(19)
(11) EP 0 038 530 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1981  Patentblatt  1981/43

(21) Anmeldenummer: 81102914.9

(22) Anmeldetag:  15.04.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 5/54, E04B 1/94, E04B 5/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.04.1980 DE 3015305

(71) Anmelder:
  • Gutermuth, Paul, sen.
    D-63505 Langenselbold (DE)
  • Oetjen, Heinrich, Dipl.-Ing.
    D-63486 Bruchköbel (DE)

(72) Erfinder:
  • Gutermuth, Paul, sen.
    D-63505 Langenselbold (DE)
  • Oetjen, Heinrich, Dipl.-Ing.
    D-63486 Bruchköbel (DE)

(74) Vertreter: Strasse, Joachim, Dipl.-Ing. et al
Strasse & Partner Balanstrasse 55
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Feuerhemmende Unterdecke


    (57) Um die Feuerwiderstandsfähigkeit tragender Decken zu erhöhen und um sicherzustellen, daß bei Feuerlöscharbeiten die Wasserschäden örtlich begrenzt werden, wird eine untergehängte feuerhemmende mit Spühelementen (46) versehene Verkleidung (10) vorgeschlagen, die aus gewölbten Deckenelementen (12) zusammengesetzt ist, die mit ihren Seitenrändern (14) in Auffangrinnen (16) für aus den Sprühelementen (46) abgegebene Flüssigkeit unter Einhaltung eines Abstandes zu den Wänden der Auffangrinnen (16) und zum Seitenrand (14) des jeweils benachbarten Deckenelementes (12) aufgenommen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine untergehängte feuerhemmende mit Sprühelementen versehene Verkleidung für tragende Decken und mit oberhalb der Verkleidung vorgesehener Ansaugöffnung eines Abluftventilators.

    [0002] Bekannte feuerhemmende Verkleidungen, zum Beispiel in Form von untergehängten Decken haben die Funktion, die Feuerwiderstandsfähigkeit der tragenden Decken zu erhöhen. Dabei wird Hauptaugenmerk darauf gerichtet, daß das Feuer nicht unmittelbar mit der tragenden Decke in Berührung gelangen kann. Häufig sind solche Verkleidungen auch mit SprinklerAnlagen ausgerüstet, das heißt, daß bei einer bestimmten Temperatur Sprühköpfe automatisch in Tätigkeit versetzt werden, um zum Beispiel örtliche Wärmeentwicklungen einzudämmen. Dabei zielt die von den Sprühköpfen abgegebenen Flüssigkeit unmittelbar auf den Bodenbereich des zu sichernden Raumes ab.

    [0003] Häufig hat sich jedoch herausgestellt, daß nicht unbedingt durch ein Feuer ein hoher Sachschaden entsteht, sondern vielmehr durch die nachfolgenden Löscharbeiten. Insbesondere zum Beispiel in Warenhäusern oder Lagern mußte man beobachten, daß der durch ein Feuer entstandene Schaden im Vergleich zu dem aufgrund der Löscharbeiten entstandene Wasserschaden gering war. Dabei tritt der Wasserschaden nicht nur in den Etagen, wo die Löscharbeiten durchgeführt wurden, sondern auch in den darunterliegenden Bereichen auf, da das Wasser häufig durch die Böden in tiefere Etagen abfließen konnte.

    [0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine untergehängte feuerhemmende mit Sprühelementen versehene Verkleidung für tragende Decken zur Verfügung zu stellen, durch die die Feuerwiderstandsfähigkeit der tragenden Decken erhöht werden soll und außerdem sichergestellt ist, daß Wasserschäden örtlich begrenzt werden, also zum Beispiel Löschwasser nicht von in unterhalb des Brandherdes befindlichen Etagen Schaden verursachen kann. Auch soll die Möglichkeit gegeben werden, die an Brandherden entstehenden Rauchschwaden schnell und durch normale Abluftventilatoren, deren Ansaugöffnungen oberhalb der feuerhemmenden Verkleidung angeordnet sind, absaugen zu können.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verkleidung aus gewölbten Deckenelementen zusammengesetzt ist, die mit ihren Seitenrändern in Auffangrinnen für aus den Sprühelementen vorzugsweise in Form von Sprühköpfen oder -düsen abgegebene Flüssigkeiten unter Einhaltung eines Abstandes zu den Wänden der Auffangrinnen und zum Seitenrand des jeweils benachbarten Deckenelements aufgenommen sind. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Verkleidung ist u. a. darin zu sehen, daß die Deckenelemente mit Flüssigkeiten besprüht werden können, wodurch die Feuerwiderstandsfähigkeit erhöht wird. Außerdem stellt das fortwährend neu verwendete und kontrolliert abgeführte Wasser einen überaus effektiven Energieabsorber und Imissionsträger für den Rauch dar. Dabei gelangt das von den Sprühköpfen abgegebene Wasser in Auffangrinnen, in denen die Seitenränder der Deckenelemente angeordnet sind. Die bekanntlich im Bereich der tragenden Decken angeordneten Ansaugöffnungen von Absaugventilatoren saugen dann die Luft durch Schlitze ab, die zwischen den Seitenrändern der Deckenelemente und den Randwänden der Auffangrinnen gebildet werden. Das als besonders schnell und gründlich zu bezeichnende Absaugen der Luft bzw. des Rauchs durch die Schlitze ist dabei wie folgt zu erklären. Zwischen den den Raum abschließenden Bauteilen und der Verkleidung entsteht ein Hohlraum. Darin ist der Strömungswiderstand um ein vielfaches geringer als in den als Absaugfugen zu bezeichnenden Schlitzen. Deshalb baut sich im Deckenhohlraum ein Unterdruck auf, der für eine gleichmäßige Absaugung über die gesamte Fläche der Verkleidung sorgt. Dagegen wird ohne die erfindungsgemäße Verkleidung die Luft bzw. der Rauch über einen großen Bereich des Raums verteilt. Durch das Hindurchtreten des Rauchs bzw. des Qualms durch die Flüssigkeiten aufweisenden Absaugfugen erfolgt gleichzeitig eine Abkühlung, so daß die konventionellen Absaugventilatoren auch weiterhin ihre Funktionstüchtigkeit beibehalten. Findet jedoch eine entsprechende Abkühlung nicht statt, würden die hohen Temperaturen bewirken, daß die abgesaugte Luft die Ventilatoren außer Betrieb setzen. Als Folge davon würde eine noch weitere Ausbreitung des Rauchs bzw. des Qualms über den gesamten Raum erfolgen. In Ausgestaltung der Erfindung können die Deckenelemente kreuzbogenförmig oder tonnenförmig oder rinnenförmig gewölbt sein. Dabei kann sich die Form der Deckenelemente zum einen nach der Einfachheit der Herstellung oder aber nach der Dekorationswirkung richten, die sie ausüben sollen, um zum Beispiel in den Verkaufsbereich einer Kaufhausetage als dekorierendes Element integriert zu werden.

    [0006] Die Sprühelemente können derart ausgebildet sein, daß ein Überziehen sowohl der dem Raum zugewandten Oberfläche als auch der deckenseitigen Fläche erfolgt. Dadurch ist eine Erhöhung der Feuerwiderstandsfähigkeit gegeben.

    [0007] Bei kreuzbogenförmig gewölbten Deckenelementen sind die Auffangrinnen mittels kreuzförmiger Verbindungstücke bzw., T-förmiger Verbindungsstücke an den Deckenrändern an den Kreuzungsstellen miteinander verbunden, wobei in diesen Stauplatten zum Aufstauen von Flüssigkeit vorzugsweise verschiedener Niveaus einbringbar sind. Dadurch kann zum Beispiel bei Ausbruch eines Feuers der Vorteil erzielt werden, daß eine erhöhte Energieaufnahme von der Flüssigkeit durch Anhebung des Flüssigkeitsniveaus erfolgen kann. Auch kann mit Hilfe der Stauplatten die Höhe der Flüssigkeit derart eingestellt werden, daß der Schlitz zwischen den Wänden der Auffangrinnen und den Seitenrändern der Deckenelemente verschlossen wird. Die abgesaugte Luft bzw. der abgesaugte Qualm erfährt dann beim Durchdringen eine noch größere Abkühlung.

    [0008] Vorzugsweise ist ein kreuzförmiges Verbindungsstück von unten gegen die Auffangrinnen gepreßt und weist eine Bohrung auf, durch welche ein Steckbolzen oder dergleichen für die Befestigung der Verkleidung an der tragenden Decke hindurchgeführt ist und in eine Bohrung eines kreuzförmigen Aufhängeteils mit bogenförmigen Beinen eingreift, das von oben gegen die Auffangrinnen im Bereich der Stoßstellen der Deckenelemente drückt. Zur Wahrung des Abstandes zwischen den Auffangrinnen und den Deckenelementen nimmt an den Kreuzungsstellen der Auffangrinnen jeweils ein kreuzförmiges bzw. T-förmiges Aufnahmestück die Rinne der Deckenelemente auf, welches eine Bohrung für die Durchführung des Steckbolzens oder dergleichen aufweist.

    [0009] Um zum Beispiel bei Bränden zu verhindern, daß von tragenden Wänden abbröckelnder Putz oder entlanggeführte Kabel in den Bereich zwischen Auffangrinnen und Deckenelemente gelangen, also ein Absaugen von Luft oder Qualm verhindern könnte, weisen die Deckenelemente im Bereich der Auffangrinnen deckenseitige Schmutzabweiser vorzugsweise in Form eines Schutznetzes auf.

    [0010] Durch die erfindungsgemäße Verkleidung ergibt sich außerdem der Vorteil, daß das zum Beispiel durch eine Decke hindurchgedrungene Wasser nicht in den Bodenbereich des abgeschirmten Raumes gelangen kann. Vielmehr wird es entlang der deckenseitigen Oberfläche der Deckenelemente in die Auffangrinnen abgeleitet, um zum Beispiel einem Fallrohr zugeführt zu werden, in dem die Auffangrinnen münden.

    [0011] Die erfindungsgemäße Lehre stellt demzufolge eine Verkleidung zur Verfügung, die einfach aufgebaut ist, jedoch nicht nur die Feuerwiderstandsfähigkeit der tragenden Decken erhöht, sondern gleichzeitig verhindert, daß zum Beispiel Löschwasser von einer Etage in den Bodenbereich der darunterliegenden Etage gelangen kann.

    [0012] Vorzugsweise sollten die unteren Kanten der Auffangrinnen im gleichen Abstand zum Fußboden angeordnet sein. Dabei können die sich kreuzenden Auffangrinnen aus U-Profilen bestehen, deren Stege in einer Ebene liegen, wobei die Auffangrinnen selbst in parallel zueinander angeordnete erste und zweite Auffangrinnen unterteilt sind. Bei einer entsprechenden Ausgestaltung sind dann die zweiten Auffangrinnen in in den Schenkeln der ersten Auffangrinnen vorgesehene Einsteckschlitze der Breite der zweiten Auffangrinnen einhängbar. Um die in den Auffangrinnen angesammelten Flüssigkeiten ohne Schwierigkeiten abfließen zu lassen, insbesondere die Flüssigkeit von den zweiten zu den ersten Auffangrinnen gut überleiten zu können, weisen erstere einen parallel zu den Stegen verlaufenden Zwischenboden mit einem Abstand zu den Stegen auf, der der Höhe zwischen den Stegen und dem Einsteckschlitz der ersten Auffangrinnen entspricht. Vorzugsweise sind die die Schlitze aufweisenden ersten Auffangrinnen tragend oder mit tragenden Elementen verbunden.

    [0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erstrecken sich von den Stegen der ersten Auffangrinnen Hülsen bis zumindest zu den oberen Kanten der Schenkel, wobei die durchgehenden Öffnungen der Hülsen zur Aufnahme von Befestigungselementen für die Verkleidung oder zur Durchführung von Versorgungsleitungen ausgebildet sind. In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele ist ferner vorgesehen, daß die Rohrleitung für die Flüssigkeitszufuhr zu den Sprühköpfen gleichzeitig die Aufhängung für die Verkleidung darstellt.

    [0014] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung.

    [0015] Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Raumes mit einer erfindungsgemäßen Verkleidung, teilweise im Schnitt,

    Fig. 2 eine Schnittdarstellung einer Kreuzungsstelle von Auffangrinnen und die angrenzenden Abschnitte von 4 Deckenelementen,

    Fig. 3 eine teilweise Schnittdarstellung der Kreuzungsstelle nach Fig. 2 in Draufsicht

    Fig. 4 eine teilweise Schnittdarstellung des Bereichs zwischen Unterdeckenelementen und Auffangrinne und

    Fig. 5 eine Ausgestaltung des Kreuzungspunktes von Auffangrinnen.



    [0016] In einer Kaufhausetage befindet sich zum Beispiel unterhalb einer tragenden Decke eine untergehängte Verkleidung 10, die aus einzelnen Deckenelementen 12 zusammengesetzt ist. Letztere sind vorzugsweise aus dünnwandigem Material hergestellt. Die Deckenelemente 12 sind im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 kreuzbogenförmig gewölbt. Die Kanten an der Öffnung der kreuzbogenförmigen Wölbung können dabei gleich lang sein, so daß jedes Deckenelement 12 in einer parallel zur Bodenfläche des Verkaufsraums verlaufenden Ebene eine quadratische Fläche bildet. Selbstverständlich kann die Grundfläche der kreuzbogenförmig gewölbten Deckenelemente 12 auch rechteckig oder trapezförmig sein. Die Deckenelemente 12 sind des weiteren in gleicher Höhe nebeneinander angeordnet.

    [0017] Wie in den Figuren angedeutet, insbesondere jedoch in den Fig. 2 und 4 besonders deutlich zu erkennen ist, ragen die Deckenelemente 12 mit ihren seitlichen Rändern 14 in Auffangrinnen 16 hinein, die deckenseitig nach oben geöffnet sind. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weisen die Auffangrinnen 16 zwei parallele seitliche Wände 18 auf, die in ein V-förmiges Basisteil 20 übergehen. In den Fig. 4 und 5 dagegen bestehen die Auffangrinnen aus U-Profilen, bei denen also die seitlichen Wände bzw. Schenkel 18 durch einen senkrecht dazu verlaufenden Steg 24 verbunden sind.

    [0018] Die Ränder 14 der Deckenelemente 12 werden von kreuzförmigen Aufnahmestücken 30, welche den Abstand zu den Wänden 18 der Auffangrinnen 16 und den Basisteilen 20 bzw. 24 einhalten, aufgenommen. Gleichzeitig wird der Abstand zwischen den benachbarten Rändern 14 der Deckenelemente 12 durch die Aufnahmestücke 30 fixiert und eine Öffnung bzw. ein Schlitz vorgegebener Größe freigelassen.

    [0019] Die Auffangrinnen 16 sind unterhalb der Deckenelemente 12 entlang der Ränder 14 angeordnet. Dadurch ergeben sich an den Ecken der Deckenelemente 12 Kreuzungsstellen von Auffangrinnen 16, die in zueinander senkrechten Richtungen verlaufen. Weiterhin können kreuzförmige Verbindungsstücke 34 bzw. T-förmige Verbindungsstücke 36 vorgesehen sein, mit denen die Auffangrinnen 16 an den Kreuzungsstellen zusammengesetzt sind.

    [0020] Die aus den Deckenelementen 12 bestehende Verkleidung 10 wird an der tragenden Decke abgehängt. Hierfür ist ein kreuzförmiges Aufhängeteil 38 mit vier bogenförmigen Beinen 40 vorgesehen, das an der tragenden Decke befestigt ist und eine Bohrung 42 aufweist.

    [0021] Dabei wird die Bohrung vorzugsweise von einer vom Boden der Auffangrinnen ausgehende und zumindest bis zur Höhe des oberen Randes des Verbindungsstücks bzw. der Auffangrinne verlaufende Hülse umgeben. (In Fig. 4 ist eine entsprechende von einer-Hülse 26 umgebene Bohrung dargestellt, die zur Durchführung von Befestigungsmitteln zur Aufhängung der erfindungsgemäßen Verkleidung oder zur Durchführung von Versorgungsleitungen wie zum Beispiel elektrischen Kabeln bestimmt sind. Dabei muß die obere Öffnung der Hülse 26 selbstverständlich oberhalb des oberen Randes der Schenkel 18 liegen, um bei vollständig mit Flüssigkeit gefüllter Auffangrinne ein Flüssigkeitsdurchtritt durch die von der Hülse 26 umgebene Bohrung auszuschließen).

    [0022] An einer Kreuzungsstelle von beispielsweise vier Deckenelementen 12 werden diese mit ihren seitlichen Rändern 24 von einem kreuzförmigen Aüfnahmestück 30 aufgenommen. Von unten wird gegen die Auffangrinnen 16 ein kreuzförmiges Verbindungsstück 34 gepreßt, das eine Bohrung aufweist, durch welches ein Steckbolzen 44, eine Langschraube oder ein sonstiges Befestiungsmittel hindurchführbar ist, das in die Bohrung im Aufhängeteil 38 hineinragt und mit diesem in Eingriff gebracht wird. Das Aufhängeteil 38 drückt mit seinen vier bogenförmigen Beinen 40 gegen die Auffangrinnen 16. Durch den einstellbaren Eingriff des Steckbolzens 44 oder dergleichen in das Aufhängeteil 38 wird die Stärke der Anpressung des Verbindungsstücks 34 gegen die Auffangrinnen 16 eingestellt. Die Auffangrinnen 16 sind mit ihren Verbindungsstücken 34 bzw. 36 in gleicher Höhe im Abstand vom Fußboden angeordnet. Vorzugsweise sind die Auffangrinnen 16 am Ende mit einem Fallrohr verbunden, um abzuführende Flüssigkeiten in einen Sammelbehälter oder in einen Abfluß münden zu lassen.

    [0023] In Fig. 5 ist eine weitere Ausgestaltung einer Kreuzungsstelle von sich kreuzenden Auffangrinnen dargestellt. Dabei handelt es sich bei den Auffangrinnen um U-Profile, die - wie erwähnt - von parallel zueinander verlaufenden Schenkeln 18 und einen diese verbindenden Steg 24 gebildet sind. Bei den schematisch wiedergegebenen Auffangrinnen handelt es sich um eine Hauptauffangrinne oder auch erste Auffangrinne 52, in die Nebenauffangrinnen oder zweite Auffangrinnen 54 und 56.münden. Um einen einfachen Übergang zwischen den Auffangrinnen 54 und 56 zur Auffangrinne 52 zu ermöglichen, ist in den Schenkeln 18 der Auffangrinne 52 jeweils ein Einsteckschlitz 58 vorgesehen, in die die Nebenauffangrinnen 54 bzw. 56 eingehängt werden. Dabei beträgt die Breite des Einsteckschlitzes 58 gleich dem lichten Abstand der Schenkel der Auffangrinnen 54 bzw. 56. Selbstverständlich ist der Übergang zwischen den Auffangrinnen derart ausgebildet, daß er dicht ist, um ein Austritt von Flüssigkeiten im Übergangsbereich zu verhindern. Zu diesem Zweck sind zum Beispiel die Kanten der Auffangrinnen 54 bzw. 56 derart umgebogen, daß sie an den Innenwandungen der Schenkel 18 zu liegen kommen. Sodann können die umgebogenen Kanten mit den Schenkelwandungen durch beliebige Befestigungsmittel verbunden werden. Vorzugsweise kann dann in den überlapppenden Bereichen zwischen den Schenkelwandungen und den umgebogenen Kanten ein Dichtungsmittel eingebracht sein.

    [0024] Um nun die von den Auffangrinnen 54 bzw. 56 aufgenommenen und entlangströmenden Flüssigkeiten ohne Schwierigkeiten in die erste Auffangrinne 54 überleiten zu können, ist ein parallel zum Steg verlaufender Zwischenboden 60 vorgesehen, dessen Abstand zum Steg der Höhe zwischen Steg und Unterkante des Einsteckschlitzes 58 entspricht. Demzufolge kann ohne Schwierigkeit die am Zwischenboden 60 entlangströmende Flüssigkeit in die Auffangrinne 52 abfließen. Der Zwischenboden 60 ist selbstverständlich für den Betrachter der erfindungsgemäßen Verkleidung nicht festzustellen, so daß der optisch gleichbleibende und regelmäßige Eindruck der erfindungsgemäßen Verkleidung nicht gestört wird.

    [0025] Innerhalb der Wölbung eines jeden Deckenelements ist zumindest ein Sprühelement 46 vorzugsweise in Form eines Sprühkopfes oder -düse angeordnet, welches über eine nicht dargestellte Leitung mit Flüssigkeiten, vorzugsweise Löschflüssigkeiten versorgt ist. Das Sprühelement 46 ist so ausgebildet, daß die Möglichkeit besteht, daß die abzugebende Flüssigkeit sowohl die dem Raum zugewandte Fläche der Deckenelemente 12 als auch die deckenseitigen Flächen mit einer Flüssigkeitsschicht überzieht. Die von den Sprühlelementen 46 abgegebenen Flüssigkeiten werden anschließend in den Auffangrinnen 16 bzw. 52, 54, 56 gesammelt, um abzufließen.

    [0026] Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, sind im Kreuzungsbereich der Auffangrinnen 16, also innerhalb der kreuzförmigen Verbindungsstücke 34 bzw. T-förmigen Verbindungsstücke 36 Stauplatten 48 angeordnet, wodurch das Flüssigkeitsniveau in den Auffangrinnen 16 einstellbar ist. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß die aus den Räumen abgesaugte Luft, die durch die erwähnten Absaugfugen bzw. Schlitze hindurchtreten muß, die von den Abständen zwischen den Rinnen 14 der Deckenelemente 12 und den Schenkeln 18 der Auffangrinnen 16 gebildet werden, mehr oder minder mit der Flüssigkeit in Berührung gelangt. Dadurch erfolgt eine Abkühlung. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn zum Beispiel bei einem Feuerausbruch Qualm abgesaugt werden muß. Durch- die Abkühlung ist die Möglichkeit eröffnet, den Qualm durch konventionelle oberhalb der Verkleidung angeordnete Absaugöffnungen von Ventilatoren abzusaugen, die normalerweise jedoch außer Betrieb gesetzt würden, wenn der Qualm eine zu hohe Temperatur aufweist. Die Stauplatten 48 können sogar derart ausgebildet sein, daß die Fugen bzw. Schlitze zwischen den Rändern 14 und Schenkeln 18 voll verschlossen werden. Um demzufolge aus unterhalb der Verkleidung 10 stammende Luft bzw. Qualm absaugen zu können, muß ein entsprechender Unterdruck oberhalb der Verkleidung 10 vorherrschen.

    [0027] Wie der Fig. 4 zu entnehmen ist, ist der Bereich zwischen aneinandergrenzenden Deckenelementen mit einem Schmutzabweiser 50 versehen, um sicherzustellen, daß der Bereich zwischen den Auffangrinnen 16 und den Deckenelementen 12, durch den Luft bzw. Qualm angesaugt wird, nicht verstopft wird, wodurch die Funktionstüchtigkeit der erfindungsgemäßen Verkleidung 10 in Frage gestellt werden würde. Dabei kann der Schmutzabweiser 50 u. a. die Form eines Schutznetzes oder einer Lochplatte aufweisen.

    [0028] Nachstehend soll kurz erläutert werden, daß die erfindungsgemäße Verkleidung nicht nur die Feuerwiderstandsfähigkeit der sie abschirmenden tragenden Decke erhöht, wobei gleichzeitig ein schnelles Absaugen des entstehenden Qualms erfolgt, sondern daß gleichzeitig verhindert wird, daß zum Beispiel Löschwasser durch Decken hindurchdringen kann, ohne daß darunter befindliche Bodenbereich in Mitleidenschaft gezogen werden.

    [0029] Bricht zum Beispiel unterhalb einer erfindungsgemäßen Verkleidung ein Feuer aus, so wird die darüber befindliche tragende Decke vor einer direkten Feuerbeeinflussung abgeschirmt. Eine Ausbreitung des Feuers zur tragenden Decke hin wird dadurch erschwert, daß die aus den Deckenelementen 12 bestehende Verkleidung 10 mit Flüssigkeit besprüht und überzogen wird. Dieses Besprühen bewirkt eine Erschwerung der Feuerausbreitung zur Decke hin, wobei nicht nur die dem Raum zugewandte Fläche, sondern auch die deckenseitige Fläche mit einem Flüssigkeitsfilm überzogen werden kann.

    [0030] Die entlang der Flächen der Deckenelemente 12 fließenden Flüssigkeiten gelangen in eine Auffangrinne, die derart ausgestaltet ist, daß die Flüssigkeit nicht unmittelbar abfließen muß, sondern vielmehr darin in gewünschtem Umfang gestaut werden kann. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß die Luft bzw. der von dem Raum stammende Qualm, der durch die zwischen Auffangrinnen und Deckenelementenrändern gebildeten Fugen bzw. Schlitze hindurchgesaugt wird, eine Abkühlung erfährt, die sicherstellt, daß die verwendeten Absaugventilatoren weiterhin betriebsfähig bleiben, da die abgesaugte Luft bzw. der Rauch eine unzulässig hohe Temperatur nicht aufweist. Da die Verkleidung 10 aus einer Vielzahl von Deckenelemanten -12 zusammengesetzt ist, also die Absaugschlitze sich über den gesamten Deckenbereich gleichmäßig verteilen, wird der von einem Feuerherd stammende Rauch unmittelbar senkrecht oder nahezu senkrecht nach oben zur Decke hin angesaugt. Dadurch wird die Gefahr vermieden, daß der gesamte Raum von Qualm oder Rauch gefüllt wird, wodurch eine Vergiftungsgefahr der darin befindlichen Personen hervorgerufen werden könnte.

    [0031] Auf der anderen Seite verhindert die Verkleidung 10, daß zum Beispiel Löschwasser, welches aus einer Etage oberhalb von dieser stammen kann, in den sie abschirmenden Raum gelangt. Das durch eine Decke hindurchdringende Wasser wird nämlich entlang der deckenseitigen Flächen der Deckenelemente in die Auffangrinnen 16 bzw. 52, 54, 56 geführt, um anschließend kontrolliert zum Beispiel in einen Sammelbehälter zu fließen. Dadurch ist sichergestellt, daß der durch ein Brand entstandene Schaden auf eine Etage beschränkt bleibt und Löschwasser in darunter befindlichen Etagen in keine Schäden hervorrufen kann.


    Ansprüche

    1. Untergehängte feuerhemmende mit Sprühelementen versehene Verkleidung für tragende Decken und mit oberhalb der Verkleidung vorgesehener Ansaugöffnung eines Abluftventilators,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verkleidung (10) aus gewölbten Deckenelementen (12) zusammengesetzt ist, die mit ihren Seitenrändern (14) in Auffangrinnen (16) für aus den Sprühelementen (46) abgegebene Flüssigkeit unter Einhaltung eines Abstandes zu den Wänden (18) der Auffangrinnen (16) und zum Seitenrand (14) des jeweils benachbarten Deckenelements (12) aufgenommen sind.
     
    2. Verkleidung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Deckenelemente (12) kreuzbogenförmig oder tonnenförmig oder rinnenförmig gewölbt sind.
     
    3. Verkleidung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Sprühelemente (46) fußboden- und/oder decken-' seitig ein Überziehen von zumindest einer Fläche jedes Deckenelements (12) mit einem Flüssigkeitsmantel ermöglichen.
     
    4. Verkleidung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei kreuzbogenförmig gewölbten Deckenelementen (12) die Auffangrinnen (16) mittels kreuzförmiger Verbindungsstücke (34) bzw. T-förmiger Verbindungsstücke (36) an den Deckenrändern an den Kreuzungsstellen miteinander verbunden sind, wobei in diesen Stauplatten (48) zum Aufstauen von Flüssigkeit vorzugsweise verschiedener Niveaus einbringbar sind.
     
    5. Verkleidung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine kreuzförmiges Verbindungsstück (34) von unten gegen die Auffangrinnen (16) gepreßt ist und eine Bohrung aufweist, durch welche ein Steckbolzen (44) oder dergleichen für die Befestigung der Verkleidung (10) an der tragenden Decke hindurchgeführt ist und in eine-Bohrung eines kreuzförmigen Aufhängeteils (38) mit bogenförmigen Beinen (40) eingreift, das von oben gegen die Auffangrinnen (16) im Bereich der Stoßstellen der Deckenelemente (12) drückt.
     
    6. Verkleidung nach zumindest Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an den Kreuzungsstellen der Auffangrinnen (16) jeweils ein kreuzförmiges bzw. T-förmiges Aufnahmestück (30) die Ränder (14) der Deckenelemente (12) aufnimmt und eine Bohrung für die Durchführung des Steckbolzens (44) oder dergleichen aufweist, wobei die Bohrung vorzugsweise von einer vom Boden der Auffangrinnen (16) ausgehende und zumindest bis zur Höhe des oberen Randes des Verbindungsstücks (34) verlaufenden Hülse umgeben ist.
     
    7. Verkleidung nach zumindest Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Deckenelemente (12) im Bereich der Auffangrinnen (16) deckenseitig Schmutzabweiser (50) vorzugsweise in Form eines Schutznetzes aufweisen.
     
    8. Verkleidung nach zumindest Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die sich kreuzenden Auffangrinnen (52, 54, 56) aus U-Profilen bestehen, die aus jeweils parallel zueinander angeordneten ersten und zweiten Auffangrinnen ge- bildet sind, von denen die zweiten Auffangrinnen (54, 56) in in den Schenkeln der ersten Auffangrinnen (52) vorgesehenen Einsteckschlitzen (58) der Breite der zweiten Auffangrinnen einhängbar sind, wobei die die Schlitze aufweisenden ersten Auffangrinnen tragend oder zumindest mit tragenden Elementen verbunden sind.
     
    9. Verkleidung nach zumindest Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die zweiten Auffangrinnen (54, 56) einen parallel zu den jeweiligen Stegen (24) verlaufenden Zwischenboden (60) aufweisen, dessen Abstand zu dem jeweiligen Steg der Höhe zwischen Steg und parallel dazu verlaufende untere Kante des Einsteckschlitzes (58) entspricht.
     
    10. Verkleidung nach zumindest Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich von den Stegen (24) der Auffangrinnen (52) Hülsen (26) bis zumindest den oberen Kanten der Schenkel (18) erstrecken, deren durchgehende Öffnungen zur Aufnahme von Befestigungselementen für die Verkleidung oder zur Durchführung von Versorgungsleitungen ausgebildet sind.
     
    11. Verkleidung nach zumindest Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rohrleitung für die Flüssigkeitszufuhr zu den Sprühköpfen (46) die Aufhängung für die Verkleidung (10) ist. •
     




    Zeichnung