[0001] pie Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausregulieren von Titerschwankungen
eines Faserbandes, das durch Verzug in einem Streckwerk aus mehreren Einzelbändern
gewonnen wird.
[0002] Es sind schon Regulierstrecken bekannt, bei denen ein Messorgan am Streckenauslauf
Titerabweichungen des Bandes misst, mit einem Sollwert vergleicht und durch einen
Regler dem Stellglied Korrekturbefehle für festgestellte Abweichungen zuführt. Dieses
ändert sodann die Einzugsgeschwindigkeit des Streckwerks und damit den Hauptverzug
so lange, bis die Bandnummer (Titer) dem Sollwert entspricht. Da das Band das Messorgan
nach vorgenommenem Regulierverzug durchläuft, ergibt sich automatisch eine laufende
Ueberprüfung der Korrekturwirkung. Solche geschlossene Regelkreise garantieren hervorragende
Bandgleichmässigkeiten (USTER NEWS, Bulletin
Nr. 24, Oktober 1976, Seite 1).
[0003] Obwohl eine solche Regulierung im Normalbetrieb einwandfrei funktioniert, weist sie
noch schwerwiegende Nachteile auf. Bei den heute üblichen Hochgeschwindigkeitsstrecken
muss bei jedem Wechsel der Ablagekannen die Strecke abgestellt werden, damit ein einwandfreier
Wechsel mit sauberer Bandtrennung überhaupt möglich ist und hohe mechanische Belastung
der Kannen, bzw. des Kannenwechslers vermieden werden kann. Die Folge davon ist, dass
sowohl beim Anhalten als auch beim nachfolgenden Starten ein Bandfehler entsteht.
Dieser Fehler ergibt sich zwangsläufig beim Abstellen und Anfahren, weil die Drehzahl
der Einlaufwalzen des Streckwerkes durch
Hilfs- schaltungen proportional zur Drehzahl der Lieferwalzen des Streckwerks ist und
der Verzug in diesen Betriebsphasen somit konstant bleibt und keine Vergleichmässigung
des Titers eintritt. Dieser Fehler entspricht bei den heute üblichen Auslaufgeschwindigkeiten
von ca. 600 m/min etwa ca. 20 m Bandlänge beim Anlauf und ca. 10 m Bandlänge beim
Abstellen und beträgt ungefähr die Differenz zwischen Soll- und IstWert der Einlaufbänder.
Weil der Kannenwechsel beispielsweise bei der Vorlage von Kannen mit kleinem Fassungsvermögen,
wie sie für das Offenendspinnen verlangt werden, im Wechselrhythmus von 2 bis 10 Minuten
vorgenommen wird, ist der beschriebene Fehler hier besonders störend. Um den genannten
Fehler nur auf kurzer Länge erzeugen zu müssen, wird die Maschine sehr rasch angefahren
und abgestellt. Dadurch wird nicht nur das Band zusätzlich beansprucht, sodass die
Gefahr eines Bandbruches besteht, sondern auch die Maschine mechanisch ungebührlich
hoch beansprucht.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Ueberwindung der genannten Nachteile mit
der Zielsetzung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausregulieren von Titerschwankungen
eines Faserbandes zu schaffen, bei denen sowohl beim Anfahren wie beim Abstellen keine
Titerabweichungen und übermässige Beanspruchungen im Faserband entstehen, und zudem
die mechanischen Teile der Maschine und die Kannen nur minimal beansprucht werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 bzw. 6 angegebene Erfindung
gelöst.
[0006] Die Erfindung sei anhand von illustrierten Ausführungsbeispielen nachstehend näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 den Streckwerksantrieb samt Schema einer Streckwerksregulierung in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 ein Schema eines Reglers,
Fig. 3 eine Variante der Vorrichtung gemäss Fig. 1,
Fig. 4 ein Schema einer hiezu passenden Variante des Reglers,
Fig. 5 ein Schema einer Digitalschaltung.
[0007] Verzugsfähige Stapelfaserbänder 1, die mittels Walzenpaaren 2 und 3 eines Einlauftisches
(nicht gezeigt) einem Streckwerk 4 einer Regulierstrecke (nicht gezeigt) zugeführt
werden, gelangen unter einem Anspannverzug von ca. 1,05-fach mit der Geschwindigkeit
V
einl. zum Eingangswalzenpaar 5, von e dort zu einem im Verhältnis eines gewählten Vorverzuges
mit höherer Umfangsgeschwindigkeit laufenden Walzenpaar 6, worauf der Hauptverzüg
mittels des Lieferwalzenpaares 7 mit der Geschwindigkeit V
1 erfolgt. Nach Verlassen des zwischen letzteren Walzenpaaren 6 und 7 definierten Hauptverzugsfeldes
wird das im Streckwerk entstehende Vlies 8 seitlich mittels eines Trichters 9 zu einem
kompakten Band 10 zusammengefasst und einem Messwalzenpaar 11,12 zugeführt. Dieses
Messwalzenpaar kann aus der eine Nute 13 aufweisenden, angetriebenen Walze 11 und
der dazu komplementären, in die Nute 13 eingreifenden, nicht angetriebenen Gegenwalze
12 bestehen. Die Distanz D zwischen den Walzenpaaren 7 und 11, 12 liegt bei den heute
üblichen Strecken bei ca. 100 mm. Von dort gelangt das Band 10 mittels eines Drehtellers
14 zur Ablage in die darunter aufgestellte Kanne 15. Diese kann drehend angetrieben
oder stillstehend sein.
[0008] Zum Antrieb sämtlicher Walzen dient ein als Stoppmotor ausgebildeter Hauptmotor 16,
der über die Antriebsverbindungen 17, 18 und 19 die Walzenpaare 7 und 11,12 mit konstanter,
in einem starren Verhältnis reduzierter Drehzahl antreibt. Diese Drehzahl ist derart,
dass das Vlies 8 bzw. das Band 10 mit einer Geschwindigkeit von 600 m/min bis ca.
800 m/min befördert wird. Ein mit einem Element (nicht gezeigt) der Antriebsverbindung
17 berührungslos zusammenwirkender, als Näherungsinitiator ausgeführter Impulssignalgeber
20 liefert ein zur Drehzahl des Walzenpaares 7 bzw. 11,12 proportionales Signal an
einen Frequenz/Spannungswandler 21, der ein entsprechendes Spannungssignal Un
17 liefert.
[0009] Die Antriebsverbindung 17 überträgt ferner die Drehbewegung n
17 über ein Differentialgetriebe 22 und über Antriebsverbindung 23 mit Drehzahl n an
die in konstantem Verhältnis zueinander umlaufenden, angetriebenen Walzen der Paare
2, 3, 5 und 6. Das Differentialgetriebe 22 besitzt zudem eine mit der variablen Drehzahl
n
1 angetriebene Antriebsverbindung 24 von einem spannungsgeregelten Gleichstrommotor
25, der über Antriebsverbindung 26 auch einen Regeltachogenerator 27 antreibt. Dessen
Ausgänge sind elektrisch einerseits über einen Drehzahlüberwacher 28 mit einer Motorsteuerung
29, andererseits mit einem Additionsglied 30 verbunden. Die Messwalze 12 ist mechanisch
verbunden mit einem Signalwandler 31, der entsprechend der durch die Banddicke (=
lokaler Titer) verursachten Auslenkungen der Walze 12 ein repräsentatives Signal über
Leitung 32 an ein Additionsglied 33 abgibt, das mit einem von Hand einstellbaren Sollwertpotentiometer
34 verbunden ist, welcher ein Spannungssignal U
Soll liefert. Das Additionsglied 33 gibt ein der Titerabweichung vom Solltiter proportionales
Spannungssignal Δ U = U
Soll - U
Ist über Leitung 35 an einen unten näher beschriebenen P-I-Regler 36 ab, wo es in eine
für die Regelung notwendige Spannung
U R überführt und einem Regelbereichüberwacher 37 zugeführt wird. Dieser unterbricht
bei Ueberschreiten des eingestellten Regelbereiches die Verbindung 38 zur Motorsteuerung
29. Der Regler 36 ist ferner über Leitung 39 mit der Motorsteuerung 29 verbunden.
Eine Leitung 40 führt zu einem Multiplikator 41, der andererseits über Leitung 42
das Signal Un
17 vom Frequenzspannungswandler 21 erhält. Der
Reg-ler 36 und der Multiplikator 41 bilden zusammen einen
Ana- log-Rechner. Das über Leitung 43 mit dem die Stellgrösse liefernden Multiplikator
41 verbundene Additionsglied 30 gibt sein Differenzsignal über einen Schalter 44 an
einen
Leistungsvorverstärker 45 und danach an den Gleichstrommotor 25 ab. Die Ausgänge der
Motorsteuerung 29 besitzen noch je eine Verbindungsleitung 46,47 zum Schalter 44 und
zum Hauptmotor 16. Bei Ueberschreiten der vorgeschriebenen Höchstdrehzahl des Gleichstrommotors
25 bewirkt der Drehzahlüberwacher 28 das Ausschalten des Motors 25 durch die Motorsteuerung
29. Die Teile 25, 27, 30, 40 und 45 bilden das Stellglied 48 eines geschlossenen Regelkreises.
[0010] Der Aufbau des Reglers 36 ist aus Fig. 2 zu entnehmen. Er besteht aus einem trägen
P-I-Regler 49, einschaltbar für die Stopp-Start-Phase, und aus einem flinken P-I-Regler
50, umschaltbar für die Normalbetriebsphase.
[0011] Der Regler 49 weist die folgenden Kenngrössen auf:
für eine Verstärkerstufe 51 für den P-Anteil: K = 0 - 0,1, für eine Verstärkerstufe
52 für den I-Anteil: T>2 . 10 sec. und der Regler 50 die Kenngrössen:
für eine Verstärkerstufe 53 für den P-Anteil: K = 6,7 . 10-4 V1 (m/min)
für eine Verstärkerstufe 54 für den I-Anteil:

[0012] Die oben angegebenen Kennwerte sind bezogen auf eine Wegdistanz D
w ≅ 100 mm, gemessen zwischen der Klemmlinie des w Walzenpaares 7 und derjenigen des
Messwalzenpaares 11,12.
[0013] Die Umschaltung von der Start- zur Normalphase und von dieser zur Stopp-Phase erfolgt
über Leitung 39, von der Motorsteuerung 29 aus mittels eines Umschalters 55. Die im
Regler 36 vorhandenen-Operationsverstärker 56 sind im Handel verfügbar, z.B. Type
6P 3521 von Burr Brown, International Airport Park, P.O. Box 11400, Tuscon, Arizona,
USA.
[0014] In der Startphase arbeitet die Vorrichtung nun wie folgt: Die von Leitung 35 gelieferte
Spannung A U gelangt vorerst zum trägen Regler 49, dann die von diesem gelieferte
Reglerspannung über den Umschalter 55, der von der Motorsteuerung 29 in die in Fig.
2 gezeigte Stellung gebracht wird, zum Regelbereichüberwacher 37. Bei Erreichen der
Liefergeschwindigkeit V
1 von z.B. ca. 500 m/min wird der Umschalter 55 umgelegt und der flinke Regler 50 übernimmt
das Signal Δ U aus Leitung 35, wodurch die Normalarbeitsphase eingeleitet wird. Beim
Abschalten der Strecke geschieht dasselbe in umgekehrter Reihenfolge. Aufbau und Arbeitsweise
mit einem . zusätzlichen trägen Regler 49 sind erforderlich, um zu ver
- meiden, dass der Regler in der Anfang- und Stopp-Phase zufolge mangelnder Trägheit
(diese ist unerwünscht im Normalbetrieb) überschwingt und das Streckwerk 4 deshalb
Fehlverzüge und Bandbrüche produziert. Sowohl der Regler 49 als auch der Regler 50
müssen den sich ändernden Betriebsbedingungen durch entsprechende Einstellung angepasst
werden. Beim Regler 49 ist eine Anpassung der Einstellung mittels des dem Operationsverstärker
56 vorgeschalteten Potentiometers 56a und des Potentiometers 56b des RC-Gliedes an
die Beschleunigung und Verzögerung der Maschine erforderlich. Diese Anpassung hängt
von der zu erreichenden Endgeschwindigkeit ab. Eine Anpassung an das zu verarbeitende
Material ist wegen der vom Material abhängigen Verzugskräfte notwendig. Die Massenträgkeit
der Kannen samt Inhalt gilt es ebenfalls zu berücksichtigen. Der momentane Betriebszustand,
d.h. ob die Maschine bereits warmgelaufen oder ob Kaltstart erfolgt, spielt bei der
Einstellung ebenfalls eine Rolle. Beim Abschalten ist zusätzlich der Einfluss unterschiedlicher
Abnützung der Bremsbeläge im Motor 16 (Stoppmotor) mit zu berücksichtigen.
[0015] Der Regler 50 erfordert ein Einjustieren bei Aenderung der Liefergeschwindigkeit,
z.B. bei Umstellung vom Betrieb mit 400 m/min auf 500 m/min, durch Aenderung der entsprechenden
Potentiometer 56c und 56d. Diese Einstellarbeit ist zeitlich aufwendig, wenn kein
geschickter Bedienungsmann zur Stelle ist. Die Vornahme der Neueinstellung bei Aenderung
der Betriebsbedingungen darf auch nicht vergessen werden, was zuverlässiges Personal
erfordert.
[0016] Im übrigen arbeitet die Vorrichtung wie folgt:
Im Multiplikator 41 wird durch Multiplikation der beiden von Leitungen 40 und 42 gelieferten
Spannungssignale laufend die zur Ausregulierung der Titerschwankungen des Faserbandes
10 notwendige Stellgrösse y bestimmt, die dem Stellglied 48 zugeführt wird, das seinerseits
über das Differentialgetriebe 22 auf die Drehzahl der Streckwerkswalzen 2, 3, 5 und
6 korrigierend einwirkt, sodass laufend Titerschwankungen im zu verstreckendem Band
ausreguliert werden, bis der Sollwert erreicht ist.
[0017] Beim Anfahren beschleunigt sich der Hauptantriebsmotor 16 vom Stillstand auf seine
konstante Betriebsdrehzahl n, zu der n
17 in einem durch Wechselräder (nicht gezeigt) gegebenen festen Verhältnis steht. Die
Motorsteuerung 29 ist mit einer Zeitschalteinrichtung versehen (nicht gezeigt), wodurch
der Regelkreis schon beim Einschalten des Hauptmotors 16 eingeschaltet und erst beim
Stillstand desselben wieder abgeschaltet wird. Auf diese Weise ist beim Starten und
Stoppen der Strecke der den Regelantrieb bildende Gleichstrommotor 25 mit dem Antriebsmotor
16 elektrisch gekoppelt, dies weil der Impulssignalgeber 20 laufend beim Starten und
Stoppen den Momentanwert der Drehzahl n
momentan des Walzenmomentan paares 7 erfasst, sodass im Multiplikator 41 laufend das Produkt
der Signale U
R x U
17 gebildet wird, das für die Ausregulierung der entsprechenden Titerabweichung notwendig
ist. Damit wird die Drehzahl der Walzen 2, 3, 5, 6 automatisch proportional der Drehzahl
der Walzen 7, 11, 12 nachgeführt und ein
.einwandfreier Hochlauf bzw. eine einwandfreie Abbremsung erreicht.
[0018] Der Aufbau und die Arbeitsweise der Vorrichtung gemäss Fig. 1 kann zur Eliminierung
der Geschick erfordernden Einstellarbeit weiter vervollkommnet werden, indem die vom
Impulssignalgeber 57 (Fig. 3) erzeugte, der Liefergeschwindigkeit V
1, d.h. der Drehzahl n
17 proportionale Frequenz dem Frequenz/Spannungswandler 58 zugeführt wird, der eine
Spannung U
59 über Leitung 59 einem P-I-Regler 60 liefert. Das Signal aus Leitung 59 (Fig. 4) gelangt
auf Multiplikatoren 61 und 62, während jenes aus Leitung 35 auf den Multiplikator
61 und einen Multiplikator 63 gelangt. Multiplikator 61 liefert ein Signal V
1 × ΔU (Titer) einer Verstärkerstufe für den
P-Anteil 64, und der Multiplikator 63 erhält je ein Signal V
12 aus Multiplikator 62 und ein Signal Δ U aus Leitung 35 und gibt deren Produkt V12
. Δ U an die Verstärkerstufe für den I-Anteil 65 ab. Beide Verstärkerstufen 64 und
65 besitzen je einen Operationsverstärker 66, Type 2521
L der Firma Burr Brown. Die Multiplikatoren 61-63 sind Typen 4
203 derselben Herkunft. Das an Leitung 40 abgegebene Signal entspricht somit der Summe
V
1 x Δ U +∫ V
12 .Au . dt, das dem Multiplikator 41 als titer- und liefergeschwindigkeitsabhängige
Grösse eingeht. Der Regler 60 und der Multiplikator 41 bilden wiederum den Analogrechner.
[0019] Bei den erfindungsmässigen Vorrichtungen wird automatisch beim Hochfahren und Auslaufen
die erforderliche Drehzahländerung des Gleichstrommotors 25 proportional zur Titerabweichung
und proportional zur Auslaufgeschwindigkeit des Bandes 10, d.h. die Einlaufgeschwindigkeit
der Bänder 1 ändert sich proportional zur Auslaufgeschwindigkeit des Bandes 10, und
damit ist der Hauptverzug, wie gewünscht, unabhängig von der Drehzahl n
17. Weiter ändern sich die Regelparameter beim Hochfahren automatisch in gewünschter
Weise von träge zu flink und umgekehrt beim Abstellen. Dies bedeutet, dass für jede
Liefergeschwindigkeit der Regler ohne manuelle Eingriffe optimal eingestellt ist.
Da das Anfahren und Abstellen unabhängig von der Drehzahl der Streckwerkswalzen einwandfrei
beherrscht werden kann, können die Anfahr- und Stopp-Vorgänge langsam ausgeführt werden
(d.h. per 5 - 10 Sekunden entsprechend einer Bandauslaufgeschwindigkeit von bis zu
800 m/min). Dies führt zu einer ganz wesentlichen Verminderung der mechanischen Beanspruchung
durch den Wegfall von abruptem Bremsen und Hochfahren der Maschine und zur Reduktion
der Bandbruchgefahr.
[0020] Die vorstehend beschriebenen Analogschaltungen Fig. 3 und
4 können vorteilhaft durch die nachstehend beschriebene
Digi- talschaltung gemäss Fig. 5 ersetzt werden. Die Elemente 2
0, 31, 34 und 57 sowie die Leitung 32 entsprechen denjenigen von Fig. 3. Sie tragen
somit in Fig. 5 die gleichen Bezugszeichen.
[0021] Eine Peripherieplatine 67 besteht aus einem Analog-DigitalWandler (nicht gezeigt)
(z.B. Burr Brown Type ADC 85-12) für den Eingang des analogen Istwertsignals (Leitung
32) aus dem Signalwandler 31, einem Schaltkreis (nicht gezeigt) zum Einlesen digitaler.Daten
(z.B. Type SN 74 LS 241 der Firma Texas Instruments Inc., MOS Microcomputer Products,
Box 1443 MS 6404, Houston, Texas .77001, USA) für den digitalen Eingang aus Leitungen
68, einem Frequenz-Zeit-Wandler (nicht gezeigt) bestehend aus handelsüblichen Oszillatoren
und Zählern für die Signale ab Leitungen 69 und 70 sowie entsprechenden Hilfsschaltkreisen
(nicht gezeigt) zur Dekodierung der Adressen und der Erzeugung der notwendigen Kontroll-,
Steuer- und Hilfssignale, einem Digital-Analog-Wandler (nicht gezeigt) (z.B. Burr
Brown DAC 71-COB-V) für den Ausgang (Leitung 43) (Stellgrösse y).
[0022] Ein mit der Platine 67 zusammenwirkender Mikroprozessor 71 (z.B. Texas Instruments,
Type TM 990/100 M) ist mit Datenbusleitungen 72, Adressbusleitungen 73 und Kontrollbusleitungen
74 verbunden. Der Mikroprozessor 71 enthält mittels eines steckbaren Eprom-Speichers
75 (z.B. Type TMS 2716 der Texas Instruments Inc.) das notwendige Rechenprogramm,
welches durch den Regelalgorhythmus

definiert ist. Darin bedeuten c
1 und c
2 Konstanten, V
einl. die Einlaufgeschwindigkeit des Faserbandes beim Walzenpaar 5, T die Integrationszeit.
[0023] Die Platine 67 verarbeitet nun die Eingangssignale, wie sie vom Mikroprozessor 71
abgerufen und über die Datenbusleitung 72, die Adressbusleitung 73 und die Kontrollbusleitung
74 ausgetauscht werden und übermittelt das Rechenresultat in Form der Stellgrösse
y an Leitung 43, die es an das Stellglied 48 weitergibt.
[0024] Diese Digitallösung besitzt eine Reihe besonderer Vorteile:
1. Exakte Nummerhaltung des abgelieferten Faserbandes über längere Zeit und unabhängig
von den Umweltbedingungen in der Spinnerei (z.B. Lufttemperatur, Feuchtigkeit) wegen
Wegfall der Drift von Elektronikkomponenten. Die Kontrolle, Nachstellung und Nacheichung
entfällt, was bei dem Mangel an geeignetem Personal in der Spinnerei von grosser Bedeutung
ist.
2. Hohe Flexibilität im Betrieb. Eine Programmänderung, z.B. neuer Regelalgorhythmus
oder andere Parameter, kann durch Austausch des Eprom-Speichers äusserst einfach bewerkstelligt
werden. Auch eine zusätzliche Störgrössenaufs.chaltung kann, falls erwünscht, leicht
realisiert werden.
3. Die Uebernahme zusätzlicher Kontrollfunktionen, z.B. Feststellung eines Bandbruches,
Berechnung, Registrierung, Anzeige und gegebenenfalls Ueberwachung der CV-Werte des abgelieferten Bandes ohne grossen Mehraufwand.
1. Verfahren zum Ausregulieren von Titerschwankungen eines in einem Streckwerk einer
Regulierstrecke aus mehreren Faserbändern zu einem Einzelband verstreckten Faserbandes,
dessen Titer im Auslauf des Streckwerkes gemessen, mit einem Sollwert verglichen und
ein Titerabweichungen proportionales Signal einem Regler zugeführt wird, der dem Stellglied
mittels einer Stellgrösse die Korrekturbefehle zuführt, welches über ein vom Hauptmotor
und von einem Regelmotor angetriebenes Differentialgetriebe die Bandeinlaufgeschwindigkeit
bis zum Erreichen des Sollwertes ändert, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Stellglied
(48) zugeführte Stellgrösse aus dem Produkt einer zur Hauptmotordrehzahl proportionalen
Spannung und einer von der Titerabweichung bestimmten Spannung gebildet wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Titerabweichung
bestimmte Spannung von einem P-I-Regler erzeugt wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Titerabweichung
bestimmte Spannung beim Anlauf und Auslauf der Strecke von einem zur Vermeidung des
Ueberschwingens hinreichend träge ausgelegten P-I-Regler erzeugt wird.
4. Verfahren nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die bestimmte Spannung
während der Normalbetriebsphase von einem flinken, Abweichungen vom Sollwert minimal
haltenden P-I-Regler erzeugt wird.
5. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bestimmte Spannung
von einem Signal beeinflusst wird, das eine Funktion der Auslaufgeschwindigkeit V1 der Strecke ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Rechner (34,41; 60,41;67,71) vorgesehen ist zur Bildung der Stellgrösse aus
dem Produkt der zur Hauptmotordrehzahl proportionalen, von einem Geber (20) gelieferten
Spannung und der aus der Titerabweichung bestimmten Span- nung, und der Rechner (36,41;60,41;67,71) zur Ueber- mittlung der Stellgrösse elektrisch mit dem Stellglied (48) und dieses über
ein Differentialgetriebe (22) mechanisch mit dem Einlaufwalzenantrieb (23) verbunden
ist.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner (36,41;60,41)
aus einem die Titerabweichung repräsentierende Spannung übernehmenden Regler (36,60)
und einem von diesem bespeisten Multiplikator (41) gebildet ist, der einerseits mit
dem Stellglied (48) und andererseits mit dem Geber (20) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler (36)
aus einem trägen, in der Anlauf- und Auslaufphase einschaltbaren P-I-Regler (49) und
einem in der Normalbetriebsphase einschaltbaren, flinken P-I-Regler (50) besteht.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der träge P-I-Regler
(49) die Kennziffern K = 0 - 0,1 (P-Anteil) und T > 2 . 10-1 sec. (I-Anteil) aufweist für einen Abstand vom Streckwerksauslauf-Walzenpaar (7) zum Messwalzenpaar
(11,12) von ca. 100 mm.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der flinke P-I-Regler
die Kennzeichen K = 6,7 . 10
-4 V
1 (m/min) und

aufweist für einen Abstand von ca. 100 mm zwischen dem Streckwerksauslauf-Walzenpaar
(7) und dem Messwalzenpaar (11,12).
11. Vorrichtung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler (36)
zwecks Umschaltung von der Anlauf- und Auslauf- in die Normalbetriebsphase mit einer
Motorsteuerung (29) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorsteuerung
(29) sowohl das Stellglied (48) als auch den Hauptmotor (16) steuert sowie mit einem
Regelbereichüberwacher (37) und einem Drehzahlüberwacher (28) verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler (60)
zusätzlich mit dem Signalgeber (57) verbunden ist, der ein der Streckenauslaufgeschwindigkeit
V1 proportionales Signal liefert (Fig. 3).
14. Vorrichtung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler (60)
automatisch die Kenngrössen K = 6,7 . 10
-4v
1 (m/min) und 22500 K = 6,7 . 10
-4 V
1 (m/min) und

einstellt in Abhängigkeit der ihm zugeführten liefergeschwindigkeitsproportionalen
Spannung bei einem Abstand von ca. 100 mm zwischen dem letzten Streckwerkswalzenpaar
(7) und den Messwalzen (11,12).
15. Vorrichtung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner (67,71)
aus einem Mikroprozessor (71) gebildet ist, der mit dem Geber (20), mit den das von
der Titerabweichung bestimmte Signal liefernden Mitteln (31,34) sowie mit dem Stellglied
(48) verbunden ist.
16. Vorrichtung nach Patentanspruch 15, dadurch gekennzeichnet dass der Mikroprozessor
(71) mit dem folgenden Regelalgorhythmus arbeitet: y = c
1 . V
einl.

Konstanten, V
einl, die Einlaufgeschwindigkeit des Faserbandes in das Streckwerk und T die Integrationszeit
bedeuten.