[0001] Bei derartigen Koffern ist es bekannt (vgl. DE-OS 26 58 454), im Bereich der Stoßkanten
von Unterteil und Deckel Kunststoffprofile zur Abdeckung der Stoßfuge zu verwenden,
wobei am Rahmen des Unterteils ein umlaufendes Profil als Sitz zur Aufnahme des Deckelrandes
in Kombination mit einem Winkelprofil angebracht wird, während eine äußere Blendleiste
vorgesehen ist, die ein Metallband aus optischen Gründen aufnimmt. Die Befestigung
erfolgt über Nähte o.dgl. Eine derartige Abdeckung der Stoßfuge ist jedoch aufgrund
der Vielzahl der Profile, die benötigt werden, aufwendig und die Anbringung ist kompliziert.
[0002] Zur Verkleidung der Stoßfuge und zur Abdichtung hiervon ist es ebenfalls bekannt,
Aluminiumprofile zu verwenden, wobei diese Profile im wesentlichen doppel-T-förmig
und damit mit einer Blendleiste versehen sind, die sich nach Anbringung auf der Außenseite
des Koffers am Umfang hiervon erstreckt und die mit den übrigen Profilteilen zwei
U-förmige Nuten einmal zur Aufnahme des Rahmens mit dem Überzug des Unterteils und
zum anderen zur Aufnahme des Deckelunterrandes beim Schließen des Koffers bildet.
Die Profile müssen gebogen werden, um ein umlaufendes Profil zu bilden, was jedoch
nur schwierig und unter großem Aufwand bei dieser Profilform in diesem Anwendungsfall
möglich ist. Aus diesem Grunde wurde die Verwendung derartiger Profile wieder fallen
gelassen, obwohl sie technische Vorteile in Bezug auf Abdeckung der Stoßfuge als auch
ein gefälliges optisches Aussehen liefert. Insbesondere benötigt man zum Biegen schwere
Biegemaschienen mit einem entsprechenden unverhältnismäßigen Aufwand, die Verarbeitung
der Profile muß zunächst in ungehärtetem Zustand erfolgen und dann sind die einzelnen
gebogenen Kofferrahmen nachzuhärten.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Koffer nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, bei dem einfachere, unproblematisch verbiegbare Profile zur Ausbildung
des Sitzes zur Aufnahme des Deckels verwendet werden, trotzdem aber in einfacher Weise
eine Abdichtung der Stoßfuge erzielt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Neben der Abdichtungsaufgabe, die von dem Abdeckprofil erfüllt wird, liefert dieses
auch ein gutes optischen Aussehen und bei Einbettung einer Metallfolie in das Abdeckprofil
das Aussehen einer umlaufenden metallischen Leiste zwischen Unterteil und Deckel des
Koffers, wobei zudem dieser Eindruck nicht auf die Farbe von metallischem Aluminium
beschränkt ist, vielmehr können auch andere Farben eingesetzt werden, beispielsweise
kann das Abdeckprofil eine Metalleinlage aufweisen, die messing- oder bronzefarbig
ist, oder der Kunststoff, der für das Abdeckprofil verwendet wird, kann entsprechend
eingefärbt sein.
[0006] Das mit dem Abdeckprofil verwendete Lippenprofil, das aus Kunststoff (etwa PVC) oder
Aluminium bestehen kann, kann aufgrund der fehlenden Blendleiste problemlos und ohne
größeren Aufwand in die notwendige Form gebogen werden, bevor das Abdeckprofil angebracht
und insbesondere aufgeklippt wird, wodurch sich eine besonders einfache Anbringung
ergibt.
[0007] Auch benötigt man für verschiedene Abdeckprofile (Farbe, Form, Breite und dergleichen)
nur ein Lippenprofil, wodurch die Bevorratung vereinfacht wird.
[0008] Abgesehen davon kann man mit dem Abdeckprofil die Befestigungen des Überzugs des
Koffers an dem Rahmen verdecken, wodurch es möglich wird, anstelle der sonst üblichen
aufwendigen Kettensichtnaht ein Anheften des Überzugs durch Nieten oder Klammern vorzunehmen
oder den Überzug anzukleben.
[0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0011]
Fig. 1 zeigt zeigt im Schnitt und ausschnittweise den Unterteil eines Koffers im Bereich
seiner Stoßkante.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Abdeckprofils, das bei einem Koffer
nach Fig. 1 verwendbar ist.
Fig. 3 zeigt im Schnitt und ausschnittweise den Unterteil und den Dekkel eines Koffers
im Bereich ihrer Stoßkanten mit einer weiteren Ausführungsform eines Abdeckprofils.
Fig. 4 zeigt im Schnitt und ausschnittweise eine weitere Ausführungsform in vergrößertem
Maßstab.
Fig. 5 zeigt eine gegenüber Fig. 4 etwas geänderte Ausführungsform.
[0012] Gemäß Fig. 1 besteht der Unterteil eines Koffers im Bereich seiner Rahmenkante aus
einem Rahmen 1o aus Holz, Sperrholz, Pappe, Kunststoffleiste oder dergleichen, wobei
die Außenseite des Rahmens 1o mit einem Überzug 11 versehen ist, der beispielsweise
aus Kunstleder besteht. Der Überzug 11 kann durch Heften, Kleben, eine Kettensichtnaht
oder dergleichen mit dem Rahmen 1o verbunden sein.
[0013] Die Rahmenkante selbst wird durch ein Lippenprofil 12 gebildet, das vorzugsweise
aus Kunststoff oder Aluminium oder einer Legierung hiervon besteht. Das Lippenprofil
12 besitzt einen schräg nach einwärts und aufwärts gerichteten, die Lippe bildenden
Schenkel 13, der mit einem waagerechten, sich auf der Oberkante des Rahmens 1o abstützenden
Schenkel 14 eine Sitznut 15 für die Rahnenkante des Deckels (nicht in Fig. 1 dargestellt)
bildet. Das Lippenprofil 12 besitzt ferner einen senkrechten, an dem Rahmen 1o entlang
laufenden Schenkel 16, der an seinen beiden Enden mit Verdickungen 17 zur Anlage an
dem Rahmen 1
0 versehen ist. Das Lippenprofil 12 ist in üblicher Weise durch Anbringen der Beschläge
(nicht dargestellt) und gegebenenfalls durch zusätzliche Befestigungselemente wie
Nieten oder durch Nähte an dem Rahmen 1o befestigt.
[0014] Der Schenkel 14 des Lippenprofils 12 besitzt an seinem freien Ende einen Steg 18,
der an seinem freien Ende verdickt ist. Auf den Steg 18 ist ein Abdeckprofil 19 aufgeklippt,
das so profiliert ist, daß es mit zwei lappenförmigen, eine Aufnahmenut bildenden
Schenkeln 2o die Verdickung des Stegs 18 umgreift und dadurch auf diesem gehalten
wird. Das Abdeckprofil 19 bildet eine umlaufende Leiste, die die Berührungsstelle
am Paßsitz zwischen Deckel und Unterteil des Koffers und den Befestigungsbereich des
Überzugs 11 an dem Rahmen 1o überdeckt.
[0015] Bei dem Abdeckprofil 19 handelt es sich um ein Kunststoffprofil, das leicht biegbar
ist und in dem eine Metallfolie, etwa eine Aluminiumfolie, die aluminium-, messing-
oder bronzefarbig oder auch andersfarbig (Verwendung von bedruckten Al-Folien) sein
kann, eingebettet ist. Wegen der Härte und Formbeständigkeit sowie Biegefähigkeit
eignet sich als Kunststoff insbesondere ein Cellulosederivat, vorzugsweise Celluloseacetobutyrat,
das gegebenenfalls eingefärbt ist.
[0016] Das Abdeckprofil 19 kann eine glatte oder, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist,
eine profilierte, etwa geriffelte Außenfläche besitzen. Gegebenenfalls kann das Abdeckprofil
19 auch nur als den Steg 18 abdeckende schmale Kappe ausgebildet sein und aus Polyvinylchlorid
bestehen.
[0017] Gemäß Fig. 3 ist der Steg 18 mit dem verdickten Ende an einem am Deckel des Koffers
befestigten Profil 21, das mit dem Lippenprofil 12 des Unterteils einen Paßsitz bildet,
angeordnet und nimmt das Abdeckprofil 19 auf, das hier die beiden Profile 12 und 21
an der Außenseite und damit die Stoßstelle überdeckt. Es kann sich jedoch auch gegebenenfalls
teilweise bis über die Bezüge 11 an Deckel und Unterteil erstrecken.
[0018] Ferner kann der Bezug 11, wie in Fig. 3 dargestellt, um den Rahmen 1
0 bis auf dessen Innenseite herumgezogen und entsprechend befestigt sein, wobei es
nicht notwendig ist, das Befestigen mittels Nähten vorzunehmen, vielmehr genügt ein
Heften, und das Befestigen braucht nicht durch den Schenkel 16 des Lippenprofils 12
hindurch zu erfolgen. Der Befestigungsbereich des Bezugs 11 kann mittels des Abdeckprofils
19 abgedeckt werden.
[0019] Die Stoßfuge des Abdeckprofils 19 kann unter einem Beschlag angeordnet werden und
ist damit nicht sichtbar. Gegebenenfalls kann auch im Bereich der Stoßfuge eine Verklebung
mit dem Steg 18 erfolgen.
[0020] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform hat die Verdickung 18' des Stegs
18 im Schnitt etwa die Form eines gleichschenkligen Dreiecks mit abgerundeten Ecken,
d.h. daß eine nach außen gewölbte Stirnfläche 22 vorhanden ist. Der Steg 18 bildet
mit dem Schenkel 14 eine obere und eine untere Nut, die von schrägen, zur Verdickung
18' geneigten Seitenwänden 23 am Schenkel 14 begrenzt wird. Das Abdeckprofil 19 besitzt
relativ lange Schenkel 25, die an ihren freien Enden im Schnitt hakenförmige Ansätze
2o aufweisen, die die Verdickung 18' beim Aufklippen umgreifen. Die Schenkel 25 verlaufen
in der Längsschnittebene des Abdeckprofils 19 aufeinander zu geneigt, um beim Aufklippen
gespreizt zu werden und im aufgeklippten Zustand gegenüber der Verdickung 18' vorgespannt
zu sein. Während sich das Abdeckprofil 19 mit der eingelagerten Metallfolie 28 über
die Endkanten der Ansätze 2o an den Seitenwänden 23 des Schenkels 14 abstützt, verbleibt
vorzugsweise zwischen den Seitenwänden 23 und den Innenseiten der Ansätze 2o ein Zwischenraum
29, damit sich das Abdeckprofil 19 insbesondere an Rundungen des Koffers über diese
nach außen abdehnen kann. Die hakenförmigen Ansätze 2o bilden ferner ein Einführmaul
für die Verdickung 18' des Stegs 18.
[0021] Hierdurch lassen sich die Stärkeunterschiede der üblicherweise verwendeten Rahmenmaterialien
- Sperrholz 4 zmn; Kunststoff 5 mm - unter Beibehaltung eines guten Deckelpaßsitzes
kompensieren. Das Abdeckprofil 19 liegt oben und unten immer gut an.
[0022] Zwischen der Innenfläche des Abdeckprofils 19 und der gewölbten Stirnfläche des Stegs
18 befindet sich ein Zwischenraum 31, der gegebenenfalls mit einer Klebmasse, etwa
eine Butyldichtmasse, gefüllt sein kann.
[0023] Das Lippenprofil 12 kann, wie in Fig. 4 dargestellt ist, ferner vorteilhaft zweiteilig
ausgebildet sein und aus einem Stegteil 12a und einem Lippenteil 12b bestehen, wobei
letzteres gegebenenfalls den Stegteil 12a umgreift. Dies bietet beispielsweise die
Möglichkeit, den Stegteil 12a aus Kunststoff, etwa PVC, herzustellen, während der
Lippenteil 12b vor allem aus optischen Gründen, aber auch wegen der Festigkeit aus
Aluminium besteht. Andere Kombinationsmöglichkeiten von Materialien sind ebenfalls
möglich.
[0024] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform entspricht das Abdeckprofil 19 demjenigen
von Fig. 4, jedoch ist der Steg 18 anders ausgebildet, dieser endet in einer Verdickung
18', die im Schnitt kreisausschnittförmig ist, während der Steg 18 zwischen seiner
Verdickung 18' und dem Schenkel 14 auf beiden Seiten mit mehreren im Schnitt sägezahnartigen
Rippen 32 versehen ist, deren Höhe gegenüber der maximalen Stärke der Verdickung 18'
etwas zurückversetzt ist und die zum Ausgleich von Toleranzen dienen, indem das Abdeckprofil
19 entsprechend der Rahmenstärke auf den Steg 18 aufgeklippt und in dieser Position
durch die Rippen 32 gehalten werden kann.
[0025] Wie bei Fig. 3 kann auch im Falle der Fig. 4 und 5 der Deckelrand mit einem entsprechenden
Profil wie das Profil 21 (mit entsprechender Anpassung der bei geschlossenem Koffer
in Eingriff stehenden Profile) versehen sein, so daß etwa bei Verwendung von Aluminium
für dieses Profil der Rahmen des Deckels zur Erlangung einer genügenden Festigkeit
nicht aus Sperrholz sein muß, sondern aus Pappe bestehen kann, wobei die Wandstärke
entsprechend gering ist.
[0026] Das Profil 19 kann symmetrisch als auch asymmetrisch bezüglich der Schenkel 25 im
Schnitt ausgebildet sein, um entsprechende Abdeckfunktionen zu übernehmen. Auch kann
der Steg 18 sich im Schnitt von der Verdickung 18' aus zum Schenkel 14 zunehmend verdickend
ausgebildet sein, während die Rippen 32 mit Abstand zueinander angeordnet sind.
1. Koffer mit einem Unterteil und einem Deckel, die jeweils durch einen umlaufenden
Rahmen (10) im Bereich ihrer einander zugewandten Stoßkanten ausgesteift sind, wobei die Stoßkanten
des Unterteils und gegebenenfalls des Deckels aus einem umlaufenden einen Sitz für
die Stoßkante des Deckels bildenden Lippenprofil (12, 21) besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß das oder eines der Lippenprofile (12, 21) einen nach außen gerichteten Steg (18)
aufweist, auf dem ein biegbares Abdeckprofil (19) aus Kunststoff befestigt ist.
2. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Abdeckprofil (19) eine
Metallfolie (19) eingebettet ist.
3. Koffer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckprofil (19)
auf den an seiner freien Kante verdickten Steg (18) aufgeklippt ist.
4. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der für das
Abdeckprofil (19) verwendete Kunststoff ein Cellulosederivat, insbesondere Celluloseacetobutyrat,
ist.
5. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckprofil
(19) an seiner Außenseite profiliert ist.
6. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckprofil
(19) mit dem Steg (18) verklebt ist.
7. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckprofil
(19) im Schnitt hakenförmige Ansätze (2o) zum Umgreifen einer Verdickung (18') des
Stegs (18) aufweist.
8. Koffer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (2o) zur Erzielung
einer Vorspannung beim Aufklippen im Schnitt schräg zur Mittelebene des Stegs (18)
gegeneinander geneigt angeordnet sind.
9. Koffer nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß benachbart zu dem Steg
(18) an dem Lippenprofil (12) Abstützflächen (23) für die Ansätze (2o) des Abdeckprofils
(19) verlaufen.
10. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen
der Innenseite des Abdeckprofils (19) und dem Steg (18) ein mit einer gegebenenfalls
klebenden Füllmasse gefüllter Zwischenraum (31) befindet.
11. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckprofil (19) zwei Schenkel (25) aufweist, die
sich bündig zu den benachbarten Anlageflächen des Lippenprofils (12) erstrecken und
von denen sich einer auf dem Rahmen (10) abstützt.
12. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze
(25) mit Spiel zur Verdickung (18') des Stegs (18) angeordnet sind.
13. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Lippenprofil
(12) zweiteilig ist, wobei ein Teil (12a) den Steg (18) und das andere Teil (12b)
die Lippe (13) trägt.