[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Dose mit einem
aus einem rechteckigen Kartonzuschnitt oder dgl. gewickelten Mantel, einem Boden und
einem Deckel, bei dem der Mantel ein- oder mehrlagig auf einem dessen Querschnittsform
angepaßten Dorn gewickelt wird.
[0002] Insbesondere sehr flache Dosen werden im allgemeinen mit einem zweiteiligen Dosenmantel,
nämlich mit getrenntem Unter- und Oberteil, hergestellt.
[0003] Diese Herstellung ist aber sehr aufwendig und teuer und bedingt einen verhältnismäßig
hohen Materialeinsatz.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem Dosen
der genannten Art einfach und preisgünstig herstellbar sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das untere Ende des Dosenmantels
nach innen eingebördelt und ein Boden in die Dose eingelegt wird, und nach dem Befüllen
der Dose mit dem zu verpackenden Gut eine Deckelscheibe auf das Füllgut aufgelegt
und dann der obere Dosenrand bis zur Anlage an diese Deckelscheibe eingebördelt wird.
[0006] Durch dieses Verfahren wird es ermöglicht, eine aus lediglich drei Teilen bestehende
Dose herzustellen, die vollständig mit Füllgut angefüllt ist und keinen Hohlraum aufweist.
[0007] Darüber hinaus hat die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Dose ohne
weitere Maßnahmen einen Originalitätsverschluß, da sie nur unter zumindest teilweiser
Zerstörung des Deckels geöffnet werden kann.
[0008] Aus dem DE-GM 77 39 530 ist zwar eine Runddose mit einem einteiligen Mantel, einer
Boden- und einer Deckelscheibe bekannt. Das Herstellungsverfahren weist jedoch einen
ganz erheblichen Unterschied auf. Bei dem bekannten Verfahren wird nämlich zuerst
am oberen und unteren Ende der Dose ein Rand nach innen umgebördelt. Sodann wird eine
Bodenscheibe eingelegt und das Füllgut eingebracht, das aber nicht bis zum oberen
Bördelrand reicht. Nur durch die Belassung eines Freiraumes ist es möglich, die obere
Deckelscheibe nachträglich einzusprengen.
[0009] Für zahlreiche Füllgüter ist die Belassung eines freien Kopfraumes aber äußerst unzweckmäßig.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es dagegen möglich, eine Dose der genannten
Art zu schaffen, die keinen freien Kopfraum oberhalb des Füllgutes und unterhalb der
Deckelscheibe aufweist.
[0010] Die Deckelscheibe kann sich zur Vereinfachung des Verschließvorganges während des
Umbördelns des oberen Dosenrandes an dem Füllgut abstützen.
[0011] Gemäß der Erfindung kann der Boden der Dose als ebene Scheibe ausgebildet sein und
auf den nach innen eingebördelten unteren Dosenrand aufgelegt werden.
[0012] Es ist jedoch auch möglich, daß der Boden der Dose mit einem nach unten abgebogenen
Randstreifen versehen wird, der mit dem nach innen und oben abgebogenen unteren Rand
des Dosenmantels verpreßt wird.
[0013] Dadurch ist es möglich, eine sehr stabile Dose herzustellen, die an der Unterseite
darüber hinaus sehr dicht ausgebildet werden kann. ' I
[0014] Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es, wenn gemäß der Erfindung der untere Rand des Dosenmantels
beim Verpressen mit dem Randstreifen des Bodens gleichzeitig mit einem nach innen
gerichteten Absatz versehen wird, der sich über den gesamten Umfang des Dosenmantels
erstreckt.
[0015] Hierdurch wird in verhältnismäßig einfacher Weise erreicht, daß mehrere Dosen übereinander
gestapelt werden können, ohne daß dabei die Gefahr besteht, daß der Stapel verrutscht
und umfällt.
[0016] Ein derartiger Stapelrand kann gemäß der Erfindung auch dadurch hergestellt werden,
daß der untere Rand des Dosenmantels beim Verpressen mit dem Randstreifen des Bodens
gleichzeitig nach außen aufgeweitet wird, wodurch ein außerhalb des Dosenumfanges
liegender Stapelrand gebildet wird, mit dem die Dose auf einer darunter stehenden
aufzustehen vermag.
[0017] Da der untere Rand der Dose wegen des eingesetzten Bodens verhältnismäßig stark ausgebildet
ist, kann bei dieser Ausgestaltung beim Stapeln vieler Dosen übereinander keine unbeabsichtigte
Aufweitung eines Dosenabschnittes eintreten. Somit wird eine weitgehende Dosenschonung
erzielt.
[0018] Eine erfindungsgemäß hergestellte Dose ist vorteilhafterweise derart ausgestaltet,
daß an der Deckelscheibe ein Ansatz angeformt ist; der über den Scheibendurchmesser
hinausragt und gegen das Scheibenzentrum hin umgefaltet ist, auf der Oberseite der
Deckelscheibe aufliegt und sich in einem Streifen fortsetzt, der ins Innere der Deckelscheibe
hineinragt und durch zwei verhältnismäßig kurze Schnittlinien von dieser an zwei Seiten
abgetrennt ist.
[0019] Hierdurch ist ein leichtes Öffnen der Dose möglich, bei dem jedoch zwangsläufig ein
teilweises Zerstören der Deckelscheibe erfolgt. Beim Hochziehen des Ansatzes werden
dieser und der mit diesem verbundene Streifen unter dem oberen Bördelrand des Dosenmantels
hervorgezogen. Um jedoch auch ein Hervorziehen der gesamten Deckelscheibe zu bewirken,
muß ein in der Verlängerung des Streifens liegender Abschnitt der Deckelscheibe losgetrennt
werden, damit diese ihren Außenumfang auf das Maß des Innenumfangs des Bördelrandes
verringern kann.
[0020] Da diese teilweise Zerstörung auch nach einem eventuellen Wiederanbringen der Deckelscheibe
sichtbar ist, weist die so ausgestaltete Dose einen Originalitätsverschluß auf.
[0021] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von drei Ausführungsbeispielen dargestellt.
Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine am oberen und unteren Rand eingebördelte Dose mit
Bodenscheibe und Deckelscheibe,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Deckelscheibe,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Dose, deren unterer Rand mit dem Ansatz eines Bodens
verpreßt ist,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Dose, deren unterer mit dem Boden verpreßter Rand
einen nach innen gerichteten Absatz aufweist und
Fig. 5 einen Schnitt durch eine Dose, deren unterer Rand nach außen aufgeweitet ist
und dadurch einen Stapelrand aufweist.
[0022] Mit 1 ist in Fig. 1 ein Dosenmantel bezeichnet, der an seinem unteren Rand 2 nach
innen eingebördelt ist, wodurch eine Rolle 3 entstanden ist. Auf dieser Rolle 3 liegt
eine lose in die Dose eingelegte Bodenscheibe 4 auf. Mit 5 ist ein nicht näher bezeichnetes
Füllgut bezeichnet, das auf der Bodenscheibe 4 aufliegt. Auf diesem Füllgut stützt
sich eine Deckelscheibe 6 ab, gegen die der obere Rand 7 des Dosenmantels 1 bis zu
seiner Anlage an der Deckelscheibe eingerollt ist. Der so gebildete Bördelrand 8 hält
die Deckelscheibe und preßt sie gegen das Füllgut.
[0023] An der Deckelscheibe 6 ist ein Ansatz 9 angeformt, der über den Scheibendurchmesser
hinausragt und gegen das Scheibenzentrum hin umgefaltet ist und auf der Oberseite
der Deckelscheibe liegt. Der Ansatz 9 setzt sich in einem Streifen 10 fort (Fig. 2),
der ins Innere der Deckelscheibe 6 hineinragt und durch zwei Schnittlinien 11, 12
von dieser abgetrennt ist.
[0024] Zum Öffnen der Dose wird der Ansatz 9 ergriffen und nach oben gezogen. Dadurch werden
dieser und der Steifen 10 unter dem Bördelrand 8 hervorgezogen. Die Deckelscheibe
6 löst sich jedoch erst vom Bördelrand, wenn ein in der Verlängerung des Streifens
10 liegender Abschnitt 13 in der Verlängerung der Schnittlinien 11, 12 abgetrennt
ist. Erst dann ist es möglich, daß sich beim Hochziehen der Außenumfang der Deckelscheibe
bis auf den Innenumfang des Bördelrandes zusammenzieht und die Deckelscheibe unter
dem Bördelrand herausrutschen kann.
[0025] Somit ist die Dose gleichzeitig mit einem Originalitätsverschluß versehen, da ein
Öffnen nur unter teilweiser Zerstörung der Deckelscheibe möglich ist.
[0026] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist ein Boden 40 vorgesehen, der einen nach
unten abgebogenen Randstreifen 41 aufweist. Der untere Rand 20 des Dosenmantels 21
ist nach innen und oben um den Randstreifen 41 herum umgebogen und mit diesem verpreßt.
[0027] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist die Dose genauso ausgebildet wie beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3. Lediglich der untere Rand des Dosenmantels ist mit einem nach innen gerichteten
Absatz 30 versehen, der beim Verpressen des Randes mit dem Randstreifen des Bodens
gebildet wird. In diesen Absatz 30 vermag der obere Bördelrand 8 einer entsprechenden
Dose einzugreifen, wodurch beim Übereinanderstapeln ein sicherer Halt der Dosen untereinander
gewährleistet ist.
[0028] Die Dose gemäß Fig. 5 hat einen unteren Rand 20 des Dosenmantels 21, der beim Verpressen
mit dem Randstreifen 41 des Bodens-40 nach außen aufgeweitet wurde. Dadurch wurde
ein außerhalb des Dosenumfanges liegender Stapelrand 42 gebildet, mit dem die Dose
auf eine darunter stehende aufsetzbar ist. Es wird dabei eine einwandfreie Justierung
der Dosen erreicht.
1. Verfahren zum Herstellen einer Dose mit einem aus einem rechteckigen Kartonzuschnitt
oder dgl. gewickelten Mantel, einem Boden und einem Deckel, bei dem der Mantel ein-
oder mehrlagig auf einem dessen Querschnittsform angepaßten Dorn gewickelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der untere Rand (2, 20) des Dosenmantels (1, 21) nach innen eingebördelt
und ein Boden in die Dose eingelegt wird, und nach dem Befüllen der Dose mit dem zu
verpackenden Gut (5) eine Deckelscheibe (6) auf das Füllgut aufgelegt und dann der
obere Dosenrand (7) bis zur Anlage an diese Deckelscheibe (6) eingebördelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Dose als ebene
Scheibe (4) ausgebildet ist und auf den nach innen eingebördelten unteren Dosenrand
(2) (Rolle 3) aufgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Dose mit einem
nach unten abgebogenen Randstreifen (41) versehen wird, der mit dem nach innen und
oben abgebogenen unteren Rand (20) des Dosenmantels (21) verpreßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rand (20) des
Dosenmantels (21) beim Verpressen mit dem Randstreifen (41) des Bodens (40) gleichzeitig
mit einem nach innen gerichteten Absatz (30) versehen wird, der sich über den gesamten
Umfang des Dosenmantels (21) erstreckt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rand (20) des
Dosenmantels (21) beim Verpressen mit dem Randstreifen (41) des Bodens (40) gleichzeitig
nach außen aufgeweitet wird, wodurch ein außerhalb des Dosenumfanges liegender Stapelrand
(42) gebildet wird, mit dem die Dose auf einer darunter stehenden aufzustehen vermag.
6. Dose, hergestellt gemäß dem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Deckelscheibe (6) ein Ansatz (9) angeformt ist,
der über den Scheibendurchmesser hinausragt und gegen das Scheibenzentrum hin umgefaltet
ist, auf der Oberseite der Deckelscheibe aufliegt und sich in einem Streifen (10)
fortsetzt, der ins Innere der Deckelscheibe (6) hineinragt und durch zwei verhältnismäßig
kurze Schnittlinien (11, 12) von dieser an zwei Seiten abgetrennt ist.