[0001] Die Erfindung betrifft eine Holzverbundplatte, insbesondere eine Möbel- oder Bauplatte,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zur Herstellung eines Holzverbundkörpers, insbesondere einer Holzverbundplatte der
vorgenannten Art.
[0002] Eine Holzverbundplatte der vorgenannten Art ist bekannt aus der DE-AS 1 175 856.
Hier verlaufen die Faserrichtungen in den Verbindungsflächen jeweils benachbarter
Holzelemente unter einem Kreuzungswinkel zueinander sowie unter einem Neigungswinkel
zur Plattenoberfläche, so dass die Plattenoberfläche aus Stirnholz besteht. Stirnholz
tritt im übrigen nur im Bereich eines Paares von zueinander entgegengesetzten bzw.
zueinander parallelen Kantenflächen der Platte hervor.
[0003] Diese bekannte Platte hat wie andere übliche Holzverbundplatten, insoweit entsprechend
den allgemein verwendeten Sperrholzplatten, zwar eine im Vergleich zu einfachen Massivbrettern
verbesserte Formbeständigkeit und Biegefestigkeit, jedoch sind die aus Längsholz bestehenden
Kantenflächen vergleichsweise empfindlich gegen Beschädigung durch mechanische Gebrauchseinwirkung
oder durch Einwirkung von Wasser oder aggressiven Flüssigkeiten.
[0004] Weiterhin ist aus der DE-PS 1 204 807 eine Holzverbundplatte für Zwecke des Fussbodenbelages
bekannt, die aus einem vielschichtigen Holzverbundkörper mit quer zur Plattenebene
angeordneten Lagen oder Schichten durch Versagenden schräg zu den Schichtebenen verlaufende
Streifenkörper und anschliessendes, wiederum geschichtetes verleimen dieser Streifenkörper
mit abwechselnd gegensinnig geneigter Faserrichtung hergestellt wird. Auch hier verlaufen
also die Faserrichtungen in benachbarten Holzelementen im Winkel zueinander, jedoch
sind die Verbindungsflächen, an denen die Verleimung erfolgt, durch Stirnholz gebildet.
Hierdurch wird die Verleimung erschwert. Ausserdem bestehen die Plattenoberflächen
auch bei diesem Verbundkörper aus Längsholz, was zu den vorerwähnten Nachteilen führt.
[0005] Ferner ist aus der DE-PS 800 993 eine Holzverbundplatte bekannt, die aus streifenförmigen,
in der Plattenebene nebeneinanderliegenden Elementen von wechselnder Faserrichtung
zusammengesetzt ist. Die streifenförmigen Elemente werden aus einem Plattenkörper,
der durch Verleimen von Brettern an ihren Längskantenseiten gebildet wurde, durch
Schnitte schräg zur Faserrichtung hergestellt, so dass die Fasern schräg zur Streifenlängsrichtung
verlaufen. Die streifenförmigen Elemente werden dann an ihren Seitenkantenflächen,
die wiederum durch Stirnholz gebildet sind, zu einer Platte verleimt. Die Faserrichtungen
verlaufen in den benachbarten Holzelementen zwar unter einem Winkel zueinander, jedoch
in allen Fällen parallel zur Plattenebene, so dass die Plattenoberflächen wiederum
durch Längsholz gebildet sind. Es ergeben sich also wiederum die bereits erläuterten
Nachteile der Verleimung an Stirnholzflächen sowie der empfindlichen Längsholz-Oberfläche.
Aufgabe der Erfindung ist gegenüber diesem Stand der Technik die Schaffung einer Holzverbundplatte,
die sich bei hoher Formbeständigkeit und Festigkeit des Plattenkörpers durch grosse
Härte und Widerstandsfähigkeit der Kantenflächen auszeichnet. Die erfindungsgemässe
Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich bei einer Holzverbundplatte der eingangs erwähnten
Art durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0006] Bei diesem Plattenaufbau ist es ohne weiteres möglich, nicht nur über die gesamte
Plattenoberfläche hinweg, sondern auch an allen, mindestens aber an zwei über Eck
angeordneten Kantenflächen Stirnholz hervortreten zu lassen und damit Härte sowie
Verzugsarmut an den wesentlichen Oberflächenabschnitten zu erzielen.
[0007] Die erfindungsgemässe Holzverbundplatte kann in Weiterbildung der vorgenannten Merkmale
in socher Weise begrenzt werden, dass wenigstens zwei zueinander entgegengesetzt angeordnete
Kantenflächen der Platte durch Stirnholz gebildet sind. Dies lässt sich bei einer
rechteckigen oder quadratischen Platte beispielsweise einfach durch Anordnung der
zueinander parallelen Kantenflächen entlang der Längsholz-Oberflächen der Holzelemente
bzw. rechtwinklig zu diesen Längsholz-Oberflächen erreichen. Darüberhinaus kann aber
auch ein Plattenkörper mit wenigstens zwei Paaren von zueinander entgegengesetzt angeordneten
und durch Stirnholz gebildeten Kantenflächen hergestellt werden, beispielsweise durch
Anordnung der Kanten einer rechteckigen oder quadratischen Platte unter einem Winkel
von 45° zu den Längsholz-Cberflächen der Holzelemente. Beim Ausschneiden einer solchen
Platte, die also beispielsweise insgesamt allseitig durch Stirnholzoberflächen begrenzt
ist, entstehen im allgemeinen Abfallabschnitte, die jedoch erneut durch Verleimen
an ihren Kantenflächen zu brauchbaren Plattenkörpern zusammengesetzt werden können.
[0008] Die Erfindungsaufgabe erstreckt sich ferner auf die Schaffung eines Verfahrens zur
Herstellung einer Holzverbundplatte der vorgenannten Art. In einfacher und arbeitssparender
Weise, wobei von unterschiedlichen Formen des zu verarbeitenden Holzes ausgegangen
werden kann. Das erfindungsgemässe Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet
sich durch die im Anspruch 17 bzw. 18 bzw. 21 angegebenen Merkmale. Gemeinsam ist
diesen Verfahren die Zusammenfügung von Holzelementen durch Leimfugen an ihren Längsholz-Oberflächen,
wobei die Faserrichtungen in benachbarten Elementen über Kreuz und schräg zu einer
Oberfläche des herzustellenden Holzkörpers angeordnet sind. Die angegebene Verfahrensweise
eignet sich insbesondere für die Herstellung von Holzverbundplatten, darüberhinaus
jedoch auch für die Herstellung von Holzverbundkörpern anderer Form, beispielsweise
von blockartigen Körpern. In allen Fällen ergibt sich mit vergleichsweise geringem
Herstellungsaufwand ein Holzverbundkörper von hoher Festigkeit und Formbeständigkeit,
wobei mindestens eine der Haupt-Oberflächen - bei einer Platte also der sich parallel
zur Plattenebene erstreckenden Oberflächen - gleichmässig durch Stirnholz gebildet
sein kann.
[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der in den Zeichnungen
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Hierin zeigt:
Fig. 1 ein streifenförmiges Brett als Ausgangsmaterial für die Herstellung einer Holzverbundplatte,
Fig. 2 einen durch Zerschneiden des Ausgangsmaterials nach Fig. 1 und Verleimen der
so erhaltenen Holzelemente hergestellten Flächenkörper als Zwischenprodukt,
Fig. 3 einen Flächenkörper ähnlich Fig. 2, jedoch bestehend aus Holzelementen unterschiedlicher
Breite, die entsprechend aus Brettmaterial unterschiedlicher Breite hergestellt worden
sind,
Fig. 4 eine durch Zerschneiden von Flächenkörpern gemäss Fig. 3 in Streifenkörper
und Verleimen dieser Streifenkörper in bestimmter gegenseitiger Anordnung erhaltene
Holzverbundplatte in einer Ansicht mit Blickrichtung parallel zur Plattenebene und
quer zur Längsrichtung der genannten Streifenkörper und
Fig. 5 eine perspektifische Darstellung eines Randabschnittes der Platte gemäss Fig.
4.
[0010] Ferner zeigt:
Fig. 6 eine Draufsicht einer Holzverbundplatte, beispielsweise gemäss Fig. 4 und 5,
als Zwischenprodukt mit strichpunktiert angedeuteten Schnitten für die Herstellung
von auch an mehreren Kantenflächen durch Stirnholz begrenzten Fertigplatten,
Fig. 7 eine perspektifische Darstellung einer quadratischen Fertigplatte mit zwei
zueinander entgegengesetzt angeordneten Stirnholz-Kantenflächen,
Fig. 8 eine perspektifische Darstellung einer quadratischen Fertigplatte, die allseitig
durch Stirnholz begrenzt ist, und
Fig. 9 eine langgestreckt rechteckförmige Holzverbundplatte als Zwischenprodukt mit
mehreren Schnitten zur Bildung von Plattenteilen für die Zusammensetzung einer vergleichsweise
grossen, gedrungen rechteckförmigen Fertigplatte, die allseitig durch Stirnholz begrenzt
ist.
[0011] Weiterhin zeigt:
Fig. 10 einen aus verleimtem Brettmaterial bestehenden Blockkörper als Zwischenprodukt
fpr die Herstellung einer Holzverbundplatte in perspektivischer Darstellung, und
Fig. 11 einen durch Zerschneiden des Blockkörpers nach Fig. 9 hergestellten Flächenkörper,
der seinerseits in Streifenkörper entsprechend Fig. 3 und 4 zur Herstellung einer
Holzverbundplatte zerteilt wird.
[0012] Endlich zeigt:
Fig. 12 einen in anderer Weise aufgebauten, aus verleimtem Brettmaterial bestehenden
Blockkörper in perspektifischer Darstellung, der gemäss
Fig. 13 unmittelbar im Plattenkörper mit Stirnholz-Oberflächen verteilt wird.
[0013] Zunächst wird die Herstellung einer ersten Ausführung einer Holzverbundplatte mit
verschiedenen Varianten des Endproduktes anhand der Figuren 1 bis 9 erläutert.
[0014] Aus Brettern 100 der Breite P werden gemäss Fig. 1 Holzelemente in Form von Parallelogrammkörpern
101, 102 usw. mit schräg zu den Seitenkantenflächen 150 und 151 verlaufenden Schnittflächen
152 und 153 hergestellt. Die Grundflächen und die Seitenkantenflächen 150, 151 dieser
pressmatischen Parallelogrammkörper sind gemäss der Faserrichtung x des Brettmaterials
durch Längsholz gebildet. Es versteht sich, dass solche Parallelogrammkörper nicht
nur aus langen, streifenförmigen Brettern der angedeuteten Art, sondern gegebenenfalls
auch aus kürzerem Abfallmaterial hergestellt werden können. Dies ergibt eine rationelle
Verwertungsmöglichkeit für solches Abfallholz, wobei Ast- und sonstige Fehlstellen
ausgespart werden können.
[0015] Die Parallelogrammkörper 101 bis 104 usw. werden sodann Fig. 2 unter flächenhaft
fluchtender Ausrichtung ihrer Grundflächen an den jeweils zueinander parallelen Seitenkantenflächen
150, 151 zu einem Flächenkörper 200 verleimt, dessen beiderseitige Oberflächen 201
und 202 entsprechend der Faserrichtung x durch Längsholz gebildet sind. Bei Verwendung
von Brettmaterial unterschiedlicher Breite ergeben sich gemäss Fig. 3 Parallelogrammkörper
101 bis 104 usw. entsprechend unterschiedlicher Breite, was jedoch den Herstellungsvorgang
ersichtlich nicht beeinflusst. Die damit gegebene Möglichkeit der Verwendung von Ausgangsmaterial
sehr unterschiedlicher Abmessungen verdeutlicht die bereits erwähnte Verwendbarkeit
von Abfallholz verschiedenster Herkunft. Der gemäss Fig. 3 erhaltene Flächenkörper
300 ist somit dem Flächenkörper 200 gemäss Fig. 2 hinsichtlich der Weiterverarbeitung
gleichwertig.
[0016] Die Flächenkörper werden sodann, wie in Fig. 2 und 3 angedeutet, durch Schnitte Sl,
S2 in Streifenkörper A, W, C zerlegt, deren Seitenflächen 203 und 204 infolge der
Anordnung der Faserrichtung x durch Stirnholz gebildet sind. Eine Vielzahl solcher
Streifenkörper wird dann an den Längsholz-Oberflächen 201 und 202 miteinander verleimt,
und zwar in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise jeweils abwechselnd mit über.Kreuz
angeordneten Faserrichtungen x und y. Dadurch ergibt sich bereits unmittelbar ein
Plattenkörper PL mit Stirnholz-Oberflächen U und V. Wie insbesondere aus der perspektifischen
Darstellung gemäss Fig. 5 ersichtlich ist, hat der Plattenkörper eine zeilenförmige
Struktur, wobei jede Zeile aus einem der Streifenkörper A bis F usw. mit je einer
Vielzahl von Parallelogrammkörpern Al, A2 ... , Bl, B2 ... , Cl, C2, C3 ... usw. besteht.
Die Faserrichtungen x und y sind in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise unter einem
Kreuzungswinkel v gegeneinander geneigt angeordnet, im Beispielsfall um etwa 90°.
Damit ergibt sich die erwünschte, hohe Verbundfestigkeit bei einwandfreier Verleimung
an den Längsholz-Grundflächen bzw. -Oberflächen 201 und 202 der Holzelemente. Die
Faserrichtungen sind demgemäss ausnahmslos geneigt zu den Plattenoberflächen U, V
angeordnet, und zwar gemäss Fig. 5 unter einem Winkel u von etwa 55°. Dadurch ergibt
sich eine insgesamt gleichmässige Struktur des Plattenkörpers, dessen Oberflächen
gleichförmig aus Stirnholz bestehen.
[0017] In der Ausführung nach Fig. 5 ist die Prismenhöhe der Holzelemente - entsprechend
der Dicke der Ausgangsbretter 100 und damit der Streifenkörper A, B usw. - kleiner
als die Länge der Parallelogrammseiten bemessen. Es ergeben sich also vergleichsweise
dünne, scheibenartige Holzelemente, wodurch der Aufbau des Plattenkörpers trotz der
Anordnung der scheibenförmigen Elemente quer zur Plattenebene sperrholzartig und von
hoher Festigkeit wird. Im Beispielsfall sind die Faserrichtungen in allen benachbarten
Holzelement-Zeilen A, B usw. abwechselnd über Kreuz angeordnet. Gegebenenfalls können
jedoch auch einzelne oder mehrere Paarungen von benachbarten Zeilen mit übereinstimmender
oder nur wenig voneinander abweichender Faserrichtung verleimt werden, so dass sich
innerhalb der gesamten Plattenfläche verschiedene ,Bezirke mit abwechseln über Kreuz
angeordneten Faserrichtungen ergeben. Dadurch kann bestimmten Belastungsverhältnissen
und Verformungseinflüssen Rechnung getragen werden. Besonders vorteilhaft ist ferner
die im Beispiel gezeigte Verbindung der Holzelemente innerhalb eines Streifenkörpers
bzw. einer Plattenzeile an den durch Längsholz gebildeten Parallelogrammseiten. Dies
ergibt auch hier eine zuverlässige Verleimung. Andererseits ist es gegebenenfalls
auch denkbar, die Faserrichtungen unter einem Winkel zu den Verbindungsflächen der
Holzelemente innerhalb einer Zeile anzuordnen. Bei nicht zu starkem Neigungswinkel
der Faserrichtung gegen die betreffenden Verbindungsflächen erlaubt dies eine noch
einwandfreie Verleimung, wobei andererseits doch eine noch weitergehende Verwendung
von Abfallholz mit unterschiedlicher Faserrichtung gegen die im Ausgangszustand vorhandenen
Begrenzungsflächen möglich wird. Dem gleichen Zweck, darüberhinaus unter Umständen
auch der Erzielung besonderer optischer Effekte, kann die Verwendung von Holzelement-Zeilen
unterschiedlicher Breite sowie von Holzelementen unterschiedlicher Abmessungen in
einer Richtung parallel zu der betreffenden Zeilenebene dienen. Es können gegebenenfalls
sogar als einstückige Holzelemente ausgebildete Zeilen innerhalb des Plattenkörpers
vorgesehen werden. In Fig. 5 ist dies für die durch den Streifenkörper F gebildete
Zeile angedeutet.
[0018] In Fig. 6 ist ein Plattenkörper der in Fig. 5 angedeuteten Art in kleinerem Massstab
wiedergegeben. Durch Schnitte Sa kann aus einem solchen Plattenkörper eine Fertigplatte
gemäss Fig. 7 hergestellt werden, deren Oberflächen und Kantenflächen Kl sowie K2
aus Stirnholz bestehen, während die Seitenkantenflächen K3 und K4 aus Längsholz bestehen.
Dabei ergeben sich die Stirnholz-Kantenflächen durch die in Fig. 5 und 6 angedeuteten,
zur Plattenebene rechtwinkligen Stirnflächen W der Holzelemente. Gegebenenfalls kann
eine solche Stirnflächenanordnung bereits beim Ausgangsmaterial vorgesehen werden.
[0019] Ausserdem kann, wie in Fig. 6 strichpunktiert angedeutet, durch eine Ausbildung nach
den Merkmalen des Anspruchs 2 auch mittels eines schmalen Randstreifens RST eine an
sich aus Längsholz bestehende Kantenfläche mit einer Stirnholz-Verkleidung versehen
werden. Ein solcher Randstreifen kann z.B. als Querstreifen QST aus einer Platte geschnitten
und an die Längsholz-Kantenfläche geleimt werden, so dass sich endlich auch hier eine
Stirnholz-Kantenfläche KFL ergibt.
[0020] Weiterhin lässt sich in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise mittels Schnitten Sb unter
einem Winkel von insbesondere 45° zur Zeilenrichtung des Plattenkörpers eine Fertigplatte
der in Fig. 8 angedeuteten Art herstellen, deren sämtliche Seitenkantenflächen K ebenso
wie die Oberflächen U und V aus Stirnholz bestehen. Es ergibt sich also eine allseitig
durch Stirnholz begrenzte Fertigplatte. Eine solche Platte kann ferner auch aus den
dreieckförmigen Flächenabschnitten Fl, wie sie bei einem Zuschnitt des Zwischenprodukt-Plattenkörpers
PL gemäss Fig. 6 anfallen, durch Diagonalverleimung hergestellt werden. Die gesamte
Fertigplatte besteht dann beispielsweise aus vier an ihren Katheten-Kantenflächeza
verleimten Plattenabschnitten. Die Seitenkantenflächen der Fertigplatte werden durch
die Hypothinusen-Kantenflächen gebildet, die sämtlich aus Stirnholz bestehen.
[0021] Eine weitere Möglicnkeit der Zusammensetzung einer Fertigplatte PLa aus einem Zwischenprodukt-Plattenkörper
PL nach Art von Fig. 5 ist in Fig. 9 angedeutet. Hiernach-wird der vergleichsweise
schmale und langgestreckt ausgebildete Plattenkörper PL in der Weise zerlegt, dass
sich gleichschenklig-dreieckförmige Abschnitte Fl sowie trapezförmige Abschnitte F2
und gegebenenfalls ein parallelogrammförmiger Abschnitt F3 bzw. mehrere solche Abschnitte
ergeben. In der angedeuteten Weise werden die genannten Plattenabschnitte unter fluchtender
Ausrichtung ihrer Stirnholz-Kantenflächen an ihren Längsholz-Kantenflächen verleimt,
so dass sich insgesamt wiederum eine allseitig durch Stirnholz begrenzte Platte ergibt.
Die verbleibenden Restabschnitte des Plattenkörpers PL können wiederum in der aus
Fig. 6 für die Abschnitte Fl angedeuteten Weise für die Zusammensetzung anderer Platten
verwendet werden, so dass sich insgesmt praktisch kein Abfall ergibt.
[0022] Es versteht sich, dass die Herstellung von Plattenkörpern in der vorgenannten Weise
nicht auf bestimmte Abmessungsverhältnisse beschränkt ist. Insbesondere kommt eine
Herstellung von Platten mit grösserer Dicke ohne weiteres in Betracht. Dabei kann
das Verhältnis der Plattendicke zu den Flächenabmessungen in der Plattenebene ebenfalls
in weiten Grenzen unterschiedlich sein.
[0023] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Herstellungsverfahrens, das insbesondere
bei der Verwendung von Brettern mit grösseren Abmessungen als Ausgangsmaterial in
Betracht kommt, wird nun anhand der Fig. 10 und 11 erläutert. Danach wird zunächst
ein Blockkörper 50 aus flächenhaft verleimtem Brett- oder Plattenmaterial mit den
Einzelbrettern oder Einzelplatten 1, 2, 3 usw. hergestellt. Die Faserrichtung-x-x
ist in üblicher Weise parallel zur Brettebene angenommen und in Fig. 10 angedeutet.
Durch zur Faserrichtung schräg angeordnete Parallelschnitte werden nun aus dem Blockkörper
50 Plattenkörper a'bis e usw. hergestellt, deren parallel zur Plattenebene angeordnete
Oberflächen 51 und 52 (siehe Fig. 11) aus Stirnholz bestehen. Die Plattenkörper a,
b usw. werden sodann durch Parallelschnitte in Streifenkörper A, B, C usw. zerlegt,
deren Seitenflächen den erwähnten Oberflächen 51 und 52 entsprechen und aus Stirnholz
bestehen, während die Oberflächen 53 und 54 der im Beispielsfall parallelogrammförmig-
prismatischen Streifenkörper aus Längsholz bestehen. Diese Streifenkörper entsprechen
bereits wieder den in Fig. 2 und 3 angedeuteten, hier jedoch in anderer Weise erhaltenen
Zwischenprodukten, die innerhalb des Plattenkörpers je eine Zeile von Holzelementen
bilden. Die weitere Verarbeitung, d.h. die Zusammenfügung der Streifenkörper zu einem
Plattenkörper, erfolgt dann in gleicher Weise wie anhand von Fig. 4 und 5 erläutert.
[0024] Auch hier kann, ebenso wie in der erstgenannten Ausführung Brett-oder Plattenmaterial
unterschiedlicher Breite innerhalb eines Flächenkörpers 300 gemäss Fig. 3 verwendbar
ist, ein Block 50 aus Brett- oder Plattenmaterial unterschiedlicher Dicke hergestellt
werden. Dies ist im Beispiel nach Fig. 10 angenommen.
[0025] Eine weitere Ausführungsformdes erfindungsgemässen Herstellungsverfahrens zeichnet
sich durch vergleichsweise geringe Zuschnittarbeiten aus. Hiernach wird in der aus
Fig. 12 ersichtlichen Weise aus prismatischen, hier langgestreckten, streifenförmigen
Holzelementen 101, 102 usw., die im wesentlichen den mit den gleichen Bezugszeichen
versehenen Elementen nach Fig. 1 entsprechen können, je ein Flächenkörper 200 bzw.
300 gleicher oder unterschiedlicher Streifenbreite ähnlich Fig. 2 bzw. 3 hergestellt.
Die Faserrichtung verläuft in den Holzelementen 101,'102 usw. im wesentlichen parallel
zu den Seitenflächen 152 und 153, so dass sich innerhalb eines Flächenkörpers eine
einwandfreie Verleimung am Längsholz ergibt. Die sich parallel zur Ebene der Flächenkörper
200 bzw. 300 erstrekkenden Oberflächen 201 und 202 der Holzelemente bzw. der Flächenkörper
bestehen im wesentlichen aus Längsholz. Demgemäss kann nun mit einwandfreier Verleimung
ein Blockkörper 400 durch schichtweises Aufeinanderleimen der Flächenkörper 200 bzw.
300 hergestellt werden (siehen Fig. 12), der aus Holzelementen mit abwechselnd über
Kreuz angeordneten Faserrichtungen besteht. Dieser Blockkörper wird dann gemäss Fig.
13 durch Parallelschnitte S3, S4, S5 usw. unmittelbar in Plattenkörper PL gewünschter
Dicke zerlegt, deren Oberflächen U und V aus Stirnholz bestehen.
l. Holzverbundplatte, insbesondere Möbel- oder Bauplatte, umfassend eine Mehrzahl
von miteinander an benachbarten Stossflächen stoffschlüssig, insbesondere durch Verleimung
verbundenen Holzelementen, wobei für mindestens einen Teil der Holzelemente die Faserrichtung
in den Stossflächen benachbarter Elemente zueinander unter einem Kreuzungswinkel verlaufen
und wobei für mindestens einen Teil der Holzelemente die Faserrichtung unter einem
Neigungswinkel zur Plattenebene verläuft und wenigstens eine Plattenoberfläche durch
Stirnholz gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei zueinander im
Winkel angeordnete Kantenflächen (K) der Platte (PL) durch Stirnholz gebildet sind.
2. Holzverbundplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine
Kantenfläche (KFL) der Platte, insbesondere eine im wesentlichen parallel zu der Haupt-Faserrichtung
im Plattenkörper verlaufende Kantenfläche, durch ein Randstreifenelement (RST) gebildet
ist, das aus Holzelementen (A1, Bl, Cl ... ) mit sich kreuzenden sowie im Winkel zur
Kantenfläche (KFL) verlaufenden Fasern besteht.
3. Holzverbundplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
zwei Paare von zueinander entgegengesetzt angeordneten Kantenflächen (K) der Platte
(PL) durch Stirnholz gebildet sind.
4. Holzverbundplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Platte (PL) mindestens einen Flächenabschnitt (F1) von der Form eines rechtwinkligen,
gleichschenkligen Dreiecks umfasst.
5. Holzverbundplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (PLa)
mindestens einen Flächenabschnitt (F2) von der Form eines Trapezes umfasst.
6. Holzverbundplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (PLa) mindestens einen parallelogrammförmigen Flächenabschnitt (F3)
umfasst.
7. Holzverbundplatte, insbesondere Möbel- oder Bauplatte, umfassend eine Mehrzahl
von miteinander an benachbarten Stossflächen stoffschlüssig, insbesondere durch Verleimung
verbundenen Holzelemente, wobei für mindestens einen Teil der Holzelemente die Faserrichtung
in den Stossflächen benachbarter Elemente zueinander unter einem Kreuzungswinkel verlaufen
und wobei für mindestens einen Teil der Holzelemente die Faserrichung unter einem
Neigungswinkel zur Plattenebene verläuft und wenigstens eine Plattenoberfläche durch
Stirnholz gebildet ist, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein sich einstückig über die Platte erstreckendes
Holzelement (F) vorgesehen ist.
8. Holzverbundplatte, insbesondere Möbel- oder Bauplatte, umfassend eine Mehrzahl
von miteinander an benachbarten Stossflächen stoffschlüssig, insbesondere durch Verleimung
verbundenen Holzelemente, wobei für mindestens einen Teil der Holzelemente die Faserrichtung
in den Stossflächen benachbarter Elemente zueinander unter einem Kreuzungswinkel verlaufen
und wobei für mindestens einen Teil der Holzelemente die Faserrichtung unter einem
Neigungswinkel zur Plattenebene verläuft und wenigstens eine Plattenoberfläche durch
Stirnholz gebildet ist, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass innerhalb der Platte Holzelement-Zeilen von unterschiedlicher
Breite vorgesehen sind.
9. Holzverbundplatte, insbesondere Möbel- oder Bauplatte, umfassend eine Mehrzahl
von miteinander an benachbarten Stossflächen stoffschlüssig, insbesondere durch Verleimung
verbundenen Holzelemente, wobei für mindestens einen Teil der 1 jlzelemente die Faserrichtung
in den Stossflächen benachbarter Elemente zueinander unter einem Kreuzungswinkel verlaufen
und wobei für mindestens einen Teil der Holzelemente die Faserrichtung unter einem
Neigungswinkel zur Plattenebene verläuft und wenigstens eine Plattenoberfläche durch
Stirnholz gebildet ist, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass innerhalb der Platte innerhalb mindestens einer zeilenförmigen
Anordnung von Holzelementen Elemente unterschiedlicher Abmessung (Pl, P2, P3,...)
in einer Richtung parallel zu der betreffenden Zeilenebene vorgesehen sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Holzverbundkörpers, insbesondere einer Holzverbundplatte
nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) aus Brett- oder Plattenmaterial (100) werden prismatische Parallelogrammkörper
(101, 102 ...) als Holzelemente geschnitten, deren parallelogrammförmige Grundfläche
einerseits durch die Seitenkantenflächen (150, 151) des Brett-oder Plattenmaterials
und andererseits durch schräg zu diesen Seitenkantenflächen verlaufende Schnittflächen
(152, 153) begrenzt wird;
b) Parallelogrammkörper (101, 102 ...) gleicher Dicke (Prismenhöhe) werden unter flächenhaft
fluchtender Ausrichtung ihrer Grundflächen an jeweils zueinander parallelen Seit-n-kantenflächen
(150, 151) zu einem Flächenkörper (200, 3 J) ver bunden;
c) je ein Flächenkörper (200, 300) wird durch Parallelschnitte (Sl, S2 ...), die schräg
zur Faserrichtung (x) der Holzelemente innerhalb des Flächenkörpers gerichtet sind,
in Streifenkörper (A, B ...) mit zwei entgegengesetzt zueinander angeordneten Längsholz-Oberflächen
(201, 202) und mit jeweils mindestens zwei zueinander parallelen Stirnholz-Seitenflächen
(203, 204) zerschnitten;
d) die Streifenkörper (A, B ...) werden unter flächenhaft fluchtender Ausrichtung
ihrer Stirnholz-Seitenflächen (203, 204) und mit für wenigstens einen Teil der jeweils
benachbarten Streifenkörper über Kreuz angeordneten Faserrichtungen (x, y) durch Verleimung
an ihren Längsholz-Oberflächen (201, 202) zu einem Holzverbundkörper (PL) mit durch
Stirnholz gebildeten Oberflächen (U, V) verbunden.
11. Verfahren zur Herstellung eines Holzverbundkörpers, insbesondere einer Holzverbundplatte
nach einem der Ansprüche 1 bis
9, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) aus Brett- oder Plattenmaterial (100) werden prismatische Holzelemente (101, 102
...) geschnitten, deren Grundflächen durch Längsholz-Oberflächen (201, 202) gebildet
sind;
b) Holzelemente (101, 102 ...) gleicher Dicke (Prismenhöhe) werden unter flächenhaft
fluchtender Ausrichtung ihrer Grundflächen an wenigstens annähernd parallel zur Faserrichtung
angeordneten Seitenflächen (152, 153) zu einem Flächenkörper (200, 300) verbunden;
c) eine Mehrzahl von Flächenkörpern (200) wird mit für wenigstens einen Teil der jeweils
benachbarten Flächenkörper über Kreuz angeordneten Faserrichtungen (x, y) an ihren
Längsholz-Oberflächen (201, 202) zu einem Blockkörper (400) verleimt;
d) der Blockkörper (400) wird durch mindestens einen Schnitt (S3, S4 ...) im Winkel,
vorzugsweise wenigstens annähernd rechtwinklig, zu den Längsholz-Oberflächen (201,
202) der Flächenkörper (200) in mindestens zwei Holzverbundkörper (PL1, PL2 ...) mit
Stirnholz-Oberflächen (U, V) zerlegt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bildung
von Holzelementen (101, 102 ...) unt schiedlicher Breite (Pl, P2, P3 ...) innerhalb
jeweils eines Flächenkörpers (300) Brett- oder Plattenmaterial (100) unterschiedlicher
Breite verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass für
die Bildung von Holzelementen unterschiedlicher Dicke innerhalb der Platte Brett-
oder Plattenmaterial entsprechend unterschiedlicher Dicke verwendet wird.
14. Verfahren zur Herstellung eines Holzverbundkörpers, insbesondere einer Holzverbundplatte
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) aus einem Blockkörper (50), bestehend aus flächenhaft verbundenem Brett- oder Plattenmaterial
(1, 2, 3 ...), werden durch zur Faserrichtung in mindestens einem Teil des Brett-oder
Plattenmaterials schräg angeordnete Parallelschnitte Plattenkörper (a, b ...) mit
Stirnholz-Oberflächen (51, 52) hergestellt;
b) aus jeweils einem Plattenkörper (a, b ...) werden durch Parallelschnitte Streifenkörper
(A, B ...) mit Stirnholz-Seitenflächen (51, 52) und Längsholz-Oberflächen (53, 54)
hergestellt;
c) die Streifenkörper (A, B ...) werden unter flächenhaft fluchtender Ausrichtung
ihrer Stirnholz-Seitenflächen (51, 52) sowie mit mindestens für einen Teil der jeweils
benachbarten Streifenkörper über Kreuz angeordneten Faserrichtungen (x, y) an ihren
Längsholz-Oberflächen (53, 54) zu einem Holzverbundkörper mit Stirnholz-Oberflächen
verbunden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bildung von Holzelementen
unterschiedlicher Breite innerhalb der Platte ein Block (50) aus Brett- oder Plattenmaterial
(1, 2 ...) unterschiedlicher Dicke in Plattenkörper (a, b ...) für die Herstellung
von Streifenkörpern (A, B ...) zerschnitten wird.
1.6. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bildung von Holzelementen unterschiedlicher
Dicke innerhalb der Platte Streifenkörper von unterschiedlicher Dicke, gemessen parallel
zur Plattenebene und quer zur Streifenlängsrichtung, miteinander verbunden werden.