[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Prüfen des Werkstücks an einer mehrstufigen
Formmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
[0002] Bei solchen Maschinen ist es erforderlich, Fehlerzustände, wie ein Abbrechen des
Preßstiftes, der dann mit dem Werkstück im Matrizenblock verkeilt bleibt, oder ein
Hängenbleiben des Werkstücks am Preßstift, an dem es ungewollt angeschmiedet ist oder
auch ein Ankommen eines fehlerhaften Werkstückes in einer weiteren Bearbeitungsstufe,
in der es Beschädigungen auslösen kann, rechtzeitig festzustellen, um Ausschuß zu
vermeiden. Gerade bei Kleinteilen, wie z.B. bei Schrauben, ist es außerordentlich
zeitraubend und daher aufwendig, aus einem Sammelbehälter für Fertigteile nachträglich
etwa fehlerhafte Teile aussortieren zu müssen. Es sind also bei solchen Maschinen,
die in raschen Taktfolgen große stückzahlen fertigen, laufende Fertigungskontrollen
unerläßlich.
[0003] In der DE-OS 28 07 146 ist ein Fehlerermittlungsgerät der eingangs genannten Art
für solche laufende Fertigungskontrolle beschrieben. Dieses bekannte Gerät ist aber
auf die Feststellung von nur zwei Fehlerarten, nämlich das Verkeilen des Werkstücks
im Matrizenblock und das Hängenbleiben des Werkstücks am Preßstift, beschränkt und
dazu muß für jede Fehlerart ein besonderer Ermittlungsstift vorgesehen werden .und
jedem Ermittlungsstift muß eine besondere Meßanordnung zugeordnet sein, die in Abhängigkeit
von der Bewegung jedes Ermittlungsstiftes, also bei abnormaler Bewegung oder bei Nichtbewegung,
ein Signal auslöst und gegebenenfalls das Stillsetzen der Maschine durch Abschalten
der Energiezufuhr zum Antriebsmotor der Maschine und durch Betätigung einer Bremse
an der Maschinenkurbelwelle auslöst. Dabei ist einer der Ermittlungsstifte in dem
Schlitten,der andere im Matrizenblock untergebracht. Damit erschöpft sich bei der
bekannten Maschine die Möglichkeit der Unterbringung von Meßanordnungen, so daß andere
Fehlerzustände nicht erfaßt werden können und auch wichtige Abmessungen des Fertigungsteiles
nicht überwacht werden können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung der ein- ! gangs genannten Art
zu schaffen, bei der die vorstehend genannten drei Fehlerzustände in wesentlich einfacherer
Weise durch einen einzigen Ermittlungsstift festgestellt werden können und bei der
auch weitere Fehler hinsichtlich der Einhaltung vorgeschriebener Abmessungen, wie
z.B. bei der Her- stellung einer Innensechskantschraube der maximalen Kopfhöhe und
des maximalen Kopfdurchmessers,des maximalen Schaft- durchmessers,der minimalenund
maximalenschaftlänge, des maximalen
Flankendurchmessers,der minimalen Lochtiefe, der minimalen Sechskantweite usw. in der
gleichen Meßstufe feststellen zu können.
[0005] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch dre im kennzeichnenden Teil des Anpruchs
1 und der darauffolgenden Ansprüche genannten Merkmale gelöst.
[0006] Der Meßvorgang erfolgt jeweils zugleich und in gleicher Richtung mit dem Arbeitshub
der Bearbeitungswerkzeuge, wodurch sich eine beschleunigte Taktfolge beim Arbeiten
der Maschine ergibt. Demgegenüber erfolgt bei dem bekannten Gerät die Messung nach
Beendigung des Pressens durch Bewegung des Ermittlungsstiftes in Rückzugrichtnng des
Preßstiftes durch die Bohrung des Werkstücks.
[0007] Um den Ausschuß frühestmöglich festzustellen, wird die Meßstufe vorzugsweise der
Bearbeitungsstufe, in der Fehlerzustände mit größter Häufigkeit auftreten, zugeordnet.
Wenn in einer Formmaschine alle Bearbeitungsstufen für das Verformen erforderlich
sind, kann erfindungsgemäß die Meßanordnung in einer der Maschine nachgeschalteten
MeBstufe angeordnet sein. Dann werden die Werkstücke dieser Meßstufe aus der letzten
Bearbeitungsstufe zugeführt und auch diese Meßstufe arbeitet im Takt der Bearbeitungswerkzeuge
der Maschine.
[0008] Ein besonders einfacher Aufbau der Meßstufe ergibt sich erfindungsgemäß dadurch,
daß die Meßanordnung nur im Schliten oder nur in dem Matrizenblock angeordnet ist
und vorzugsweise nur ein Meßglied aufweist. Dieses eine Meßglied, das als Ermittlungsstift
anstelle des Preßstiftes angeordnet sein kann, erfaßt sowohl die eingangs genannnten
drei Fehlerzustände und erlaubt auch noch durch seine Ausbildung am vorderen Ende
zugleich die maximale Kopfhöhe, die minimale Lochtiefe und die minimale Sechskantweite.zu
messen. Im Gesenk können dann Meßanordnungen für die weiteren, eingangs angegebenen
Maße untergebracht sein. Die Meßanordnung kann, abhängig von der Art des Fehlerzustandes,
die Maschine stillsetzen und das fehlerhafte Werkstück, z.B. dnrch Verschwenken einer
Ausfallrutsche, ausscheiden. Im Falle des Ankommens eines fehlerhaften Werkstücks
in der Meßstufe genügt zunächst lediglich ein Ausschwenken der Ausfallrutsche ohne
Stillsetzen der Maschine. Die Ausfallrutsche schwenkt dann selbsttätig, nachdem das
fehlerhafte Werkstück ausgeschieden ist, in die Ausgangslage zurück.
[0009] Die Zeichnung zeigt Ausführungsformen der neuen Einrichtung zum Prüfen eines Werkstücks.
Die Darstellung in der Zeichnung ist um 90° verschwenkt. In der Praxis arbeitet die
Presse mit lotrechtem Hub. Es zeigen
die Figur 1 im lotrechten Schnitt eine Meßstufe an einer z.B. vierstufigen Presse,
die Figur 2 schematisch die Anordnung unterschiedlicher Meßstellen in einer Meßstufe.
[0010] In Figur 1 ist mit 1 ein Führungsbolzen bezeichnet, der mit dem Spannstift 15 gegen
axiales Verschieben in die Zwischenhülse 4 gesichert ist. Um den Führungsbolzen 1
herum liegt eine Schraubenfeder 2, die sich einendig an der Zwischenhülse 4, mit ihrem
anderen Ende an einem als Meßanschlag eines Näherungsschalters 10 dienenden Winkelstück
3 abstützt. Um die Zwischenhülse.4 herum liegt der Schlitten als Stempelfassung 6,
die axial gleitbar in dem Stempelhalter 5, welcher mit der Stempelhalterplatte 17
verbunden ist, gelagert ist. In der Stempelhalterplatte 17 ist das Hinterlager 16,
das mit der Führungshülse 4 fest verbunden ist, axial gleitbar gelagert. Am vorderen
Ende des Führungsbolzenslbefindet sich statt eines Preßstiftes der Ermittlungsstift
7, der in der Hülse 8 axial gleitbar geführt ist. Der Bereich des Näherungsschalters
10 ist durch eine Abschirmung 9, die über einen Bolzen 14 und eine Schraube 13 mit
der Stempelfassung 6 verbunden ist, abgeschirmt. Das Winkelstück 3 ist mit der Schraube
11 und der Sicherung 12 am Führungsbolzen 1 befestigt.
[0011] An der
Matrizenblockseite ist der Matrizenblock 20,der di
2 Matrize 19 aufnimmt, nur angedeutet. In der Matrize liegt das Werkstück, bestehend
aus dem Werkstückkopf 18, dem gewindefreien Schaft 21 und dem Gewindeteil 22. Hinter
dem Werkstück ist der Auswerfer 23 angedeutet.
[0012] Die Wirkungsweise beim Meßvorgang ist folgende:
Zugleich mit dem Arbeitshub der Bearbeitungsstufen wird durch das Hinterlager 16 die
Zwischenhülse 4 und mit ihr über die Feder 2 und das Winkelstück 3 auch der Führungsbolzen
mit dem Ermittlungsstift 7 in die dargestellte,, vordere Stellung vorgeschoben. Der
Ermittlungsstift 7 ist mit seinem vorderen Ende in den vorhandenen, fehlerfreien Werkstückkopf
eingetreten und stoppt dadurch das Winkelstück 3 in einem vorbestimmten Abstand vor
dem Näherungsschalter 10.. Damit ist einerseits angezeigt, daß das Werkstück in der
Meßstufe angekommen ist, daß also in der vorhergehenden Bearbeitungsstufe weer ein
Verklemmen im Matrizenblock noch ein Verschmieden am Preßutift erfolgt ist. Weiterhin
ist angezeigt, daß der Sechskant richtig geformt ist, weil sonst die Spitze des Ermittlungastiftes
nicht in die öffnung des Werkstücks eintreten könnte und somit das Winkelstück 3 in
größerem Abstand vom Näherungsschalter 10 halten und damit ein Signal und das Stillsetzen
auslösen würde. Ist kein Werkstück in der Meßstufe angekommen, so wird der Meßstift
7 noch weiter, als in der Zeichnung dargestellt, in Richtung der Matrize 19 vortreten
und dadurch das Winkelstück 3 ganz mit dem Näherungsschalter 10 in Kontakt bringen,
wodurch wiederum ein Signal und das Stilisetzen der Maschine ausgelöst wird.
[0013] Bei der Anordnung nach Figur 1 befindet sich eine Meßanordnung nur im schlittenseitigen
Teil der Presse. Es wäre aber nuch möglich, die Meßanordnung matrizenblockseitig anzuordnen,
wozu die Matrize als Schiebematrize auszubilden wäre, die durcli eine Druckfeder abgestützt
wird, durch die sie im Abstand von isolierten Kontaktringen gehalten wird.
[0014] Bei der Anordnung nach Figur 2 befinden sich Meßanordnungen sowohl schlittenseitig
wie matrizenblockseitig. Schlittenseitig bezeichnet wiederum 7 den Ermittlungsstift,
der in der Hülse 8 geführt ist. Am axial beweglichen Führungsbolzen 1 befindet sich
ein Isolierstück 24, in das ein Näherungsschalter 10 eingelegt ist. Zwischen Hinterlager
16 und einem Ringstück 30 des Ermittlungsstiftes 7 liegt eine Feder 2, die den erforderlichen
Abstand zwischen Ringstück 30 und Kontaktstück 10 bei fehlerfreiem Werkstück aufrechterhält.
Ein ähnliches Isolierstück 25 mit Kontaktstück 26 befindet sich im matrizenblockseitigen
Teil der Maschine. Mittels einer Verschraubung 27 und einer Feder 2 ist die Matrize
19 dort axial verschiebbar gehalten. Mit 28 und 29 sind Verbindungsleitungen von den
Kontaktstücken 10, 26 zur Signalgabe bzw. zu den Schaltern für das Stillsetzen bezeichnet.
[0015] Die einzelnen Möglichkeiten sind nur angedeutet und zwar mit 31 für den maximalen
Kopfdurchmesser, mit 32 für den maximalen Schaftdurchmesser, mit 33 für den maximalen
Flankendurchmesser, mit 34 für die maximale Reduzierlänge, mit 35 für die maximale
Schaftlänge, mit 36 für die maximale Kopfhöhe, mit 37 für die minimale Lochtiefe,
mit 38 für die minimale Sechskantweite und mit 39 für die minimale Schaftlänge.
[0016] Das Abschalten.bei Abweichungen-von der unter 31 bis 38 ge- .nannten Abmessungen
erfolgt über den Näherungsschalter 10, während das Abschalten bei Abweichungen der
unter 39 genannten Schaftlänge über die Kontaktstücke 26 erfolgt. Je nach den baulichen
Gegebenheiten und den Genauigkeitsanforderungen können in der Praxis nur einige der
unter 3.1 bis 39 genannten Meßmöglichkeiten vorgesehen werden.
1. Einrichtung zum Prüfen des Werkstücks an einer mehrstufigen Formmaschine, insbesondere
einer Mehrstufenpresse, in der ein Rohling die Bearbeitungsstufen bis zum fertigen
Werkstück durchläuft und bei der mindestens einer.Stufe eine Meßanordnung zum Prüfen
des Werkstücks zugeordnet ist, durch die bei auftretendem Fehlerzustand ein Signal
oder das Stillsetzen der Maschine ausgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßanordnung in einer, einer oder mehreren Bearbeitungsstufen nachgeordneten, von
Bearbeitungswerkzeugen freien Meßstufe · angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß d.ie Meßstufe der Bearbeitungsstufe,
in der die Fehlerzustände mit größter Häufigkeit auftreten, nachgeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßanordnung
in einer der Maschine nachgeschalteten Meßstufe, der die Werkstücke aus der letzten
Bearbeitungsstufe zugeführt werden, angeordnet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßanordnung
nur im Schlitten oder im Matrizenblock der Maschine angeordnet ist und vorzugsweise
nur ein Meßglied aufweist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß abhängig
von der Art des Fehlerzustandes die Maschine stillgesetzt und/oder das fehlerhafte
Werkstück, zum Beispiel durch Verschwenken einer Ausfallrutsche, ausgeschieden wird.