(19)
(11) EP 0 038 039 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.10.1981  Patentblatt  1981/42

(21) Anmeldenummer: 81102735.8

(22) Anmeldetag:  10.04.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A61D 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 15.04.1980 DE 3014301

(71) Anmelder: Rheintechnik Weiland & Kaspar KG Maschinenfabrik.
56170 Bendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Uhlmann, Georg
    D-5400 Koblenz (DE)

(74) Vertreter: Röbe-Oltmanns, Georg, Dr. 
Dotzheimer Strasse 61
D-6200 Wiesbaden
D-6200 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerät zur Viehgeburtshilfe


    (57) Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Viehgeburtshilfe, bestehend aus einer gegen den Körper des Muttertieres abstützbaren Stange od. dgl., zwei auf der Stange angeordnete, abwechselnd verschiebbare und feststellbare hülsenförmige Teile, an den beiden hülsenförmigen Teilen befestigte, eine in Zugrichtung fortlaufende Anspannung der Beinschlingen für das Jungtier ermöglichende Halteeinrichtung, einen an einem hülsenförmigen Teil - zweckmässig dem bei Gebrauch dem Muttertier abgekehrten - angelenkten, nur bis zu einer gewollten Last wirksamen Spannhebel, einen mit einem Ende in Abstand von einem hülsenförmigen Teil am Spannhebel und mit dem anderen Ende am anderen hülsenförmigen Teil angelenkten Zwischenhebel und mittels des Spannhebels betätigbaren Mitteln zum Lösen der auf der Stange festgestellten, hülsenförmigen Teile.
    Um bei der Geburt Gefahren und/oder unzumutbare Belastungen für das Muttertier und/oder Jungtier durch zu hohen Zug auf das Jungtier mittels des Gerätes dadurch zu vermeiden, dass der Spannhebel der Vorrichtung bei einer zulässigen Höchstbelastung unwirksam wird und mit dem anschliessend dennoch die Mittel zum Lösen der auf der Stange festgestellten hülsenförmigen Teile betätigt werden können, wird erfindungsgemäss eine Vorrichtung mit einem senkrecht zur Längsachse zweiteiligen Zwischenhebel (27), dessen beide Teile (7, 28) gegen die Kraft federnder, auf eine gewollte Last einstellbarer Elemente (4) auseinanderziehbar sind, vorgeschlagen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Viehgeburtshilfe, bestehend aus einer gegen den Körper des Muttertieres abstützbaren Stange oder dergleichen, zwei auf der Stange angeordnete, abwechselnd verschiebbare und feststellbare hülsenförmige Teile, an den beiden hülsenförmigen Teilen befestigte, eine in Zugrichtung fortlaufende Anspannung der Beinschlingen für das Jungtier ermöglichende Halteeinrichtung, einem an einem hülsenförmigen Teil - zweckmäßig dem dem Muttertier abgekehrten - angelenkten, nur bis zu einer gewollten Last wirksamen Spannhebel, einem mit einem Ende in Abstand von einem hülsenförmigen Teil am Spannhebel und mit dem anderen Ende am anderen hülsenförmigen Teil angelenkten Zwischenhebel und mittels des Spannhebels betätigbaren Mitteln zum Lösen der auf der Stange festgestellten hülsenförmigen Teile . Geräte der genannten Art sind zum Beispiel aus der deutschen Patentschrift 1 133 076 bekannt. Sie haben sich in der Praxis hervorragend bewährt. Die Stange ist im allgemeinenen ein Verbundrohr, welches aus einem Stahlkernrohr und einem dieses umgebendenGewinderohr besteht.

    [0002] Um bei Gefahr und/oder unzumutbaren Belastungen für das Muttertier und/oder das Jungtier die auf der Stange festgestellten hülsenförmigen Teile sofort zu können, so daß sie auf der Stange in Richtung auf das Muttertier rutschen und die Zugwirkung auf das Jungtier nachläßt, wird nach der deutschen Offenlegungsschrift 22 32 713 vorgeschlagen, die hülsenförmigen Teile mit schrägen Ein- schnitten zu versehen, in die gelochte Scheiben eingesetzt sind, die im gespannten Zustand des Gerätes mit ihrem Innenrand in die Gewindegänge der Stange eingreifen und mittels des Spannhebels und/oder des Zwischenhebels aus den Gewindegängen herausdrückbar sind. Die hülsenförmigen Teile können dann auf der Stange in Richtung auf das Muttertier rutschen, so daß die Zugwirkung auf das Jungtier sofort nachläßt.

    [0003] Um bei der Geburt Gefahren und/oder unzumutbare Belastungen für das Muttertier und/oder Jungtier durch zu hohen Zug auf das Jungtier mittels des Gerätes zu vermeiden, wurde nach der deutschen Offenlegungsschrift 28 19 050 auch schon vorgeschlagen, den Spannhebel als überlasthebel auszubilden, der bei einer bestimmten Belastung abknickt.

    [0004] Diese Gestaltung des Spannhebels hat jedoch den Nachteil, daß es dann nicht mehr möglich ist, mittels des Spannhebels die Mittel zum Lösen der auf der Stange festgestellten hülsenförmigen Teile zu betätigen.

    [0005] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Spannhebel bei einer zulässigen Höchstbelastung unwirksam wird und mit dem anschliesend dennoch die Mittel zum Lösen der auf der Stange festgestellten hülsenförmigen Teile betätigt werden können.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch ein Gerät der eingangs genannten Art gelöst mit einem senkrecht zur Längsachse zweiteiligen Zwischenhebel, dessen beiden Teile gegen die Kraft federnder auf eine gewollte Last einstellbarer Elemente auseinanderziehbar sind.

    [0007] Die federnden Elemente werden auf eine Last eingestellt, die nicht höher ist als eine solche, die die maximal zulässige Spannung zwischen Muttertier und Jungtier bei der Geburt bewirkt. Wird nun mit einer Kraft auf den Spannhebel eingewirkt, die zu einer höheren Belastung der federnden Elemente führt, ziehen die beiden federnden Elemente sich auseinander. Der Spannhebel wird unwirksam und das in diesem Zustand verschiebbare, dem Muttertier zugekehrte hülsenförmige Teil läßt sich nicht mehr weiter vom Muttertier wegziehen. Die Spannung zwischen Muttertier und Jungtier kann also nicht mehr erhöht werden. Dessen ungeachtet ist es möglich, mittels des Spannhebels und/oder des Zwischenhebels, weil beide nicht abknicken, die Mittel zum Lösen der auf der Stange festgestellten hülsenförmigen Teile zu betätigen.

    [0008] Bei der Geburt eines Jungtieres sollte am Platze der Geburt größte Sauberkeit herrschen, um Infektionen des Jungtieres und/oder des Muttertieres zu vermeiden. Die Stangen der eingangs genannten Geräte sind Gewinderohre oder weisen in ihrer Oberfläche umlaufende Nuten auf. In diese Gewindegänge bzw. Nuten greifen die Mittel zum Feststell-en der hülsenförmigen Teile auf der Stange ein. Das Säubern des Gerätes nach jeder Geburt ist also entsprechend schwer. Wird die Säuberung nicht mit größter Sorgfalt vorgenommen, besteht die Gefahr, daß bei der Verwendung des Gerätes bei der nächsten Geburt das Jungtier und/oder das Muttertier infiziert wird.

    [0009] Es ist eine weitere Aufgabe vorliegender Erfindung, das eingangs genannte Gerät derart zu gestalten, daß es viel einfacher zu säubern ist, um die Gefahr einer Infektion von Jungtier und/oder Muttertier bQeJ der Verwendung des Gerätes bei der nächsten Geburt zu vermeiden.

    [0010] Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Gerät dadurch gelöst, daß die hülsenförmigen Teile unterhalb des Spannhebels auf der Seite der Stange jeweils zur Stange offene Ausnehmung aufweisen, deren der Stange abgekehrte Fläche als in Zugrichtung zur Stange geneigte schiefe Ebene ausgebildet ist und in den Ausnehmungen jeweils eine zwischen der schiefen Ebene und der Oberfläche der Stange eingeklemmbare Kugel oder dergleichen angeordnet ist.

    [0011] Wird mittels des Spannhebels eines der hülsenförmigen Teile - das andere ist jeweils festgestellt - vom Muttertier wegbewegt, liegt die Kugel oder dergleichen im dem dem Muttertier zugekehrten Ende der Ausnehmung und wird mit dem hülsenförmigen Teil mitgezogen. Hört die Zugwirkung auf dieses hülsenförmige Teil auf, rutscht es ganz leicht zurück und die Kugel klemmt sich zwischen der schiefen Ebene und der Stange ein, wodurch dieses hülsenförmige Teil festgestellt wird. Dabei ist es möglich, zwischen der dem Muttertier zugekehrten Wand der Ausnehmung und der Kugel noch einen elastischen Puffer vorzusehen, so daß bis zur Einklemmung der Kugel das hülsenförmige Teil nur praktisch kaum meßbar zurückrutscht.

    [0012] Bei dieser Art der Gestaltung der die hülsenförmigen Teile auf der Stange feststellenden Elemente ist es nicht erforderlich, eine Stange mit Gewindegängen oder mit umlaufenden Nuten zu verwenden. Es kann vielmehr eine völlige glatte Stnge benutzt werden, die erheblich einfacher zu säubern und sauber zu halten ist. Eine glatte Stange hat darüberhinaus den Vorteil, daß für die Geburtshlfer, z.B. den Tierarzt, die Gefahr von Handverletzungen und damit Infektionen erheblich geringer ist als bei Stangen mit umlaufenden Nuten oder Gewindegängen. Auch ermöglicht eine glatte Stange die hülsenförmigen Teile in kleinsten Schritten zu verschieben und damit die Spannung zwischen Muttertier und Jungtier feinstens zu dosieren. Wegen der fehlenden Vertiefungen in der Stange ist darüberhinaus der Verschleiß erheblich kleiner.

    [0013] Beim erfindungsgemäßen Gerät weisen die hülsenförmigen Teile zweckmäßig dem bei Gebrauch dem Muttertier abgekehrten Ende auf der dem Spannhebel zugekehrten Seite parallel dem Spannhebel liegende Durchbrechungen auf, in denen mit einem Ende an die Kugeln anliegende und mit dem anderen Ende aus den hülsenförmigen Teilen vorstehende Stößel angeordnet sind. Der Spannhebel besitzt dann auf der der Stange zugekehrten Seite einen Ansatz, der bei völlig heruntergedrücktem Spannhebel den Stößel in einen hülsenförmigen Teil in dieses und gegen die Kugel drückt, und diese damit das eine hülsenförmige Teil löst. Dieses hülsenförmige Teil drückt dann gegen den Stößel im anderen hülsenförmigen Teil und diesen gegen die Kugel. Dadurch wird auch diese Kugel und damit das andere hülsenförmige Teil gelöst.

    [0014] Diese Gestaltung hat den Vorteil, daß selbst dann, wenn mittels des Spannhebels keine Kraft mehr auf das dem Muttertier zugekehrte hüsenförmige Teil ausgeübt werden kann, mittels des Spannhebels die hülsenförmigen Teile völlig lösbar sind und auf der Stange in Richtung Muttertier rutschen können.

    [0015] Müssen die hülsenförmigen Teile nicht gelöst werden, kann mit dem Spannhebel das dem Muttertier zugekehrte hülsenförmige Teil erst dann weitergezogen werden, wenn die federnden Elemente sich entsprechend ausgedehnt haben und die erforderliche Kraft kleiner ist als eine solche, die ein Auseinanderziehen der beiden Teile des Zwischenhebels bewirkt.

    [0016] Das Gerät wird vom Hersteller eingestellt und dann versiegelt. Es kann also ungewollt nicht verstellt werden.

    [0017] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren und in den Unteransprüchen dargestellt, wobei bemerkt wird,daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.

    [0018] In den Figuren 1 und 2 ist die Erfindung an einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt, ohne auf diese Ausführungsform beschränkt zu sein.

    Figur 1 zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Spannmittels, teilweise im Schnitt und

    Figur 2 eine Aufsicht, teilweise im Schnitt.



    [0019] Die Stange 1 ist als außen glattes Hohlrohr ausgebildet. Das bei Gebrauch dem Muttertier zugekehrte, eine Querstange tragende Ende ist als hier nicht zur Erfindung gehörig nicht dargestellt. Das dem Muttertier abgekehrte Ende der Stange 1 besteht zweckmäßig aus den ineinandersteckbaren Teilen 24, 25 und 26, von denen das letzte, nämlich 26, als Handgriff für die Gesamtstange ausgebildet ist. Zwischen dem dem Muttertier zugekehrten Ende der Stange 1 und den ineinandersteckbaren Teilen 24,25 und 26 sind auf der STange 1 zwei abwechselnd verschiebbare und feststellbare hülsenförmige Teile 14 und 21 angeordnet. An dem einen hülsenförmigen Teil 21, nämlich dem vom Muttertier abgekehrten, ist bei 8 in an sich bekannter Weise der Spannhebel 10 angelenkt. In kurzem Abstand vom Anlenkpunkt 8 ist am Spannhebel 10 bei 9 der Zwischenhebel 27 mit einem Ende angelenkt, dessen anderes Ende bei 2 an das andere hülsenförmige Teil 14 angelenkt ist. Das eine hülsenförmige Teil 21 trägt seitlich einen Haken 32 und das andere hülsenförmige Teil 14 den Haken 33. Diese Haken 32 und 33 sind auf der dem Muttertier abgekehrten Seite offen. In jeden dieser Haken wird das eine Ende einer Beinschlinge gehängt, deren anderes Ende um das eine Bein des Jungtieres geschlungen ist. Der Zwischenhebel 27 ist zweiteilig. Er besteht aus dem am Spannhebel 10 angelenkten Teil 7 und dem am anderen hülsenförmigen Teil 14 angelenkten Teil 28. Auf der dem Spannhebel 10 abgekehrten Seite ist das erste Teil 7 des Zwischenhebels 27 als stangenförmiger Ansatz 5 ausgebildet. Auf diesem stangeförmigen Ansatz 5 sind federnde Elemente 4, insbesondere Tellerfedern, angeordnet und am freien Ende des stangenförmigen Ansatzes 5 mittels eines Sicherungselementes 3, zweckmäßig eine Kopfschraube, befestigt. Das zweite Teil 28 des Zwischenhebels 27 ist hohl ausgebildet und übergreift die federnden Elemente 4, im dargestellten Ausführungsbeispiel das Tellerfederpaket. Das dem Spannhebel 10 zugekehrte Ende dieses zweiten Teiles 28 des Zwischenhebels 27 ist als Boden 6 ausgebildet, mit einer Durchbrechnung für den stangenförmigen Ansatz 5 am ersten Teil 7 und dient als Widerlager für das Tellerfederpaket auf der dem Sicherungselement 3 abgekehrten Seite. Das zweite Teil 28 des Zwischenhebels 27 kann senkrecht zur Längsachse im Be - reich des Hohlraumes für das Tellerfederpaket 4 zweiteilig 28a, 28b ausgebildet sein. Nachdem der stangenförmige Ansatz 5 durch die Durchbrechung im Boden 6 geführt, das Tellerfederpaket 4 aufgesetzt und das Sicherungselement 3, z.B. die Schraubenmutter, aufgeschraubt ist, werden dann die beiden Teile 28a, 28b zusammengeschraubt. Auch ist es möglich, den stangenförmigen Ansatz 5 zweiteilig zu gestalten, so daß er aus den beiden, ineinander schraubbaren Teilen 5a und 5b besteht, von denen zweckmäßig das dem Spannhebel 10 zugekehrte Teil 5a hohl und mit Innengewinde ausgebildet ist, während das andere Teil 5b ein Außengewinde aufweist und aus Vollmaterial bestehen kann. Sind im am hülsenförmigen Teil 14 angelenkten Teil 28a des Zwischenhebels 27 entsprechende Einschnitte vorgesehen und weist das Sicherungselement 3 z.B. die Schraubenmutter und/oder das dem Spannhebel 10 abgekehrte Teil 5b des stangenförmigen Ansatzes 5 entsprechende Ausnehmungen oder Durchbrechungen auf, ist es möglich, nach Entfernung der Versiegelung die Vorspannung der federnden Elemente 4, im vorliegenden Falle also des Tellerfederpaketes zu verstellen. Am freien Ende besitzt der Spannhebel einen Handgriff 11, der mittels eines Schraubenbbzens 12 am Spannhebel 10 befestigt ist. Die Gestältung dieses Handgriffes 11 ist an sich beliebig.

    [0020] Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Zwischenhebels 27 ist es möglich, diesen auf eine gewollte Vorspannung einstellen. In Dänemark sind z.B. 160 kg vorgeschrieben, während in Deutschland die Vorspannung der Kraft von 4 Personen, also etwa 160 bis 200 kg betragen soll. Wirkt eine stärkere Kraft auf den Spannhebel 10 ein, werden die federnden Elemente 4, in vorliegendem Falle das Tellerfederpaket zusammengezogen und das andere hülsenförmige Teil 14 kann mittels des Spannhebels 10 nicht mehr weiter in Richtung vom Muttertier weg gezogen werden.

    [0021] Auf der Innenseite weisen die beiden hülsenförmigen Teile 21 und 14 zur Stange 1 offene Ausnehmungen 29 und 30 auf. Die der Stange 1 abgekehrten Fläche dieser Ausnehmung 29 und 30 ist als in Richtung vom Muttertier weg zur Stange 1 geneigte schiefe Ebene ausgebildet. In diesen Ausnehmungen 29 und 30 sind Kugeln 20 bzw. 16 oder dergleichen angeordnet, deren Durchmesser kleiner ist als der größte Abstand zwischen der Stange 1 und der der Stange 1 abgekehrten Wand der Ausnehmung 29 bzw. 30, aber größer als der geringste Abstand zwischen diesen beiden. Stehen die beiden hülsenförmigen Teile 14 und 21 unter Spannung, sind die Kugeln 20 und 16 oder dgl. in den Ausnehmungen 29 bzw. 30 vom Muttertier weg verschoben, so daß die Kugeln zwischen der schiefen Ebene und der Stange 1 die hülsenförmigen Teile 14 bzw. 21 auf der STange 1 festklemmen. Wird jetzt der Spannhebel 10 mit dem freien Ende von der Stange 1 weg bewegt, bleibt das dem Muttertier zugeßrte hülsenförmige Teil 14 stehen, während das dem Muttertier abgekehrte hülsenförmigen Teil 21 vom Muttertier weg gezogen wird. Dabei verschiebt sich die Kugel 20 in der Ausnehmung 29 in den Teil der Ausnehmung 29 mit der größeren Höhe, so daß die Verklemmung zwischen Stange 1 und hülsen-förmigem Teil 21 sich löst und dieses hülsenförmige Teil 21 vom Muttertier weg verschoben werden kann. Bei gegenseitiger Bewegung des Spannhebels 10 wird das andere hülsenförmige Teil 14 entsprechend bewegt.

    [0022] Im Falle der Gefahr oder bei unzumutbaren Belastungen für das Muttertier und/oder das Jungtier kann es erforderlich sein, die Verklemmung zwischen den beiden hülsenförmigen Teilen 21 und 14 und der Stange 1 sofort zu lösen, damit diese beiden hülsenförmigen Teile 21 und 14 auf der Stange 1 in Richtung Muttertier rutschen können und die Spannung sofort nachläßt. Aus diesem Grunde sind die Ausnehmungen 29 und 30 auf der dem Spannhebel 10 zugekehrten Seite in den hülsenförmigen Teilen 21 und 14 angeordnet. Auf der dem Muttertier abgekehrten Seite weisen die beiden hülsenförmigen Teile zwischen der Ausnehmung 29 bzw. 30 und der radialen Außenwand Durchbrechungen auf, in denen Stößel 22 bzw. 17 gelagert sind, die mit einem Ende an den Kugeln oder dergleichen 20 bzw. 16 anliegen und mit dem anderen Ende aus den hülsenförmigen Teilen 21 bzw. 14 vorstehen. Der Spannhebel 10 weist auf der der Stange 1 zugekehrten Seite einen Ansatz 31 auf. Wird der Spannhebel 10 so weit möglich in Richtung auf die Stange 1 gedrückt, drückt der Ansatz 31 den Stößel 22 im hülsenförmigen Teil 21 gegen die Kugel 22, so daß diese sich aus ihrer Verklemmung löst und damit dieses hülsenförmige Teil 21,welches in Richtung auf das andere hülsenförmige Teil 14 rutscht. Hier stößt es gegen das freie Ende des Stößels 17, welches wiederum die Kugel 16 oder dgl. aus ihrer Verklemmung drückt, so daß auch das zweite hülsenförmige Teil 14 sich löst und beide hülsenförmigen Teile in Richtung auf das Muttertier rutschen können. Der Zwischenraum zwischen den beiden hülsenförmigen Teilen 14 und 21 ist zweckmäßig mittels einer Manschette 18 abgedeckt. Diese Manschette 18 ist mit den hülsenförmigen Teilen 14 und 21 an deren einander zugekehrten Enden verbunden. Schmutz usw. kann also nicht zwischen die beiden hülsenförmigen Teile dringen. Auf den einander abgekehrten Seiten sind zwischen den hülsenförmigen Teilen 21 und 14 und der Stange 1 Abdichtungen 23 bzw. 13 vorgesehen, so daß auch zwischen Stange 1 und hülsenförmigen Teilen 21 und 14 kein Schmutz eindringen kann.

    [0023] Um zu erreichen, daß nach dem Weiterziehen der hülsenförmigen Teile in Richtung vom Muttertier weg diese bis zum Verklemmen der Kugeln 16 und 20 in den Ausnehmungen 29 und 30 zwischen der Stange 1 und den schiefen Ebenen möglichst wenig zurückrutschen, ist es möglich, vor der dem Muttertier zugekehrten Wand der Ausnehmungen 29 und 30 noch Puffer 19 bzw. 15 aus einem elastischen Material vorzusehen. So wird erreicht, daß die hülsenförmigen Teile 14 und 21 bis zum Verklemmen nur um ein praktisch nicht meßbares Maß zurückrutschen.


    Ansprüche

    1.) Gerät zur Viehgeburtshilfe, bestehend aus einer gegen den Körper des Muttertieres abstützbaren Stange oder dgl., zwei auf der Stange angeordnete, abwechselnd verschiebbare und feststellbare hülsenförmige Teile, an den beiden hülsenförmigen Teilen befestigte, eine in Zugrichtung fortlaufende Anspannung der Beinschlingen für das Jungtier ermöglichende Halteeinrichtung, eine an einem hülsenförmigen Teil -zweckmäßig dem bei Gebrauch dem Muttertier abgekehrten- angelenkten, nur bis zu einer gewollten Last wirksamen Spannhebel, einen mit einem Ende in Abstand von einem hülsenförmigen Teil am Spannhebel und mit dem anderen Ende am anderen hülsenförmigen Teil angelenkten Zwischenhebel und mittels des Spannhebels betätigbaren Mitteln zum Lösen der auf der Stange festgestellten, hülsenförmigen Teile, gekennzeichnet durch einen senkrecht zur Längsachse zweiteiligen Zwischenhebel (27), dessen beide Teile (7,28) gegen die Kraft federnder, auf eine gewollte Last einstellbarer Elemente (4) auseinanderziehbar sind.
     
    2.) Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das am Spannhebel (10) angelenkte Teil (7) des Zwischenhebels (27) auf der dem Spannhebel (10) abgekehrten Seite einen stangenförmigen Ansatz (5) aufweist, auf dem stangenförmigen Ansatz (5) federnde Elemente (4), in insbesondere Tellerfedern angeordnet und auf den dem Spannhebel (10) abgekehrten Ende mittels eines Sicherungselementcs (3), insbesondere einer Schraubenmutter, gesichert und auf einen gewollten Wert gespannt sind und daß das am anderen hülsenförmigen Teil (14) angelenkte Teil (28) des Zwischenhebels (27) hohl ausgebildet ist, in unbela- - stetem Zustand den stangenförmigen Ansatz (5) am Spannhebel (10) angelenkten Teil (7) übergreift und am offenen Ende einen eine Durchbrechnunq für den stangenförmigen Ansatz (5) aufweisenden, als Widerlager für die federnden Elemente (4) dienenden Boden (6) besitzt.
     
    3.) Gerät nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hülsenförmigen Teile (14,21) unterhalb des Spannhebels (10) auf der Seite der Stange (1) jeweils eine zur Stange (1) offene Ausnehmung (29,30) aufweisen, deren der Stange (1) abgekehrte Fläche als in Zugrichtung zur Stange (1) geneigte schiefe Ebene ausgebildet ist und in den Ausnehmungen (29,30) jeweils eine zwischen schiefer Ebene und Oberfläche der Stange (1) einklemmbare Kugel (16,20) oder dgl. angeordnet ist.
     
    4.) Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die hülsenförmigen Teile (14,21) im beim Gebrauch dem Muttertier abgekehrten Ende auf der den Spannhebel (10) zugekehrten Seite parallel dem Spannhebel (10) liegende Durchbrechungen aufweisen, in denen mit einem Ende an den Kugeln (16,20) oder dgl. anliegende und mit dem anderen Ende aus den hülsenförmigen Teilen (14,21) vorstehende Stößet (17,22) angeordnet sind und der Spannhebel (10) auf der der Stange (1) zugekehrten Seite einen Ansatz (31) aufweist, der bei völlig heruntergedrücktem Spannhebel (10) den Stößel in einem hülsenförmigen Teil (21) in diesen und gegen die Kugel (20) drückt, diese und damit das eine hülsenförmige Teil (21) löst, welches dann gegen den Stößel (17) im anderen hülsenförmigen Teil (14) drückt und diesen gegen die Kugel (16) und diese und damit das andere hülsenförmige Teil (14) löst.
     
    5.) Gerät nach Anspruch 3 und/oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Zugrichtung abgekehrten Seite zwischen Kugeln (16,20) und Wand der Ausnehmung (29,30) Puffer (15,19) angeordnet sind, gegen deren Druck die Kugeln (16,20) lösbar sind.
     
    6.) Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zwischen den beiden hülsenförmigen Teilen (14,21) mittels einer mit den beiden hülsenförmigen Teilen (14,21) verbundenen Manschette (18) abgedeckt ist.
     
    7.) Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (1) glatt ist.
     




    Zeichnung