[0001] Die Erfindung betrifft einen Trommeldeckel für eine Trommel zur Aufnahme eines pulverförmigen
Gutes mit durch eine zu drehende Scheibe zu verschließender Entnahmeöffnung und am
Deckelrand um die Öffnung umlaufendem gebördeltem Bereich oder dergleichen. Als Füllgut
für eine solche Trommel kommen beispielsweise Waschpulver, Spülmittel oder Putzmittel
in Frage.
[0002] Der Rand eines solchen Trommeldeckels kann fest, insbesondere mit Hilfe eines Klebebandes,
auch ohne Aufreißfaden, mit der zugehörigen Trommel verbunden oder zu verbinden sein.
Die Entnahmeöffnung befindet sich dann in der Regel in der von dem Deckelwulst umgebenden,
etwa ebenen Deckelfläche. Übliche Entnahmeöffnungen sind in verschiedenen Graden gesichert,
beispielsweise gibt es Verschlüsse, die auch beim Umfallen der Trommel nicht selbsttätig
aufschlagen und damit ein Herausfallen des Trommelinhalts verhindern. Solche Verschlüsse
sind aber in der Regel noch von kleinen Kindern im Spiel zu öffnen. Bei gesundheitsschädlichem
und/oder relativ wertvollem Trommelinhalt, zum Beispiel pulverförmigem Wasch- oder
Reinigungsmittel, kann es wünschenswert sein, die Entnahmeöffnung mit einem soge nannten
kindergesicherten Verschluß zu versehen.
[0003] Kindergesicherte Verschlüsse sind grundsätzlich so ausgebildet, daß sie nur zu öffnen
sind, wenn gleichzeitig eine besondere Zusatzbedingung erfüllt wird. Bei Arzneimittelflaschen
beispielsweise besteht die Zusatzbedingung häufig darin, daß der Verschluß durch Aufschrauben
nur zu öffnen ist, wenn gleichzeitig an bestimmten Stellen in radialer Richtung Druck
auf die Verschlußkappe ausgeübt wird. Derartige Sicherungen sind jedoch auf Trommeldeckel
unter anderem wegen der erforderlichen großen Öffnung und des relativ flexiblen Materials,
zum Beispiel Pappe oder Karton, nicht zu übertragen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trommeldeckel eingangs genannter
Art mit einer Kindersicherung zu versehen, die ohne wesentlichen Aufwand herzustellen
und bei Anwendung einschließlich des Erfüllens der Zusatzbedingung ohne großen Kraftaufwand
zu betätigen ist. Die erfindungsgemäße Lösung wird gekennzeichnet durch einen mit
der Trommel im gebördelten Bereich fest verbundenen, im wesentlichen ebenen Deckelring
mit seine Ausnehmung umgebendem als Codierleiste geformten inneren Umfang und durch
eine um ihre Symmetrieachse als kindergesicherter Verschluß im Deckel drehbar zu lagernde
Doppelscheibe, die aus einer einen ebenfalls als Codierleiste geformten Umfang aufweisenden,
nur in mindestens einer bestimmten Drehstellung durch die codierte Ausnehmung des
Deckelrings flach hindurchzuführenden Innenscheibe und einer mit letzterer über eine
Distanzscheibe fest verbundenen, mit ihrem Randbereich flach auf die ebene Fläche
des Deckelrings innerhalb des gebördelten Bereichs aufzulegenden Deckscheibe besteht.
[0005] Der erfindungsgemäße Deckel setzt sich also zusammen aus einem fest mit der Trommel
im oberen, gebördelten Bereich verbundenen Deckelring und einer über das Codiersystem
in den Deckelring eingreifenden bzw. durch den Deckelring hindurchgreifenden drehbaren
Doppelscheibe, deren untere, zum Trommelinnern weisende Innenscheibe den gleichen
Durchmesser und am Umfang eine der Codierleiste des Dekkelrings entsprechende Codierleiste
aufweist. Das Aufsetzen bzw. Einsetzen der Doppelscheibe auf den Deckelring ist also
nur möglich, wenn die Codierung der Innenscheibe mit derjenigen des Deckelrings übereinstimmt,
d. h. zur Deckung gebracht worden ist. Vorzugsweise wird die Codierung so ausgebildet,
daß ein Aufsetzen nur an einer Stelle des 360°-Drehbereichs möglich ist. Wird die
Doppelscheibe in einer solchen Schwenkstellung auf den Deckelring aufgesetzt, so tritt
die Innenscheibe durch den Deckelring hindurch und ist wegen der zwischen Deckscheibe
und Innenscheibe vorgesehenen Distanzscheibe frei drehbar im Deckel d. h. unterhalb
des Deckelrings und dessen Codierung gelagert. Zum Öffnen sind dann also ein Drehen
in eine bestimmte Schwenkstellung und ein Anheben erforderlich. Die entsprechende
Entriegelungsposition kann gekennzeichnet sein. Beispielsweise wird das Abheben der
Doppelscheibe durch gegenüberliegende Laschen an der äußeren Scheibe und/oder Lochausstanzungen
in dieser erleichtert. i
[0006] In der Praxis kann der erfindungsgemäße Trommeldeckel fertig konfektioniert, d. h.
mit bereits ineinander gesetzten Bestandteilen, nämlich Deckelring und Doppelscheibe,
zum Verschließen der jeweiligen Trommel antransportiert werden, so daß das Aufbringen
des Deckels ohne zusätzlichen Aufwand wie bei bisherigen Deckeln auszuführen ist.
[0007] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf einen Deckelring;
Fig. 2 die Draufsicht auf die Deckscheibe einer Doppelscheibe;
Fig. 3 den Querschnitt parallel zur Drehachse einer Doppelscheibe gemäß,Fig. 2;
Fig. 4 die Draufsicht einer auf eine Trommel aufgesetzten Doppelscheibe mit übereinstimmenden
Codierungen von Deckelring und Innenscheibe; und
Fig. 5 die Draufsicht auf die Doppelscheibe gemäß Fig. 4 mit gegeneinander versetzten
Codierungen von Deckelring und Innenscheibe.
[0008] Fig. 1 zeigt die Draufsicht auf einen Deckelring 1 mit am inneren Umfang vorgesehener
Codierleiste 2. Der Deckelring 1 ist fest mit dem Bördelrand bzw. gebördelten Bereich
3 einer zur Aufnahme eines pulverförmigen Gutes vorgesehenen Trommel verbunden. Die
Codierleiste 2 kann beispielsweise als Ausstanzlinie gleichzeitig mit dem Herausstanzen
der Ausnehmung 4 des Deckelrings 1 eingebracht werden. Die Codierleiste 2 kann aus
unregelmäßigen Wellenlinien oder anderen Formen bestehen, soll aber so gestaltet sein,
daß beim Entnehmen von Füllgut keine Verletzungen an der Hand durch scharfe Kanten
auftreten können. Der Durchmesser der Ausstanzung 4 soll" im allgemeinen so groß sein,
daß das Füllgut bequem mit der Hand bzw. mit Hilfe eines mit der Hand geführten Meßbechers
zu entnehmen ist.
[0009] Erfindungsgemäß ist als Kindersicherung auf den in etwa gemäß Fig. 1 gestalteten
Deckelring 1 eine Doppelscheibe nach Fig. 2 und 3 als Trommelverschluß zu setzen.
Die insgesamt mit 5 bezeichnete Doppelscheibe besteht erfindungsgemäß aus einer Deckscheibe
6 und einer Innenscheibe 7, die über eine Distanzscheibe 8 miteinander fest verbunden
sind. Die untere zum Trommelinnern hinweisende Innenscheibe 7 besitzt im wesentlichen
den gleichen Durchmesser und am Umfang eine der Codierleiste 2 des Deckelrings 1 entsprechende
Codierleiste 9. Der Durchmesser der Deckscheibe 6 entspricht in etwa dem Durchmesser
der ebenen Fläche des Deckelrings 1.
[0010] Der gegenseitige Abstand von Deckscheibe 6 und Innenscheibe 7 bzw. die Dicke der
Distanzscheibe 8 werden zweckmäßig so gewählt, daß die Doppelscheibe 5 bei verschlossenem
Deckel frei drehbar ist aber nur ein möglichst geringes axiales Spiel besitzt. Bei
ausreichend hohem Bördelrand bzw. gebördelten Bereich 3 und ausreichend großem Durchmesser
der Deckscheibe 6 kann dann die Doppelscheibe 5 auch nicht etwa schräg unter Umgehung
der Codierung von der Trommel abgenommen werden. Das Verbinden der Scheiben 6, 7 und
8 kann auf beliebige Weise, zum Beispiel durch Leimen oder Vernieten, erfolgen, es
muß aber gewährleistet sein, daß die Codierleiste 9 der Innenscheibe 7 in der Verschlußstellung
radial bzw. axial gegenüber der Codierleiste 2 des Deckelrings 1 freibleibt.
[0011] Zum Verschließen des erfindungsgemäßen Trommeldeckels wird die Doppelscheibe 5 gemäß
Fig. 2 und 3 auf den Deckelring 1 gemäß Fig. 1 nach Fig. 4 so aufgesetzt, daß die
Codierung der Innenscheibe 7 mit derjenigen des Deckelrings 1 übereinstimmt bzw. zur
Deckung kommt. Im Ausführungsbeispiel ist das nur an einer Stelle im 360
0-Bereich möglich. Durch Verdrehen der Doppelscheibe 5 nach Fig. 5 wird anschließend
verhindert, daß die Trom- mel zu öffnen ist, weil in jeder Drehstellung außer der
speziellen Entriegelungsposition gemäß Fig. 4 ein Teil der Vorsprünge von Innenscheibe
7 und Deckelring 1 ein Anheben der Innenscheibe 7 und damit der Doppelscheibe 5 ausschließen.
Die Entriegelungsposition selbst wird vorzugsweise gekennzeichnet. An der Doppelscheibe
5 können gegenüberliegende Laschen 10 oder Lochausstanzungen vorgesehen sein. In Fig.
5 ist dargestellt, wie die Doppelscheibe 5 um einen Winkel von beispielsweise 20°
aus der durch gestrichelt dargestellte Laschen 10 gekennzeichneten Entriegelungsstellung
ausgeschwenkt ist. Um ein relativ störungsfreies Schwenken der Doppelscheibe 5 um
ihre Symmetrieachse 11 zu gewährleisten, wird die Deckscheibe 6 vorzugsweise mit einem
so großen Durchmesser versehen, daß sie gerade in den auf der Deckeloberseite innerhalb
des gebördelten Bereichs 3 : verbleibenden Planbereich paßt.
Bezugszeichenliste
[0012]
1 = Deckelring
2 = Codierleiste
3 = gebördelter Bereich
4 = Ausnehmung
5 = Doppelscheibe
6 = Deckscheibe
7 = Innenscheibe
8 = Distanzscheibe
9 = Codierleiste
10 = Lasche
11 = Symmetrieachse
1. Trommeldeckel für eine Trommel zur Aufnahme eines pulverförmigen Gutes mit durch
eine zu drehende Scheibe zu verschließende Entnahmeöffnung und am Deckelrand um die
Öffnung umlaufendem gebördeltem Bereich oder dergleichen, gekennzeichnet durch einen
mit der Trommel im gebördelten Bereich (3) fest verbundenen, im wesentlichen ebenen
Deckelring (-1) mit seine Ausnehmung (4) umgebendem als Codierleiste (2) geformten
inneren Umfang und durch eine um ihre Symmetrieachse (11) als kindergesicherter Verschluß
im Deckel drehbar zu lagernde Doppelscheibe (5), die aus einer einen ebenfalls als
Codierleiste (9) geformten Umfang aufweisenden, nur in mindestens einer bestimmten
Drehstellung durch die codierte Ausnehmung (4) des Deckelrings (1) flach hindurchzuführende
Innenscheibe (7) und einer mit letzterer über eine Distanzscheibe (8) fest verbundenen,
mit ihrem Randbereich flach auf die ebene Fläche des Deckelrings (1) innerhalb des
gebördelten Bereichs (3) aufzulegenden Deckscheibe (6) besteht.
2. Trommeldeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige Abstand
von Deckscheibe (6) und Innenscheibe (7) bzw. die Dicke der Distanzscheibe (8) im
Hinblick auf freie Drehbarkeit bei möglichst geringem axialen Spiel der aufgesetzten
Doppelscheibe (5) gewählt sind.
3. Trommeldeckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Entriegelungs-Drehstellung der Doppelscheibe (5) relativ zum Deckelring (1), insbesondere
durch Laschen und/oder Ausstanzungen, gekennzeichnet ist.