te Zahn. Wenn Scheibe 52 um den n-ten Teil der Zahnteilung
weitergedreht worden ist, rastet der nächste Zahn ein usw. Die Zahl der arretierbaren
Winkellagen steigt demnach um den Faktor n.
[0032] In Fig. 4 ist der Druckteil einer Vorrichtung gemäß Erfindung gezeigt, die insbesondere
dann von Vorteil ist, wenn nacheinander die elastischen Behälter von zwei oder mehr
Druckkammern betätigt werden sollen.
[0033] Das in Fig. 4 im Schnitt dargestellte Druckglied 104 ist mit zwei Druckkammern 96
und 97 und mit einer drehbaren Scheibe 106 versehen, die auf zwei getrennte Druckstücke
107 und 1
01 wirkt. Die Druckstücke 1
01 und 1
07 liegen gegen zwei elastische Behälter 102 bzw. 1
08. Die beiden Druckkammern 96 und 97 sind in Umfangsrichtung nebeneinander und über
einen Winkel von zusammen etwa 18
00 angeordnet.
[0034] Zur Betätigung der Druckstücke 1
01 und 107 ist die drehbare Scheibe 106 mit zwei etwa gleich großen Kreisabschnitten
mit größerer (1
09) und geringerer (110) Dicke versehen, die mit einer Schrägfläche 99 ineinander übergehen.
Die Druckstücke 1
01 und 107 sind mit entsprechenden Schrägen 1
00 bzw. 98 versehen, so daß Scheibe 106 ohne Schwierigkeiten darübergleiten kann.
[0035] Wenn Scheibe 106 durch Hebel 1
05 gedreht wird, so wird zunächst das eine in Drehrichtung vorne liegende Druckstück
107 in den einen elastischen vor Behälter 1
08 hineingedrückt. Fig. 4b zeigt den drucklosen Zustand γ der Drehung von Scheib 106
und Fig. 4c den Zustand, wo der elastische Bebälter zusammengedrückt ist.
[0036] Wird Scheibe 106 weitergedreht, schiebt sich Schräge 99 auch über Schrägfläche 1
00 von Druckstück 1
01 und drückt dieses in einen elastischen Behälter 102 hinein. Damit stehen beide Druckkammern
96 und 97 gleichzeitig unter Druck.
[0037] Es ist offensichtlich, daß durch entsprechende Anordnung auch mehr als zwei Druckkammern
in Druckglied 1
04 angeordnet und gemeinsam unter Druck gehalten werden können.
[0038] In Fig. 5 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit zwei getrennten Betätigungselementen
angewendet auf einen Schraubstock 120 gezeigt. Beide Betätigungselemente sind im drucklosen
Zustand dargestellt.
[0039] Die Schraubstockbacke 122 kann frei auf einer Schwalbenschwanzführung verschoben
werden. Sie ist verbunden und wird fixiert durch ein Betätigungselement 11o mit einem
Arretierstift 113, der in Löcher 114 einer mit Backe 122 verbundenen Lochleiste 111
hineingreift. Der Arretierstift 113 wird in dieser Position durch eine nicht-hydraulische
Kraft gehalten.
[0040] In Fig. 5 wird diese Kraft beispielhaft durch eine Feder 116 aufgebracht, die auf
eine Scheibe 112 wirkt. Der elastische Behälter 115 von Betätigungselement 11o ist
in dieser Position zusammengedrückt. Statt einer Feder können aber auch ein Permanentmagnet
oder andere geeignete nicht-hydraulische Mittel vorgesehen werden.
[0041] Um Backe 122 in eine Stellung bewegen zu können, in der sie nahezu am nicht dargestellten
Werkstück anliegt, muß Stift 113 zurückgezogen werden. Hierzu wird ein Handhebel 117
im Uhrzeigersinn gedreht und gleichzeitig eine mit ihm fest verbundene Scheibe 128,
die in einem Druckglied 129 angeordnet ist. Wie in Fig. 5a dargestellt, ist Scheibe
128 mit einem Sektor 123 größerer Dicke und einem Sektor geringerer Dicke 124 versehen,
die über zwei schräge Flächen 125 und 126 ineinander übergehen. Die beiden Schrägflächen
125 und 126 können unterschiedliche Neigung aufweisen.
[0042] Wird jetzt Scheibe 128 im Uhrzeigersinn gedreht, so schieb sich Schrägfläche 125
über eine Schrägfläche 132 von Druckstück 130, das dadurch in einen nicht dargestellten
elastischen Behälter der zugehörigen Druckkammer hineingedrückt wird.
[0043] Die verdrängte Hydraulikflüssigkeit wird über einen nicht dargestellten flexiblen
Schlauch konstanten Volumens in den elastischen Behälter 115 von Betätigungselement
11o gedrückt. Durch die Ausdehnung von Behälter 115 wird Feder 116 soweit zusammengedrückt,
daß der Arretierstift 113 ganz aus Loch 114 herausgezogen wird.
[0044] Bei dem in Fig. 5 und 5a gezeigten Beispiel von Druckglied 129 und Betätigungselement
11o wird deutlich, daß es vorteilhaft ist, wenn der von Arretierstift 115 bei der
Betätigung zurückgelegte Weg wesentlich größer ist als die Eindrücktiefe von Druckstück
13
0, die dem Dickenunterschied der Sektoren 123 und 124 von Scheibe 128 entspricht. Da
das aus'der Druckkammer verdrängte Volumen an Hydraulikflüssigkeit der Volumenvergrößerung
des elastischen Behälters 115 gleich ist, kann der größere Weg von Arretierstift 113
dadurch erreicht werden, daß die Fläche des elastischen Behälters 115 senkrecht zur
Bewegungsrichtung von Arretierstift 113 kleiner ist als die Fläche des nicht dargestellten
elastischen Behälters in der Druckkammer senkrecht zur Bewegungsrichtung von Druckstück
13o. Wird Handhebel 117 wieder in die Ausgangsstellung gebracht, so wird der elastische
Behälter 115 drucklos und Feder 116 drückt Stift 113 in eines der Löche 114.
[0045] Wird Handhebel 117 in die andere Richtung gedreht, so schiebt sich die Schrägfläche
126 von Scheibe 128 über eine Schrägfläche 127 eines zweiten Druckstückes 131, das
in einer zweiten Druckkammer angeordnet ist. Druckstück 131 wird in einen nicht dargestellten
elastischen Behälter hineingedrückt. Die dadurch verdrängte Hydraulikflüssigkeit wird
über einen nicht dargestellten Verbindungsschlauch konstanten Volumens in den elastischen
Behälter 136 eines Betätigungselementes 135 gedrückt. Durch die Ausdehnung von Behälter
136 wird die beweglich angeordnete Schraubstockbacke 121 gegen das nicht dargestellte
Werkstück gepreßt. Druckstück 131 und die gegenüberliegende Unterseite von Druckscheibe
128 sind in dem gezeigten Beispiel mit einer geringen Schräge versehen. Dadurch kann
der Anpreßdruck von Backe 121 kontinuierlich eingestellt werden, je nachdem, wie weit
Scheibe 128 über Druckstück 131 hinübergeschoben wird.
[0046] Wird Hebel 127 in seine Nullstellung zurückgedreht, so drückt eine Feder 137 Backe
121 in ihre Ausgangslage zurück, so daß das Werkstück leicht entnommen werden kann.
1. Vorrichtung mit mehreren gegeneinander beweglichen Teilen, deren Lage in mehreren
Positionen zueinander arretiert werden kann, wobei die Arretiermittel hydraulisch
betätigt werden, dadurch gekennzeichnet,
- daß mindestens ein Betätigungselement (3;110,135) mit je einem mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten, elastisch verformbaren Behälter
(16;46;61;115,136) vorgesehen ist,
- daß der elastische Behälter von starren Wänden (15,25;47,49;58,62) umgeben ist,
von denen mindestens eine (25;47;58;112,121) zumindest teilweise beweglich ist,
- daß jeder elastische Behälter (16;46;61;115,136) mit einer Druckkammer (2;96,97;129)
hydraulisch verbunden ist (24;35;63),
- daß die Verbindungsleitung (24;35;63) ein vom Druck unabhängiges Volumen hat,
- daß an jeder Druckkammer mechanisch eine Kraft auf die Hydraulikflüssigkeit einleitbar
ist (26,27; 43,51; 105,106; 117,128) und
- daß die hydraulische Flüssigkeit in dem elastisch verformbaren Behälter (16;46;61;115,136)
des Betätigungselementes (3;11o, 135) durch Bewegung der beweglichen, starren Wand
(25;47;58;112,121) die Arretiermittel (29,3o; 38,40; 52,55; 113,121) betätigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Druckkammer (2; 96,97; 129) aus einem mit starren Wänden (11,17,26; 43,45;96,97,101,107) versehenen Behälter besteht, in dem ein elastisch verformbarer Behälter (23;41;102,108) angeordnet ist,
- daß zum mechanischen Einleiten einer Kraft zumindest ein Teil mindestens einer der
starren Wände des Behälters (26;43; 101,107; 117,128) beweglich ist,
- daß durch diese Bewegung der elastische Behälter (23;41;102,108) zusammengedrückt und ein Teil der darin enthaltenen Hydraulikflüssigkeit herausgedrückt
wird,
- daß das Volumen des elastischen Behälters (16;46;61;115,136) in dem Betätigungselement
(3; 110,135) durch die verdrängte Hydraulikflüssigkeit vergrößert wird und
- daß dadurch die bewegliche starre Wand (25;47;58;112,121) des Betätigungselernentes
(3;110,135) bewegt wird.
3. Vorrichtung nacn Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dadurch die Einleitung
einer mechanischen Kraft bei nur einer Druckkammen gleichzeitig mehrere Betätigungselemente
betätigt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß die elastisch verformbaren Behälter (41,46) von Druckkammer und Betätigungselement
mit ihren geschlossenen Enden in den Bereich der Arretiermittel (37,38,39,4o) hineinragen,
von denen jeweils eines (37,38) mit einer zu einem benachbarten Arretiermittel (39,4o)
hin offenen, mit einer beweglichen Wand (45,47) abgedeckten Kammer (43,45,47,49) versehen
ist,
- daß die Enden der elastischen Behälter (41,46) der Form der Kammer (43,45,47,49)
angepaßt sind und
- daß die Kraft für den hydraulischen Druck von einem an den starren, unbeweglichen
Teilen (36) der Vorrichtung (33,34,36) befestigten, handbetätigten und selbsthemmenden
Hebel (51) über ein Druckstück (43) auf den elastischen Behälter (41) der Druckkammer
übertragen wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die gegenüberliegenden Oberflächen der Arretiermittel (37,38,39,40; 64,66; 113,114) zumindest teilweise so ausgebildet sind, daß im arretierten Zustand
selbsthemmender Formschluß besteht, und daß der Abstand der Arretiermittel (37,38,39,40;64,66; 113,114) voneinander in der einen Richtung durch die Hydraulikflüssigkeit,
in der anderen Richtung durch nicht-hydraulische Mittel (48,50; 60; 116,137) verändert
wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Formschluß durch eine
Verzahnung (64,66) mit unterschiedlicher Flankenneigung erreicht wird, wobei die steilen
Flanken; der Zähne in der Richtung der hauptsächlichen zu arretierenden Kraft wirken:
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenüberliegenden
Flächen der Arretiermittel (64,66) pro Strecken- oder Winkeleinheit unterschiedliche
Zähnezahlen aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Arretiermittel als Stift (113) bzw. Ausnehmung (114) ausgebildet sind,
- daß der Stift (113) durch die nicht-hydraulischen Mittel (116) in einer der Ausnehmungen
(114) im Eingriff gehalten wird und
- daß der Stift (113) durch die hydraulische Kraft des elastischen Behälters (115)
des Betätigungselementes (110) aus der Ausnehmung (114) zurückgezogen wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung
der beweglichen starren Wand (112) des Betätigungselementes (110) relativ zur Bewegung der beweglichen starren Wand (130) der Druckkammer (129) umgekehrt
proportional zu den Querschnittsflächen der entsprechenden beweglichen Wände ist.
1
0. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
- daß die mechanisch auf die Hydraulikflüssigkeit eingeleitete Kraft durch einen Drehhebel
(1o5;117) erzeugt wird, der mit einer drehbaren Scheibe (106;128) fest verbunden ist,
- daß die Scheibe (106;128) mindestens zwei Sektoren (1o9,11o;123,124) unterschiedlicher Dicke aufweist,
die über zumindest eine Schrägfläche (99; 125,126) ineinander übergehen,
- daß mindestens ein Druckstück (101, 107;130,131) mit Schrägflächen (98,100; 127,132) ähnlicher Neigung wie die Schrägflächen (99; 125,126) der Scheibe (106;128) vorgesehen ist,
- daß sich die mit den Schrägflächen von Scheibe und Druckstück versehenen Seiten
gegenüberliegen und
- daß die nichtmit einer Schrägfläche versehene Seite des Druckstücks (101,107) auf den mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten elastischen Behälter (102,108) der Druckkammer wirkt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Scheibe (106) über mindestens zwei getrennte
Druckstücke -(101,107) nacheinander auf zumindest mit zwei getrennten Betätigungselementen
hydraulisch verbundene elastische Behälter (102,108) mindestens zweier Druckkamrrern
(96,97) einwirkt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1
0, dadurch gekennzeichnet,
- daß die drehbare Scheibe (128) zwei Schrägflächen (125,126) aufweist,
- daß die eine (125) bei der Drehung der Scheibe (128) in der einen Richtung auf die
Schrägfläche (132) eines Druckstückes (130) wirkt und über das Druckstück (130) einen in einer Druckkammer befindlichen elastischen Behälter zusammendrückt und
- daß die andere Schrägfläche (126) bei der entgegengesetzten Drehung der Scheibe
(125) auf die Schrägfläche (127) eines zweiten Druckstücks (131) wirkt und über das
zweite Druckstück (131) einen in einer zweiten Druckkainmer befindlichen zweiten elastischen
Behälter zusammendrückt. -
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Arretiermittel als Scheibe (52) und Band (55) ausgebil- det sind,
- daß das Band (55) um einen wesentlichen Teil des Umfangs der Scheibe (52) herumgelegt
ist,
- daß das Band (55) durch nicht-hydraulische Mittel (60) gespannt wird und
- daß die Bandspannung durch den elastischen Behälter (61) eines Betätigungselementes
aufgehoben werden kann.