[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftantrieb für elektrische Schaltgeräte, insbesondere
Niederspannungs-Schutzschalter, mit einer Tragplatte für Antriebsteile sowie mit einem
ein Betätigungsorgan des Schaltgerätes mit einer fensterartigen Öffnung übergreifenden
Antriebsschieber.
[0002] Ein Kraftantrieb dieser Art ist z. B. durch die US-PS 33 28 731 bekannt geworden.
Bei diesem ist der Antriebsschieber an der Tragplatte geführt. Die richtige Ausrichtung
des Schiebers bzw. seiner fensterartigen Öffnung dem Betätigungsorgan gegenüber beruht
dabei auf. der lagerichtigen Verbindung der Tragplatte mit dem - Schaltgerät. Unvermeidliche
Toleranzen können aber dazu führen, daß der Antriebsschieber mit dem Betätigungsorgan
nicht flächen- bzw. linienhaft zusammenwirkt und infolgedessen die Antriebskräfte
in das Betätigungsorgan nicht gleichmäßig, sondern in unerwünschter Weise örtlich
konzentriert eingeleitet werden. Vorzeitiger Verschleiß der zusammenwirkenden Teile
oder sogar ein Bruch des Betätigungsorgans können die Folge sein. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, ein verschleißarmes Zusammenwirken des Antriebsschiebers mit
dem Betätigungsorgan des Schaltgerätes unabhängig von der Befestigung der Tragplatte
an dem Schaltgerät zu gewährleisten.
[0003] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Antriebsschieber zwischen
der Tragplatte und der das Betätigungsorgan aufweisenden Seite des Schaltgerätes angeordnet
und an diesen Teilen geführt ist.
[0004] Durch die Führung auch an dem Schaltgerät ist bei der Montage des Kraftantriebes
eine zwangsläufige Ausrichtung auf das Schaltgerät und damit auch dessen Betätigungsorgan
gegeben. Diese ermöglicht in Weiterbildung der Erfindung die Wahl eines Kunststoffes
als Werkstoff zur Herstellung des Antriebsschiebers, der dabei eine von gewölbten
Flächen begrenzte Öffnung für einen als Betätigungsorgan dienenden, um einen Drehpunkt
schwenkbaren Handgriff des Schaltgerätes besitzen kann.
[0005] Gegenüber der ansonsten üblichen Herstellung von Antriebsschiebern aus gestanzten
Blechteilen gewinnt man dabei eine geringere Reibung an den Führungsflächen sowie
die Möglichkeit der rationellen Herstellung von Antriebsschiebern mit relativ komplizierter
Gestalt durch Einbeziehung weiterer Funktionen.
[0006] Zusätzlich zu der Führung in Richtung auf die Oberfläche des Schaltgerätes kann auch
eine seitliche Führung dadurch erreicht werden, daß der Antriebsschieber Seitenwände
zur Führung einer das Betätigungsorgan umgebenden Erhebung an der Frontseite des Schaltgerätes
besitzt. Solche Erhebungen sind an den Schaltgeräten der im allgemeinen als Kompaktschalter
bezeichneten Bauart in der Regel vorhanden. Der Abstand der Seitenwände des Antriebsschiebers
wird dann der Breite dieser Erhebung angepaßt.
[0007] Die beschriebene Gestaltung des Antriebsschiebers bietet an sich die Möglichkeit,
bei der Anbringung eines Kraftantriebes an einem Schaltgerät der genannten Art zunächst
den Antriebsschieber auf die Frontseite des Schaltgerätes derart aufzulegen, daß das
Betätigungsorgan durch die fensterartige Öffnung hindurchtritt und dann die Tragplatte
mit den weiteren Antriebsteilen auf das Schaltgerät aufzusetzen. Wenn es aber erwünscht
ist, die Tragplatte mit den Antriebsteilen einschließlich des Antriebsschiebers an
dem Schaltgerät anzubringen, so kann es vorteilhaft sein, den Antriebsschieber mit
einem sich in seiner Bewegungsrichtung erstreckenden Langloch für den Durchtritt wenigstens
eines an der Tragplatte angebrachten Halteorgans zu versehen. Dieses Halteorgan hat
nur die Aufgabe, ein Lösen des Antriebsschiebers von der Tragplatte zu vermeiden.
Dagegen soll das Halteorgan keine Führung für den Antriebsschieber nach dessen Anbringung
an dem Schaltgerät bewirken, was durch eine entsprechende Toleranz zwischen dem Langloch
und dem Halteorgan zu erreichen ist.
[0008] Die Halterung des Antriebsschiebers an der Tragplatte bis zur Montage an dem Schaltgerät
kann noch dadurch verbessert werden, daß der Antriebsschieber zusätzlich an seiner
dem Langloch gegenüberliegenden Seite einen Steg aufweist, der von einem Arm eines
an der Tragplatte parallel zu der Bewegungsrichtung des Antriebsschiebers geführten
Steuerschiebers umgriffen wird. Zwischen dem Steg und dem Arm soll gleichfalls ein
relativ großes Spiel bestehen, so daß keinesfalls durch diese Halterung die Ausrichtung
des Antriebsschiebers gegenüber dem Antriebsorgan des Schaltgerätes beeinflußt wird.
Für den Kraftantrieb nach der Erfindung ist es somit wesentlich, daß die engste Toleranz
zwischen dem Betätigungsorgan und der Öffnung des Antriebsschiebers besteht, deren
Bemessung sich allein an der Forderung nach einem ordnungsgemäßen und verschleißarmen
Zusammenwirken der Teile orientiert. Die übrigen Toleranzen werden bewußt größer gehalten,
um dieses Zusammenwirken nicht zu stören.
[0009] Der erwähnte Steuerschieber dient zur Abschaltung eines Motors des Kraftantriebes
jeweils beim Erreichen der gewünschten Schaltstellungen des Schaltgerätes. Er kann
hierzu als Schleppschieber ausgebildet sein und kann mit den auch zur Lagesicherung
des Antriebsschiebers dienenden Stegen zusammenwirken. Die erwünschte präzise Abschaltung
des Motors ist dadurch zu erreichen, daß der Steuerschieber eine Steuerkurve für einen
als Schnappschalter ausgebildeten Endschalter besitzt. Zugleich kann der Steuerschieber
Kennzeichnungen für die Einschaltstellung und die Ausschaltstellung des Schaltgerätes
tragen.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0011] Die Fig. 1 zeigt einen Kraftantrieb nach der Erfindung in der Draufsicht, während
in der Fig. 2 eine Seitenansicht gezeigt ist.
[0012] Eine Einzelheit eines Steuerschiebers ist in der Fig. 3 dargestellt.
[0013] Der als Ganzes mit 1 bezeichnete Kraftantrieb ist einem Niederspannungs-Schutzschalter
2 der Kompaktbauart zugeordnet, der in der Fig. 2 in seinen Umrissen strichpunktiert
teilweise gezeigt ist. Aus einer mittigen Erhebung 3 des Schutzschalters 2-ragt ein
Betätigungshandgriff 4 heraus, mit dem der Schutzschalter 2 normalerweise von Hand
ein- und ausschaltbar ist. Mit diesem Betätigungshandgriff wirkt ein Antriebsschieber
5 zusammen, der hierzu mit einer fensterartigen Öffnung 6 versehen ist. Diese ist
so ausgebildet, daß zwei im wesentlichen der Breite des Betätigungshandgriffes 4 entsprechende
gewölbte Flächen 7 und nach beiden Seiten anschließend Erweiterungen 10 vorhanden
sind. Diese Erweiterungen stellen sicher, daß keine Ecken oder Kanten vorhanden sind,
die örtlich eine erhöhte Beanspruchung des Materials des Betätigungshandgriffes 4
bewirken könnten. Der Abstand der Flächen 7 ist so gewählt, daß auch in den Endstellungen
des Betätigungshandgriffes 4 (in der Fig. 2 ist eine sich beim Ein- oder Ausschalten
des Schutzschalters 2 ergebende Zwischenstellung gezeigt) ein geringes Spiel ergibt
und damit ein Verklemmen vermieden ist.
[0014] Für die seitliche Führung des Antriebsschiebers 5 sind Seitenwände 11 und 12 vorgesehen.
Diese übergreifen die Erhebung 3 an der Frontseite des Schutzschalters 2. Mit diesen
Seitenwänden gleitet der Antriebsschieber 5 auch auf der Oberfläche des Schutzschalters
2, während die gegenüberliegende Fläche des Antriebsschiebers an einer Tragplatte
13 geführt ist, die an dem Schutzschalter 2 mittels Schrauben in z. B. vier Befestigungspunkten
14 verbunden ist.
[0015] In dem montierten Zustand des Kraftantriebes 1, den die Figuren zeigen, sind die
erwähnten Führungsflächen wirksam. Solange der Kraftantrieb 1 als Einzelgerät vorliegt,
sind Vorkehrungen gegen eine Lösung des Antriebsschiebers 5 von dem Kraftantrieb getroffen.
Diese Vorkehrungen umfassen auf der einen Seite des Antriebsschiebers 5 ein Langloch
15, das sich parallel zu der betriebsmäßigen Bewegungsrichtung des Antriebsschiebers
6 (Doppelpfeil 16) in einem seitlich über die Seitenwand 11 überstehenden Teil befindet.
Ein an der Tragplatte 13 befestigter Stift oder eine Schraube 17 ragt durch das Langloch
15 hindurch und verhindert mit einem Schraubenkopf, einer Scheibe bzw. einem Sicherungsring
das Abfallen des Antriebsschiebers 5. Auf der gegenüberliegenden Seite, d. h. im Bereich
der Seitenwand 12, besitzt der Antriebsschieber 5 zwei Stege 20, von denen einer in
der Fig. 1 sichtbar ist. Diese Stege wirken mit Anschlagflächen 21 eines Steuerschiebers
22 zusammen, der eine Steuerkurve 23 für einen Schnappschalter 24 besitzt. Dadurch,
daß der Abstand der Stege 20 größer als der Abstand der Anschlag-flächen 21 des Steuerschiebers
22 ist, besteht keine direkte Kupplung zwischen dem Antriebsschieber und dem Steuerschieber,
sondern ein gewisser toter Gang, derart, daß der Steuerschieber als Schleppschieber
betätigt wird.
[0016] Der Steuerschieber 22 ist längsverschiebbar gleichfalls in Richtung des Doppelpfeiles
16 in einem Schlitz der Tragplatte 13 geführt und hintergreift mit Armen 25 die Stege
20 des Antriebsschiebers 5. Ein federnder Fortsatz 18 (Fig. 3) des Steuerschiebers
22 zieht diesen gegen seine Auflagefläche an der Tragplatte 13 und bewirkt dadurch
eine Reibungshemmung, um eine Eigenbewegung ohne Antrieb zu verhindern. Die Arme 25
ergänzen die Halterung des Antriebsschiebers 5 durch das erwähnte Halteorgan 17. Der
Antriebsschieber ist infolgedessen an der Tragplatte 13 mit beträchtlichem Spiel derart
gehalten, daß er sich nicht lösen kann und daher zusammen mit den übrigen Teilen des
Kraftantriebes auf den Schutzschalter 1 aufsetzbar ist. Sobald der Kraftantrieb 1
und der Schutzschalter 2 in den Befestigungspunkten miteinander verbunden sind, geht
die Führung von dem Halteorgan 17 und den Fortsätzen 25 auf den Betätigungshandgriff
4 und die gewölbten Flächen 7 bzw. die Tragplatte 13 und die Oberseite des Schutzschalters
2 über.
[0017] 22 Der Steuerschieber/besitzt eine Anzeigefläche 40, die bis dicht unter eine den
Motorantrieb 1 nach außen abdeckende Kappe 41 reicht und die mit Markierungen zur
Kennzeichnung der Schaltstellung versehen ist. Der Steuerschieber erfüllt somit mehrere-Funktionen,
indem er nicht nur die Ein- und Ausschaltung des Motors 26 steuert, sondern zugleich
eine Halterung des Antriebsschiebers 5 bildet und die Schaltstellung anzeigt.
[0018] Der Kraftantrieb 1 umfaßt ferner einen Motor 26 in Verbindung mit einem Getriebe
27, das eine senkrecht zu der Tragplatte 13 stehende'Abtriebswelle 28 mit einem Kurbelarm
29 und einem Kurbelzapfen 30 umfaßt. Der Kurbelzapfen 30 greift zwischen die Schenkel
31 einer U-förmig gebogenen Blattfeder 32 ein, die sich quer zu der Bewegungsrichtung
des Antriebsschiebers 5 erstreckt und an dem Antriebsschieber einerseits in einer
Öffnung 33 und andererseits in einer Öffnung 34 abgestützt ist. Die Öffnung 34 geht
in eine taschenartige Ausnehmung 35 über, in welche der eine Schenkel 31 der Blattfeder
32 mit einem abgebogenen Ende 36 eingerastet ist. Eine Schraube 37 greift zwischen
den Schenkeln 31 im Bereich der Öffnung 34 hindurch und stützt die Schenkel gegeneinander
ab. Durch gleichsinnige Drehung des Kurbelarmes 29 um jeweils etwa 180° läßt sich
der Schutzschalter 2 abwechselnd ein- und ausschalten. In der in der Fig. 1 gezeigten
Stellung befindet sich der Antriebsschieber mit dem Betätigungshandgriff 4 in einer
mittleren Stellung entsprechend einer Drehung des Kurbelarmes 29 um etwa 90° gegenüber
seinen Endstellungen.
[0019] Die in den Antriebsschieber 5 eingefügte U-förmige Blattfeder 32 bewirkt eine elastische
Übertragung der Antriebskraft des Motors 26 über das Getriebe 27 und den Kurbelzapfen
30 auf den Betätigungshandgriff 4 des Schutzschalters 2. Dadurch werden Toleranzen
im Zusammenwirken des Schutzschalters 2 und des Motorantriebes 1 überbrückt und Überbeanspruchungen
einzelner Teile, insbesondere des Betätigungshandgriffes 4, vermieden.
1. Kraftantrieb für elektrische Schaltgeräte, insbesondere Niederspannungs-Schutzschalter,
mit einer Tragplatte für Antriebsteile sowie mit einem ein Betätigungsorgan des Schaltgerätes
mit einer fensterartigen Öffnung übergreifenden Antriebsschieber, dadurch gekennzeichnet
, daß der Antriebsschieber (5) zwischen der Tragplatte (13) und der das Betätigungsorgan
(4) aufweisenden Seite des Schaltgerätes (2) angeordnet und an diesen Teilen (13,
2) geführt ist.
2. Kraftantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsschieber
(5) aus einem Kunststoff besteht und mit einer von gewölbten Flächen (7) begrenzten
Öffnung (6) einen als Betätigungsorgan dienenden, um einen Drehpunkt schwenkbaren
Handgriff (4) des Schaltgerätes (2) übergreift.
3. Kraftantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsschieber
(5) Seitenwände (11, 12) zur Führung an einer das Betätigungsorgan umgebenden Erhebung
(3) an der Frontseite des Schaltgerätes (2) besitzt.
4. Kraftantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsschieber
(5) ein sich in seiner Bewegungsrichtung (16) erstrekkendes Langloch (15) für den
Durchtritt wenigstens eines an der Tragplatte (13) angebrachten Halteorgans (17).
besitzt.
5. Kraftantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsschieber
(5) zusätzlich an seiner dem Langloch (15) gegenüberliegenden Seite wenigstens einen
Steg (20) aufweist, der von einem Arm (25) eines an der Tragplatte (13) parallel zu
der Bewegungsrichtung (16) des Antriebsschiebers (5) geführten Steuerschiebers (22)
umgriffen wird.
6. Kraftantrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Steuerschieber (22)
als Schleppschieber ausgebildet ist und mit auch zur Lagesicherung dienenden Stegen
(20) des Antriebsschiebers (5) zusammenwirkt.
7. Kraftantrieb nach Anspruch 5, gekennzeichnet , daß der Steuerschieber (22) eine
Steuerkurve (23) für einen als Schnappschalter ausgebildeten Endschalter (24) und
Kennzeichnungen für die Einschaltstellung und die Ausschaltstellung des Schaltgerätes
(2) trägt.
8. Kraftantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsschieber
(5) Öffnungen (33, 34) zur Aufnahme einer quer zu seiner Bewegungsrichtung (16) angeordneten
Blattfeder (32) besitzt, die mit einem Kurbelzapfen (30) eines von einem Motor (26)
getriebenen Kurbelarmes (27) zusammenwirkt.