[0001] Die Erfindung betrifft eine Schalt- und Regelvorrichtung, insbesondere für Backöfen,
nach dem Oberbegriff des Anspruchsl.
[0002] Derartige Kombinationen von Schaltern und Reglern werden auch als UOG-Schalter bezeichnet,
weil man mit ihnen Unterhitze (temperaturgeregelt), Oberhitze und Grill-Stellung einschalten
kann. Es ist also erforderlich, am Ende des Regelbereiches des Reglers noch weitere
Schaltstellungen des Nockenschalters ansteuern zu können.
[0003] Dazu ist bereits aus der DE-PS 1 615 225 bekannt geworden, in der Schaltwalze des
Nockenschalters eine Kupplungshülse zu lagern, mit der die Einstellwelle des Reglers
drehfest verbunden ist. Zwischen der Schalterwelle und der Hülse ist eine Kupplungsfeder
vorgesehen, die sich beim überschreiten des Regelbereiches spannt, so daß der Nockenschalter
weitergedreht werden kann, wenn der Regler am Ende seines Regelbereiches durch einen
Anschlag blockiert ist. Diese Vorrichtungen haben sich ausgezeichnet bewährt, erfordern
jedoch eine aus Metall hergestellte Hülse, in der die Feder montiert werden muß. Es
wäre daher vorteilhaft, wenn ein derartiger UOG-Schalter mit geringerem Herstellungs-
und Montageaufwand gefertigt werden könnte.
[0004] Es ist ferner aus der DE-AS 21 64 694 ein derartiger UOG-Schalter bekannt geworden,
bei dem die Kupplungsfeder zwischen den beiden Teilen einer zweiteiligen Schaltwalze
vorgesehen ist. Zwischen diesen beiden Teilen befindet sich auch ein Anschlagnocken,
der die Drehung begrenzt. Auch hierbei ist Herstellung und Montage noch recht kompliziert.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es demnach, eine Schalt- und Regelvorrichtung der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, die eine vereinfachte Herstellung und Montage ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Am Ende des Regelbereiches des Reglers, der durch einen Anschlag im Regler oder auch
am reglerseitigen Kupplungsteil des Schalters begrenzt ist, wird also die Rutsch-
oder Rastkupplung wirksam und ermöglicht die Drehung der Schaltwalze des Schalters
gegenüber der festgehaltenen Einstellwelle des Reglers. Durch die Hemmung des reglerseitigen
Kupplungsteils wird verhindert, daß das reglerseitige Kupplungsteil sofort beginnt,
sich zurückzudrehen, wodurch die Synchronisation zwischen Regler und Schalter aufgehoben
wäre. Da also die Kupplung leichter zurückläuft als der Regler, wird sichergestellt,
daß die Kupplung zuerst wieder die Stellung erreicht, bei der sie ausgekuppelt hatte,
und danach, beispielsweise formschlüssig durch einen Mitnahmeanschlag, den Regler
wieder mitnimmt.
[0008] Die Hemmung des reglerseitigen Kupplungsteils wird vorzugsweise durch eine federnde
Raste erzeugt, kann jedoch auch durch Reibung erzeugt werden. Die Nut kann sowohl
unmittelbar am reglerseitigen Anschlußteil im Bereich des Schalters oder auf dem Regler
vorhanden sein, wobei die natürliche Reibung im Regler zumindest teilweise mithelfen
kann.
[0009] Bevorzugt ist eine Ausführung mit einer Kupplung, die als ein Mittelding zwischen
Rutsch- und Rastkupplung bezeichnet werden könnte, und die aus zwei aufeinanderliegenden,
vorzugsweise stirnseitigen Kupplungsflächen besteht, die so mit Nocken versehen bzw.
verzahnt sind, daß sie in eingekuppeltem Zustand, in dem also die Wellen von Regler
und Schalter sich gemeinsam drehen, ineinander eingreifen, während sie beim Auskuppeln
entgegen der Kraft einer sie vorzugsweise axial zusammendrückenden Feder voneinander
abheben und sich gegeneinander verdrehen können. Dadurch wird eine Kupplungswirkung
erzielt, bei der nach dem Oberschreiten des Kupplungspunktes (Ausrasten der Nocken)
der Widerstand zum Weiterdrehen wieder relativ gering wird. Beim Zurückdrehen rastet
die Kupplung federnd wieder ein, so daß die Synchronisation zwangsläufig wieder hergestellt
wird.
Außerdem kommt'in dieser Lage noch ein in Rückdrehrichtung wirksamer Mitnahmeanschlag
zwischen den beiden Kupplungshälften zum Eingriff, der eine formschlüssige Kupplung
in dieser Richtung gewährleistet.
[0010] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der
Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen hervor. Ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Schalter mit einem angekuppelten, in Ansicht
dargestellten Temperaturregler,
Fig. 2 eine Ansicht der rückseitigen Stirnfläche der Schaltwalze auf der Linie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine Abwicklung der Profilierung dieser Stirnfläche,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die damit zusammenwirkende Stirnfläche der Hülse, nach
der Linie IV-IV in Fig.1 gesehen,
Fig. 5 eine Abwicklung der Profilierung dieser Stirnfläche und
Fig. 6 bis 8 Ansichten auf den Kupplungsspalt zwischen Hülse und Mitnahmewalze, nach
der Linie VI-VI in Fig.1 gesehen, in verschiedenen Arbeitsstellungen.
[0011] Der in Fig.1 dargestellte Nockenschalter 11 besitzt ein aus Isolierstoff hergestelltes
Schaltergehäuse 12, in dem eine Schalterwelle 13 gelagert ist, die eine Schaltwalze
14 antreibt. Die aus Isolierstoff hergestellte Schaltwalze 14 hat, axial hintereinander
angeordnet, verschiedene Nocken, die Schaltfedern 15 betätigen,um verschiedene Heizwiderstände,
Grillmotoren, Beleuchtungseinrichtungen etc. für einen Backofen ein- und auszuschalten.
[0012] Die Schaltwalze hat an ihrem bedienungsfernen Ende eine tiefe zentrale Ausnehmung,
in die ein hülsenförmiges Kupplungsteil 17 eingreift und sich darin drehen und begrenzt
axial verschieben kann. Das Kupplungsteilhat anschließend an seinen in der Ausnehmung
16 geführten Teil einen Flansch18, der die bedienungsferne Stirnfläche (Kupplungsfläche
19) mit der inneren Stirnfläche ihres Flansches (Kupplungsfläche 20) überdeckt. Die
beiden Kupplungsflächen sind in später noch erläuterter Weise profiliert.
[0013] Der Flansch 18 liegt in einer U-förmigen Ausnehmung 21 des Schaltergehäuses 12 und
bildet damit das hintere Lager für die Schaltwalze. Die Schaltwalze wird durch einen
den Flansch 18 übergreifenden Vorsprung 22 eines hinteren Blechschildes 23 in der
Ausnehmung 21 gesichert. Der Blechschild 23 hat eine Mehrfach-Funktion. Neben der
Sicherung der Schaltwalzenlagerung in radialer Richtung sichert er diese auch in axialer
Richtung, hat Vorsprünge 24 zur verdrehgesicherten Ankupplung des Reglers 25 und besitzt
ferner in Form eines aus ihm ausgeschnitten Lappens eine Blattfeder 26, die in axialer
Richtung auf die äußere Stirnfläche 27 des Kupplungsteils 17 drückt und damit die
beiden Kupplungsflächen 19 und 20 gegeneinanderpreßt. In dieser Stirnfläche27 ist
eine Ausnehmung 28 (siehe beispielsweise Fig.7) vorgesehen, in die die Blattfeder
26 eingreifen kann.Der Schild 23 ist mittels Federrasten 40 am Gehäuse 12 befestigt.
Der Regler 25 hat eine Einstellwelle 29, die im Inneren des Kupplungsteils 17 drehfest
aufgenommen ist.
[0014] Die Figuren 2 bis 5 zeigen die Profilierung der beiden Kupplungsflächen. Es ist zu
erkennen, daß die beiden Profilierungen einen Ringbereich an der Stirnfläche einnehmen
und zueinander spiegelbildlich ausgebildet sind, so daß die Profilierungen in der
eingekuppelten Stellung ineinandergreifen.
[0015] Jede Profilierung besteht aus einigen, im dargestellten Beispiel 3 schräg dreiecksförmigen
Vorsprüngen und Ausnehmungen (Nocken 30), einem an der Schaltwalze 14 zurückspringenden
Abschnitt 31, dem ein vorspringender Abschnitt 32 am Kupplungsteil 17 bzw. der Kupplungsfläche
20 gegenüberliegt und einem an der Kupplungsfläche 19 der Schaltwalze vorspringenden
Abschnitt 33, dem ein zurückliegender Abschnitt 34 an der gegenüberliegenden Kupplungsfläche
20 entspricht. Zwischen den vor- und zurückspringenden Abschnitten befindet sich eine
steile Stufe 35 an beiden Kupplungsflächen 19,20.
[0016] Im folgenden wird die Wirkungsweise der zwischen der Schaltwalze 14 und dem Kupplungsteil
17 gebildeten Kupplung 36 anhand der Figuren 6 bis 8 im einzelnen erläutert:
[0017] Fig. 6 zeigt die eingekuppelte Kupplung 36, bei der also die profilierten Flächen,
die einander spiegelbildlich entsprechen, aneinander anliegen und ineinander eingreifen.
Dieser Zustand wird von der Schalterstellung 0°(Aus-Stellung) bis zum Ende des Regelbereiches
des Temperaturreglers 25 beibehalten. Dieser Regelbereich endet normalerweise bei
etwa 270°im Drehwinkel der Schalterwelle 13 und der damit in diesem Bereich synchrongekuppelten
Reglerwelle 29. Die Blattfeder 26 läuft dabei auf der Stirnfläche 27 des Kupplungsteils
17 und sorgt einerseits für eine Aufeinanderpressung der Kupplungsflächen 19,20 und
andererseits für eine gewisse erwünschte Hemmung von Schalter und Regler gegen ungewollte
Verstellung.
[0018] Fig. 7 zeigt die Kupplung 36 am Ende des Regelbereiches (bei ca.270° Einstellwinkel).
Es ist zu erkennen, daß die Kupplung 36 noch eingekuppelt ist, d.h. die Flächen 19,
20 noch ganz aufeinander liegen, jedoch die Blattfeder 26 in die Ausnehmung 28 federnd
eingerastet ist, so daß das Kupplungsteil17 gebremst wird. Normalerweise ist gleichzeitig
der Drehwinkelbereich der Reglerwelle 29 im Temperaturregler durch einen Anschlag
begrenzt, so daß auch deswegen das Kupplungsteil 17 stehen bleibt.
[0019] Aus Fig.8 ist zu sehen, daß bei einer weiteren Drehung zwischen 270° und dem Ende
des Drehbereichs der Schalterwelle 13 die Kupplung 36 auskuppelt. Dabei gleiten die
Schrägflächen der Nocken 30 aufeinander und verschieben das Kupplungsteil 17 entgegen
der Kraft der Blattfeder 27 axial so, daß die Flächen 19 und 20 nicht mehr paßgleich
aufeinander'liegen, sondern um die Profilhöhe beider Profile auseinander liegen. In
der Praxis gleiten also die Scheitel der Nocken 30 auf den Flächen 32,33. Die steilen
Stufen 35 sind so angeordnet, daß sich beim Weiterdrehen die Stufe 35 an der Schaltwalze
14 von der entsprechenden Stufe am Kupplungsteil 17 entfernt. In diesem Drehwinkelbereich
(270° bis kurz vor 360°) werden von der Schaltwalze14 durch das Bewegen von Schaltfedern
15 Kontakte geöffnet oder geschlossen, ohne daß sich die Reglerwelle 29 des Temperaturreglers
bewegt. Während die bisher beschriebene Einstellung in den Fig.6 bis 8 von rechts
gesehen im Uhrzeigersinn, d.h. in Richtung des Pfeiles 37 erfolgte, läuft beim Zurückdrehen
entgegen der Drehrichtung 37 die Kupplungsfläche 19 der Schaltwalze 14 bis zum Kupplungspunkt
(im Beispiel bei 270°) zurück. Dabei sei bemerkt, daß beim Auskuppeln nach einem anfänglichen
Widerstand zur Axialbewegung des Kupplungsteils.17 entgegen der Kraft der Blattfeder
26 die Verstellung der Schaltwalze gegenüber dem Kupplungstei117 relativ leicht-gängig
ist. Dies ist auch beim Rückdrehen der Fall, so daß die Hemmung durch die in die Ausnehmung
28 eingerastete Blattfeder 26 größer ist als die Reibung im Bereich der Kupplung 36.
Diese Hemmung durch die federnd eingerastete Blattfeder kann durch andere Reibkräfte,
beispielsweise im Temperaturregler,ergänzt oder ersetzt werden.
[0020] Kurz bevor die Stellung nach Fig.7 (Kupplungspunkt)erreicht wird, kommen die Schrägflächen
der Dreiecks-Nocken 30 wieder miteinander in Eingriff und die Blattfeder 26 drückt
die Kupplungshülse wieder nach rechts, bis die Stellung nach Fig.7 (eingekuppelte
Stellung) wieder erreicht ist.
[0021] Dabei liegen dann die beiden steilen Stufen 35 wieder aufeinander,so daß jetzt ein
zwangsweise formschlüssiger Eingriff der Kupplung 36 gegeben ist, mittels dessen es
leicht ist, die Blattfeder 26 aus der Ausnehmung 28 zu heben. Dabei ist ein gewisser
Widerstand spürbar, der dann beim weiteren Zurückdrehen (Fig.6) wieder geringer wird.
Diese Widerstandspunkte sind erwünscht, damit der Benutzer auch ohne Ablesung der
Knebelbeschriftung sofort spürt, wenn er den Regelbereich des Temperaturreglers überschreitet.
1. Schalt- und Regelvorrichtung, insbesondere für Backöfen, bestehend aus einem Stufenschalter
(11) mit drehbarer Schaltwalze (14) und einem mit ihr gekuppelten Regler (25), wobei
die Kupplung (36) zwischen der Schaltwalze (14) und der Einstellwelle (29) des Reglers
derart ausgebildet ist, daß die Schaltwalze (14) die Einstellwelle (29) über einen
vorgegebenen Einstell-Winkelbereich mitnimmt und anschließend an den Einstell-Winkelbereich
des Reglers (25) gegenüber der Einstellwelle (29) weiterdrehbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung (36) eine Rutsch- bzw. Rastkupplung ist, deren reglerseitiges Kupplungsteil
(17) gegenüber dem Regler (25) bzw. Schalter (11) gegen Rückdrehen gehemmt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in Rückdrehrichtung wirksamen,
vorzugseise in Form steiler Stufen an Kupplungsflächen (19,20) ausgebildeten Mitnahmeanschlag
(35) der Kupplung.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsflächen
(19,20) der Kupplung (36) die reglerseitige Stirnfläche der Schaltwalze (14) und eine
Stirnfläche einer das reglerseitige Kupplungsteil (17) bildenden Hülse sind, wobei
vorzugsweise das hülsenförmige Kupplungsteil (17) in die hohle Schaltwalze (14) hineinragt
und daß die die reglerseitige Kupplungsfläche (20) bildende Stirnfläche an einem Flansch
(18) des Kupplungsteils ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplung (36) miteinander zusammenwirkende insbesondere nach Art einer stirnseitigen
Verzahnung ausgebildete schräge Nocken (30) aufweisen und vorteilhaft die Kupplungsflächen
(19,20) axial, vorzugsweise durch eine Feder (26),zueinander bewegbar und durch die
Nocken (30) beim Auskuppeln auseinanderbewegbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (26) als Blattfederlappen
an einem rückwärtigen Blechschild des Schalters ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (26)
die Hemmung für das Kupplungsteil (17) bildet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hemmung
durch federndes Einrasten in eine Vertiefung (28) am reglerseitigen Kupplungsteil
(17) erfolgt.
3 8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnahmekraft der ausgekuppelten Kupplung (36) geringer ist als die Hemmung
des reglerseitigen Kupplungsteils (17).
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das reglerseitige Kupplungsteil (17) die Einstellwelle (29) des Reglers (25) drehfest
aufnimmt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Kupplungsflächen (19,20) der Kupplung einander spiegelbildlich entsprechen
und im eingekuppelten Zustand ganzflächig aneinander anliegen.